stätigt, welche, von Mann und Frau in ihrer Jugend als Siegespreis erworben, schwerlich in der Wohnung irgend eines Ströbecker Bauers an der Wand der Thür gegenüber vermisst werden. Die Aufstellung der Figuren gleicht der unsrigen bis auf die Thurmbauern, welche auf beiden Seiten zwei Schritt vor, gleichsam als Wachposten, aufgestellt wer- den und auf die Dame nebst ihrem Bauer. Letzterer wird ebenfalls zwei Felder weit gezogen und die Dame stellt sich gleichsam als Anführer zwei Felder vor hinter denselben als ihren Adjutanten. Geht man daher von der gewöhn- lichen Aufstellung aus, so gelten für Ströbeck als unwider- ruflich feste Anzüge die vier Züge 1) a 2--a 4; a 7--a 5, 2) d 2--d 4, d 7--d 5, 3) h 2--h 4, h 7--h 5, 4) D d 1--d 3, D d 8--d 6. Man nennt diesen stets nothwendigen Anfang den Aussatz der Partie.
§. 163. Andere Abweichungen bestehen nur im Mangel der Rochade und des Zweischrittes aller übrigen Bauern, sowie endlich in einem bedingten Avancement. Wird näm- lich ein Bauer Dame, so erlangt er erst diesen Rang nach glücklicher Ausführung dreier Rücksprünge, welche Freuden- oder Probesprünge genannt werden und darin bestehen, dass der Bauer von dem erreichten Randfelde aus, auf welcher Stelle allein er vom Feinde nicht geschlagen werden kann, auf gleicher Verticallinie unter Ueberspringung je eines Fel- des zurückkehrt. So hat der auf f 8 avancirte Bauer noch die Freudensprünge f 8--f 6, 2. f 6--f 4, 3. f 2--f 2, wäh- rend derer er geschlagen werden kann, in beliebigen Pausen auszuführen. Erst nach glücklichem Erreichen der ursprüng- lichen Felderreihe wird der Bauer zur gewünschten Figur.
stätigt, welche, von Mann und Frau in ihrer Jugend als Siegespreis erworben, schwerlich in der Wohnung irgend eines Ströbecker Bauers an der Wand der Thür gegenüber vermisst werden. Die Aufstellung der Figuren gleicht der unsrigen bis auf die Thurmbauern, welche auf beiden Seiten zwei Schritt vor, gleichsam als Wachposten, aufgestellt wer- den und auf die Dame nebst ihrem Bauer. Letzterer wird ebenfalls zwei Felder weit gezogen und die Dame stellt sich gleichsam als Anführer zwei Felder vor hinter denselben als ihren Adjutanten. Geht man daher von der gewöhn- lichen Aufstellung aus, so gelten für Ströbeck als unwider- ruflich feste Anzüge die vier Züge 1) a 2—a 4; a 7—a 5, 2) d 2—d 4, d 7—d 5, 3) h 2—h 4, h 7—h 5, 4) D d 1—d 3, D d 8—d 6. Man nennt diesen stets nothwendigen Anfang den Aussatz der Partie.
§. 163. Andere Abweichungen bestehen nur im Mangel der Rochade und des Zweischrittes aller übrigen Bauern, sowie endlich in einem bedingten Avancement. Wird näm- lich ein Bauer Dame, so erlangt er erst diesen Rang nach glücklicher Ausführung dreier Rücksprünge, welche Freuden- oder Probesprünge genannt werden und darin bestehen, dass der Bauer von dem erreichten Randfelde aus, auf welcher Stelle allein er vom Feinde nicht geschlagen werden kann, auf gleicher Verticallinie unter Ueberspringung je eines Fel- des zurückkehrt. So hat der auf f 8 avancirte Bauer noch die Freudensprünge f 8—f 6, 2. f 6—f 4, 3. f 2—f 2, wäh- rend derer er geschlagen werden kann, in beliebigen Pausen auszuführen. Erst nach glücklichem Erreichen der ursprüng- lichen Felderreihe wird der Bauer zur gewünschten Figur.
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stätigt, welche, von Mann und Frau in ihrer Jugend als
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eines Ströbecker Bauers an der Wand der Thür gegenüber
vermisst werden. Die Aufstellung der Figuren gleicht der
unsrigen bis auf die Thurmbauern, welche auf beiden Seiten
zwei Schritt vor, gleichsam als Wachposten, aufgestellt wer-
den und auf die Dame nebst ihrem Bauer. Letzterer wird
ebenfalls zwei Felder weit gezogen und die Dame stellt sich
gleichsam als Anführer zwei Felder vor hinter denselben
als ihren Adjutanten. Geht man daher von der gewöhn-
lichen Aufstellung aus, so gelten für Ströbeck als unwider-
ruflich feste Anzüge die vier Züge 1) a 2—a 4; a 7—a 5,
2) d 2—d 4, d 7—d 5, 3) h 2—h 4, h 7—h 5, 4) D d 1—d 3,
D d 8—d 6. Man nennt diesen stets nothwendigen Anfang
den Aussatz der Partie.
§. 163. Andere Abweichungen bestehen nur im Mangel
der Rochade und des Zweischrittes aller übrigen Bauern,
sowie endlich in einem bedingten Avancement. Wird näm-
lich ein Bauer Dame, so erlangt er erst diesen Rang nach
glücklicher Ausführung dreier Rücksprünge, welche Freuden-
oder Probesprünge genannt werden und darin bestehen, dass
der Bauer von dem erreichten Randfelde aus, auf welcher
Stelle allein er vom Feinde nicht geschlagen werden kann,
auf gleicher Verticallinie unter Ueberspringung je eines Fel-
des zurückkehrt. So hat der auf f 8 avancirte Bauer noch
die Freudensprünge f 8—f 6, 2. f 6—f 4, 3. f 2—f 2, wäh-
rend derer er geschlagen werden kann, in beliebigen Pausen
auszuführen. Erst nach glücklichem Erreichen der ursprüng-
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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/117>, abgerufen am 16.02.2025.
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