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Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.

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Sie gönnen sich tatsächlich niemals Ruhe, sondern sind
früh und spät unterwegs, natürlich zum Schaden ihrer
Nerven und damit ihrer Gesundheit und vieler anderen
Dinge."

Die mit dem Frauenstimmrecht erlebten furchtbaren
Enttäuschungen und die in seinem Gefolge eintretende Kor-
ruption haben schließlich dahin geführt, daß verschiedene
Frauen, die als Rechtlerinnen angestrengt und selbstlos
ihre ganze Kraft an die Erreichung des Frauenstimmrechts
gesetzt haben, zur Erkenntnis ihres Jrrtums gekommen
sind und, von ihrem Gewissen getrieben, den Mut finden,
diesen Jrrtum reuevoll zu bekennen. - Frau Anna Kelley
aus Grand Junction in Colorado gibt in der Detroit
Free Press
folgendes bekannt:

"Jch arbeitete sehr stark, um das Frauenstimmrecht
in Colorado zu erlangen, und seit 1894, wo es gewährt
wurde, habe ich gestimmt. Würde aber heute in Colorado
die Frage aufgeworfen, ob man fortfahren solle oder nicht
mit der Gewährung des Frauenstimmrechts, so würde ich
dafür stimmen, es aufzuheben, und reichlich die Hälfte
der Frauen würde ebenso stimmen wie ich. Jch weiß,
daß die Verhältnisse in meinem Staat sich nach 19 Jahren
des Frauenstimmrechts nicht gebessert haben. 19 Jahre
aber sind lang genug, es auszuprobieren."

Und noch ein Beispiel einer reumütigen Rechtlerin
aus Californien. - Frl. Annie Bock, die frühere Sekre-
tärin der Californischen Frauenstimmrechtsliga schreibt
(Remonstrance 1914. Boston): "Es bedarf einigen Mutes
vorzutreten und anzuerkennen, daß man im Unrecht ge-
wesen ist. Aber nach gewissenhafter Überlegung und

Sie gönnen sich tatsächlich niemals Ruhe, sondern sind
früh und spät unterwegs, natürlich zum Schaden ihrer
Nerven und damit ihrer Gesundheit und vieler anderen
Dinge.“

Die mit dem Frauenstimmrecht erlebten furchtbaren
Enttäuschungen und die in seinem Gefolge eintretende Kor-
ruption haben schließlich dahin geführt, daß verschiedene
Frauen, die als Rechtlerinnen angestrengt und selbstlos
ihre ganze Kraft an die Erreichung des Frauenstimmrechts
gesetzt haben, zur Erkenntnis ihres Jrrtums gekommen
sind und, von ihrem Gewissen getrieben, den Mut finden,
diesen Jrrtum reuevoll zu bekennen. – Frau Anna Kelley
aus Grand Junction in Colorado gibt in der Detroit
Free Press
folgendes bekannt:

„Jch arbeitete sehr stark, um das Frauenstimmrecht
in Colorado zu erlangen, und seit 1894, wo es gewährt
wurde, habe ich gestimmt. Würde aber heute in Colorado
die Frage aufgeworfen, ob man fortfahren solle oder nicht
mit der Gewährung des Frauenstimmrechts, so würde ich
dafür stimmen, es aufzuheben, und reichlich die Hälfte
der Frauen würde ebenso stimmen wie ich. Jch weiß,
daß die Verhältnisse in meinem Staat sich nach 19 Jahren
des Frauenstimmrechts nicht gebessert haben. 19 Jahre
aber sind lang genug, es auszuprobieren.“

Und noch ein Beispiel einer reumütigen Rechtlerin
aus Californien. – Frl. Annie Bock, die frühere Sekre-
tärin der Californischen Frauenstimmrechtsliga schreibt
(Remonstrance 1914. Boston): „Es bedarf einigen Mutes
vorzutreten und anzuerkennen, daß man im Unrecht ge-
wesen ist. Aber nach gewissenhafter Überlegung und

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[83/0085] Sie gönnen sich tatsächlich niemals Ruhe, sondern sind früh und spät unterwegs, natürlich zum Schaden ihrer Nerven und damit ihrer Gesundheit und vieler anderen Dinge.“ Die mit dem Frauenstimmrecht erlebten furchtbaren Enttäuschungen und die in seinem Gefolge eintretende Kor- ruption haben schließlich dahin geführt, daß verschiedene Frauen, die als Rechtlerinnen angestrengt und selbstlos ihre ganze Kraft an die Erreichung des Frauenstimmrechts gesetzt haben, zur Erkenntnis ihres Jrrtums gekommen sind und, von ihrem Gewissen getrieben, den Mut finden, diesen Jrrtum reuevoll zu bekennen. – Frau Anna Kelley aus Grand Junction in Colorado gibt in der Detroit Free Press folgendes bekannt: „Jch arbeitete sehr stark, um das Frauenstimmrecht in Colorado zu erlangen, und seit 1894, wo es gewährt wurde, habe ich gestimmt. Würde aber heute in Colorado die Frage aufgeworfen, ob man fortfahren solle oder nicht mit der Gewährung des Frauenstimmrechts, so würde ich dafür stimmen, es aufzuheben, und reichlich die Hälfte der Frauen würde ebenso stimmen wie ich. Jch weiß, daß die Verhältnisse in meinem Staat sich nach 19 Jahren des Frauenstimmrechts nicht gebessert haben. 19 Jahre aber sind lang genug, es auszuprobieren.“ Und noch ein Beispiel einer reumütigen Rechtlerin aus Californien. – Frl. Annie Bock, die frühere Sekre- tärin der Californischen Frauenstimmrechtsliga schreibt (Remonstrance 1914. Boston): „Es bedarf einigen Mutes vorzutreten und anzuerkennen, daß man im Unrecht ge- wesen ist. Aber nach gewissenhafter Überlegung und

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Zitationshilfe: Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/langemann_frauenstimmrecht_1916/85>, abgerufen am 27.11.2024.