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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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und die beiden Springer können, wie bekannt, nicht matt
machen. Deshalb geshieht 1. f 6--f 7 + K e 8--f 8; 2. S e 4
--g 5, und wie auch Schwarz ziehen mag, Weiss giebt auf
e 6 oder g 6 durch den Springer Matt. Geht aber der Kö-
nig 1. K e 8--d 8, so folgt 2. S e 4--c 5 und Weiss giebt
dann im nächsten Zuge auf c 6 oder e 6 Matt.


2. Das Schachspiel als Quelle.

§. 328. Den Lehren der Theorie, welche im Vorigen
das eigentliche Schachspiel als solches ins Auge fassten,
stehen eigenthümliche von diesem Spiele abgeleitete Erkennt-
nisse gegenüber, die, meist einem anderen Gebiete verwandt,
ihre Existenz gleichwohl erst dem Schachspiel verdanken,
sodass letzteres als Quelle für ihre Entstehung angesehen
werden kann. Es schliessen sich jene abgeleiteten Erkennt-
misse mehr oder weniger streng an die einzelnen Hauptrich-
tungen der Theorie, wie wir sie in den ersten sechs Theilen
behandelt haben, und daraus ergeben sich hier sechs andere
neue Theile für die Schachtheorie. Zunächst steht der Or-
ganisation des eigentlichen Spieles die seiner Abarten und
verwandten Spiele gegenüber, sodann knüpfen sich an die
mathematische Natur des Spieles gewisse einzelne Probleme,
deren Idee und Stoff dem Spiele entlehnt ist, deren Natur
und Lösung aber wesentlich mathematischen Gesichtspunkten
unterworfen scheint; endlich stehen mit der geschichtlichen
Behandlung des Spieles gewisse kritisch-philologische und
andere Untnrsuchungen in Verbindung. Zuletzt ergeben sich
aus den Lehren innerer Theorie gewisse Abarten je aus den
drei Theilen der Taktik, der Eröffnungen und der En-
dungen des Spieles.

und die beiden Springer können, wie bekannt, nicht matt
machen. Deshalb geshieht 1. f 6—f 7 † K e 8—f 8; 2. S e 4
g 5, und wie auch Schwarz ziehen mag, Weiss giebt auf
e 6 oder g 6 durch den Springer Matt. Geht aber der Kö-
nig 1. K e 8—d 8, so folgt 2. S e 4—c 5 und Weiss giebt
dann im nächsten Zuge auf c 6 oder e 6 Matt.


2. Das Schachſpiel als Quelle.

§. 328. Den Lehren der Theorie, welche im Vorigen
das eigentliche Schachspiel als solches ins Auge fassten,
stehen eigenthümliche von diesem Spiele abgeleitete Erkennt-
nisse gegenüber, die, meist einem anderen Gebiete verwandt,
ihre Existenz gleichwohl erst dem Schachspiel verdanken,
sodass letzteres als Quelle für ihre Entstehung angesehen
werden kann. Es schliessen sich jene abgeleiteten Erkennt-
misse mehr oder weniger streng an die einzelnen Hauptrich-
tungen der Theorie, wie wir sie in den ersten sechs Theilen
behandelt haben, und daraus ergeben sich hier sechs andere
neue Theile für die Schachtheorie. Zunächst steht der Or-
ganisation des eigentlichen Spieles die seiner Abarten und
verwandten Spiele gegenüber, sodann knüpfen sich an die
mathematische Natur des Spieles gewisse einzelne Probleme,
deren Idee und Stoff dem Spiele entlehnt ist, deren Natur
und Lösung aber wesentlich mathematischen Gesichtspunkten
unterworfen scheint; endlich stehen mit der geschichtlichen
Behandlung des Spieles gewisse kritisch-philologische und
andere Untnrsuchungen in Verbindung. Zuletzt ergeben sich
aus den Lehren innerer Theorie gewisse Abarten je aus den
drei Theilen der Taktik, der Eröffnungen und der En-
dungen des Spieles.

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[186/0198] und die beiden Springer können, wie bekannt, nicht matt machen. Deshalb geshieht 1. f 6—f 7 † K e 8—f 8; 2. S e 4 —g 5, und wie auch Schwarz ziehen mag, Weiss giebt auf e 6 oder g 6 durch den Springer Matt. Geht aber der Kö- nig 1. K e 8—d 8, so folgt 2. S e 4—c 5 und Weiss giebt dann im nächsten Zuge auf c 6 oder e 6 Matt. 2. Das Schachſpiel als Quelle. §. 328. Den Lehren der Theorie, welche im Vorigen das eigentliche Schachspiel als solches ins Auge fassten, stehen eigenthümliche von diesem Spiele abgeleitete Erkennt- nisse gegenüber, die, meist einem anderen Gebiete verwandt, ihre Existenz gleichwohl erst dem Schachspiel verdanken, sodass letzteres als Quelle für ihre Entstehung angesehen werden kann. Es schliessen sich jene abgeleiteten Erkennt- misse mehr oder weniger streng an die einzelnen Hauptrich- tungen der Theorie, wie wir sie in den ersten sechs Theilen behandelt haben, und daraus ergeben sich hier sechs andere neue Theile für die Schachtheorie. Zunächst steht der Or- ganisation des eigentlichen Spieles die seiner Abarten und verwandten Spiele gegenüber, sodann knüpfen sich an die mathematische Natur des Spieles gewisse einzelne Probleme, deren Idee und Stoff dem Spiele entlehnt ist, deren Natur und Lösung aber wesentlich mathematischen Gesichtspunkten unterworfen scheint; endlich stehen mit der geschichtlichen Behandlung des Spieles gewisse kritisch-philologische und andere Untnrsuchungen in Verbindung. Zuletzt ergeben sich aus den Lehren innerer Theorie gewisse Abarten je aus den drei Theilen der Taktik, der Eröffnungen und der En- dungen des Spieles.

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/198>, abgerufen am 23.11.2024.