Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des Briefes Pauli Cap. 7. v. 20-25. [Spaltenumbruch]
und Vollkommenheit zur Vollkommenmachungund immerwährenden Beständigkeit. 6. Die Worte dia` tou legontos pros 'au- 7. Bey dem Eidschwure ist zu mercken die 8. Das bessere Testament ist die Oe- 9. Das Wort egguos, welches der selige 9. Um den Nachdruck dieses Orts und V. 23. 24. 25. Und jener (bey dem Levitischen Gottes- Anmerckungen. 1. Die immerwährende hohepriesterliche 2. Wenn ein Gläubiger betet, so hat er sich 3. Wah-
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 7. v. 20-25. [Spaltenumbruch]
und Vollkommenheit zur Vollkommenmachungund immerwaͤhrenden Beſtaͤndigkeit. 6. Die Worte δια` τοῦ λέγοντος πρός ᾽αυ- 7. Bey dem Eidſchwure iſt zu mercken die 8. Das beſſere Teſtament iſt die Oe- 9. Das Wort ἔγγυος, welches der ſelige 9. Um den Nachdruck dieſes Orts und V. 23. 24. 25. Und jener (bey dem Levitiſchen Gottes- Anmerckungen. 1. Die immerwaͤhrende hoheprieſterliche 2. Wenn ein Glaͤubiger betet, ſo hat er ſich 3. Wah-
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Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 7. v. 20-25.
und Vollkommenheit zur Vollkommenmachung
und immerwaͤhrenden Beſtaͤndigkeit.
6. Die Worte δια` τοῦ λέγοντος πρός ᾽αυ-
τὸν, durch den, der zu ihm, oder von ihm,
(wie Paulus das λέγειν mit der particula πρὸς
auch eben gebrauchet c. 1, 7. 8.) ſaget, ſind von
dem Zeugniſſe Davids zu verſtehen; als dadurch
es geoffenbaret worden, was ſonſt verborgen
war, nemlich daß GOtt das Meßianiſche Prie-
ſterthum mit einem Eidſchwur verordnet habe.
7. Bey dem Eidſchwure iſt zu mercken die
beſchworne Sache und der Eid ſelbſt. Die be-
ſchworne, oder mit einem Eide verſicherte Sa-
che iſt, daß das Meßianiſche Prieſterthum ein
ewiges und kein Levitiſches, ſondern ein gantz an-
ders, oder nach Melchiſedechiſcher Art einge-
richtetes Prieſterthum ſeyn ſolte. Der Eid ſelbſt
lieget in den Worten: der HERR hat ge-
ſchworen und wird ihn nicht gereuen, nem-
lich des Eidſchwures, und der damit beſtaͤtigten
Verheiſſung, daß er die beſchworne Sache ie-
mals aͤndern ſolte, wie er das Levitiſche Prie-
ſterthum veraͤndert und abgethan hat. Der for-
mul des Eides gedencket der Apoſtel nicht, weil
ſie lieget in den Worten: der HErr hat ge-
ſchworen: nemlich bey ſich ſelbſt, 1 B. Moſ.
22, 16. ſo wahr er lebet, wie es heißt Ezech.
33, 11. oder bey ſeiner Heiligkeit, ſo wahr er ein
heiliger GOtt iſt, Amos 4, 2. welcher Eidſchwur
denn eben damit und dabey geſchehen iſt, da
GOtt durch David die Sache, davon die Rede
iſt, mit einer ſolchen Betheurung geoffenbaret
und verheiſſen hat.
8. Das beſſere Teſtament iſt die Oe-
conomie Meßiaͤ und ſeines Gnadenreichs, deſ-
ſen Ausrichtung vorher v. 19. die Einfuͤhrung
einer beſſern Hoffnung iſt genennet worden.
9. Das Wort ἔγγυος, welches der ſelige
Lutherus durch Ausrichter uͤberſetzet hat, heißt
eigentlich ſoviel, als bey uns Teutſchen das
Wort Buͤrge, bey den Lateinern ſponſor, fide-
juſſor. Es hat aber dieſes Wort vieles auf ſich,
und haben wir dieſen Ort davon ſoviel mehr zu
mercken, weil er der eintzige im neuen Teſtamen-
te iſt, darinnen wir das Wort ausdruͤcklich geſe-
tzet finden.
9. Um den Nachdruck dieſes Orts und
Worts einzuſehen, haben wir von der Sponſi-
on, oder von der Buͤrgſchaft CHriſti zu
mercken, daß ſie der Grund iſt von dem gan-
tzen Wercke der Erloͤſung, und ſchon von Ewig-
keit geſchehen. Denn da der Hochgelobte Drey-
einige GOtt, vermoͤge ſeiner Allwiſſenheit, den
Fall des menſchlichen Geſchlechts vorher geſe-
hen, ſo hat ſich dabey der Sohn GOttes ins
Mittel geleget, und ſich ſelbſt zum Mittler
und Erloͤſer dargeſtellet, und, um das Mittler-
Amt zur Wiederbringung auszufuͤhren, ſich zur
Menſchwerdung erklaͤret. Welches denn im
Rathe der Hochgelobten Dreyeinigkeit fuͤr gut
gefunden und angenommen, alſo daß daher der
Schluß gefaſſet worden, zur Sendung und
Salbung des Sohnes zum Erloͤſer und zur Se-
ligmachung aller derer, welche ſich durch die
kraͤftige Wirckung des Heiligen Geiſtes in die
Heyls-Ordnung, und darinn zum Glauben an
Chriſtum wuͤrden bringen laſſen. Und ſolcher-
geſtalt iſt ἔγγυος, ein Buͤrge, eben ſoviel, als
μεσίτης, ein Mittler zwiſchen GOtt und Men-
ſchen, 1 Tim. 2, 5. und in dieſem Briefe an die
Hebraͤer c. 8, 6. c. 9, 15. c. 12, 24. Man hat hie-
bey im Grund-Texte zu conferiren den Ort
Hiob 33, 23. 24.
V. 23. 24. 25.
Und jener (bey dem Levitiſchen Gottes-
dienſte) ſind viele, die Prieſter wurden,
darum daß ſie der Tod nicht (Prieſter)
bleiben ließ: Dieſer aber (der Meßias) dar-
um daß er ewig bleibet, (nach der Kraft ſei-
nes unendlichen Lebens v. 16.) hat er ein un-
vergaͤngliches Prieſterthum (ἀπαϱάβατον, ein
ſolches, welches des darzwiſchen kommenden
Todes wegen nicht von einem auf den andern
koͤmmt, ſondern das da bey ihm ewiglich bleibet.)
Daher er auch ſelig machen (τελείωσιν, die
wahre Vollkommenmachung nach v. 11. zuwege
bringen, oder vollkommen ſelig machen) kan
immerdar (εἰς τ_ ϖαντελὲς, gantz und voll-
koͤmmlich, daß nichts daran fehlet, und von
uns an eignen Verdienſten nichts hinzugethan
werden darf, und folglich auch auf ewig) die
durch ihn (als den eintzigen und wahren Mitt-
ler: ſiehe v. 22.) zu GOtt kommen, (ſich zu
GOtt nahen, v. 19. ſowol ihm im heiligen Prie-
ſterlichen Schmuck zu dienen, als auch bey ſol-
chem ihrem Dienſte, in der Gemeinſchaft mit
GOtt, der durch das Opfer Chriſti verdienten
und geſchenckten Seligkeit zu genieſſen,) und le-
bet immerdar, (daher auch der eintzige und
vollkommene Hoheprieſter iſt, der keines Nach-
folgers und Mitheylandes bedarf,) und bittet
fuͤr ſie, (im Gegenbilde von der Fuͤrbitte der
Prieſter des alten Teſtaments, welche ſie als
ein Stuͤck ihres Amts, bey dem Eingange ins
Heilige, wie der Hoheprieſter bey dem ins Al-
lerheiligſte, verrichteten, alſo daß ſie ſich dazu
auch der aͤuſſerlichen Ceremonie des das Gebet
repræſentirenden Rauchwercks bedieneten.
Siehe Offenb. 5, 8. c. 8, 3. 4. Pſ. 141, 2. Deß-
gleichen 2 Buch Moſ. 30, 7. 3 Buch Moſ. 16.
4 B. Moſ. 16, 17.)
Anmerckungen.
1. Die immerwaͤhrende hoheprieſterliche
Fuͤrbitte Chriſti iſt zwar eigentlich, aber doch
alſo zu verſtehen, wie es ſich zum Stande der Er-
hoͤhung ſchicket. Der Nachdruck ſolcher
Fuͤrbitte zeiget ſich ſonderlich in der Frucht
derſelben, nemlich in Mittheilung der Gnade
zur Vergebung der Suͤnde und allem uͤbrigen
goͤttlichen Segen.
2. Wenn ein Glaͤubiger betet, ſo hat er ſich
allezeit die Fuͤrbitte Chriſti recht zuverſichtlich
vorzuſtellen, und ſich gleichſam mit ſeinem Glau-
ben darinnen zu lagern. Denn auf dieſe Art
kan er ſich wider die Anfechtung von der Unwuͤr-
digkeit und Untuͤchtigkeit ſeines Gebets wafnen,
und der Erhoͤrung ſo viel gewiſſer werden.
3. Wah-
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