Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.C. 3. v. 14-19. an die Hebräer. [Spaltenumbruch]
sasis eigentlich etwas, das grundveste ist oder ei-nen solchen Grund hat, dadurch es für sich veste bestehen kan. Welches sich gar wohl vom Glau- ben sagen lässet: zumal wenn man dazu nimmt, was dazu gehöret, nemlich das aus der Gnade in der Theilhaftigwerdung Christi empfangene neue Wesen des Geistes: als welches samt dem Glauben an sich selbst in sich hat eine solche Stär- cke und Kraft und eine solche Vestigkeit, das, wenn es nur in gehöriger Treue bewahret wird, vor sich bestehen kan, da es von Christo selbst un- terhalten wird. Paulus nennet vorher v. 6. die- se uposasin paRResian kai kaukhema tes el- pidos, das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung, so da bis ans Ende soll veste behalten werden. 6. Von dieser Hypostasi sagt nun hier 7. Zu solcher Beharrung gehöret ein rechter 8. Diese Lehre von der Beharrung im 9. Der erste Abweg von geleugnetem V. 15. 16. So lange gesaget wird, heute, so ihr Anmerckungen. 1. Was der Apostel an dem Exempel der 2. Von den Widersetzlichen waren mit V. 17. 18. 19. Uber welche aber ward er entrüstet 40 Anmerckungen. 1. Der Unglaube ist die Wurtzel und die aller N n 2
C. 3. v. 14-19. an die Hebraͤer. [Spaltenumbruch]
ςασις eigentlich etwas, das grundveſte iſt oder ei-nen ſolchen Grund hat, dadurch es fuͤr ſich veſte beſtehen kan. Welches ſich gar wohl vom Glau- ben ſagen laͤſſet: zumal wenn man dazu nimmt, was dazu gehoͤret, nemlich das aus der Gnade in der Theilhaftigwerdung Chriſti empfangene neue Weſen des Geiſtes: als welches ſamt dem Glauben an ſich ſelbſt in ſich hat eine ſolche Staͤr- cke und Kraft und eine ſolche Veſtigkeit, das, wenn es nur in gehoͤriger Treue bewahret wird, vor ſich beſtehen kan, da es von Chriſto ſelbſt un- terhalten wird. Paulus nennet vorher v. 6. die- ſe ὑϖόςασιν ϖαῤῥησίαν καὶ κάυχημα τῆς ἐλ- πίδος, das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung, ſo da bis ans Ende ſoll veſte behalten werden. 6. Von dieſer Hypoſtaſi ſagt nun hier 7. Zu ſolcher Beharrung gehoͤret ein rechter 8. Dieſe Lehre von der Beharrung im 9. Der erſte Abweg von geleugnetem V. 15. 16. So lange geſaget wird, heute, ſo ihr Anmerckungen. 1. Was der Apoſtel an dem Exempel der 2. Von den Widerſetzlichen waren mit V. 17. 18. 19. Uber welche aber ward er entruͤſtet 40 Anmerckungen. 1. Der Unglaube iſt die Wurtzel und die aller N n 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0285" n="283"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">C. 3. v. 14-19. an die Hebraͤer.</hi></fw><lb/><cb/> ςασις eigentlich etwas, das grundveſte iſt oder ei-<lb/> nen ſolchen Grund hat, dadurch es fuͤr ſich veſte<lb/> beſtehen kan. Welches ſich gar wohl vom <hi rendition="#fr">Glau-<lb/> ben</hi> ſagen laͤſſet: zumal wenn man dazu nimmt,<lb/> was dazu gehoͤret, nemlich das aus der Gnade<lb/> in der Theilhaftigwerdung Chriſti empfangene<lb/> neue Weſen des Geiſtes: als welches ſamt dem<lb/> Glauben an ſich ſelbſt in ſich hat eine ſolche Staͤr-<lb/> cke und Kraft und eine ſolche Veſtigkeit, das,<lb/> wenn es nur in gehoͤriger Treue bewahret wird,<lb/> vor ſich beſtehen kan, da es von Chriſto ſelbſt un-<lb/> terhalten wird. Paulus nennet vorher v. 6. die-<lb/> ſe ὑϖόςασιν ϖαῤῥησίαν καὶ κάυχημα τῆς ἐλ-<lb/> πίδος, <hi rendition="#fr">das Vertrauen und den Ruhm der<lb/> Hoffnung,</hi> ſo da bis ans Ende ſoll veſte behalten<lb/> werden.</p><lb/> <p>6. Von dieſer <hi rendition="#aq">Hypoſtaſi</hi> ſagt nun hier<lb/> der Apoſtel, man ſoll <hi rendition="#fr">den Anfang</hi> derſelben <hi rendition="#fr">bis<lb/> ans Ende veſt behalten.</hi> Da denn duꝛch den An-<lb/> fang verſtanden wird die <hi rendition="#fr">angefangene Sache,</hi><lb/> und zwar wie ſie in ihrer rechten Art und Kraft<lb/> betrachtet wird. Dabey ſoll man bleiben, daß<lb/> man davon nicht allein nicht abweiche, ſondern<lb/> auch darinnen immer voͤlliger werde. Man ſoll<lb/> die erſte feurige Liebe, welche im Glauben aufge-<lb/> gangen iſt, behalten, und ſie nicht verlaſſen Off.<lb/> 2, 4. und, da man im Anfange fein gelaufen, ſich<lb/> nicht aufhalten laſſen, noch zuruͤckkehren Gal. 5, 7.<lb/> Einen ſolchen Anfang des rechtſchaffnen Weſens<lb/> eignet der Apoſtel auch den Theſſalonichern zu,<lb/> und ſpricht 1 Ep. c. 1, 3. <hi rendition="#fr">Wir gedencken an eu-<lb/> er Werck im Glauben, und an eure Arbeit<lb/> in der Liebe, und an eure Geduld in der<lb/> Hoffnung, welche iſt unſer HERR JEſus<lb/> Chriſtus.</hi> Und v. 6. <hi rendition="#fr">Jhr habet das Wort<lb/> aufgenommen unter vielen Truͤbſalen mit<lb/> Freuden im Heiligen Geiſt.</hi></p><lb/> <p>7. Zu ſolcher Beharrung gehoͤret ein rechter<lb/><hi rendition="#fr">Ernſt,</hi> und ein ſiegreicher <hi rendition="#fr">Streit.</hi> Darauf<lb/> uns unſer Heyland bey dem Beſchluß aller ſieben<lb/> Apocalyptiſchen Briefe fuͤhret, wenn er immer<lb/> ſaget: <hi rendition="#fr">Wer uͤberwindet, wer uͤberwindet.<lb/> Sey getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die<lb/> Crone des Lebens geben.</hi> u. ſ. w. Siehe c. 2,<lb/> 10. 11. 17. 25. 26. u.ſ.w. Siehe auch Matth. 24,<lb/> 13. 1 Cor. 1, 8.</p><lb/> <p>8. Dieſe Lehre von der <hi rendition="#fr">Beharrung</hi> im<lb/> Glauben und in allem rechtſchaffnen We-<lb/> ſen iſt eine rechte Haupt-Lehre und Haupt-<lb/> Pflicht des Chriſtenthums. Es ſind zu dem<lb/> Zweck der Beharrung alle Apoſtoliſche Briefe<lb/> geſchrieben. Es ſind aber dabey zweene Abwege<lb/> wohl zu mercken: der eine zur rechten, da man<lb/> vorgiebt, ein Chriſte koͤnne aus der Gnade nicht<lb/> wieder gaͤntzlich <hi rendition="#fr">verfallen.</hi> Der andere zur lin-<lb/> cken, da man meynet, ein Chriſte koͤnne im Stande<lb/> der Gnaden nicht durch die gantze Zeit ſeines Le-<lb/> bens <hi rendition="#fr">beſtehen.</hi></p><lb/> <p>9. Der erſte Abweg von geleugnetem<lb/> gaͤntzlichen Verluſt des Gnaden-Standes ruͤh-<lb/> ret aus dem falſchen Satze eines vorgegebnen<lb/><hi rendition="#aq">abſoluti decreti</hi> her, und faͤllt mit demſelben<lb/> auch uͤber einen Haufen: wie er denn auch ſo vie-<lb/> len Spruͤchen und Exempeln der heiligen Schrift<lb/><cb/> entgegen ſtehet, und die Seele ſicher machet, und<lb/> alſo ſehr ſchaͤdlich iſt. Der andere, von geleug-<lb/> neter Beharrung, entſtehet aus einem recht ver-<lb/> duͤſterten und ruchloſen Sinn, und findet ſich bey<lb/> denen, welche Chriſti nicht theilhaftig worden,<lb/> oder geblieben ſind, und daher auch von der Be-<lb/> harrung in dem ihnen ermangelnden Guten nicht<lb/> wiſſen. Und pflegen dieſe Leute ſich damit zu<lb/> betriegen, daß ſie die Abwechſelungen zwiſchen<lb/> der buͤrgerlichen Ehrbarkeit und den groben Miß-<lb/> handlungen fuͤr Verwechſelung des Gnaden-<lb/> Standes und des Standes der herrſchenden<lb/> Suͤnde halten.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 15. 16.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">So lange geſaget wird, heute, ſo ihr<lb/> ſeine Stimme hoͤren werdet, ſo verſtocket<lb/> eure Hertzen nicht, wie in der Verbitterung<lb/> geſchahe. Denn etliche, da ſie hoͤreten</hi> (ἀκού-<lb/> σαντες, nachdem ſie gehoͤret hatten, nemlich Mo-<lb/> ſen und durch ihn den Meßiam ſelbſt) <hi rendition="#fr">richteten<lb/> eine Verbitterung an</hi> (welche zur oͤffentlichen<lb/> Widerſetzung ausſchlug) <hi rendition="#fr">aber nicht alle, die<lb/> von Egypten ausgegangen durch Moſen</hi><lb/> (unter der Anfuͤhrung Moſis.)</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Was der Apoſtel an dem Exempel der<lb/> Jſraeliten vorher zum Grunde ſeiner Ermahnung<lb/> zur Beſtaͤndigkeit geleget hatte, das fuͤhret er nun<lb/> noch eigentlicher an, mit dem Abſehen der <hi rendition="#aq">Appli-<lb/> cation</hi> auf die glaͤubigen Hebraͤer.</p><lb/> <p>2. Von den Widerſetzlichen waren mit<lb/> Moſe und Aarone nicht allein Caleb und Joſua,<lb/> ſondern auch die Leviten, und vermuthlich noch<lb/> viele andere, ſonderlich des weiblichen Geſchlechts,<lb/> ausgenommen: dazu GOtt denn auch alle junge<lb/> Mannſchaft unter 20 Jahren rechnete 4 B. Moſ.<lb/> 14, 24. 29. 30. 31.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 17. 18. 19.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Uber welche aber ward er entruͤſtet 40<lb/> Jahr lang? Jſts nicht alſo, daß uͤber die, ſo<lb/> da</hi> (auf eine gar grobe und vorſetzliche Aꝛt) <hi rendition="#fr">ſuͤndig-<lb/> ten, deren Leiber</hi> (nach und nach) <hi rendition="#fr">in der Wuͤſten<lb/> verfielen</hi> (alſo daß ſie das von GOtt ſonſt der<lb/> Natur nach geſetzte Ziel des Lebens nicht erreiche-<lb/> ten: da hingegen, wo ſie in den Wegen GOt-<lb/> tes geblieben waͤren, den Alten das Leben zum<lb/> Eingange wuͤrde ſeyn verlaͤngert worden: wie ſie<lb/> denn auch nicht wuͤrden 40 Jahre in der Wuͤſten<lb/> aufgehalten worden ſeyn: hingegen heiſſet es von<lb/> ihnen auch 1 Cor. 10, 5. <hi rendition="#fr">an ihrer vielen hatte<lb/> GOtt keinen Wohlgefallen: denn ſie ſind<lb/> niedergeſchlagen in der Wuͤſten. Welchen<lb/> ſchwur er aber, daß ſie nicht zu ſeiner</hi> (zu der<lb/> von ihm geſchenckten ruhigen Beſitzung des ge-<lb/> lobten Landes) <hi rendition="#fr">Ruhe kommen ſolten, denn<lb/> den Unglaͤubigen? Und wir ſehen</hi> (erkennen<lb/> es aus der von Moſe aufgezeichneten Geſchichte)<lb/><hi rendition="#fr">daß ſie nicht haben koͤnnen hinein kommen<lb/> um des Unglaubens willen.</hi></p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Der <hi rendition="#fr">Unglaube</hi> iſt die Wurtzel und die<lb/> Mutter aller Suͤnden; wie der Glaube iſt die Qvelle<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N n 2</fw><fw place="bottom" type="catch">aller</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [283/0285]
C. 3. v. 14-19. an die Hebraͤer.
ςασις eigentlich etwas, das grundveſte iſt oder ei-
nen ſolchen Grund hat, dadurch es fuͤr ſich veſte
beſtehen kan. Welches ſich gar wohl vom Glau-
ben ſagen laͤſſet: zumal wenn man dazu nimmt,
was dazu gehoͤret, nemlich das aus der Gnade
in der Theilhaftigwerdung Chriſti empfangene
neue Weſen des Geiſtes: als welches ſamt dem
Glauben an ſich ſelbſt in ſich hat eine ſolche Staͤr-
cke und Kraft und eine ſolche Veſtigkeit, das,
wenn es nur in gehoͤriger Treue bewahret wird,
vor ſich beſtehen kan, da es von Chriſto ſelbſt un-
terhalten wird. Paulus nennet vorher v. 6. die-
ſe ὑϖόςασιν ϖαῤῥησίαν καὶ κάυχημα τῆς ἐλ-
πίδος, das Vertrauen und den Ruhm der
Hoffnung, ſo da bis ans Ende ſoll veſte behalten
werden.
6. Von dieſer Hypoſtaſi ſagt nun hier
der Apoſtel, man ſoll den Anfang derſelben bis
ans Ende veſt behalten. Da denn duꝛch den An-
fang verſtanden wird die angefangene Sache,
und zwar wie ſie in ihrer rechten Art und Kraft
betrachtet wird. Dabey ſoll man bleiben, daß
man davon nicht allein nicht abweiche, ſondern
auch darinnen immer voͤlliger werde. Man ſoll
die erſte feurige Liebe, welche im Glauben aufge-
gangen iſt, behalten, und ſie nicht verlaſſen Off.
2, 4. und, da man im Anfange fein gelaufen, ſich
nicht aufhalten laſſen, noch zuruͤckkehren Gal. 5, 7.
Einen ſolchen Anfang des rechtſchaffnen Weſens
eignet der Apoſtel auch den Theſſalonichern zu,
und ſpricht 1 Ep. c. 1, 3. Wir gedencken an eu-
er Werck im Glauben, und an eure Arbeit
in der Liebe, und an eure Geduld in der
Hoffnung, welche iſt unſer HERR JEſus
Chriſtus. Und v. 6. Jhr habet das Wort
aufgenommen unter vielen Truͤbſalen mit
Freuden im Heiligen Geiſt.
7. Zu ſolcher Beharrung gehoͤret ein rechter
Ernſt, und ein ſiegreicher Streit. Darauf
uns unſer Heyland bey dem Beſchluß aller ſieben
Apocalyptiſchen Briefe fuͤhret, wenn er immer
ſaget: Wer uͤberwindet, wer uͤberwindet.
Sey getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die
Crone des Lebens geben. u. ſ. w. Siehe c. 2,
10. 11. 17. 25. 26. u.ſ.w. Siehe auch Matth. 24,
13. 1 Cor. 1, 8.
8. Dieſe Lehre von der Beharrung im
Glauben und in allem rechtſchaffnen We-
ſen iſt eine rechte Haupt-Lehre und Haupt-
Pflicht des Chriſtenthums. Es ſind zu dem
Zweck der Beharrung alle Apoſtoliſche Briefe
geſchrieben. Es ſind aber dabey zweene Abwege
wohl zu mercken: der eine zur rechten, da man
vorgiebt, ein Chriſte koͤnne aus der Gnade nicht
wieder gaͤntzlich verfallen. Der andere zur lin-
cken, da man meynet, ein Chriſte koͤnne im Stande
der Gnaden nicht durch die gantze Zeit ſeines Le-
bens beſtehen.
9. Der erſte Abweg von geleugnetem
gaͤntzlichen Verluſt des Gnaden-Standes ruͤh-
ret aus dem falſchen Satze eines vorgegebnen
abſoluti decreti her, und faͤllt mit demſelben
auch uͤber einen Haufen: wie er denn auch ſo vie-
len Spruͤchen und Exempeln der heiligen Schrift
entgegen ſtehet, und die Seele ſicher machet, und
alſo ſehr ſchaͤdlich iſt. Der andere, von geleug-
neter Beharrung, entſtehet aus einem recht ver-
duͤſterten und ruchloſen Sinn, und findet ſich bey
denen, welche Chriſti nicht theilhaftig worden,
oder geblieben ſind, und daher auch von der Be-
harrung in dem ihnen ermangelnden Guten nicht
wiſſen. Und pflegen dieſe Leute ſich damit zu
betriegen, daß ſie die Abwechſelungen zwiſchen
der buͤrgerlichen Ehrbarkeit und den groben Miß-
handlungen fuͤr Verwechſelung des Gnaden-
Standes und des Standes der herrſchenden
Suͤnde halten.
V. 15. 16.
So lange geſaget wird, heute, ſo ihr
ſeine Stimme hoͤren werdet, ſo verſtocket
eure Hertzen nicht, wie in der Verbitterung
geſchahe. Denn etliche, da ſie hoͤreten (ἀκού-
σαντες, nachdem ſie gehoͤret hatten, nemlich Mo-
ſen und durch ihn den Meßiam ſelbſt) richteten
eine Verbitterung an (welche zur oͤffentlichen
Widerſetzung ausſchlug) aber nicht alle, die
von Egypten ausgegangen durch Moſen
(unter der Anfuͤhrung Moſis.)
Anmerckungen.
1. Was der Apoſtel an dem Exempel der
Jſraeliten vorher zum Grunde ſeiner Ermahnung
zur Beſtaͤndigkeit geleget hatte, das fuͤhret er nun
noch eigentlicher an, mit dem Abſehen der Appli-
cation auf die glaͤubigen Hebraͤer.
2. Von den Widerſetzlichen waren mit
Moſe und Aarone nicht allein Caleb und Joſua,
ſondern auch die Leviten, und vermuthlich noch
viele andere, ſonderlich des weiblichen Geſchlechts,
ausgenommen: dazu GOtt denn auch alle junge
Mannſchaft unter 20 Jahren rechnete 4 B. Moſ.
14, 24. 29. 30. 31.
V. 17. 18. 19.
Uber welche aber ward er entruͤſtet 40
Jahr lang? Jſts nicht alſo, daß uͤber die, ſo
da (auf eine gar grobe und vorſetzliche Aꝛt) ſuͤndig-
ten, deren Leiber (nach und nach) in der Wuͤſten
verfielen (alſo daß ſie das von GOtt ſonſt der
Natur nach geſetzte Ziel des Lebens nicht erreiche-
ten: da hingegen, wo ſie in den Wegen GOt-
tes geblieben waͤren, den Alten das Leben zum
Eingange wuͤrde ſeyn verlaͤngert worden: wie ſie
denn auch nicht wuͤrden 40 Jahre in der Wuͤſten
aufgehalten worden ſeyn: hingegen heiſſet es von
ihnen auch 1 Cor. 10, 5. an ihrer vielen hatte
GOtt keinen Wohlgefallen: denn ſie ſind
niedergeſchlagen in der Wuͤſten. Welchen
ſchwur er aber, daß ſie nicht zu ſeiner (zu der
von ihm geſchenckten ruhigen Beſitzung des ge-
lobten Landes) Ruhe kommen ſolten, denn
den Unglaͤubigen? Und wir ſehen (erkennen
es aus der von Moſe aufgezeichneten Geſchichte)
daß ſie nicht haben koͤnnen hinein kommen
um des Unglaubens willen.
Anmerckungen.
1. Der Unglaube iſt die Wurtzel und die
Mutter aller Suͤnden; wie der Glaube iſt die Qvelle
aller
N n 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |