Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.des Springers auf g 5 durch h 7--h 6) einen kräftigen Gegen- Für die Eröffnung ist endlich noch als besonders schwacher des Springers auf g 5 durch h 7—h 6) einen kräftigen Gegen- Für die Eröffnung ist endlich noch als besonders schwacher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0122" n="110"/> des Springers auf <hi rendition="#i">g</hi> 5 <choice><sic>dnrch</sic><corr>durch</corr></choice> <hi rendition="#i">h</hi> 7—<hi rendition="#i">h</hi> 6) einen kräftigen Gegen-<lb/> angriff. Der letzte Fall trifft besonders die frühzeitige Be-<lb/> wegung der Lauferbauern, welche in solchem Falle nicht<lb/> selten die Position, noch ehe sie durch Entwickelung der<lb/> Hauptfiguren genügenden Halt gewonnen hat, feindlichen An-<lb/> griffen all zu sehr öffnet und den König bloss stellt. Doppelt<lb/> schädlich sind aber solche Züge von Seiten der Vertheidi-<lb/> gung gegen die correcte Entwickelung des Anziehenden.<lb/> Vorzüglich ist hier der frühe Zug <hi rendition="#i">f</hi> 2—<hi rendition="#i">f</hi> 4 oder <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 5 zu<lb/> tadeln. Wir haben ihn bereits in §. 103 des ersten Buches<lb/> als Gambit in der Rückhand kennen gelernt und müssen hier<lb/> ausdrücklich den Satz aussprechen, dass jedes solche Gam-<lb/> bit in der Rückhand gegen <hi rendition="#g">correcte</hi> Eröffnung des Anziehen-<lb/> den nur verderbliche Folgen mit sich führt. Dahin gehören<lb/> z. B. die Anfänge: 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2—<hi rendition="#i">e</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. S <hi rendition="#i">g</hi> 1—<hi rendition="#i">f</hi> 3<lb/> S <hi rendition="#i">b</hi> 8—<hi rendition="#i">c</hi> 6; 3. L <hi rendition="#i">f</hi> 1—<hi rendition="#i">c</hi> 4 <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 5 u. s. w. Auf der anderen<lb/> Seite sind aber gegen incorrecte Manoeuvres des Angreifen-<lb/> den zuweilen dergleichen Gegenzüge zu empfehlen; so wirkt<lb/> nicht selten das Moment <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 5 entscheidend gegen zu<lb/> frühzeitige Bildung eines Centrums.</p><lb/> <p>Für die Eröffnung ist endlich noch als besonders schwacher<lb/> Zug die Bewegung des Königslauferbauers um nur einen Schritt,<lb/> also <hi rendition="#i">f</hi> 2—<hi rendition="#i">f</hi> 3 oder <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 6, zu tadeln. Dadurch wird nicht<lb/> nur dem Springer sein bester Ausgangspunkt sowie der Dame<lb/> ihre Diagonale genommen, sondern auch dem König durch<lb/> den feindlichen Angriffslaufer auf <hi rendition="#i">c</hi> 4 oder <hi rendition="#i">c</hi> 5 die Rochade er-<lb/> schwert und ersterer überhaupt mannigfachen Gefahren aus-<lb/> gesetzt. Man sehe z. B. folgenden bei Anfängern nicht selten<lb/> üblichen Anfang: 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2—<hi rendition="#i">e</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. S <hi rendition="#i">b</hi> 1—<hi rendition="#i">c</hi> 3 S <hi rendition="#i">g</hi> 8<lb/> —<hi rendition="#i">f</hi> 6; 3. <hi rendition="#i">d</hi> 2—<hi rendition="#i">d</hi> 3 <hi rendition="#i">d</hi> 7—<hi rendition="#i">d</hi> 5; 4. <hi rendition="#i">f</hi> 2—<hi rendition="#i">f</hi> 3 S <hi rendition="#i">f</hi> 6—<hi rendition="#i">h</hi> 5;<lb/> 5. <hi rendition="#i">e</hi> 4—<hi rendition="#i">d</hi> 5: D <hi rendition="#i">d</hi> 8—<hi rendition="#i">h</hi> 4 †; nun muss 6. <hi rendition="#i">g</hi> 2—<hi rendition="#i">g</hi> 3 das Schach<lb/> decken und es kann 6. S <hi rendition="#i">h</hi> 5—<hi rendition="#i">g</hi> 3: folgen, da bei 7. <hi rendition="#i">h</hi> 2—<hi rendition="#i">g</hi> 3:<lb/> die Dame den Thurm <hi rendition="#i">h</hi> 1 gewinnt. Schlagenden Beweis liefert<lb/> auch folgender Anfang aus dem Springergambit: 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2—<hi rendition="#i">e</hi> 4<lb/><hi rendition="#i">e</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. <hi rendition="#i">f</hi> 2—<hi rendition="#i">f</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 5—<hi rendition="#i">f</hi> 4: 3. S <hi rendition="#i">g</hi> 1—<hi rendition="#i">f</hi> 3 <hi rendition="#i">g</hi> 7—<hi rendition="#i">g</hi> 5<lb/> 4. L <hi rendition="#i">f</hi> 1—<hi rendition="#i">c</hi> 4 <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 6 (Schwarz will die Deckung der Gambit-<lb/> bauerkette verstärken) 5. S <hi rendition="#i">f</hi> 3—<hi rendition="#i">g</hi> 5: <hi rendition="#i">f</hi> 6—<hi rendition="#i">e</hi> 5: 6. D d 1—<hi rendition="#i">h</hi> 5 †<lb/> und Weiss setzt in drei Zügen Matt. Oft entscheidet auch<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0122]
des Springers auf g 5 durch h 7—h 6) einen kräftigen Gegen-
angriff. Der letzte Fall trifft besonders die frühzeitige Be-
wegung der Lauferbauern, welche in solchem Falle nicht
selten die Position, noch ehe sie durch Entwickelung der
Hauptfiguren genügenden Halt gewonnen hat, feindlichen An-
griffen all zu sehr öffnet und den König bloss stellt. Doppelt
schädlich sind aber solche Züge von Seiten der Vertheidi-
gung gegen die correcte Entwickelung des Anziehenden.
Vorzüglich ist hier der frühe Zug f 2—f 4 oder f 7—f 5 zu
tadeln. Wir haben ihn bereits in §. 103 des ersten Buches
als Gambit in der Rückhand kennen gelernt und müssen hier
ausdrücklich den Satz aussprechen, dass jedes solche Gam-
bit in der Rückhand gegen correcte Eröffnung des Anziehen-
den nur verderbliche Folgen mit sich führt. Dahin gehören
z. B. die Anfänge: 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3
S b 8—c 6; 3. L f 1—c 4 f 7—f 5 u. s. w. Auf der anderen
Seite sind aber gegen incorrecte Manoeuvres des Angreifen-
den zuweilen dergleichen Gegenzüge zu empfehlen; so wirkt
nicht selten das Moment f 7—f 5 entscheidend gegen zu
frühzeitige Bildung eines Centrums.
Für die Eröffnung ist endlich noch als besonders schwacher
Zug die Bewegung des Königslauferbauers um nur einen Schritt,
also f 2—f 3 oder f 7—f 6, zu tadeln. Dadurch wird nicht
nur dem Springer sein bester Ausgangspunkt sowie der Dame
ihre Diagonale genommen, sondern auch dem König durch
den feindlichen Angriffslaufer auf c 4 oder c 5 die Rochade er-
schwert und ersterer überhaupt mannigfachen Gefahren aus-
gesetzt. Man sehe z. B. folgenden bei Anfängern nicht selten
üblichen Anfang: 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S b 1—c 3 S g 8
—f 6; 3. d 2—d 3 d 7—d 5; 4. f 2—f 3 S f 6—h 5;
5. e 4—d 5: D d 8—h 4 †; nun muss 6. g 2—g 3 das Schach
decken und es kann 6. S h 5—g 3: folgen, da bei 7. h 2—g 3:
die Dame den Thurm h 1 gewinnt. Schlagenden Beweis liefert
auch folgender Anfang aus dem Springergambit: 1. e 2—e 4
e 7—e 5; 2. f 2—f 4 e 5—f 4: 3. S g 1—f 3 g 7—g 5
4. L f 1—c 4 f 7—f 6 (Schwarz will die Deckung der Gambit-
bauerkette verstärken) 5. S f 3—g 5: f 6—e 5: 6. D d 1—h 5 †
und Weiss setzt in drei Zügen Matt. Oft entscheidet auch
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Zitationshilfe: | Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/122>, abgerufen am 16.02.2025. |