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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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Zweite Abtheilung.
Einzelne Spiele.

Dreizehntes Kapitel.
Benutzung einzelner Fehler.

§. 61. Die feineren Fehler der meisten Spieler, welche
also nicht auf offenbaren, groben Versehen beruhen, las-
sen sich fast sämmtlich auf die Unerfahrenheit in der con-
sequenten Benutzung der ersten Tempi zurückführen. Zeit-
verlust bei einzelnen Zügen ist in den meisten Fällen auch
der Grund des Spielverlustes. Schleunige und consequente
Entwickelung sämmtlicher Figuren gilt als allein correcter
Grundsatz für die Eröffnung; namentlich müssen alle über-
eilten Angriffe einzelner Figuren, noch ehe andere zur noth-
wendigen Unterstützung des Angriffes herausgebracht sind,
streng vermieden werden. Dass die Verletzung dieses Grund-
satzes nicht selten im zwecklosen und isolirten Manövriren
der Dame besteht, haben wir schon bei früheren Erörterun-
gen genugsam Gelegenheit gehabt zu bemerken. Aber auch
andere vereinzelte und übereilte Angriffe während der Er-
öffnung der Partie müssen namentlich dann zurückgewiesen
werden, wenn der König durch die Rochade noch nicht ein-
mal sicher gestellt ist und besondere Hauptfiguren sich zu
weit in das feindliche Spiel verlieren. Der Spieler möge
nun die Wahrheit dieser Behauptungen an den folgenden
einzelnen Partieen prüfen und darnach seine eigene Spiel-
weise verbessernd umbilden.

§. 62. Partie.

1. e 2--e 4, e 7--e 5.
2. S g 1--f 3.

Dieser Springer, welcher sofort den feindlichen Königs-
bauer angreift, leitet eine der besten Eröffnungen ein, da
hierdurch zugleich die Entwickelung der Königsfiguren, sowie
die Rochade vorbereitet wird. Der Zug des Königslaufers,

Zweite Abtheilung.
Einzelne Spiele.

Dreizehntes Kapitel.
Benutzung einzelner Fehler.

§. 61. Die feineren Fehler der meisten Spieler, welche
also nicht auf offenbaren, groben Versehen beruhen, las-
sen sich fast sämmtlich auf die Unerfahrenheit in der con-
sequenten Benutzung der ersten Tempi zurückführen. Zeit-
verlust bei einzelnen Zügen ist in den meisten Fällen auch
der Grund des Spielverlustes. Schleunige und consequente
Entwickelung sämmtlicher Figuren gilt als allein correcter
Grundsatz für die Eröffnung; namentlich müssen alle über-
eilten Angriffe einzelner Figuren, noch ehe andere zur noth-
wendigen Unterstützung des Angriffes herausgebracht sind,
streng vermieden werden. Dass die Verletzung dieses Grund-
satzes nicht selten im zwecklosen und isolirten Manövriren
der Dame besteht, haben wir schon bei früheren Erörterun-
gen genugsam Gelegenheit gehabt zu bemerken. Aber auch
andere vereinzelte und übereilte Angriffe während der Er-
öffnung der Partie müssen namentlich dann zurückgewiesen
werden, wenn der König durch die Rochade noch nicht ein-
mal sicher gestellt ist und besondere Hauptfiguren sich zu
weit in das feindliche Spiel verlieren. Der Spieler möge
nun die Wahrheit dieser Behauptungen an den folgenden
einzelnen Partieen prüfen und darnach seine eigene Spiel-
weise verbessernd umbilden.

§. 62. Partie.

1. e 2—e 4, e 7—e 5.
2. S g 1—f 3.

Dieser Springer, welcher sofort den feindlichen Königs-
bauer angreift, leitet eine der besten Eröffnungen ein, da
hierdurch zugleich die Entwickelung der Königsfiguren, sowie
die Rochade vorbereitet wird. Der Zug des Königslaufers,

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[47/0059] Zweite Abtheilung. Einzelne Spiele. Dreizehntes Kapitel. Benutzung einzelner Fehler. §. 61. Die feineren Fehler der meisten Spieler, welche also nicht auf offenbaren, groben Versehen beruhen, las- sen sich fast sämmtlich auf die Unerfahrenheit in der con- sequenten Benutzung der ersten Tempi zurückführen. Zeit- verlust bei einzelnen Zügen ist in den meisten Fällen auch der Grund des Spielverlustes. Schleunige und consequente Entwickelung sämmtlicher Figuren gilt als allein correcter Grundsatz für die Eröffnung; namentlich müssen alle über- eilten Angriffe einzelner Figuren, noch ehe andere zur noth- wendigen Unterstützung des Angriffes herausgebracht sind, streng vermieden werden. Dass die Verletzung dieses Grund- satzes nicht selten im zwecklosen und isolirten Manövriren der Dame besteht, haben wir schon bei früheren Erörterun- gen genugsam Gelegenheit gehabt zu bemerken. Aber auch andere vereinzelte und übereilte Angriffe während der Er- öffnung der Partie müssen namentlich dann zurückgewiesen werden, wenn der König durch die Rochade noch nicht ein- mal sicher gestellt ist und besondere Hauptfiguren sich zu weit in das feindliche Spiel verlieren. Der Spieler möge nun die Wahrheit dieser Behauptungen an den folgenden einzelnen Partieen prüfen und darnach seine eigene Spiel- weise verbessernd umbilden. §. 62. Partie. 1. e 2—e 4, e 7—e 5. 2. S g 1—f 3. Dieser Springer, welcher sofort den feindlichen Königs- bauer angreift, leitet eine der besten Eröffnungen ein, da hierdurch zugleich die Entwickelung der Königsfiguren, sowie die Rochade vorbereitet wird. Der Zug des Königslaufers,

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/59>, abgerufen am 25.11.2024.