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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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wäre,*) als der nützlichen Pflanzen, die
zur Nahrung der Menschen und Thiere
dienen; und waren nicht alle Tages seines
Lebens, mit der Ausübung dieses Satzes
bezeichnet? Wie nützlich suchte er seinen
Geist und seine Erfahrungen seinen Freun-
den zu machen? Was that er für seine
Untergebenen und für seine Unterthanen?
Nun, meine Emilie! mit diesen Grund-
sätzen, mit diesen Neigungen kam ich in
die große Welt, worinn der meiste Theil
nur für Aug und Ohr lebt, wo dem vor-
trefflichen Geist nicht erlaubt ist, sich an-
ders als in einem vorübergehenden witzi-
gen Einfalle zu zeigen; und Sie sehen,

mit
*) Man kann schwerlich sagen, daß es Gat-
tungen von Blumen oder Pflanzen gebe, welche
nur zu Ergötzung des Auges dienten; und, so viel
mir bekannt ist, kennt man keine einzige Gat-
tung, welche nicht entweder einen ökonomischen
oder officinalischen Nutzen für den Menschen hät-
te, oder zum Unterhalt einiger Thiere, Vögel,
Jnsekten und Gewürm diente, folglich in Ab-
sicht des ganzen Systems unsers Planeten würk-
lich einen Nutzen hätte. A. d. H.
M 3

waͤre,*) als der nuͤtzlichen Pflanzen, die
zur Nahrung der Menſchen und Thiere
dienen; und waren nicht alle Tages ſeines
Lebens, mit der Ausuͤbung dieſes Satzes
bezeichnet? Wie nuͤtzlich ſuchte er ſeinen
Geiſt und ſeine Erfahrungen ſeinen Freun-
den zu machen? Was that er fuͤr ſeine
Untergebenen und fuͤr ſeine Unterthanen?
Nun, meine Emilie! mit dieſen Grund-
ſaͤtzen, mit dieſen Neigungen kam ich in
die große Welt, worinn der meiſte Theil
nur fuͤr Aug und Ohr lebt, wo dem vor-
trefflichen Geiſt nicht erlaubt iſt, ſich an-
ders als in einem voruͤbergehenden witzi-
gen Einfalle zu zeigen; und Sie ſehen,

mit
*) Man kann ſchwerlich ſagen, daß es Gat-
tungen von Blumen oder Pflanzen gebe, welche
nur zu Ergoͤtzung des Auges dienten; und, ſo viel
mir bekannt iſt, kennt man keine einzige Gat-
tung, welche nicht entweder einen oͤkonomiſchen
oder officinaliſchen Nutzen fuͤr den Menſchen haͤt-
te, oder zum Unterhalt einiger Thiere, Voͤgel,
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lich einen Nutzen haͤtte. A. d. H.
M 3
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[181/0207] waͤre, *) als der nuͤtzlichen Pflanzen, die zur Nahrung der Menſchen und Thiere dienen; und waren nicht alle Tages ſeines Lebens, mit der Ausuͤbung dieſes Satzes bezeichnet? Wie nuͤtzlich ſuchte er ſeinen Geiſt und ſeine Erfahrungen ſeinen Freun- den zu machen? Was that er fuͤr ſeine Untergebenen und fuͤr ſeine Unterthanen? Nun, meine Emilie! mit dieſen Grund- ſaͤtzen, mit dieſen Neigungen kam ich in die große Welt, worinn der meiſte Theil nur fuͤr Aug und Ohr lebt, wo dem vor- trefflichen Geiſt nicht erlaubt iſt, ſich an- ders als in einem voruͤbergehenden witzi- gen Einfalle zu zeigen; und Sie ſehen, mit *) Man kann ſchwerlich ſagen, daß es Gat- tungen von Blumen oder Pflanzen gebe, welche nur zu Ergoͤtzung des Auges dienten; und, ſo viel mir bekannt iſt, kennt man keine einzige Gat- tung, welche nicht entweder einen oͤkonomiſchen oder officinaliſchen Nutzen fuͤr den Menſchen haͤt- te, oder zum Unterhalt einiger Thiere, Voͤgel, Jnſekten und Gewuͤrm diente, folglich in Ab- ſicht des ganzen Syſtems unſers Planeten wuͤrk- lich einen Nutzen haͤtte. A. d. H. M 3

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/207>, abgerufen am 24.11.2024.