den. Jch bekenne dir freymüthig, daß ich wünschte, alle seine mir erwiesne Wohlthaten durch dich zu vergelten. Aber wenn dein Herz darwider ist, so ver- giß alles was ich dir sagte.
Das Fräulein bemühete sich einen Muth zu fassen; schwieg aber eine gute Weile; endlich fragte sie den Baron: "Bruder, ist es gewiß, daß der Oberste mich liebt?" -- Der Baron erklärte ihr hierauf alles was er durch seine Unterre- dungen mit dem Obersten, und endlich durch die Wünsche, welche seine Gemah- lin gehört hatte, von seiner Liebe wußte.
"Mein Bruder, sprach Sophie, ich bin freymüthig, und du verdienst alle mein Vertrauen so sehr, daß ich nicht lange warten werde, dir zu sagen, daß der Oberste der einzige Mann auf Erden ist, dessen Gemahlin ich zu werden wünsche.
Der Unterschied der Geburt ist dir al- so nicht anstößig?
"Gar nicht; sein edles Herz, seine Wissenschaft, und seine Freundschaft für
dich,
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den. Jch bekenne dir freymuͤthig, daß ich wuͤnſchte, alle ſeine mir erwieſne Wohlthaten durch dich zu vergelten. Aber wenn dein Herz darwider iſt, ſo ver- giß alles was ich dir ſagte.
Das Fraͤulein bemuͤhete ſich einen Muth zu faſſen; ſchwieg aber eine gute Weile; endlich fragte ſie den Baron: „Bruder, iſt es gewiß, daß der Oberſte mich liebt?“ — Der Baron erklaͤrte ihr hierauf alles was er durch ſeine Unterre- dungen mit dem Oberſten, und endlich durch die Wuͤnſche, welche ſeine Gemah- lin gehoͤrt hatte, von ſeiner Liebe wußte.
„Mein Bruder, ſprach Sophie, ich bin freymuͤthig, und du verdienſt alle mein Vertrauen ſo ſehr, daß ich nicht lange warten werde, dir zu ſagen, daß der Oberſte der einzige Mann auf Erden iſt, deſſen Gemahlin ich zu werden wuͤnſche.
Der Unterſchied der Geburt iſt dir al- ſo nicht anſtoͤßig?
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den. Jch bekenne dir freymuͤthig, daß
ich wuͤnſchte, alle ſeine mir erwieſne
Wohlthaten durch dich zu vergelten.
Aber wenn dein Herz darwider iſt, ſo ver-
giß alles was ich dir ſagte.
Das Fraͤulein bemuͤhete ſich einen
Muth zu faſſen; ſchwieg aber eine gute
Weile; endlich fragte ſie den Baron:
„Bruder, iſt es gewiß, daß der Oberſte
mich liebt?“ — Der Baron erklaͤrte ihr
hierauf alles was er durch ſeine Unterre-
dungen mit dem Oberſten, und endlich
durch die Wuͤnſche, welche ſeine Gemah-
lin gehoͤrt hatte, von ſeiner Liebe wußte.
„Mein Bruder, ſprach Sophie, ich
bin freymuͤthig, und du verdienſt alle
mein Vertrauen ſo ſehr, daß ich nicht
lange warten werde, dir zu ſagen, daß
der Oberſte der einzige Mann auf Erden
iſt, deſſen Gemahlin ich zu werden
wuͤnſche.
Der Unterſchied der Geburt iſt dir al-
ſo nicht anſtoͤßig?
„Gar nicht; ſein edles Herz, ſeine
Wiſſenſchaft, und ſeine Freundſchaft fuͤr
dich,
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/47>, abgerufen am 21.11.2024.
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