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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Cap. 5. v. 7. 8. des ersten Briefes Johannis.
[Spaltenumbruch] 54. So war auch die Auferweckung des
Sohnes von den Todten, nebst der Aufneh-
mung gen Himmel und der Setzung zur
Rechten der Majestät und Herrlichkeit nichts
anders, als ein herrliches und wirckliches
Zeugniß des Vaters von dem Sohne. Sie-
he Röm. 1, 4. c. 6, 4. u. s. w.
d. Der von sich zeugende Sohn heißt alhier
nach dem Johanneischen Stilo o logos, das
Wort: davon man sehe die Anmerckungen
über c. 1, 1. Er wird alhier mit diesem Namen
genennet, weil er alhier eigentlich betrachtet
wird nach der göttlichen Natur, nach welcher
er mit dem Vater und dem Heiligen Geiste ei-
nes Wesens ist. Wie der Sohn GOttes von
sich selbst gezeuget habe mit Worten und mit
Wercken, das finden wir ausführlich in der
Evangelischen Historie. Und eben daher, und
also von dem gantzen Prophetischen Amte, füh-
ret er auch den Namen eines treuen Zeugen
Off. 1, 5. Wenn aber unser Heyland Joh. 5,
31. sagte: So ich von mir selbst zeuge, so
ist mein Zeugniß nicht wahr;
so redet er
von seinem Zeugnisse nach dem verkehrten
Sinne seiner Feinde; als welche ihn beschul-
digten, daß er das, was er von sich und seinem
Vater gesaget hatte, ohne und wider GOttes
Willen nur von sich selbst redete: da er ihnen
denn zugiebt, daß, wenn dieses wäre, so denn
sein Zeugniß nicht wahr sey: daß es aber nicht
also sey, und man daher sein Zeugniß als wahr-
haftig anzusehen habe, erweiset er im gantzen
Contexte. Daher er auch Joh. 8, 14. 18. spricht:
So ich von mir selbst zeugen würde, (oder
Zeuge) so ist mein Zeugniß wahr: denn
ich weiß, von wannen ich kommen bin,
und wohin ich gehe. - - Jch bins, der
ich von mir selbst zeuge, und der Vater, der
mich gesandt hat zeuget auch von mir.
e. Wie der Heilige Geist von CHristo und un-
serm Heyl zeuge, ist leichtlich zu erachten. Denn
in der Taufe Christi offenbarete er sich über und
auf ihm in der Gestalt einer Tauben. Matth. 3,
16. Joh. 1, 32. 33. So waren auch die Wunder-
Wercke Christi, wegen der Einheit des göttli-
chen Wesens, Wercke des Heiligen Geistes,
mit welchem seine menschliche Natur ohne
Masse gesalbet war. Matth. 12, 28. Ap. Ges. 10,
38. Dazu auch die Ausgiessung des Heiligen
Geistes über die Apostel und andere Gläubi-
gen kam. c. 2. 1 Cor. 12, 14. Ja das gantze
Amt des Heiligen Geistes ging dahin, und
gehet noch dahin, daß er durch Anzündung
des Glaubens Christum durch das Evange-
lium in den Seelen der Gläubigen verklärte
und ferner verkläre, und also von ihm zeuge-
te, und beständig von ihm zeuge. Joh. 15, 25.
26. c. 16, 14. Dahin die Salbung, und Ver-
siegelung des Heiligen Geistes gehöret 1 Joh.
2, 20. 27. 2 Cor. 1, 20. 21. Eph. 1, 13. c. 4, 30.
f. Diese drey Zeugen sind und zeugen im Him-
mel:
sie sind im Himmel, ihrem Wesen nach,
nach welchem sie alles in allen erfüllen, und al-
so daselbst zwar nicht eingeschlossen sind Jer.
23, 23. 24. Doch aber den eigentlichen Thron
[Spaltenumbruch] ihrer Herrlichkeit haben. Und solchergestalt
zeugen sie auch im Himmel; iedoch also, daß
ihr Zeugniß so wenig allein im Himmel blei-
bet, als sie selbst, sondern sich auf Erden
offenbaret, und sich sonderlich in den gläu-
bigen Seelen zur kräftigen Uberzeugung
hervor thut. Und dahin gehöret sonder-
lich der Geist der Kindschaft von welchem
Paulus Röm. 8, 15. 16. spricht: Wir haben
einen kindlichen Geist empfangen, durch
welchen wir rufen: Abba! lieber Vater!
derselbige Geist gibt Zeugniß unserm
Geiste, daß wir GOttes Kinder sind.

Von welchem innerlichen aus dem Himmel
kommenden Zeugniß Johannes in diesem
Briefe c. 3, 24. c. 4, 13. spricht: Daran er-
kennen wir, daß wir in ihm bleiben, und
er in uns, daß er uns von seinem Geiste
gegeben hat.
Daher heißt es davon bald
nach dem gegenwärtigen Texte: Wer da
gläubet an den Sohn GOttes, der hat
solches Zeugniß bey ihm.
v. 10.

5. Wir haben diesen wichtigen Ort
billig noch ferner ein wenig zu betrachten, und
ihn uns dabey zu Nutze zu machen: und zwar

a. Zur Lehre: und hierinn
a. Von dem Geheimniß der Heiligen
Dreyeinigkeit;
als davon wir alhier ein
so offenbares und klares Zeugniß haben,
daß es nicht wol klärer seyn kan. Und da-
zu haben wir ausser diesem Orte noch über
50. andere, allein im Neuen Testamente;
nemlich folgende:
Matth. 1, 20. c. 3, 16. 17. c. 10, 20. c. 12,
16, 20-28. c. 22, 40. u. f. c. 28, 19.
Luc. 1, 15. 16. 35. c. 4, 18. c. 11, 13.
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16, 13. 14. 15. c. 20, 21. 22.
Ap. Ges. 1, 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. c. 2, 32. 33. c. 5,
31. 32. c. 7, 55. c. 8, 37. 39.
Röm. 8, 1. 2. 3. 9. 11. c. 14, 17. 18. c. 15, 16.
30. 1 Cor. 6, 11. c. 12, 3. 2. Cor. 1, 21. 22.
c. 3, 3. c. 13, 13. Gal. 4, 6. Eph. 1, 17. c.
2, 18. 20. 21. 22. c. 3, 15. 16. 17. c. 4, 4.
5. 6. 2 Thess. 2, 13. Tit. 3, 5. 6. Hebr. 2,
3. 4. c. 10, 29. 1 Pet. 1, 2. c. 4, 14. 1 Joh.
4, 13. 14. Jud. v. 20. 21. Off. 1, 4. 5. etc.
Diese Oerter mit noch mehrern findet
der Leser von mir erläutert und auch zum
Theil wider die Socinianischen Verdre-
hungen gerettet in der Caussa Dei Tomi
III.
von p. 254. bis p. 278. Und Tomo II.
habe ich von p. 321. bis 462. ausführlich er-
wiesen, daß eben diese Lehre von dem Ge-
heimniß der Heiligen Dreyeinigkeit in den
Büchern des alten Testaments so reichlich
und häufig, auch so klärlich vorgetragen sey,
als kaum ein eintziges anderes Lehr-Stück
der geoffenbareten Religion, und daß es
auch daher eine der alten Judischen Kirche
sehr bekannte Wahrheit gewesen sey. Wie
sie denn auch eine rechte Grund-Wahrheit
ist, ohne welche weder der Grund, noch
die Ordnung des Heyls bestehen kan? sin-
temal es bey dem Grunde auf die Liebe des
Va-
Y y y y 3
Cap. 5. v. 7. 8. des erſten Briefes Johannis.
[Spaltenumbruch] 54. So war auch die Auferweckung des
Sohnes von den Todten, nebſt der Aufneh-
mung gen Himmel und der Setzung zur
Rechten der Majeſtaͤt und Herrlichkeit nichts
anders, als ein herrliches und wirckliches
Zeugniß des Vaters von dem Sohne. Sie-
he Roͤm. 1, 4. c. 6, 4. u. ſ. w.
d. Der von ſich zeugende Sohn heißt alhier
nach dem Johanneiſchen Stilo ὁ λόγος, das
Wort: davon man ſehe die Anmerckungen
uͤber c. 1, 1. Er wird alhier mit dieſem Namen
genennet, weil er alhier eigentlich betrachtet
wird nach der goͤttlichen Natur, nach welcher
er mit dem Vater und dem Heiligen Geiſte ei-
nes Weſens iſt. Wie der Sohn GOttes von
ſich ſelbſt gezeuget habe mit Worten und mit
Wercken, das finden wir ausfuͤhrlich in der
Evangeliſchen Hiſtorie. Und eben daher, und
alſo von dem gantzen Prophetiſchen Amte, fuͤh-
ret er auch den Namen eines treuen Zeugen
Off. 1, 5. Wenn aber unſer Heyland Joh. 5,
31. ſagte: So ich von mir ſelbſt zeuge, ſo
iſt mein Zeugniß nicht wahr;
ſo redet er
von ſeinem Zeugniſſe nach dem verkehrten
Sinne ſeiner Feinde; als welche ihn beſchul-
digten, daß er das, was er von ſich und ſeinem
Vater geſaget hatte, ohne und wider GOttes
Willen nur von ſich ſelbſt redete: da er ihnen
denn zugiebt, daß, wenn dieſes waͤre, ſo denn
ſein Zeugniß nicht wahr ſey: daß es aber nicht
alſo ſey, und man daher ſein Zeugniß als wahr-
haftig anzuſehen habe, erweiſet er im gantzen
Contexte. Daher er auch Joh. 8, 14. 18. ſpricht:
So ich von mir ſelbſt zeugen wuͤrde, (oder
Zeuge) ſo iſt mein Zeugniß wahr: denn
ich weiß, von wannen ich kommen bin,
und wohin ich gehe. ‒ ‒ Jch bins, der
ich von mir ſelbſt zeuge, und deꝛ Vater, der
mich geſandt hat zeuget auch von mir.
e. Wie der Heilige Geiſt von CHriſto und un-
ſerm Heyl zeuge, iſt leichtlich zu erachten. Denn
in der Taufe Chriſti offenbarete er ſich uͤber und
auf ihm in der Geſtalt einer Tauben. Matth. 3,
16. Joh. 1, 32. 33. So waren auch die Wunder-
Wercke Chriſti, wegen der Einheit des goͤttli-
chen Weſens, Wercke des Heiligen Geiſtes,
mit welchem ſeine menſchliche Natur ohne
Maſſe geſalbet war. Matth. 12, 28. Ap. Geſ. 10,
38. Dazu auch die Ausgieſſung des Heiligen
Geiſtes uͤber die Apoſtel und andere Glaͤubi-
gen kam. c. 2. 1 Cor. 12, 14. Ja das gantze
Amt des Heiligen Geiſtes ging dahin, und
gehet noch dahin, daß er durch Anzuͤndung
des Glaubens Chriſtum durch das Evange-
lium in den Seelen der Glaͤubigen verklaͤrte
und ferner verklaͤre, und alſo von ihm zeuge-
te, und beſtaͤndig von ihm zeuge. Joh. 15, 25.
26. c. 16, 14. Dahin die Salbung, und Ver-
ſiegelung des Heiligen Geiſtes gehoͤret 1 Joh.
2, 20. 27. 2 Cor. 1, 20. 21. Eph. 1, 13. c. 4, 30.
f. Dieſe drey Zeugen ſind und zeugen im Him-
mel:
ſie ſind im Himmel, ihrem Weſen nach,
nach welchem ſie alles in allen erfuͤllen, und al-
ſo daſelbſt zwar nicht eingeſchloſſen ſind Jer.
23, 23. 24. Doch aber den eigentlichen Thron
[Spaltenumbruch] ihrer Herrlichkeit haben. Und ſolchergeſtalt
zeugen ſie auch im Himmel; iedoch alſo, daß
ihr Zeugniß ſo wenig allein im Himmel blei-
bet, als ſie ſelbſt, ſondern ſich auf Erden
offenbaret, und ſich ſonderlich in den glaͤu-
bigen Seelen zur kraͤftigen Uberzeugung
hervor thut. Und dahin gehoͤret ſonder-
lich der Geiſt der Kindſchaft von welchem
Paulus Roͤm. 8, 15. 16. ſpricht: Wir haben
einen kindlichen Geiſt empfangen, durch
welchen wir rufen: Abba! lieber Vater!
derſelbige Geiſt gibt Zeugniß unſerm
Geiſte, daß wir GOttes Kinder ſind.

Von welchem innerlichen aus dem Himmel
kommenden Zeugniß Johannes in dieſem
Briefe c. 3, 24. c. 4, 13. ſpricht: Daran er-
kennen wir, daß wir in ihm bleiben, und
er in uns, daß er uns von ſeinem Geiſte
gegeben hat.
Daher heißt es davon bald
nach dem gegenwaͤrtigen Texte: Wer da
glaͤubet an den Sohn GOttes, der hat
ſolches Zeugniß bey ihm.
v. 10.

5. Wir haben dieſen wichtigen Ort
billig noch ferner ein wenig zu betrachten, und
ihn uns dabey zu Nutze zu machen: und zwar

a. Zur Lehre: und hierinn
α. Von dem Geheimniß der Heiligen
Dreyeinigkeit;
als davon wir alhier ein
ſo offenbares und klares Zeugniß haben,
daß es nicht wol klaͤrer ſeyn kan. Und da-
zu haben wir auſſer dieſem Orte noch uͤber
50. andere, allein im Neuen Teſtamente;
nemlich folgende:
Matth. 1, 20. c. 3, 16. 17. c. 10, 20. c. 12,
16, 20-28. c. 22, 40. u. f. c. 28, 19.
Luc. 1, 15. 16. 35. c. 4, 18. c. 11, 13.
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5. 6. 2 Theſſ. 2, 13. Tit. 3, 5. 6. Hebr. 2,
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4, 13. 14. Jud. v. 20. 21. Off. 1, 4. 5. ꝛc.
Dieſe Oerter mit noch mehrern findet
der Leſer von mir erlaͤutert und auch zum
Theil wider die Socinianiſchen Verdre-
hungen gerettet in der Cauſſa Dei Tomi
III.
von p. 254. bis p. 278. Und Tomo II.
habe ich von p. 321. bis 462. ausfuͤhrlich er-
wieſen, daß eben dieſe Lehre von dem Ge-
heimniß der Heiligen Dreyeinigkeit in den
Buͤchern des alten Teſtaments ſo reichlich
und haͤufig, auch ſo klaͤrlich vorgetragen ſey,
als kaum ein eintziges anderes Lehr-Stuͤck
der geoffenbareten Religion, und daß es
auch daher eine der alten Judiſchen Kirche
ſehr bekannte Wahrheit geweſen ſey. Wie
ſie denn auch eine rechte Grund-Wahrheit
iſt, ohne welche weder der Grund, noch
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[727/0727] Cap. 5. v. 7. 8. des erſten Briefes Johannis. 54. So war auch die Auferweckung des Sohnes von den Todten, nebſt der Aufneh- mung gen Himmel und der Setzung zur Rechten der Majeſtaͤt und Herrlichkeit nichts anders, als ein herrliches und wirckliches Zeugniß des Vaters von dem Sohne. Sie- he Roͤm. 1, 4. c. 6, 4. u. ſ. w. d. Der von ſich zeugende Sohn heißt alhier nach dem Johanneiſchen Stilo ὁ λόγος, das Wort: davon man ſehe die Anmerckungen uͤber c. 1, 1. Er wird alhier mit dieſem Namen genennet, weil er alhier eigentlich betrachtet wird nach der goͤttlichen Natur, nach welcher er mit dem Vater und dem Heiligen Geiſte ei- nes Weſens iſt. Wie der Sohn GOttes von ſich ſelbſt gezeuget habe mit Worten und mit Wercken, das finden wir ausfuͤhrlich in der Evangeliſchen Hiſtorie. Und eben daher, und alſo von dem gantzen Prophetiſchen Amte, fuͤh- ret er auch den Namen eines treuen Zeugen Off. 1, 5. Wenn aber unſer Heyland Joh. 5, 31. ſagte: So ich von mir ſelbſt zeuge, ſo iſt mein Zeugniß nicht wahr; ſo redet er von ſeinem Zeugniſſe nach dem verkehrten Sinne ſeiner Feinde; als welche ihn beſchul- digten, daß er das, was er von ſich und ſeinem Vater geſaget hatte, ohne und wider GOttes Willen nur von ſich ſelbſt redete: da er ihnen denn zugiebt, daß, wenn dieſes waͤre, ſo denn ſein Zeugniß nicht wahr ſey: daß es aber nicht alſo ſey, und man daher ſein Zeugniß als wahr- haftig anzuſehen habe, erweiſet er im gantzen Contexte. Daher er auch Joh. 8, 14. 18. ſpricht: So ich von mir ſelbſt zeugen wuͤrde, (oder Zeuge) ſo iſt mein Zeugniß wahr: denn ich weiß, von wannen ich kommen bin, und wohin ich gehe. ‒ ‒ Jch bins, der ich von mir ſelbſt zeuge, und deꝛ Vater, der mich geſandt hat zeuget auch von mir. e. Wie der Heilige Geiſt von CHriſto und un- ſerm Heyl zeuge, iſt leichtlich zu erachten. Denn in der Taufe Chriſti offenbarete er ſich uͤber und auf ihm in der Geſtalt einer Tauben. Matth. 3, 16. Joh. 1, 32. 33. So waren auch die Wunder- Wercke Chriſti, wegen der Einheit des goͤttli- chen Weſens, Wercke des Heiligen Geiſtes, mit welchem ſeine menſchliche Natur ohne Maſſe geſalbet war. Matth. 12, 28. Ap. Geſ. 10, 38. Dazu auch die Ausgieſſung des Heiligen Geiſtes uͤber die Apoſtel und andere Glaͤubi- gen kam. c. 2. 1 Cor. 12, 14. Ja das gantze Amt des Heiligen Geiſtes ging dahin, und gehet noch dahin, daß er durch Anzuͤndung des Glaubens Chriſtum durch das Evange- lium in den Seelen der Glaͤubigen verklaͤrte und ferner verklaͤre, und alſo von ihm zeuge- te, und beſtaͤndig von ihm zeuge. Joh. 15, 25. 26. c. 16, 14. Dahin die Salbung, und Ver- ſiegelung des Heiligen Geiſtes gehoͤret 1 Joh. 2, 20. 27. 2 Cor. 1, 20. 21. Eph. 1, 13. c. 4, 30. f. Dieſe drey Zeugen ſind und zeugen im Him- mel: ſie ſind im Himmel, ihrem Weſen nach, nach welchem ſie alles in allen erfuͤllen, und al- ſo daſelbſt zwar nicht eingeſchloſſen ſind Jer. 23, 23. 24. Doch aber den eigentlichen Thron ihrer Herrlichkeit haben. Und ſolchergeſtalt zeugen ſie auch im Himmel; iedoch alſo, daß ihr Zeugniß ſo wenig allein im Himmel blei- bet, als ſie ſelbſt, ſondern ſich auf Erden offenbaret, und ſich ſonderlich in den glaͤu- bigen Seelen zur kraͤftigen Uberzeugung hervor thut. Und dahin gehoͤret ſonder- lich der Geiſt der Kindſchaft von welchem Paulus Roͤm. 8, 15. 16. ſpricht: Wir haben einen kindlichen Geiſt empfangen, durch welchen wir rufen: Abba! lieber Vater! derſelbige Geiſt gibt Zeugniß unſerm Geiſte, daß wir GOttes Kinder ſind. Von welchem innerlichen aus dem Himmel kommenden Zeugniß Johannes in dieſem Briefe c. 3, 24. c. 4, 13. ſpricht: Daran er- kennen wir, daß wir in ihm bleiben, und er in uns, daß er uns von ſeinem Geiſte gegeben hat. Daher heißt es davon bald nach dem gegenwaͤrtigen Texte: Wer da glaͤubet an den Sohn GOttes, der hat ſolches Zeugniß bey ihm. v. 10. 5. Wir haben dieſen wichtigen Ort billig noch ferner ein wenig zu betrachten, und ihn uns dabey zu Nutze zu machen: und zwar a. Zur Lehre: und hierinn α. Von dem Geheimniß der Heiligen Dreyeinigkeit; als davon wir alhier ein ſo offenbares und klares Zeugniß haben, daß es nicht wol klaͤrer ſeyn kan. Und da- zu haben wir auſſer dieſem Orte noch uͤber 50. andere, allein im Neuen Teſtamente; nemlich folgende: Matth. 1, 20. c. 3, 16. 17. c. 10, 20. c. 12, 16, 20-28. c. 22, 40. u. f. c. 28, 19. Luc. 1, 15. 16. 35. c. 4, 18. c. 11, 13. Joh. 3, 5. 6. 35. c. 14, 16. 17. 26. c. 15, 26. c. 16, 13. 14. 15. c. 20, 21. 22. Ap. Geſ. 1, 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. c. 2, 32. 33. c. 5, 31. 32. c. 7, 55. c. 8, 37. 39. Roͤm. 8, 1. 2. 3. 9. 11. c. 14, 17. 18. c. 15, 16. 30. 1 Cor. 6, 11. c. 12, 3. 2. Cor. 1, 21. 22. c. 3, 3. c. 13, 13. Gal. 4, 6. Eph. 1, 17. c. 2, 18. 20. 21. 22. c. 3, 15. 16. 17. c. 4, 4. 5. 6. 2 Theſſ. 2, 13. Tit. 3, 5. 6. Hebr. 2, 3. 4. c. 10, 29. 1 Pet. 1, 2. c. 4, 14. 1 Joh. 4, 13. 14. Jud. v. 20. 21. Off. 1, 4. 5. ꝛc. Dieſe Oerter mit noch mehrern findet der Leſer von mir erlaͤutert und auch zum Theil wider die Socinianiſchen Verdre- hungen gerettet in der Cauſſa Dei Tomi III. von p. 254. bis p. 278. Und Tomo II. habe ich von p. 321. bis 462. ausfuͤhrlich er- wieſen, daß eben dieſe Lehre von dem Ge- heimniß der Heiligen Dreyeinigkeit in den Buͤchern des alten Teſtaments ſo reichlich und haͤufig, auch ſo klaͤrlich vorgetragen ſey, als kaum ein eintziges anderes Lehr-Stuͤck der geoffenbareten Religion, und daß es auch daher eine der alten Judiſchen Kirche ſehr bekannte Wahrheit geweſen ſey. Wie ſie denn auch eine rechte Grund-Wahrheit iſt, ohne welche weder der Grund, noch die Ordnung des Heyls beſtehen kan? ſin- temal es bey dem Grunde auf die Liebe des Va- Y y y y 3

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 727. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/727>, abgerufen am 23.11.2024.