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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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zum Vordringen zu ermitteln, um dadurch später den Geg-
ner in seiner freien Bewegung und Entwickelung zu behin-
dern. Wird das Gambit durch den Königslauferbauer, also
auf der Königsseite durch den Zug 2. f 2--f 4 eingeleitet,
so heisst es Königsgambit, entsteht es aber durch den
Damenbauer, also in der Mitte des Brettes durch 2. d 2--d 4,
so trägt es den Namen Mittelgambit.


Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Die Springerpartie.

§. 99. Die Springerpartie oder das sogenannte Königs-
springerspiel besteht nach §. 98 in dem Anfange 1. e 2--e 4,
e 7--e 5; 2. S g 1--f 3. Es kommt hiebei zunächst auf
Deckung des durch den Springer angegriffenen schwarzen
Königsbauer an; sie erfolgt am correctesten durch die Be-
wegung des entgegengesetzten Springers, also durch den
Zug 2. S b 8--c 6. Dieser Springer wirkt allein am kräftig-
sten dem Angriffe des weissen Königsspringers entgegen, da
er die von letzterem angegriffenen Mittelpunkte d 4 und e 5
ebenfalls beherrscht. Man fasst deshalb alle anderen Deckun-
gen des schwarzen Königsbauers unter dem Namen unregel-
mässige Vertheidigungen zusammen. Einige unter ihnen ha-
ben besonders ausgezeichnete Namen erhalten. Es sind dies
die Entgegnungen Petroff's und Philidor's, zweier ausgezeich-
neter Meister; ersterer empfahl den Gegenangriff des corre-
spondirenden Springers, also des Königsspringers 2. g 8--f 6,
letzterer zog die einfache Deckung durch den Damenbauer
einen Schritt 2. d 7--d 6 vor. Beide Antworten lassen sich
zwar mit mehr oder weniger Glück durchführen, gewähren
aber bei weitem nicht die solide Fortsetzung der correcten
Spielart. Namentlich bleibt bei der Entgegnung Philidor's
der Königslaufer von Schwarz eingeschlossen und die freie
Entwickelung dieser Partei deswegen lange gehemmt.

Andere unregelmässige Vertheidigungen sind aber als

zum Vordringen zu ermitteln, um dadurch später den Geg-
ner in seiner freien Bewegung und Entwickelung zu behin-
dern. Wird das Gambit durch den Königslauferbauer, also
auf der Königsseite durch den Zug 2. f 2—f 4 eingeleitet,
so heisst es Königsgambit, entsteht es aber durch den
Damenbauer, also in der Mitte des Brettes durch 2. d 2—d 4,
so trägt es den Namen Mittelgambit.


Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Die Springerpartie.

§. 99. Die Springerpartie oder das sogenannte Königs-
springerspiel besteht nach §. 98 in dem Anfange 1. e 2—e 4,
e 7—e 5; 2. S g 1—f 3. Es kommt hiebei zunächst auf
Deckung des durch den Springer angegriffenen schwarzen
Königsbauer an; sie erfolgt am correctesten durch die Be-
wegung des entgegengesetzten Springers, also durch den
Zug 2. S b 8—c 6. Dieser Springer wirkt allein am kräftig-
sten dem Angriffe des weissen Königsspringers entgegen, da
er die von letzterem angegriffenen Mittelpunkte d 4 und e 5
ebenfalls beherrscht. Man fasst deshalb alle anderen Deckun-
gen des schwarzen Königsbauers unter dem Namen unregel-
mässige Vertheidigungen zusammen. Einige unter ihnen ha-
ben besonders ausgezeichnete Namen erhalten. Es sind dies
die Entgegnungen Petroff’s und Philidor’s, zweier ausgezeich-
neter Meister; ersterer empfahl den Gegenangriff des corre-
spondirenden Springers, also des Königsspringers 2. g 8—f 6,
letzterer zog die einfache Deckung durch den Damenbauer
einen Schritt 2. d 7—d 6 vor. Beide Antworten lassen sich
zwar mit mehr oder weniger Glück durchführen, gewähren
aber bei weitem nicht die solide Fortsetzung der correcten
Spielart. Namentlich bleibt bei der Entgegnung Philidor’s
der Königslaufer von Schwarz eingeschlossen und die freie
Entwickelung dieser Partei deswegen lange gehemmt.

Andere unregelmässige Vertheidigungen sind aber als

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[69/0081] zum Vordringen zu ermitteln, um dadurch später den Geg- ner in seiner freien Bewegung und Entwickelung zu behin- dern. Wird das Gambit durch den Königslauferbauer, also auf der Königsseite durch den Zug 2. f 2—f 4 eingeleitet, so heisst es Königsgambit, entsteht es aber durch den Damenbauer, also in der Mitte des Brettes durch 2. d 2—d 4, so trägt es den Namen Mittelgambit. Zweiundzwanzigstes Kapitel. Die Springerpartie. §. 99. Die Springerpartie oder das sogenannte Königs- springerspiel besteht nach §. 98 in dem Anfange 1. e 2—e 4, e 7—e 5; 2. S g 1—f 3. Es kommt hiebei zunächst auf Deckung des durch den Springer angegriffenen schwarzen Königsbauer an; sie erfolgt am correctesten durch die Be- wegung des entgegengesetzten Springers, also durch den Zug 2. S b 8—c 6. Dieser Springer wirkt allein am kräftig- sten dem Angriffe des weissen Königsspringers entgegen, da er die von letzterem angegriffenen Mittelpunkte d 4 und e 5 ebenfalls beherrscht. Man fasst deshalb alle anderen Deckun- gen des schwarzen Königsbauers unter dem Namen unregel- mässige Vertheidigungen zusammen. Einige unter ihnen ha- ben besonders ausgezeichnete Namen erhalten. Es sind dies die Entgegnungen Petroff’s und Philidor’s, zweier ausgezeich- neter Meister; ersterer empfahl den Gegenangriff des corre- spondirenden Springers, also des Königsspringers 2. g 8—f 6, letzterer zog die einfache Deckung durch den Damenbauer einen Schritt 2. d 7—d 6 vor. Beide Antworten lassen sich zwar mit mehr oder weniger Glück durchführen, gewähren aber bei weitem nicht die solide Fortsetzung der correcten Spielart. Namentlich bleibt bei der Entgegnung Philidor’s der Königslaufer von Schwarz eingeschlossen und die freie Entwickelung dieser Partei deswegen lange gehemmt. Andere unregelmässige Vertheidigungen sind aber als

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/81>, abgerufen am 23.11.2024.