hierauf durch die Dame das dann leicht zu erzwingende Matt. Man hat sich dabei nur in Acht zu nehmen, dass der einzelne König nicht Patt gesetzt wird.
§. 56. Wir wollen nun zunächst praktisch zeigen, wie der einzelne König an den Rand getrieben wird. Man stelle den weissen König auf e 3, den schwarzen auf d 5, die weisse Dame aber auf c 2 und thue folgende Züge: 1. D c 2--c 3, K d 5--e 6; 2. K e 3--e 4, K e 6--f 6; 3. K e 4--f 4, K f 6 --e 6; 4. D c 3--c 6 +, K e 6--e 7; 5. K f 4--f 5, K e 7--f 7; 6. D c 6--f 6 +, K f 7--e 8; 7. D f 6--g 7, und die Dame hält den König am Rande fest, da er die siebente Linie, welche sie beherrscht, nicht überschreiten darf.
§. 57. Um nun in solchen Stellungen das Matt zu er- zwingen, muss jetzt zunächst der weisse König dem Rande näher gebracht werden. Nur hat man sich, wie gesagt, hier- bei vor Pattsetzen in Acht nehmen. Es lag nämlich in dem eben gegebenen Beispiele sehr nahe, statt des letzten Zuges 7. D f 6--g 7 sofort durch 7. K f 5--e 6 schleunigst das Matt anzustreben. Der schwarze König würde aber in die- sem Falle unmittelbar Patt gesetzt sein, denn da jetzt die Dame von f 6 aus die Felder d 8 und f 8 bedroht, während der weisse König auf e 6 die Felder d 7, e 7 und f 7 be- herrscht, so hat nun der schwarze König kein Feld frei, auf das er zu ziehen vermöchte. Auch steht der schwarzen Partei kein anderer Zug zu Gebote und ihr König, welcher nicht angegriffen steht, ist deshalb Patt gesetzt.
Nehmen wir nun die im vorigen Paragraphen verlassene Stellung wieder auf, so hat Schwarz zunächst den Zug der Dame 7. D f 6--g 7 durch die Entgegnung 7. K e 8--d 8 zu beantworten und droht damit nach der linken Ecke auszu- weichen. Weiss fährt daher zunächst fort mit 8. D g 7--b 7 und sperrt dadurch dem Gegner das Feld c 8. Der schwarze König muss auf das Feld e 8 zurück und Weiss kann nun seinen König 9. K f 5--e 6 ziehen, um im nächsten Zuge Matt zu setzen. Denn geht Schwarz 9. K e 8--f 8, so kann die Dame auf f 7, geht er auf d 8, so kann sie auf d 7 Matt sagen, im letzteren Falle sogar auch auf b 8.
hierauf durch die Dame das dann leicht zu erzwingende Matt. Man hat sich dabei nur in Acht zu nehmen, dass der einzelne König nicht Patt gesetzt wird.
§. 56. Wir wollen nun zunächst praktisch zeigen, wie der einzelne König an den Rand getrieben wird. Man stelle den weissen König auf e 3, den schwarzen auf d 5, die weisse Dame aber auf c 2 und thue folgende Züge: 1. D c 2—c 3, K d 5—e 6; 2. K e 3—e 4, K e 6—f 6; 3. K e 4—f 4, K f 6 —e 6; 4. D c 3—c 6 †, K e 6—e 7; 5. K f 4—f 5, K e 7—f 7; 6. D c 6—f 6 †, K f 7—e 8; 7. D f 6—g 7, und die Dame hält den König am Rande fest, da er die siebente Linie, welche sie beherrscht, nicht überschreiten darf.
§. 57. Um nun in solchen Stellungen das Matt zu er- zwingen, muss jetzt zunächst der weisse König dem Rande näher gebracht werden. Nur hat man sich, wie gesagt, hier- bei vor Pattsetzen in Acht nehmen. Es lag nämlich in dem eben gegebenen Beispiele sehr nahe, statt des letzten Zuges 7. D f 6—g 7 sofort durch 7. K f 5—e 6 schleunigst das Matt anzustreben. Der schwarze König würde aber in die- sem Falle unmittelbar Patt gesetzt sein, denn da jetzt die Dame von f 6 aus die Felder d 8 und f 8 bedroht, während der weisse König auf e 6 die Felder d 7, e 7 und f 7 be- herrscht, so hat nun der schwarze König kein Feld frei, auf das er zu ziehen vermöchte. Auch steht der schwarzen Partei kein anderer Zug zu Gebote und ihr König, welcher nicht angegriffen steht, ist deshalb Patt gesetzt.
Nehmen wir nun die im vorigen Paragraphen verlassene Stellung wieder auf, so hat Schwarz zunächst den Zug der Dame 7. D f 6—g 7 durch die Entgegnung 7. K e 8—d 8 zu beantworten und droht damit nach der linken Ecke auszu- weichen. Weiss fährt daher zunächst fort mit 8. D g 7—b 7 und sperrt dadurch dem Gegner das Feld c 8. Der schwarze König muss auf das Feld e 8 zurück und Weiss kann nun seinen König 9. K f 5—e 6 ziehen, um im nächsten Zuge Matt zu setzen. Denn geht Schwarz 9. K e 8—f 8, so kann die Dame auf f 7, geht er auf d 8, so kann sie auf d 7 Matt sagen, im letzteren Falle sogar auch auf b 8.
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der einzelne König an den Rand getrieben wird. Man stelle
den weissen König auf e 3, den schwarzen auf d 5, die weisse
Dame aber auf c 2 und thue folgende Züge: 1. D c 2—c 3,
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§. 57. Um nun in solchen Stellungen das Matt zu er-
zwingen, muss jetzt zunächst der weisse König dem Rande
näher gebracht werden. Nur hat man sich, wie gesagt, hier-
bei vor Pattsetzen in Acht nehmen. Es lag nämlich in dem
eben gegebenen Beispiele sehr nahe, statt des letzten Zuges
7. D f 6—g 7 sofort durch 7. K f 5—e 6 schleunigst das
Matt anzustreben. Der schwarze König würde aber in die-
sem Falle unmittelbar Patt gesetzt sein, denn da jetzt die
Dame von f 6 aus die Felder d 8 und f 8 bedroht, während
der weisse König auf e 6 die Felder d 7, e 7 und f 7 be-
herrscht, so hat nun der schwarze König kein Feld frei,
auf das er zu ziehen vermöchte. Auch steht der schwarzen
Partei kein anderer Zug zu Gebote und ihr König, welcher
nicht angegriffen steht, ist deshalb Patt gesetzt.
Nehmen wir nun die im vorigen Paragraphen verlassene
Stellung wieder auf, so hat Schwarz zunächst den Zug der
Dame 7. D f 6—g 7 durch die Entgegnung 7. K e 8—d 8 zu
beantworten und droht damit nach der linken Ecke auszu-
weichen. Weiss fährt daher zunächst fort mit 8. D g 7—b 7
und sperrt dadurch dem Gegner das Feld c 8. Der schwarze
König muss auf das Feld e 8 zurück und Weiss kann nun
seinen König 9. K f 5—e 6 ziehen, um im nächsten Zuge
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die Dame auf f 7, geht er auf d 8, so kann sie auf d 7
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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/53>, abgerufen am 16.07.2024.
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