Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.§. 443. In der neuesten Zeit hat sich die Thätigkeit 2. Belletristische Literatur. Siebenzigstes Kapitel. §. 444. Die literarischen Erzeugnisse belletristischer 17*
§. 443. In der neuesten Zeit hat sich die Thätigkeit 2. Belletristische Literatur. Siebenzigstes Kapitel. §. 444. Die literarischen Erzeugnisse belletristischer 17*
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§. 443. In der neuesten Zeit hat sich die Thätigkeit
der eigentlichen Schachtheoretiker hauptsächlich der Gesetz-
gebung des Spieles zugewandt, und die Literatur ist hier be-
reits von Seiten der Herrn v. d. Lasa und v. Jaenisch durch
gediegene Entwürfe, denen vielleicht noch andere folgen
werden, bereichert worden.
2. Belletristische Literatur.
Siebenzigstes Kapitel.
§. 444. Die literarischen Erzeugnisse belletristischer
Natur behandeln entweder das Spiel selbst oder sociale Ver-
hältnisse von Spielern. Producte der ersteren Art haben
meist eine Verherrlichung des Spieles oder eine Vergleichung
desselben mit Wissenschaften, Künsten und allgemeinen
Lebensverhältnissen zum Zweck. Zunächst finden sich Schrif-
ten, deren Inhalt eine reine Verherrlichung des Spieles dar-
stellt und welche aus Begeisterung der Verfasser über Ver-
breitung, Anerkennung und innere Gediegenheit des Spieles
entstanden. Sodann giebt es Abhandlungen, zu deren Abfassung
die Autoren durch Kenntnissnahme der Verwandtschaft des
Spieles mit allgemeinen Lebensverhältnissen begeistert wur-
den. Eine dritte Klasse literarischer Erzeugnisse scheidet
sich streng von den beiden ersten durch den Charakter
einer directen Vergleichung des Spieles mit mancherlei
Lebensverhältnissen, aus der Kriegskunst z. B., oder aus der
Staats- und Rechtswissenschaft und Moral, endlich aus der
Minne und Mythologie. Zuletzt bieten sich noch solche
Schriften, deren eigentliche Tendenz die Darstellung von
Verhältnissen aus den eben erwähnten Gebieten ist und
welche hierbei das Schach nur als Quelle für Beispiel und
Beweis gebrauchen. Das Schach liefert hier gleichsam den
Rahmen und die Farbe zu einem Bilde, dessen Idee und
Form aus einem der erwähnten Gebiete entnommen ist.
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