Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Cap. 1. v. 6. 7. des ersten Briefes Johannis. [Spaltenumbruch]
ist der grösseste Theil dieses Briefes entgegen ge-setzet. Welches wir unter andern daraus erken- nen, daß der Apostel es so viel mit den Sagern, oder denen, welche diß und das ohne allen Grund von sich vorgeben, zu thun hat. Denn eben dieses kömmt, ausser den folgenden Capi- teln, in diesem ersten noch dreymal vor, nemlich hinter einander v. 8. 9. 10. da es heißt: So wir sagen, so wir sagen, so wir sagen. 2. Das Sagen von der Gemeinschaft 3. Die Finsterniß heißt alhier, wie auch 4. Das lügenhafte Wesen, welches mit 5. Die Wahrheit ist nicht allein geoffen- 6. Da der Satan selbst sich verstellen kan V. 7. So wir aber im Lichte wandeln, wie Anmerckungen. 1. Jm Lichte wandeln ist also ein Kind 2. GOtt ist also im Lichte, daß er auch das 3. Mit den Worten: so haben wir Ge- 4. Zwischen den bisher erklärten und den Unrei- N n n n 2
Cap. 1. v. 6. 7. des erſten Briefes Johannis. [Spaltenumbruch]
iſt der groͤſſeſte Theil dieſes Briefes entgegen ge-ſetzet. Welches wir unter andern daraus erken- nen, daß der Apoſtel es ſo viel mit den Sagern, oder denen, welche diß und das ohne allen Grund von ſich vorgeben, zu thun hat. Denn eben dieſes koͤmmt, auſſer den folgenden Capi- teln, in dieſem erſten noch dreymal vor, nemlich hinter einander v. 8. 9. 10. da es heißt: So wir ſagen, ſo wir ſagen, ſo wir ſagen. 2. Das Sagen von der Gemeinſchaft 3. Die Finſterniß heißt alhier, wie auch 4. Das luͤgenhafte Weſen, welches mit 5. Die Wahrheit iſt nicht allein geoffen- 6. Da der Satan ſelbſt ſich verſtellen kan V. 7. So wir aber im Lichte wandeln, wie Anmerckungen. 1. Jm Lichte wandeln iſt alſo ein Kind 2. GOtt iſt alſo im Lichte, daß er auch das 3. Mit den Worten: ſo haben wir Ge- 4. Zwiſchen den bisher erklaͤrten und den Unrei- N n n n 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0653" n="651"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Cap. 1. v. 6. 7. des erſten Briefes Johannis.</hi></fw><lb/><cb/> iſt der groͤſſeſte Theil dieſes Briefes entgegen ge-<lb/> ſetzet. Welches wir unter andern daraus erken-<lb/> nen, daß der Apoſtel es ſo viel mit den <hi rendition="#fr">Sagern,</hi><lb/> oder denen, welche diß und das ohne allen<lb/> Grund von ſich vorgeben, zu thun hat. Denn<lb/> eben dieſes koͤmmt, auſſer den folgenden Capi-<lb/> teln, in dieſem erſten noch dreymal vor, nemlich<lb/> hinter einander v. 8. 9. 10. da es heißt: <hi rendition="#fr">So wir<lb/> ſagen, ſo wir ſagen, ſo wir ſagen.</hi></p><lb/> <p>2. Das <hi rendition="#fr">Sagen von der Gemeinſchaft<lb/> mit GOtt</hi> iſt ſo viel als das Vorgeben vom<lb/> Chriſtenthum, vom Stande der Gnaden und<lb/> von der ewigen Seligkeit: als worauf ein<lb/> Menſch aus Betrug der Suͤnde bey der herr-<lb/> ſchenden Eigen- und Welt-Liebe leichtlich fallen<lb/> kan. Matth. 7, 22. 23. heißt es <hi rendition="#fr">das HErr,<lb/> HErr ſagen.</hi> Roͤm. 2, 17. ſich aufs Geſetz, oder<lb/> auf die wahre Religion verlaſſen und ſich <hi rendition="#fr">GOt-<lb/> tes ruͤhmen.</hi> Off. 3, 17. ſprechen: <hi rendition="#fr">Jch bin<lb/> reich, und habe gar ſatt, und darf nichts.</hi></p><lb/> <p>3. Die <hi rendition="#fr">Finſterniß</hi> heißt alhier, wie auch<lb/> noch ſonſt an mehrern Orten, das verderbte We-<lb/> ſen der herrſchenden Suͤnde, wie es ſich nach<lb/> dem Verſtande in Unwiſſenheit und in Jrrthuͤ-<lb/> mern, nach dem Willen und gantzen Leben in<lb/> der Bosheit und Unordnung hervorthut: gleich-<lb/> wie der Stand des Lichts in einer guten Einrich-<lb/> tung des Verſtandes, des Willens und des gan-<lb/> tzen Lebens beſtehet. Daher von beyden, dem<lb/> Lichte und der Finſterniß des Wandelns gedacht<lb/> wird.</p><lb/> <p>4. Das <hi rendition="#fr">luͤgenhafte Weſen,</hi> welches mit<lb/> faͤlſchlichem Vorgeben von der Gemeinſchaft mit<lb/> GOtt begangen wird, hat ſeinen Grund inner-<lb/> lich im Selbſt-Betruge des Hertzens, nach wel-<lb/> chem ein ſolcher Menſch iſt φρεναπάτης, ein<lb/><hi rendition="#fr">Selbſtbetruͤger</hi> ſeines eigenen Gemuͤths Tit.<lb/> 1, 10. und es aͤuſſert ſich durch allerhand Arten<lb/> der Heucheley in Worten, Geberden und Wer-<lb/> cken: welche alle dem rechtſchaffnen Weſen ent-<lb/> gegen ſtehen.</p><lb/> <p>5. Die Wahrheit iſt nicht allein geoffen-<lb/> baret, ſie zu wiſſen, ſondern auch zu thun. Und<lb/> da die Selbſt-Betruͤger ſo ſchwer von ihrem<lb/> Selbſt-Betruge zu uͤberzeugen ſind, ſo ſchaͤrfet<lb/> der Apoſtel das vorhergeſetzte <hi rendition="#fr">luͤgen wir</hi> noch<lb/> mehr ein durch den Zuſatz: <hi rendition="#fr">und thun nicht die<lb/> Wahrheit.</hi></p><lb/> <p>6. Da der Satan ſelbſt ſich verſtellen kan<lb/> in einen Engel des Lichts; 2 Cor. 11, 14. was iſts<lb/> denn Wunder, daß es auch ſeine ihm ergebene<lb/> gottloſe und dabey heuchleriſche Menſchen thun?<lb/> Und da dieſes von vielen ſchon zur Apoſtel-Zeit<lb/> geſchehen iſt; ſo ſoll es uns nicht befremden,<lb/> wennn es nach viel mehrerm Abfall von der Apo-<lb/> ſtoliſchen Lauterkeit heute zu Tage noch viel haͤufi-<lb/> ger geſchiehet.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 7.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">So wir aber im Lichte wandeln, wie<lb/> er im Lichte iſt,</hi> (und zu unſerer Nachfolge<lb/> Wercke des Lichts und der Wahrheit thut,) <hi rendition="#fr">ſo<lb/> haben wir</hi> (eine lautere) <hi rendition="#fr">Gemeinſchaft un-<lb/> ter einander</hi> (in dem allgemeinen Genuß aller<lb/> Heyls-Guͤter) <hi rendition="#fr">und das Blut JEſu Chriſti<lb/><cb/> ſeines Sohnes, machet uns rein</hi> (im Gegen-<lb/> bilde auf das Levitiſche Opfer-Blut der ge-<lb/> ſchlachteten Thiere,) <hi rendition="#fr">von aller Suͤnde</hi> (alſo<lb/> daß ſie uns vergeben wird, und nach hinwegge-<lb/> nommener Herrſchaft auch derſelben Anklebung<lb/> immer mehr verringert wird.)</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. <hi rendition="#fr">Jm Lichte wandeln</hi> iſt alſo ein Kind<lb/> des Lichts, oder ein Licht im Herrn ſeyn, daß<lb/> man ſein innerlich <hi rendition="#fr">brennendes</hi> Glaubens-Licht<lb/> auch aͤuſſerlich in der Liebe <hi rendition="#fr">ſcheinen</hi> laſſe, wie<lb/> von Johanne dem Taͤufer ſtehet Joh. 5, 35. <hi rendition="#fr">ſein<lb/> Licht leuchten laſſen vor den Leuten, daß<lb/> ſie unſere guten Wercke ſehen, und daruͤber<lb/> den Vater im Himmel preiſen</hi> Matth. 5, 16.<lb/> Siehe auch Joh. 3, 20. 21. Da es von den Kin-<lb/> dern der Finſterniß und des Lichts mit groſſem<lb/> Unterſcheide heißt: <hi rendition="#fr">Wer arges thut, der haſ-<lb/> ſet das Licht, und koͤmmt nicht an das Licht,<lb/> auf daß ſeine Wercke nicht geſtrafet weꝛden.<lb/> Wer aber die Wahrheit thut, der koͤmmt<lb/> an das Licht, daß ſeine Wercke offenbar<lb/> werden: denn ſie ſind in GOtt gethan.</hi></p><lb/> <p>2. GOtt iſt alſo im Lichte, daß er auch das<lb/> weſentliche Licht ſelbſt iſt, und, weil alle ſeine<lb/> Wercke ſeinem Weſen gemaͤß ſind, ſo iſt er<lb/> gleichſam mit lauter Lichts-Wercken umgeben<lb/> und befindet ſich darinnen, als in ſeinem rech-<lb/> ten Eigenthum. Ob wir nun wol es GOtt dar-<lb/> innen nicht gleich thun koͤnnen, ſo haben wir<lb/> uns doch der Nachfolge zu befleißigen: als in<lb/> welcher das Ebenbild GOttes immer mehr bey<lb/> uns angerichtet wird. Darum Paulus Eph. 4,<lb/> 32. c. 5, 1. ſpricht: <hi rendition="#fr">Seyd unter einander<lb/> freundlich, hertzlich, und vergebet einer<lb/> dem andern, gleichwie GOtt euch verge-<lb/> ben hat in Chriſto. So ſeyd nun GOttes<lb/> Nachfolger, als die lieben Kinder!</hi></p><lb/> <p>3. Mit den Worten: <hi rendition="#fr">ſo haben wir Ge-<lb/> meinſchaft unter einander,</hi> ſiehet der Apoſtel<lb/> zuruͤck auf die Worte des dritten Verſes; und<lb/> haben wir alhier aus jenem Verſe die alda be-<lb/> findliche Worte im Sinne alſo zu ergaͤntzen, als<lb/> ſtuͤnde dabey: <hi rendition="#fr">Und unſere Gemeinſchaft ſey<lb/> mit dem Vater und mit ſeinem Sohne,<lb/> JEſu CHriſto.</hi> Da uns nun die unter einan-<lb/> der habende Gemeinſchaft auf die Gemeinſchaft<lb/> GOttes fuͤhret, ſo iſt es eben ſo viel, als ſtuͤnde<lb/> alhier ausdruͤcklich: <hi rendition="#fr">ſo haben wir Gemein-<lb/> ſchaft mit ihm,</hi> nemlich mit GOtt. Von der<lb/> Gemeinſchaft der Glaͤubigen unter einander, ſo-<lb/> he man Roͤm. 12, 4. u. f. 1 Cor. 12, 12. u. f.<lb/> Ezech. 2, 21. c. 4, 16. u. ſ. w.</p><lb/> <p>4. Zwiſchen den bisher erklaͤrten und den<lb/> folgenden Worten dieſes Textes iſt zuvorderſt<lb/> die Verbindung, worinnen ſie ſtehen, wohl zu<lb/> mercken. Der Apoſtel hatte gezeuget von der<lb/> Gemeinſchaft, welche die Glaͤubigen unter ein-<lb/> ander und mit GOTT haͤtten, und daß ſie zum<lb/> Wandel im Licht verbunden waͤren: darauf<lb/> fuͤhret er ſie nun auf die rechte Evangeliſche Quel-<lb/> le, woher ſolche Gnade und ſolche Kraft ge-<lb/> floſſen ſey. Und weil die Glaͤubigen bey ih-<lb/> rem Wandel im Lichte noch viel Finſterniß und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N n n n 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Unrei-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [651/0653]
Cap. 1. v. 6. 7. des erſten Briefes Johannis.
iſt der groͤſſeſte Theil dieſes Briefes entgegen ge-
ſetzet. Welches wir unter andern daraus erken-
nen, daß der Apoſtel es ſo viel mit den Sagern,
oder denen, welche diß und das ohne allen
Grund von ſich vorgeben, zu thun hat. Denn
eben dieſes koͤmmt, auſſer den folgenden Capi-
teln, in dieſem erſten noch dreymal vor, nemlich
hinter einander v. 8. 9. 10. da es heißt: So wir
ſagen, ſo wir ſagen, ſo wir ſagen.
2. Das Sagen von der Gemeinſchaft
mit GOtt iſt ſo viel als das Vorgeben vom
Chriſtenthum, vom Stande der Gnaden und
von der ewigen Seligkeit: als worauf ein
Menſch aus Betrug der Suͤnde bey der herr-
ſchenden Eigen- und Welt-Liebe leichtlich fallen
kan. Matth. 7, 22. 23. heißt es das HErr,
HErr ſagen. Roͤm. 2, 17. ſich aufs Geſetz, oder
auf die wahre Religion verlaſſen und ſich GOt-
tes ruͤhmen. Off. 3, 17. ſprechen: Jch bin
reich, und habe gar ſatt, und darf nichts.
3. Die Finſterniß heißt alhier, wie auch
noch ſonſt an mehrern Orten, das verderbte We-
ſen der herrſchenden Suͤnde, wie es ſich nach
dem Verſtande in Unwiſſenheit und in Jrrthuͤ-
mern, nach dem Willen und gantzen Leben in
der Bosheit und Unordnung hervorthut: gleich-
wie der Stand des Lichts in einer guten Einrich-
tung des Verſtandes, des Willens und des gan-
tzen Lebens beſtehet. Daher von beyden, dem
Lichte und der Finſterniß des Wandelns gedacht
wird.
4. Das luͤgenhafte Weſen, welches mit
faͤlſchlichem Vorgeben von der Gemeinſchaft mit
GOtt begangen wird, hat ſeinen Grund inner-
lich im Selbſt-Betruge des Hertzens, nach wel-
chem ein ſolcher Menſch iſt φρεναπάτης, ein
Selbſtbetruͤger ſeines eigenen Gemuͤths Tit.
1, 10. und es aͤuſſert ſich durch allerhand Arten
der Heucheley in Worten, Geberden und Wer-
cken: welche alle dem rechtſchaffnen Weſen ent-
gegen ſtehen.
5. Die Wahrheit iſt nicht allein geoffen-
baret, ſie zu wiſſen, ſondern auch zu thun. Und
da die Selbſt-Betruͤger ſo ſchwer von ihrem
Selbſt-Betruge zu uͤberzeugen ſind, ſo ſchaͤrfet
der Apoſtel das vorhergeſetzte luͤgen wir noch
mehr ein durch den Zuſatz: und thun nicht die
Wahrheit.
6. Da der Satan ſelbſt ſich verſtellen kan
in einen Engel des Lichts; 2 Cor. 11, 14. was iſts
denn Wunder, daß es auch ſeine ihm ergebene
gottloſe und dabey heuchleriſche Menſchen thun?
Und da dieſes von vielen ſchon zur Apoſtel-Zeit
geſchehen iſt; ſo ſoll es uns nicht befremden,
wennn es nach viel mehrerm Abfall von der Apo-
ſtoliſchen Lauterkeit heute zu Tage noch viel haͤufi-
ger geſchiehet.
V. 7.
So wir aber im Lichte wandeln, wie
er im Lichte iſt, (und zu unſerer Nachfolge
Wercke des Lichts und der Wahrheit thut,) ſo
haben wir (eine lautere) Gemeinſchaft un-
ter einander (in dem allgemeinen Genuß aller
Heyls-Guͤter) und das Blut JEſu Chriſti
ſeines Sohnes, machet uns rein (im Gegen-
bilde auf das Levitiſche Opfer-Blut der ge-
ſchlachteten Thiere,) von aller Suͤnde (alſo
daß ſie uns vergeben wird, und nach hinwegge-
nommener Herrſchaft auch derſelben Anklebung
immer mehr verringert wird.)
Anmerckungen.
1. Jm Lichte wandeln iſt alſo ein Kind
des Lichts, oder ein Licht im Herrn ſeyn, daß
man ſein innerlich brennendes Glaubens-Licht
auch aͤuſſerlich in der Liebe ſcheinen laſſe, wie
von Johanne dem Taͤufer ſtehet Joh. 5, 35. ſein
Licht leuchten laſſen vor den Leuten, daß
ſie unſere guten Wercke ſehen, und daruͤber
den Vater im Himmel preiſen Matth. 5, 16.
Siehe auch Joh. 3, 20. 21. Da es von den Kin-
dern der Finſterniß und des Lichts mit groſſem
Unterſcheide heißt: Wer arges thut, der haſ-
ſet das Licht, und koͤmmt nicht an das Licht,
auf daß ſeine Wercke nicht geſtrafet weꝛden.
Wer aber die Wahrheit thut, der koͤmmt
an das Licht, daß ſeine Wercke offenbar
werden: denn ſie ſind in GOtt gethan.
2. GOtt iſt alſo im Lichte, daß er auch das
weſentliche Licht ſelbſt iſt, und, weil alle ſeine
Wercke ſeinem Weſen gemaͤß ſind, ſo iſt er
gleichſam mit lauter Lichts-Wercken umgeben
und befindet ſich darinnen, als in ſeinem rech-
ten Eigenthum. Ob wir nun wol es GOtt dar-
innen nicht gleich thun koͤnnen, ſo haben wir
uns doch der Nachfolge zu befleißigen: als in
welcher das Ebenbild GOttes immer mehr bey
uns angerichtet wird. Darum Paulus Eph. 4,
32. c. 5, 1. ſpricht: Seyd unter einander
freundlich, hertzlich, und vergebet einer
dem andern, gleichwie GOtt euch verge-
ben hat in Chriſto. So ſeyd nun GOttes
Nachfolger, als die lieben Kinder!
3. Mit den Worten: ſo haben wir Ge-
meinſchaft unter einander, ſiehet der Apoſtel
zuruͤck auf die Worte des dritten Verſes; und
haben wir alhier aus jenem Verſe die alda be-
findliche Worte im Sinne alſo zu ergaͤntzen, als
ſtuͤnde dabey: Und unſere Gemeinſchaft ſey
mit dem Vater und mit ſeinem Sohne,
JEſu CHriſto. Da uns nun die unter einan-
der habende Gemeinſchaft auf die Gemeinſchaft
GOttes fuͤhret, ſo iſt es eben ſo viel, als ſtuͤnde
alhier ausdruͤcklich: ſo haben wir Gemein-
ſchaft mit ihm, nemlich mit GOtt. Von der
Gemeinſchaft der Glaͤubigen unter einander, ſo-
he man Roͤm. 12, 4. u. f. 1 Cor. 12, 12. u. f.
Ezech. 2, 21. c. 4, 16. u. ſ. w.
4. Zwiſchen den bisher erklaͤrten und den
folgenden Worten dieſes Textes iſt zuvorderſt
die Verbindung, worinnen ſie ſtehen, wohl zu
mercken. Der Apoſtel hatte gezeuget von der
Gemeinſchaft, welche die Glaͤubigen unter ein-
ander und mit GOTT haͤtten, und daß ſie zum
Wandel im Licht verbunden waͤren: darauf
fuͤhret er ſie nun auf die rechte Evangeliſche Quel-
le, woher ſolche Gnade und ſolche Kraft ge-
floſſen ſey. Und weil die Glaͤubigen bey ih-
rem Wandel im Lichte noch viel Finſterniß und
Unrei-
N n n n 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |