Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des Briefes Pauli Cap. 4. v. 6-8. [Spaltenumbruch]
abermal (und zeugete also zum drittenmal vonder Ruhe, und der dazu bestimmeten Zeit) einen Tag (das ist, das dem gestern des alten Testa- ments entgegen gesetzte heute des neuen Testa- ments, welches bis an die ewige Ruhe reichet, und sie mit sich führet) nach solcher langen Zeit (welche von Mose oder Josua bis auf Da- vid verflossen war und über vier hundert Jahr ausmachte) und sagte durch David: heute wie gesaget ist, heute, so ihr seine Stim- me hören werdet, so verstocket eure Her- tzen nicht. Anmerckungen. 1. Die ersten Worte des siebenden Verses 2. Ob nun gleich bey diesen Worten der V. 8. Denn so Josua sie (die alten Jsraeliten) Anmerckungen. 1. Josua war ein herrliches Vorbild auf 2. Josua wurde mit dem Heiligen Gei- 3. Josua trat sein Amt schon an noch bey 4. Nicht Moses, sondern nur Josua, 5. Josua führete nur die ein, welche von übri-
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 4. v. 6-8. [Spaltenumbruch]
abermal (und zeugete alſo zum drittenmal vonder Ruhe, und der dazu beſtimmeten Zeit) einen Tag (das iſt, das dem geſtern des alten Teſta- ments entgegen geſetzte heute des neuen Teſta- ments, welches bis an die ewige Ruhe reichet, und ſie mit ſich fuͤhret) nach ſolcher langen Zeit (welche von Moſe oder Joſua bis auf Da- vid verfloſſen war und uͤber vier hundert Jahr ausmachte) und ſagte durch David: heute wie geſaget iſt, heute, ſo ihr ſeine Stim- me hoͤren werdet, ſo verſtocket eure Her- tzen nicht. Anmerckungen. 1. Die erſten Worte des ſiebenden Verſes 2. Ob nun gleich bey dieſen Worten der V. 8. Denn ſo Joſua ſie (die alten Jſraeliten) Anmerckungen. 1. Joſua war ein herrliches Vorbild auf 2. Joſua wurde mit dem Heiligen Gei- 3. Joſua trat ſein Amt ſchon an noch bey 4. Nicht Moſes, ſondern nur Joſua, 5. Joſua fuͤhrete nur die ein, welche von uͤbri-
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Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 4. v. 6-8.
abermal (und zeugete alſo zum drittenmal von
der Ruhe, und der dazu beſtimmeten Zeit) einen
Tag (das iſt, das dem geſtern des alten Teſta-
ments entgegen geſetzte heute des neuen Teſta-
ments, welches bis an die ewige Ruhe reichet,
und ſie mit ſich fuͤhret) nach ſolcher langen
Zeit (welche von Moſe oder Joſua bis auf Da-
vid verfloſſen war und uͤber vier hundert Jahr
ausmachte) und ſagte durch David: heute
wie geſaget iſt, heute, ſo ihr ſeine Stim-
me hoͤren werdet, ſo verſtocket eure Her-
tzen nicht.
Anmerckungen.
1. Die erſten Worte des ſiebenden Verſes
ſind nach dem Griechiſchen Texte eigentlich alſo
zu uͤberſetzen: Da er durch David nach einer
ſo langen Zeit redete, beſtimmete er aber-
mal einen Tag, nemlich heute (die Zeit des
neuen Teſtaments:) wie denn geſaget iſt!
heute, ſo ihr, u. ſ. w.
2. Ob nun gleich bey dieſen Worten der
Ruhe, wozu die Jſraeliten zur Zeit des neuen Te-
ſtaments einzugehen haͤtten, nicht ausdruͤcklich
iſt gedacht worden; ſo fuͤhret doch der Verſtand
ſolcher Worte den Leſer ſelbſt darauf: nemlich in
dem, daß die Juden des neuen Teſtaments durch
ſolchen Ausſpruch gewarnet werden vor der Ver-
ſtockung, mit Anfuͤhrung des Exempels der alten
Jſraeliten, welche dadurch von der Einnehmung
und ruhigen Beſitzung des Landes Canaan aus-
geſchloſſen worden; ſo iſt dieſes dem intendirten
Verſtande nach eben ſo viel geſaget, als daß ſie
durch eigene Verhaͤrtung am Eingange zur geiſt-
lichen und ewigen Ruhe, die durch die Einfuͤh-
rung in jenes Land und durch die Beſitzung deſſel-
ben vorgebildet worden, ſich nicht ſelbſt hinderlich
ſeyn ſolten. Und alſo war ihnen in der That da-
mit auch eine geiſtliche und ewige Ruhe verheiſ-
ſen, indem ſie nemlich vor der Verſtockung, wel-
che dem Eingang in dieſelbe entgegen ſtehet, ſind
gewarnet worden. Auf welche Ruhe in den letz-
tern Worten des Pſalms, die von der Ruhe han-
deln, ſonderlich mit geſehen worden iſt; ob ſie
gleich auf das Moſaiſche Zeugniß GOttes 4 B.
Moſ. 14. gerichtet ſind.
V. 8.
Denn ſo Joſua ſie (die alten Jſraeliten)
haͤtte zur Ruhe gebracht (nemlich einer ſol-
chen, welche auf keine andere ihr Abſehen gehabt,
nach welcher auch keine andere und viel beſſere
zu erwarten geweſen) wuͤrde er (nemlich der
Heilige Geiſt durch David nach c. 3, 7.) nicht
hernach von einem andern Tage (von dem
Heute des neuen Teſtaments, dazu man ſein Hertz
nicht verhaͤrten ſoll, im fuͤnf und neuntzigſten Pſ.
geſaget haben.
Anmerckungen.
1. Joſua war ein herrliches Vorbild auf
Chriſtum: welches alhier kuͤrtzlich nach den vor-
nehmſten Stuͤcken zu zeigen iſt. Und zwar erſtlich
dem Namen nach. Joſua heißt ſo viel als ein
Heyland: und ſolcher war er, und noch vielmehr
ſolte es ſeyn und iſt es der rechte Joſua, der Sohn
GOttes: als welcher auch daher, daß das He-
braͤiſche Wort עשהי von den Griechiſchen In-
terpretibus, ᾽ιησοῦς gegeben iſt, im neuen Te-
ſtamente Jeſus genennet wird. Und daß bey dem
Namen und dem Amte des Joſua auf den Na-
men und das Amt JEſu geſehen worden, iſt auch
damit angezeiget, daß Moſes den Namen Joſua
ein wenig veraͤndert hat. Denn da er zuvor hieſ-
ſe עשוה Hoſchea, ſo hieß er ihn עשוהי Ieho-
ſchua, Joſua, alſo daß das י, das jod davor kam:
welches, als eine nota tertiæ perſonæ futuri
temporis, eine Anzeigung auf die noch kuͤnftige
Zeiten gab, nemlich auf die Zeiten des neuen Te-
ſtaments, da ſich in JEſu von Nazareth ſolte das
Gegenbild finden. 4 B. Moſ. 13, 16.
2. Joſua wurde mit dem Heiligen Gei-
ſte erfuͤllet und folgte Moſe im Amte 5 B. Moſ.
34, 9. nachdem er oͤffentlich dazu war eingewey-
het worden 4 B. Moſ. 27, 18. u. f. Chriſtus
wurde mit dem Heiligen Geiſte ohne Maß geſal-
bet, alſo daß er den Namen Chriſti, eines Geſal-
beten, davon fuͤhret Pſ. 45, 8. u. ſ. w. er wurde
auch von GOtt ſelbſt zum Mittler-Amte bey ſei-
ner Taufe und Verklaͤrung oͤffentlich vorgeſtellet
Matth. 3, 16. 17. c. 17, 5. Wo das Amt Moſis
mit dem Treiben des Geſetzes aufhoͤret, da trit
das Amt Chriſti mit dem Evangelio ein.
Denn das Geſetz iſt durch Moſen gegeben,
die Gnade und Wahrheit iſt durch JE-
ſum Chriſtum worden Joh. 1, 17. CHri-
ſtus iſt des Geſetzes Ende, wer an den
glaͤubet, der iſt gerecht Roͤm. 10, 4. Denn
das Geſetz iſt unſer Zuchtmeiſter geweſen
auf Chriſtum, daß wir durch den Glau-
ben gerecht wuͤrden Gal. 4, 24.
3. Joſua trat ſein Amt ſchon an noch bey
den Lebzeiten Moſis, doch kurtz vor ſeinem
Ende; er hat es aber nicht eher voͤllig verwal-
tet, als bis Moſes geſtorben und begraben war.
Alſo ſtellete ſich Chriſtus zu ſeinem Mittleram-
te ein am Ende der Moſaiſchen Oeconomie,
und machte ihr durch ſeine Einſtellung und
Amts-Verrichtung ein Ende. Aber die eigent-
liche Application und Frucht ſeines Amts ging
erſt in die rechte Kraft, nachdem das Geſetz
Moſis, in Anſehung des ceremonialiſchen
Jochs und des moraliſchen Fluchs ſchon be-
graben war. Ja Chriſtus koͤmmt noch allezeit
mit ſeinem Evangelio denen zu ſtatten, die ſich
unter dem Fluche des Geſetzes befinden; Da
ſie denn von Moſe zu Joſua, vom Geſetz zum
Evangelio gehen.
4. Nicht Moſes, ſondern nur Joſua,
konte die Jſraeliten zur leiblichen Ruhe in das
von Moſe auf einem hohen Berge vorher uͤber-
ſehene gelobte Land einfuͤhren: alſo nicht Moſes
durch das Geſetz, ob es uns gleich den Himmel
von ferne zeiget, ſondern allein Joſua, JEſus,
kan uns in die geiſtliche und ewige Ruhe einbrin-
gen.
5. Joſua fuͤhrete nur die ein, welche von
der Zahl der Unglaͤubigen und Widerſpenſti-
gen ausgenommen waren; Da hingegen die
uͤbri-
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