Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des Briefes Pauli Cap. 9. v. 2-4. [Spaltenumbruch]
durch das Räuchopfer, dazu die Kohlen vomBrandopfer Altar genommen werden musten, repraesentiret. Die Schreibung aber des Gesetzes ins Hertze, oder die gesundmachende und stärckende Gnade wird dem Verstande nach vorgestellet durch die unter dem Bilde des güldnen Leuchters und siebenfachen Lichtes abgebildete Erleuchtung, und, dem Willen nach, durch Spei- sung und Ernährung, davon die Schau-Brodte eine Figur gewesen sind. Es findet sich alhier auch eine Repraesentation des dreyfachen Mittler-Amts Christi: des Hohenpriester- lichen unter dem Rauchwerck, des Prophe- tischen unter dem güldnen Leuchter zur Er- leuchtung: und des Königlichen unter den Schau-Brodten, womit Christus, als das Haupt, seine Glieder, als seine Unterthanen und Reichsgenossen, beschencket, speiset und bese- liget. V. 3. 4. Hinter dem andern Vorhange aber Anmerckungen. 1. Der aus der kostbaresten und zartesten 2. Beyde Vorhänge, durch welche man 3. Da das güldene Rauchvaß eigentlich 4. Die Lade des Testaments war von die
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 9. v. 2-4. [Spaltenumbruch]
durch das Raͤuchopfer, dazu die Kohlen vomBrandopfer Altar genommen werden muſten, repræſentiret. Die Schreibung aber des Geſetzes ins Hertze, oder die geſundmachende und ſtaͤrckende Gnade wird dem Verſtande nach vorgeſtellet durch die unter dem Bilde des guͤldnen Leuchters und ſiebenfachen Lichtes abgebildete Erleuchtung, und, dem Willen nach, durch Spei- ſung und Ernaͤhrung, davon die Schau-Brodte eine Figur geweſen ſind. Es findet ſich alhier auch eine Repræſentation des dreyfachen Mittler-Amts Chriſti: des Hohenprieſter- lichen unter dem Rauchwerck, des Prophe- tiſchen unter dem guͤldnen Leuchter zur Er- leuchtung: und des Koͤniglichen unter den Schau-Brodten, womit Chriſtus, als das Haupt, ſeine Glieder, als ſeine Unterthanen und Reichsgenoſſen, beſchencket, ſpeiſet und beſe- liget. V. 3. 4. Hinter dem andern Vorhange aber Anmerckungen. 1. Der aus der koſtbareſten und zarteſten 2. Beyde Vorhaͤnge, durch welche man 3. Da das guͤldene Rauchvaß eigentlich 4. Die Lade des Teſtaments war von die
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Hiezu kam auch die-<lb/> ſes, daß das guͤldene Rauchvaß, nachdem am<lb/> Verſoͤhnungs-Feſte der Hoheprieſter mit demſel-<lb/> ben in das Allerheiligſte eingegangen war, darin-<lb/> nen niedergeſetzet, und nachdem es den Tag hin-<lb/> durch, an welchem der Hoheprieſter zweymal<lb/> mit dem Opfer-Blute eingegangen, darinnen war<lb/> ſtehn geblieben, am Abend wieder heraus geholet<lb/> wurde. Daher denn ſo viel mehr davon geſaget<lb/> werden konte, daß das Allerheiligſte das guͤldene<lb/> Rauchvaß gehabt habe. Was es aber habe<lb/><hi rendition="#fr">vorgebildet,</hi> iſt leichtlich zu erachten aus dem,<lb/> was vorher von dem <hi rendition="#fr">Rauchaltar</hi> angemercket<lb/> worden, nemlich <hi rendition="#fr">Chriſti Fuͤrbitte</hi> zur Rechten<lb/> der Majeſtaͤt GOttes, Kraft welcher auch alles<lb/> unſer dahin gelangendes glaͤubiges Gebet erhoͤret<lb/> wird. Roͤm. 8, 34. Hebr. 7, 25. c. 9, 24.</p><lb/> <p>4. 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Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 9. v. 2-4.
durch das Raͤuchopfer, dazu die Kohlen vom
Brandopfer Altar genommen werden muſten,
repræſentiret. Die Schreibung aber des
Geſetzes ins Hertze, oder die geſundmachende
und ſtaͤrckende Gnade wird dem Verſtande nach
vorgeſtellet durch die unter dem Bilde des guͤldnen
Leuchters und ſiebenfachen Lichtes abgebildete
Erleuchtung, und, dem Willen nach, durch Spei-
ſung und Ernaͤhrung, davon die Schau-Brodte
eine Figur geweſen ſind. Es findet ſich alhier
auch eine Repræſentation des dreyfachen
Mittler-Amts Chriſti: des Hohenprieſter-
lichen unter dem Rauchwerck, des Prophe-
tiſchen unter dem guͤldnen Leuchter zur Er-
leuchtung: und des Koͤniglichen unter den
Schau-Brodten, womit Chriſtus, als das
Haupt, ſeine Glieder, als ſeine Unterthanen und
Reichsgenoſſen, beſchencket, ſpeiſet und beſe-
liget.
V. 3. 4.
Hinter dem andern Vorhange aber
(welches das hinterſte Theil von dem vorderſten
ſcheidete) war die Huͤtte, die da heiſſet das
Allerheiligſte, die hatte (dem ſolennen Ge-
brauche nach am hohen Verſoͤhnungs-Feſte 3 B.
Moſ. 16, 12.) das guͤldne Rauchvaß, und
die Lade des Teſtaments, allenthalben mit
Golde uͤberzogen, in welcher war die guͤl-
dene Gelte (guͤldenes Kruͤgelein) die das
Himmel-Brodt (Manna) hatte, und die
Ruthe Aaron, die gegruͤnet hatte, und die
Tafeln des Teſtaments.
Anmerckungen.
1. Der aus der koſtbareſten und zarteſten
Materie aufs kuͤnſtlichſte gewirckten Vorhaͤnge
waren in der Stifts-Huͤtte, auſſer dem, welcher
dem Vorhofe an ſtatt einer Thiere dienete, zwee-
ne: der eine vor dem vorderſten, der andere vor
dem hinterſten Theile. Sie waren an ſtatt der
bretternen mit guͤldenen Blechen uͤberzogenen
wand gegen den Morgen zu, und alſo nach der
Hoͤhe und Breite der Orientaliſchen Seite zehen
Elen lang, oder hoch, und zehn Elen breit: und es
hing der Vorhang vor dem erſten Theile von fuͤnf
mit Golde uͤberzogenen und auf ehernen Fuͤſſen ſte-
henden Seulen vom Holtze Schittim, und ſoll er
vier Finger dicke geweſen ſeyn. 2 B. Moſ. 27, 36.
37. Der Vorhang vor dem Allerheiligſten war
zwar von gleicher Hoͤhe und Breite; aber ſonſt in
unterſchiedlichen Stuͤcken von jenem unterſchie-
den; und wird er beſchrieben 2 B. Moſ. 27, 31.
32. 33.
2. Beyde Vorhaͤnge, durch welche man
den Eingang hatte in das Heilige und Allerhei-
ligſte, bildeten Chriſtum ab: als der da iſt der
Weg, durch den wir einen Zugang zum Vater
haben Joh. 10, 9. c. 14, 6. Rom. 5, 2. Eph. 2, 18.
3, 12. Sonderlich aber iſt hievon zu mercken der
Ort Hebr. 10, 19, 20. da es heißt: So wir denn
nun haben, lieben Bruͤder, die Freudigkeit
zum Eingange in das Heilige, durch das
Blut JEſu, welchen er uns zubereitet hat
zum neuen und lebendigen Wege, durch
den Vorhang, das iſt durch ſein eigen
Flriſch u. ſ. w. Daher denn auch bey dem Tode
Chriſti am Creutze der ſtarcke vor dem Allerheilig-
ſten hangende Vorhang von ſich ſelbſt zerriß, an-
zuzeigen, daß durch denſelben Tod nunmehro der
freye Zugang zu GOTT gemachet ſey. Matth.
27, 51. Marc. 15, 38. Luc. 23, 45.
3. Da das guͤldene Rauchvaß eigentlich
zu dem im Heiligen ſtehenden Rauchaltar ge-
hoͤrete, ſo fraget ſich alhier billig, wie, oder warum
Paulus daſſelbe zum Allerheiligſten gerechnet
habe? Es iſt deßwegen geſchehen, dieweil der
Gebrauch deſſelben nur allein im Allerheiligſten
platz hat gehabt. Denn obgleich ſonſt das Rauch-
vaß zum Rauchaltar gehoͤret, und daraus taͤglich
Abends und Morgens Geraͤuchert wurde; ſo war
doch dieſes Rauchvaß, womit der Hoheprieſter
am hohen Verſoͤhnungs-Feſte ins Allerheiligſte
einging, eigentlich hiezu allein verordnet, und
ſcheinet es auſſer dieſer Zeit gar nicht gebrauchet zu
ſeyn, nemlich im Heiligen, ſondern es iſt vermuth-
lich auſſer demſelben in einer der Gevaͤſſe-Caͤm-
mern allein zu dem einmaligen jaͤhrlichen Ge-
brauch aufgehoben worden. Hiezu kam auch die-
ſes, daß das guͤldene Rauchvaß, nachdem am
Verſoͤhnungs-Feſte der Hoheprieſter mit demſel-
ben in das Allerheiligſte eingegangen war, darin-
nen niedergeſetzet, und nachdem es den Tag hin-
durch, an welchem der Hoheprieſter zweymal
mit dem Opfer-Blute eingegangen, darinnen war
ſtehn geblieben, am Abend wieder heraus geholet
wurde. Daher denn ſo viel mehr davon geſaget
werden konte, daß das Allerheiligſte das guͤldene
Rauchvaß gehabt habe. Was es aber habe
vorgebildet, iſt leichtlich zu erachten aus dem,
was vorher von dem Rauchaltar angemercket
worden, nemlich Chriſti Fuͤrbitte zur Rechten
der Majeſtaͤt GOttes, Kraft welcher auch alles
unſer dahin gelangendes glaͤubiges Gebet erhoͤret
wird. Roͤm. 8, 34. Hebr. 7, 25. c. 9, 24.
4. Die Lade des Teſtaments war von
dem koͤſtlichen Holtz Schittim und allenthalben
inwendig und auswendig mit guͤldenen Blechen
uͤberzogen, drittehalbe Elen lang, anderthalb
Elen breit und anderthalb Elen hoch, und war
oben unter dem Deckel mit einem guͤldenen Cran-
tze, umgeben u. f. Siehe 2 B. Moſ. 25, 10. u. f.
Sie hieß die Lade des Zeugniſſes v. 16. c. 31, 18.
weil ſie das Geſetz GOttes, welches oft das Zeug-
niß des HErrn heißt c. 32, 15. c. 34, 29. c. 40, 20.
in ſich hielte, GOtt auch uͤber derſelben zwiſchen
den Cherubim gleichſam ſeinen Sitz hatte, und von
dannen von ſeinem Willen zeugete, oder ihn offen-
barete. Und die Lade des Teſtaments, oder des
Bundes, heiſſet ſie von eben demſelben Geſetze;
als mit welchem GOtt einen Bund mit den Kin-
dern Jſrael aufgerichtet hatte: und zwar heiſſet
ſie alſo wie alhier am Ende des Verſes, alſo auch
2 B Moſ. 34, 1. 28. 29. 1 Koͤn. 8, 21. Und da
die Lade Chriſtum, der das Geſetz vollkoͤmmlich er-
fuͤllen wuͤrde und erfuͤllet hat, repræſentirte, ſo
wurde mit dem Worte Teſtament, oder Bund,
auch ſonderlich mit auf den Gnaden-Bund ge-
ſehen: da denn die gedoppelte Materie, nemlich
die
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