Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des Briefes Pauli Cap. 9. v. 9. 10. [Spaltenumbruch]
gen; als daran es der Judischen Kirche mit denGnaden-Mitteln nicht gefehlet hat: sondern der Weg ist alhier so viel, als diejenige Heyls- Ordnung, die an sich eine Ursache und wir- ckende Kraft zur Seligkeit in sich hat, ohne auf etwas anders ferner noch zu warten. Welche Kraft das Levitische Priesterthum für sich selbst nicht hatte, und also zwar einen Weg zur Se- ligkeit zeigete, aber selbst noch nicht der rechte und hinlängliche war. 14. Die Worte skene prote erste Hüt- 15. Das Wort stünde, oder die Griechi- V. 9. Welche (erste Hütte mit dem gantzen Levi- Anmerckungen. 1. Der Apostel redet vom Levitischen Got- 2. Daß aber der Levitische Gottesdienst 3. Das Wort parabole heißt ein Gleich- 4. Das Wort teleiosai, vollkommen 5. Es war ein grosser Unterscheid, teleio- V. 10. Allein mit Speise und Tranck und ligkeit,
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 9. v. 9. 10. [Spaltenumbruch]
gen; als daran es der Judiſchen Kirche mit denGnaden-Mitteln nicht gefehlet hat: ſondern der Weg iſt alhier ſo viel, als diejenige Heyls- Ordnung, die an ſich eine Urſache und wir- ckende Kraft zur Seligkeit in ſich hat, ohne auf etwas anders ferner noch zu warten. Welche Kraft das Levitiſche Prieſterthum fuͤr ſich ſelbſt nicht hatte, und alſo zwar einen Weg zur Se- ligkeit zeigete, aber ſelbſt noch nicht der rechte und hinlaͤngliche war. 14. Die Worte σκηνὴ πϱώτη erſte Huͤt- 15. Das Wort ſtuͤnde, oder die Griechi- V. 9. Welche (erſte Huͤtte mit dem gantzen Levi- Anmerckungen. 1. Der Apoſtel redet vom Levitiſchen Got- 2. Daß aber der Levitiſche Gottesdienſt 3. Das Wort παϱαβολὴ heißt ein Gleich- 4. Das Wort τελειῶσαι, vollkommen 5. Es war ein groſſer Unterſcheid, τελέιω- V. 10. Allein mit Speiſe und Tranck und ligkeit,
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Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 9. v. 9. 10.
gen; als daran es der Judiſchen Kirche mit den
Gnaden-Mitteln nicht gefehlet hat: ſondern
der Weg iſt alhier ſo viel, als diejenige Heyls-
Ordnung, die an ſich eine Urſache und wir-
ckende Kraft zur Seligkeit in ſich hat, ohne auf
etwas anders ferner noch zu warten. Welche
Kraft das Levitiſche Prieſterthum fuͤr ſich ſelbſt
nicht hatte, und alſo zwar einen Weg zur Se-
ligkeit zeigete, aber ſelbſt noch nicht der rechte
und hinlaͤngliche war.
14. Die Worte σκηνὴ πϱώτη erſte Huͤt-
te heiſſen alhier ſo viel, als der gantze Levi-
tiſche Gottesdienſt, in welchem Verſtande
c. 8, 2. das Meßianiſche Prieſterthum mit dem
Evangeliſchen Dienſte GOttes die wahrhaf-
tige Huͤtte genennet wird. Jm gleichen Sin-
ne heißt die Levitiſche Oeconomie auch c. 9, 1.
die erſte Huͤtte. Es nimmt demnach der A-
poſtel ſolche Worte an dieſen Orten im andern
Verſtande, als c. 9, 2. 3. 6. 7. da er die Worte
erſte und andere Huͤtte von dem vorderſten
und hinterſten Theile der leiblichen Stifts-Huͤt-
te verſtehet.
15. Das Wort ſtuͤnde, oder die Griechi-
ſche Redens-Art στάσιν ἔχειν, ſtehen, ſtand ha-
ben, iſt zu verſtehen von der Guͤltigkeit, welche
das Levitiſche Prieſterthum bis zu der durch den
Tod Chriſti geſchehenen Erfuͤllung hatte. Denn
ob es gleich zur Zeit dieſes geſchriebnen Briefes
noch aͤuſſerlich ſtunde: ſo hatte es doch ſeine
Guͤltigkeit und Kraft zur Verbindung bereits
durch den Tod Chriſti verlohren.
V. 9.
Welche (erſte Huͤtte mit dem gantzen Levi-
tiſchen Satzungs-Weſen) mußte zur ſelbigen
Zeit (auf die damals gegenwaͤrtige Zeit) ein
Fuͤrbild (fuͤrbildendes Gleichniß, nemlich von
der Perſon, dem Amte und dem Reiche des
Meßiaͤ) ſeyn, in welcher (Zeit) Gaben (al-
lerhand Speiſe und Tranckopfer) und Opfer
(vom geſchlachteten Vieh: ſiehe beydes zuſam-
men c. 5, 1. c. 8, 3.) geopfert wurden, und
konten nicht vollkommen machen (die vor
GOTT geltende Gerechtigkeit und Seligkeit
an und aus ſich ſelbſt zuwege bringen) nach
dem Gewiſſen (innerlich vor GOTT, da es
nur darinnen auf lauter aͤuſſerliche Dinge an-
kam: was aber davon aufs innere ging, ruͤhre-
te her nicht von ſolchen aͤuſſerlichen Sachen, ſon-
dern von dem Glauben auf das Haupt-Gegen-
bild, den Meßiam, der nun alſo unſer iſt, daß wir
nicht noͤthig haben uns mehr an das Vorbild zu
halten.) den, der da GOttes-Dienſte thut.
(Die Opfer fuͤr ſich herzubringet und ſie durch
die Prieſter fuͤr ſich thun laͤßt: welches denn
auf den Prieſter auch ſelbſt ging, ſo fern er fuͤr
ſich ſelbſt opferte. Siehe auch c. 10, 2.)
Anmerckungen.
1. Der Apoſtel redet vom Levitiſchen Got-
tesdienſt mehrmal im Context nach dem Grie-
chiſchen in præſenti, als von der noch damal
gegenwaͤrtigen Zeit, weil er ſich mit ſeinem Ge-
muͤthe gantz dahinein gegeben hatte, es wie es
geweſen war, auch noch wircklich ſtunde, ob-
gleich in ſeiner Entkraͤftung, als noch gegenwaͤr-
tig vorzuſtellen.
2. Daß aber der Levitiſche Gottesdienſt
nebſt dem Tempel noch nach dem Tode Chriſti
und ſeiner daher entſtandenen Unguͤltigkeit faſt
bey 40 Jahre ſtehen blieb, darunter hatte man
eine ſehr weiſe und guͤtige Regierung GOttes
zu erkennen, damit die daran hangenden Gemuͤ-
ther nicht davon auf einmal gleichſam mit Ge-
walt abgeriſſen, ſondern nach und nach ent-
wehnet wuͤrden, und auf die erſte Zeit das Vor-
bild und Gegenbild zur Vergleichung bey einan-
der haͤtten. So mußte es auch dazu dienen, daß,
weil die Aufhebung des Levitiſchen Gottesdien-
ſtes mit einer Zerſtreuung des Volcks verknuͤ-
pfet ſeyn ſolte, noch vor ſolchen Straf-Gerich-
ten die Glaͤubigen aus demſelben moͤchten durch
das Wort des Evangelii herausgezogen und
geſamlet werden; nicht weniger dazu, damit
weder die unglaubigen Juden, noch die abgoͤt-
tiſchen Heyden ſagen koͤnten, daß die Glaͤubigen,
welche das Levitiſche Satzungs-Weſen hatten
fahren laſſen, ſolches haͤtten aus Noth und De-
ſperation gethan, weil daſſelbe durch die Ver-
ſtoͤrung waͤre aufgehoben worden.
3. Das Wort παϱαβολὴ heißt ein Gleich-
niß, es beſtehe nun in bloſſer Vorſtellung mit
Worten, oder in einer vorbildenden Sache
ſelbſt. Jn dieſem letzten Verſtande ſtehet es
alhier; wie auch c. 11, 19. vom Abraham mit
Jſaac, daß jener dieſen im Gleichniß als von
den Todten wieder bekommen habe.
4. Das Wort τελειῶσαι, vollkommen
machen, iſt alhier wohl zu mercken. Denn daß
die Vollkommenmachung dem Levitiſchen Got-
tesdienſte an ſich ſelbſt fehlete, und durch Chri-
ſtum geſchehen ſey, das iſt zu zeigen der
Haupt-Zweck Pauli in dieſem gantzen Briefe.
Darum ſpricht er oben c. 7, 11. und 19. τελέιωσιν
die Vollkommenmachung demſelben ab, und
hingegen ſpricht er von Chriſto c. 10, 14. Daß
er mit einem Opfer in Ewigkeit vollendet
habe die geheiliget werden: und Chriſtus
iſt auch der Vollender des Glaubens c. 12, 2.
der mit groſſem Nachdrucke bey ſeinem Tode
am Creutze ausrief τετέλεσται, es iſt vollbracht.
Joh. 19, 30.
5. Es war ein groſſer Unterſcheid, τελέιω-
σιν die Vollkommenmachung thun nach dem
Geſetze aͤuſſerlich, und dieſelbe auch haben in-
nerlich nach dem Gewiſſen. Denn nach dem
Gewiſſen hatte ſie niemand, als der Glaͤubige,
in ſofern er ſich bey Vorſtellung des Levitiſchen
Gottesdienſtes an das Meßianiſche Prieſter-
thum hielte. Alſo machte es David, Pſ. 51, 9.
da er ſprach: Entſuͤndige mich mit Jſo-
pen, daß ich rein werde, waſche mich, daß
ich ſchneeweiß werde u. ſ. w.
V. 10.
Allein mit Speiſe und Tranck und
mancherley Tauffen nnd aͤuſſerlicher Hei-
ligkeit,
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