Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.sittlichen Ernst erhalten haben, daß sie ihre Söhne zur Die Frauenbewegung ist in allen ihren Zweigen, sittlichen Ernst erhalten haben, daß sie ihre Söhne zur Die Frauenbewegung ist in allen ihren Zweigen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0157" n="155"/> sittlichen Ernst erhalten haben, daß sie ihre Söhne zur<lb/> Selbstzucht erziehen können, wenn sie in liebevoller Sorg-<lb/> falt ihr Haus so gestalten, daß ihre Männer alle Freude<lb/> und alles Glück um in diesem Hause suchen!</p><lb/> <p>Die Frauenbewegung ist in allen ihren Zweigen,<lb/> besonders aber in der Stimmrechtsbewegung durch und<lb/> durch international. Das will uns deutschen Frauen in<lb/> dieser schweren Zeit, da unsere Männer und Söhne im<lb/> Kampfe um Sein oder Nichtsein unseres geliebten Volkes<lb/> stehen, nicht gefallen. Auch jetzt noch, obgleich man<lb/> praktische Kriegshilfe leistet, erzählt man in den frauen-<lb/> rechtlerischen Fachblättern von Erfolgen der Rechtlerinnen<lb/> fremder Länder! Wir deutschen Frauen haben nicht nötig<lb/> noch rechts und links zu sehen, wie Däninnen, Finn-<lb/> länderinnen oder Amerikanerinnen leben, wir stehen hinter<lb/> unseren Männern im Kampfe, stärken ihnen den Rücken,<lb/> lindern ihre Schmerzen, die sie für uns und unsere Kinder<lb/> dulden müssen! Jn dieser Zeit konnten Frauenrecht-<lb/> lerinnen, die in unserem Vaterlande wohnen – sie<lb/> Deutsche zu nennen, sträubt sich die Feder, – den inter-<lb/> nationalen Frauenkongreß im Haag besuchen! Die Bürger-<lb/> frauen Bremens haben damals mit folgenden Worten<lb/> öffentlich gegen diese Handlungsweise Front gemacht:<lb/> „Unser nationales Empfinden ist durch die Tatsache ver-<lb/> letzt, daß deutsche Frauen in einer Zeit, wo ihre Männer<lb/> und Söhne ihr Blut auf den Schlachtfeldern vergießen,<lb/> um das Vaterland zu retten, den Müttern und Gattinnen<lb/> der Feinde die Hand geben. Wir hätten gewünscht, daß<lb/> alle deutschen Frauen die gleiche Zurückhaltung bewiesen<lb/> hätten wie die Französinnen, die grundsätzlich dem Kongreß<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0157]
sittlichen Ernst erhalten haben, daß sie ihre Söhne zur
Selbstzucht erziehen können, wenn sie in liebevoller Sorg-
falt ihr Haus so gestalten, daß ihre Männer alle Freude
und alles Glück um in diesem Hause suchen!
Die Frauenbewegung ist in allen ihren Zweigen,
besonders aber in der Stimmrechtsbewegung durch und
durch international. Das will uns deutschen Frauen in
dieser schweren Zeit, da unsere Männer und Söhne im
Kampfe um Sein oder Nichtsein unseres geliebten Volkes
stehen, nicht gefallen. Auch jetzt noch, obgleich man
praktische Kriegshilfe leistet, erzählt man in den frauen-
rechtlerischen Fachblättern von Erfolgen der Rechtlerinnen
fremder Länder! Wir deutschen Frauen haben nicht nötig
noch rechts und links zu sehen, wie Däninnen, Finn-
länderinnen oder Amerikanerinnen leben, wir stehen hinter
unseren Männern im Kampfe, stärken ihnen den Rücken,
lindern ihre Schmerzen, die sie für uns und unsere Kinder
dulden müssen! Jn dieser Zeit konnten Frauenrecht-
lerinnen, die in unserem Vaterlande wohnen – sie
Deutsche zu nennen, sträubt sich die Feder, – den inter-
nationalen Frauenkongreß im Haag besuchen! Die Bürger-
frauen Bremens haben damals mit folgenden Worten
öffentlich gegen diese Handlungsweise Front gemacht:
„Unser nationales Empfinden ist durch die Tatsache ver-
letzt, daß deutsche Frauen in einer Zeit, wo ihre Männer
und Söhne ihr Blut auf den Schlachtfeldern vergießen,
um das Vaterland zu retten, den Müttern und Gattinnen
der Feinde die Hand geben. Wir hätten gewünscht, daß
alle deutschen Frauen die gleiche Zurückhaltung bewiesen
hätten wie die Französinnen, die grundsätzlich dem Kongreß
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(2017-04-13T13:51:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
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