Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Cap. 1. v. 8. 9. an die Thessalonicher. [Spaltenumbruch]
der Christenheit und in der Evangelischen Kirchehöret, daß eine sonderliche Erweckung vieler Seelen geschehen; so hat man sich solches selbst zur Ermunterung und zum Lobe GOttes dienen zu lassen. 5. Man wird aber gemeiniglich finden, daß V. 9. Denn sie selbst (autoi, welche sich in Ma- Anmerckungen. 1. Es findet sich auch alhie in dem Prono- 2. Es erläutert dieser Text die Nachricht, 3. Und da v. 4. was die bekehrten Hey- 4. Es sind leider die Hertzen der Menschen 5. Man wird aber selten finden, daß die 6. Ein rechtschafner Lehrer hat keine 7. Was man von Bekehrung mancher 8. Der Mensch wird bekehret und bekeh- der B 2
Cap. 1. v. 8. 9. an die Theſſalonicher. [Spaltenumbruch]
der Chriſtenheit und in der Evangeliſchen Kirchehoͤret, daß eine ſonderliche Erweckung vieler Seelen geſchehen; ſo hat man ſich ſolches ſelbſt zur Ermunterung und zum Lobe GOttes dienen zu laſſen. 5. Man wird aber gemeiniglich finden, daß V. 9. Denn ſie ſelbſt (ἀυτοὶ, welche ſich in Ma- Anmerckungen. 1. Es findet ſich auch alhie in dem Prono- 2. Es erlaͤutert dieſer Text die Nachricht, 3. Und da v. 4. was die bekehrten Hey- 4. Es ſind leider die Hertzen der Menſchen 5. Man wird aber ſelten finden, daß die 6. Ein rechtſchafner Lehrer hat keine 7. Was man von Bekehrung mancher 8. Der Menſch wird bekehret und bekeh- der B 2
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Cap. 1. v. 8. 9. an die Theſſalonicher.
der Chriſtenheit und in der Evangeliſchen Kirche
hoͤret, daß eine ſonderliche Erweckung vieler
Seelen geſchehen; ſo hat man ſich ſolches ſelbſt
zur Ermunterung und zum Lobe GOttes dienen
zu laſſen.
5. Man wird aber gemeiniglich finden, daß
ſolche Erweckung mit einiger Truͤbſal ver-
knuͤpfet iſt. Koͤmmt es nicht weiter, ſo bleiben
doch falſche Beſchuldigungen und Laͤſterungen
nicht aus. Und was ehemals unglaͤubige Juͤ-
den und abgoͤttiſche Heyden gethan, das pflegen
in der Chriſtenheit die Namen-Chriſten ſelbſt zu
thun, ſonderlich fleiſchlich geſinnete Lehrer:
als die gemeiniglich nicht leiden koͤnnen, daß an-
dern die Augen recht aufgehen, und ſie weiter
kommen, als ſie ſelbſt iemals gegangen ſind, und
gehen wollen.
V. 9.
Denn ſie ſelbſt (ἀυτοὶ, welche ſich in Ma-
cedonia und Achaja, auch außer denſelben Laͤn-
dern befinden) verkuͤndigen von euch (was
ſie mit Freuden gehoͤret haben, ſagen ſie auch an-
dern zu ihrer Erweckung) was fuͤr einen Ein-
gang (bey gleichſam geoͤfneter Thuͤre eures
Hertzens) wir bey euch gehabt haben, und
wie ihr bekchret ſeyd (έϖεςρέψατε euch durch
angenommene Bekehrungs-Gnade bekehret ha-
bet,) zu GOtt von den Abgoͤttern (daran
ihr als Heyden vorher gehangen habet) zu die-
nen dem wahren und lebendigen GOtt (in
Anſehung deſſen alle Abgoͤtter ein todtes Weſen
und falſches hoͤchſt ungereimtes Geticht des ver-
derbten menſchlichen Hertzens ſind.)
Anmerckungen.
1. Es findet ſich auch alhie in dem Prono-
mine ἡμῶν und ὑμῶν eine unterſchiedene Le-
ction: Es koͤmmt aber dem Verſtande nach
auf eines hinaus. Denn heißt es von euch, ſo
wird Pauli und ſeiner Gehuͤlfen Dienſt davon ſo
vielweniger ausgeſchloſſen, ſo viel ausdruͤcklicher
in den folgenden Worten deſſelben gedacht wird.
Lieſet man aber ἡμῶν, uns, ſo gehet es dergeſtalt
auf Paulum und ſeine Mitarbeiter, daß das,
was ſie ausgerichtet, dabey auf die Theſſaloni-
cher gerichtet wird.
2. Es erlaͤutert dieſer Text die Nachricht,
welche uns Lucas von Pflantzung der Theſſaloni-
cenſiſchen Gemeine gegeben hat, auch darinnen,
daß wir ſehen, was ſich fuͤr Leute am meiſten zu
GOtt bekehren laſſen, nemlich Heyden. Wie
denn Ap. Geſch. 17, 4. u. ſ. f. zwar gedacht wird,
daß ſich etliche Juden bekehret; aber auch dieſes,
daß der groͤſſeſte Haufen einen Aufruhr wider
Paulum und ſeine Gefehrte erreget haben: ja
wie auch ſo gar die Theſſalonicenſiſchen Juden,
als ſie gehoͤret, wie daß die Juden zu Berrhoa
das Wort des Evangelii ſo willig aufgenommen,
dorthin gekommen, und daſelbſt gleichfals viele
zum Tumult wider Paulum aufgebracht haben.
3. Und da v. 4. was die bekehrten Hey-
den betrift, eigentlich nur dererjenigen gedacht
wird, welche σεβόμενοι, das iſt bereits Juden-
Genoſſen geweſen oder doch das grobe abgoͤtti-
ſche Heydenthum verlaſſen hatten: ſo gedencket
Paulus, zur mehrern Erlaͤuterung ſolches Textes,
daß auch viele von den uͤbrigen Heyden, welche
bis dahin noch am groben Goͤtzendienſt gehangen
haͤtten, durch das Evangelium ſich gewinnen
und zu Chriſto bringen laſſen.
4. Es ſind leider die Hertzen der Menſchen
gegen das Evangelium von Natur durch die
Suͤnde verſchleſſen. Denn ob es gleich noch ſo
lieblich und angenehm iſt; ſo ſtehet es doch der
verderbten Natur nicht an: ſintemal ſie das
ewige Leben aus lauter Gnaden nehmen und da-
gegen ihre groſſe Unwuͤrdigkeit erkennen ſoll.
Weil ſie nun dazu viel zuſtoltz iſt; ſo lehnet ſie ſich
wider das Evangelium auf, zumal da ihr das
Geheimniß vom Creutzes-Tode Chriſti ſo un-
glaublich vorkoͤmmt, und ſie dabey auf die Ord-
nung der Verleugnung ihrer ſelbſt und der Welt
gefuͤhret wird. Es gehet demnach die Beru-
ſungs-Gnade zuvorderſt dahin, daß die verſchloſ-
ſenen, ja verriegelten Hertzen gegen dem Evan-
gelio und Chriſto ſelbſt geoͤffnet werden: Wie
es denn von der Lydia zu Philippen Ap. Geſch. 16,
14. heißt, daß ihr der HErr das Hertz auf-
gethan, acht zu haben, was von Paulo ge-
redet ward. Und unſer Heyland ſpricht Offenb.
3, 20. Siehe! ich ſtehe vor der Thuͤre und
klopfe an? ſo iemand meine Stimme hoͤ-
ren wird und die Thuͤre aufthun, zu dem
werde ich eingehen, und das Abendmahl
mit ihm halten, und er mit mir.
5. Man wird aber ſelten finden, daß die
Thuͤre zu den Seelen recht geoͤfnet wird ohne
Widerſpruch derer, welche ſich gegen den Ein-
gang des Evangelii noch immer veſter verſchlieſ-
ſen. Denn alſo ging es zu Theſſelonich. So
ging es Paulo auch zu Epheſus: Darum als er
von dannen den erſten Brief an die Corinther
ſchrieb, ſetzte er c. 16, 9. Mir iſt eine groſſe
Thuͤre anfgethan, und ſie ſind fleißig, und
ſind viel widerwaͤrtige da.
6. Ein rechtſchafner Lehrer hat keine
groͤſſere Freude, als wenn er mit dem Evangelio
bey ſeinen Zuhoͤrern vielen Eingang findet;
als dahin der Zweck ſeines gantzen Amts gehet:
dahingegen ein Mietling nur darauf bedacht iſt,
wie er ſich vom Evangelio nicht allein naͤhren,
ſondern auch bereichern moͤge: dabey er denn
ſelbſt an geiſtlichen Guͤtern arm bleibet. So iſt
auch die Pflicht eines guten Zuhoͤrers, daß er
dem Worte der Wahrheit bey ſich allen Ein-
gang laſſe.
7. Was man von Bekehrung mancher
Seelen gutes hoͤret, erzehlet der, der ſelbſt wahr-
haftig zu GOtt bekehret iſt, gern auch andern,
ſich und ſie damit zu ſtaͤrcken: gleich wie wir ſehen,
daß viele gottſelige Seelen, was ſie zuerſt von
den Theſſalonichern gehoͤret, auch andern ver-
kuͤndiget haben.
8. Der Menſch wird bekehret und bekeh-
ret ſich ſelbſt. Er wird bekehret, wenn ihm
GOTT das Hertz aͤndert. Er bekehret ſich
auch ſelbſt; wenn er die Gnade und Kraft GOt-
tes zur Bekehrung annimmt und ſich damit ernſt-
lich zu GOTT wendet. Jenes zeiget an, daß
der
B 2
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