Langemann, Ludwig: Das Frauenstimmrecht und seine Bekämpfung. Berlin, [1913] (= Schriften des Deutschen Bundes zur Bekämpfung der Frauenemanzipation, Bd. 4).sächlich niemals Ruhe, sondern sind früh und spät unterwegs, Es sei hinzugefügt, daß die Mehrzahl der im finnischen Ein drittes Dokument gegen das Frauenstimmrecht möchte "Jch habe mein Stimmrecht seit 1893 ausgeübt; ich bin als sächlich niemals Ruhe, sondern sind früh und spät unterwegs, Es sei hinzugefügt, daß die Mehrzahl der im finnischen Ein drittes Dokument gegen das Frauenstimmrecht möchte „Jch habe mein Stimmrecht seit 1893 ausgeübt; ich bin als <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0022" n="22"/> sächlich niemals Ruhe, sondern sind früh und spät unterwegs,<lb/> natürlich zum Schaden ihrer Nerven und damit ihrer Gesund-<lb/> heit und vieler anderen Dinge.“</p><lb/> <p>Es sei hinzugefügt, daß die Mehrzahl der im finnischen<lb/> Landtage sitzenden weiblichen Abgeordneten Sozialistinnen sind,<lb/> ein deutlicher Hinweis darauf, welche Partei auch bei uns den<lb/> Vorteil des Frauenstimmrechts einheimsen würde. Wer sich für<lb/> die im einzelnen in der Stimmrechtsfrage im Auslande gemachten<lb/> Erfahrungen interessiert, der findet das Gesuchte in einem Aufsatze<lb/> von Professor Sigismund in der Februar-Nummer des Monats-<lb/> blattes, welches der Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzi-<lb/> pation herausgibt.</p><lb/> <p>Ein drittes Dokument gegen das Frauenstimmrecht möchte<lb/> ich noch erwähnen, das einen besonders starken Eindruck zu<lb/> machen geeignet ist. Eine Dame aus Colorado, Mrs. Francis<lb/> Goddard, veröffentlichte in „Ladies Home Journal“ folgende Er-<lb/> klärung:</p><lb/> <p>„Jch habe mein Stimmrecht seit 1893 ausgeübt; ich bin als<lb/> Delegierte auf Stadt- und Staats-Konventionen geschickt worden<lb/> und war Mitglied des republikanischen Staatskomitees meines Be-<lb/> zirks. Jahrelang glaubte ich an das Frauenstimmrecht und habe<lb/> Tag und Nacht dafür gearbeitet und würde mein Unrecht gut<lb/> machen, wenn ich es noch könnte. Die Frauen haben in Colorado<lb/> kein Gesetz veranlaßt, das irgendwie einen Vorteil für die Frauen<lb/> und Kinder bietet. Was die wahlberechtigten Frauen selbst an-<lb/> geht, so habe ich eine Unmenge von Frauen gekannt, die in einem<lb/> Jahre für die republikanische und im nächsten Jahre für die de-<lb/> mokratische Partei arbeiteten, indem sie erklärten, daß die demo-<lb/> kratische besser bezahle. Das ganze Frauenstimmrecht ist ein<lb/> Fehlschlag. Es hat im Staate Colorado nichts Gutes geschaffen,<lb/> auch für die Frauen nicht. Das Beste wäre für beide, wenn das<lb/> Gesetz morgen abgeschafft würde.“ Zahlreiche Lobeshymnen auf<lb/> das Frauenstimmrecht, die von Politikern ausgehen, die nach Ein-<lb/> führung desselben von den weiblichen Wählern abhängig sind,<lb/> wiegt ein einziges solch reuevolles Bekenntnis einer früheren<lb/> Stimmrechtlerin wie Mrs. Goddard auf. Der nachdenkliche<lb/> Deutsche darf an solchen Zeugnissen nicht achtlos vorübergehen ;<lb/> diese Gedankenlosigkeit könnte ihm teuer zu stehen kommen und<lb/> ihm später ähnliche Seufzer auspressen wie jener amerikanischen<lb/> Dame, die den Mut hatte, ihren Jrrtum einzugestehen und ihr<lb/> eigenes Lebenswerk zu verwünschen.</p><lb/> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [22/0022]
sächlich niemals Ruhe, sondern sind früh und spät unterwegs,
natürlich zum Schaden ihrer Nerven und damit ihrer Gesund-
heit und vieler anderen Dinge.“
Es sei hinzugefügt, daß die Mehrzahl der im finnischen
Landtage sitzenden weiblichen Abgeordneten Sozialistinnen sind,
ein deutlicher Hinweis darauf, welche Partei auch bei uns den
Vorteil des Frauenstimmrechts einheimsen würde. Wer sich für
die im einzelnen in der Stimmrechtsfrage im Auslande gemachten
Erfahrungen interessiert, der findet das Gesuchte in einem Aufsatze
von Professor Sigismund in der Februar-Nummer des Monats-
blattes, welches der Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzi-
pation herausgibt.
Ein drittes Dokument gegen das Frauenstimmrecht möchte
ich noch erwähnen, das einen besonders starken Eindruck zu
machen geeignet ist. Eine Dame aus Colorado, Mrs. Francis
Goddard, veröffentlichte in „Ladies Home Journal“ folgende Er-
klärung:
„Jch habe mein Stimmrecht seit 1893 ausgeübt; ich bin als
Delegierte auf Stadt- und Staats-Konventionen geschickt worden
und war Mitglied des republikanischen Staatskomitees meines Be-
zirks. Jahrelang glaubte ich an das Frauenstimmrecht und habe
Tag und Nacht dafür gearbeitet und würde mein Unrecht gut
machen, wenn ich es noch könnte. Die Frauen haben in Colorado
kein Gesetz veranlaßt, das irgendwie einen Vorteil für die Frauen
und Kinder bietet. Was die wahlberechtigten Frauen selbst an-
geht, so habe ich eine Unmenge von Frauen gekannt, die in einem
Jahre für die republikanische und im nächsten Jahre für die de-
mokratische Partei arbeiteten, indem sie erklärten, daß die demo-
kratische besser bezahle. Das ganze Frauenstimmrecht ist ein
Fehlschlag. Es hat im Staate Colorado nichts Gutes geschaffen,
auch für die Frauen nicht. Das Beste wäre für beide, wenn das
Gesetz morgen abgeschafft würde.“ Zahlreiche Lobeshymnen auf
das Frauenstimmrecht, die von Politikern ausgehen, die nach Ein-
führung desselben von den weiblichen Wählern abhängig sind,
wiegt ein einziges solch reuevolles Bekenntnis einer früheren
Stimmrechtlerin wie Mrs. Goddard auf. Der nachdenkliche
Deutsche darf an solchen Zeugnissen nicht achtlos vorübergehen ;
diese Gedankenlosigkeit könnte ihm teuer zu stehen kommen und
ihm später ähnliche Seufzer auspressen wie jener amerikanischen
Dame, die den Mut hatte, ihren Jrrtum einzugestehen und ihr
eigenes Lebenswerk zu verwünschen.
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(2018-02-05T14:39:49Z)
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Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
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