Lange, Helene: Die höhere Mädchenschule und ihre Bestimmung. Berlin, 1887.wenn auch noch mancherlei weiter auszugestalten ist, doch
schaftlichen Stunden, die zweite die der in weiblichen Händen befindlichen an.
Mädchenschulen auf 794 dort erteilte wissenschaftliche Stunden 41 in Frauenhänden, also ca. 5,2 %; von diesen Stunden sind 30 Sprach- stunden, 5 Geschichtsstunden, 4 Religions- und 2 deutsche Stunden. Das Verhältnis stellt sich so, daß von ca. 20 Stunden überhaupt eine, aber erst von ca. 36 Religions- und deutschen Stunden eine von einer Leh- rerin erteilt wird, also nur 2,77...%. Die Behauptung wird nicht zu gewagt erscheinen, daß auf der Oberstufe der öffentlichen höheren Mädchenschulen Berlins von einem erziehlichen Fraueneinfluß absolut nicht die Rede sein kann, um so weniger, als hier ausnahmslos männliche Ordinarien sind. -- Wir fügen zur Vervollständigung hinzu, daß in dem mit der königl. Augustaschule verbundenen Lehrerinnen-Seminar keine der wissenschaftlichen Stunden in Frauenhand liegt. In den Schulen der Provinzen findet meistens eine etwas größere Beteiligung der Lehrerinnen statt, aber fast nur für den Unterricht in den fremden Sprachen. wenn auch noch mancherlei weiter auszugestalten ist, doch
schaftlichen Stunden, die zweite die der in weiblichen Händen befindlichen an.
Mädchenschulen auf 794 dort erteilte wissenschaftliche Stunden 41 in Frauenhänden, also ca. 5,2 %; von diesen Stunden sind 30 Sprach- stunden, 5 Geschichtsstunden, 4 Religions- und 2 deutsche Stunden. Das Verhältnis stellt sich so, daß von ca. 20 Stunden überhaupt eine, aber erst von ca. 36 Religions- und deutschen Stunden eine von einer Leh- rerin erteilt wird, also nur 2,77...%. Die Behauptung wird nicht zu gewagt erscheinen, daß auf der Oberstufe der öffentlichen höheren Mädchenschulen Berlins von einem erziehlichen Fraueneinfluß absolut nicht die Rede sein kann, um so weniger, als hier ausnahmslos männliche Ordinarien sind. — Wir fügen zur Vervollständigung hinzu, daß in dem mit der königl. Augustaschule verbundenen Lehrerinnen-Seminar keine der wissenschaftlichen Stunden in Frauenhand liegt. In den Schulen der Provinzen findet meistens eine etwas größere Beteiligung der Lehrerinnen statt, aber fast nur für den Unterricht in den fremden Sprachen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="13"/> wenn auch noch mancherlei weiter auszugestalten ist, doch<lb/> in gedeihlichster Entwicklung und auf völlig richtiger Bahn.<lb/> Hört man aber dagegen die Väter und vor allem die<lb/><note xml:id="ID03" prev="ID02" place="foot" n="1)"><table><row><cell>Königl. Schulen.</cell><cell>Städtische Schulen.</cell></row><row><cell>Augusta-<lb/> schule</cell><cell>Elisabeth-<lb/> schule</cell><cell>Luisen-<lb/> schule</cell><cell>Victoria-<lb/> schule</cell><cell>Char-<lb/> lotten-<lb/> schule</cell><cell>Sophien-<lb/> schule</cell><cell>Marga-<lb/> rethen-<lb/> schule</cell></row><row><cell>IX männl.,<lb/> VIII — V<lb/> weibliche<lb/> IV — I<lb/> männl. O.</cell><cell>außer der<lb/> untersten<lb/> Kl. nur<lb/><hi rendition="#g">männl.</hi><lb/> Ord.</cell><cell><hi rendition="#g">nur<lb/> männl.</hi><lb/> Ord.</cell><cell>IX — VIB<lb/> weibl. O.<lb/> VIA — I<lb/> männl. O.</cell><cell>IX — VIA<lb/> weibl. O.<lb/> VB — I<lb/> männl. O.</cell><cell>IX — VIIB<lb/> weibl. O.<lb/> VIIA — I<lb/> männl. O.</cell><cell>IX — VA<lb/> weibl. O.<lb/> IVB — I<lb/> männl.O.</cell></row></table> NB. Die erste Reihe giebt die Zahl der überhaupt erteilten obligatorischen wissen-<lb/> schaftlichen Stunden, die zweite die der in weiblichen Händen befindlichen an.<lb/><table><row><cell>Ia<lb/> Ib</cell><cell>22</cell><cell>0</cell><cell>24</cell><cell>0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/></cell><cell>0<lb/> 0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/> 0</cell><cell>a22<lb/> b22<lb/> c22</cell><cell>0<lb/> 0<lb/> 0<lb/></cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/> 0</cell><cell>22</cell><cell>1</cell></row><row><cell>IIa<lb/> IIb</cell><cell>22</cell><cell>4</cell><cell>22</cell><cell>0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/> 0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>7<lb/> 0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/> 2</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/> 0</cell><cell>22</cell><cell>2</cell></row><row><cell>IIIa<lb/> IIIb</cell><cell>22</cell><cell>0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>3<lb/> 5</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/> 0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>4<lb/> 0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>0<lb/> 8</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>2<lb/> 0</cell><cell>22<lb/> 22</cell><cell>2<lb/> 1</cell></row><row><cell/><cell>66</cell><cell>4</cell><cell>90</cell><cell>8</cell><cell>132</cell><cell>0</cell><cell>132</cell><cell>11</cell><cell>154</cell><cell>10</cell><cell>132</cell><cell>2</cell><cell>88</cell><cell>6</cell></row></table> Es befinden sich folglich in den Oberklassen der Berliner höheren<lb/> Mädchenschulen auf 794 dort erteilte wissenschaftliche Stunden 41 in<lb/> Frauenhänden, also ca. 5,2 %; von diesen Stunden sind 30 Sprach-<lb/> stunden, 5 Geschichtsstunden, 4 Religions- und 2 deutsche Stunden. Das<lb/> Verhältnis stellt sich so, daß von ca. 20 Stunden überhaupt <hi rendition="#g">eine</hi>, aber<lb/> erst von ca. 36 Religions- und deutschen Stunden <hi rendition="#g">eine</hi> von einer Leh-<lb/> rerin erteilt wird, also nur 2,77...%. Die Behauptung wird nicht zu<lb/> gewagt erscheinen, daß auf der Oberstufe der öffentlichen höheren Mädchenschulen<lb/> Berlins von einem erziehlichen Fraueneinfluß absolut nicht die<lb/> Rede sein kann, um so weniger, als hier <hi rendition="#g">ausnahmslos</hi> männliche<lb/> Ordinarien sind. — Wir fügen zur Vervollständigung hinzu, daß in dem<lb/> mit der königl. Augustaschule verbundenen Lehrerinnen-Seminar <hi rendition="#g">keine</hi> der<lb/> wissenschaftlichen Stunden in Frauenhand liegt.<lb/> In den Schulen der Provinzen findet meistens eine etwas größere<lb/> Beteiligung der Lehrerinnen statt, aber fast nur für den Unterricht in den<lb/> fremden Sprachen.<lb/></note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0014]
wenn auch noch mancherlei weiter auszugestalten ist, doch
in gedeihlichster Entwicklung und auf völlig richtiger Bahn.
Hört man aber dagegen die Väter und vor allem die
1)
1) Königl. Schulen. Städtische Schulen.
Augusta-
schule Elisabeth-
schule Luisen-
schule Victoria-
schule Char-
lotten-
schule Sophien-
schule Marga-
rethen-
schule
IX männl.,
VIII — V
weibliche
IV — I
männl. O. außer der
untersten
Kl. nur
männl.
Ord. nur
männl.
Ord. IX — VIB
weibl. O.
VIA — I
männl. O. IX — VIA
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VB — I
männl. O. IX — VIIB
weibl. O.
VIIA — I
männl. O. IX — VA
weibl. O.
IVB — I
männl.O.
NB. Die erste Reihe giebt die Zahl der überhaupt erteilten obligatorischen wissen-
schaftlichen Stunden, die zweite die der in weiblichen Händen befindlichen an.
Ia
Ib 22 0 24 0 22
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Es befinden sich folglich in den Oberklassen der Berliner höheren
Mädchenschulen auf 794 dort erteilte wissenschaftliche Stunden 41 in
Frauenhänden, also ca. 5,2 %; von diesen Stunden sind 30 Sprach-
stunden, 5 Geschichtsstunden, 4 Religions- und 2 deutsche Stunden. Das
Verhältnis stellt sich so, daß von ca. 20 Stunden überhaupt eine, aber
erst von ca. 36 Religions- und deutschen Stunden eine von einer Leh-
rerin erteilt wird, also nur 2,77...%. Die Behauptung wird nicht zu
gewagt erscheinen, daß auf der Oberstufe der öffentlichen höheren Mädchenschulen
Berlins von einem erziehlichen Fraueneinfluß absolut nicht die
Rede sein kann, um so weniger, als hier ausnahmslos männliche
Ordinarien sind. — Wir fügen zur Vervollständigung hinzu, daß in dem
mit der königl. Augustaschule verbundenen Lehrerinnen-Seminar keine der
wissenschaftlichen Stunden in Frauenhand liegt.
In den Schulen der Provinzen findet meistens eine etwas größere
Beteiligung der Lehrerinnen statt, aber fast nur für den Unterricht in den
fremden Sprachen.
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