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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des Briefes Pauli Cap. 1, v. 1.
[Spaltenumbruch] gen Ruhe einführet. Ap. Gesch. 3, 15. c. 5,
31. Hebr. 2, 10. Daß aber Josua und Je-
sus
Ein Name sey, ist bekannt.
c. die rechte Macht und Kraft des gnaden-
reichesten und süssesten Evangelii,
wel-
che in diesem Worte lieget. Worauf unser
Heyland uns führet, wenn er Matth. 5, 3.
u. f. Das selig! selig sind! zu neunmal aufs
liebreichste ausrufet. Daher denn, wie auch
aus den beyden vorhergehenden Puncten,
leichtlich zu erkennen ist, mit welchem Nach-
drucke der Name JEsus, nach der vorherge-
gangenen Verkündigung durch den Engel,
dem Sohne GOttes und Marien in der Be-
schneidung
gegeben worden. Matth. 1, 21.
Luc. 1, 31. c. 2, 21.

3. Der Name CHristus, Hebräisch [fremdsprachliches Material - fehlt]
Meßias, Khrisos, der Gesalbte, ist gleichfals
ein Amts-Name des Sohnes GOttes, und
zwar ein solcher, damit sonderlich auf desselben
menschliche Natur gesehen und angezeiget
wird, wie diese mit aller Fülle der GOttheit in
der persönlichen Vereinigung mit der göttlichen
Natur, zur gemeinschaftlichen Ubernehmung
und Ausführung des Mittler-Amts ohne
Maasse gesalbet und angethan worden; und
zwar zu dem Zweck der Mitsalbung und Mit-
theilung
an uns. Und also sind dabey gleich-
fals folgende drey Puncte wohl zu mercken:

a. Das dreyfache Vorbild an den gesalbten
Hohen-Priestern, auch einigen Königen,
sonderlich David und Salomo, 1 Sam. 16,
13. 1 B. der Kön. 1, 34. 39. auch einigen Pro-
pheten,
sonderlich Elisa c. 19, 15. 16. Hieher
gehöret der ausdrückliche Name [fremdsprachliches Material - fehlt] Mes-
sias,
Griechisch Khrisos, Christus, wie er von
den Vorbildern gebrauchet wird, sonderlich
von den Hohen-Priestern 3 B. Mos. 4,
3. 5. 17. u. s. w.
b. Das dreyfache Gegen-Bild in der Erfül-
lung an dem hohenpriesterlichen, prophe-
tischen
und königlichen Amte CHristi.
Ps. 2, 2. 6. 45, 8. coll. Hebr. 1, 10. Dan. 9,
25. Siehe auch Joh. 1, 42. Luc. 4, 18. Ap.
Gesch. 4, 38. Wir haben den Meßiam fun-
den, welches ist verdolmetschet,
o Khrisos,
der Gesalbte. c. 4, 15. Jch weiß, daß
der Meßias kömmt, der da CHristus
heißt.
c. Die rechte Kraft und Würde des gantzen
thätigen Christenthums,
welches darinnen
lieget und sich äussert, wenn die Kraft des Na-
mens und Mittler-Amts CHristi, das ist die
geistliche Salbung, bey uns zur application
kömmt, denn davon heissen und sind wir Chri-
sten,
mit gesalbete, oder solche geistliche Prie-
ster
und Könige, die auch als Propheten
GOttes Wort reichlich in sich und unter sich
wohnen lassen. Psalm 45, 8. 1 Joh. 2, 20. 27.
2 Cor. 1, 20. 21. Rom. 12, 1. 1 Pet. 1, 5. 9.
Offenb. 1, 6. 5, 10. Eph. 5, 19. Col. 3, 16.

4. Daß JEsus heißt der Heyland und
Christus der Gesalbte, das zeiget in der Ap-
plication
auf uns dasjenige an, welches schon an
sich aus eines ieden Worts Nachdruck zu schlies-
sen ist, nemlich daß wir zum geistlichen und ewi-
[Spaltenumbruch] gen Heyl in keiner andern Ordnung gelangen,
als in der Ordnung der Salbung, welche zu-
gleich ist die Ordnung der wahren Bekehrung
und Erneuerung.

5. Gleichwie JEsus von CHristo, und
CHristus von JEsu der Person nach nicht un-
terschieden ist, sondern beyde Wörter auf eine
besondere Bezeichnung seines Mittler-Amts se-
hen, und deren dadurch bezeichneten Sachen
keine ohne die andere ist, noch seyn kan: also
lassen sich auch die beyden von CHristo herrüh-
rende Haupt-Wohlthaten der Vergebung der
Sünden,
nach welcher er sonderlich JEsus
heißt Matth. 1, 21. Eph. 1, 7. und der Heili-
gung,
nach welcher wir von dem Namen Chri-
sti Christen, gesalbete, heissen, nicht von ein-
ander trennen. Und gleichwie es höchst unge-
reimt wäre, wenn man sagen wolte: ich will
JEsum, nicht den CHristum, oder CHri-
stum,
nicht aber JEsum: so ungereimt ist es,
wenn man wolte die Rechtfertigung, ohne die
Heiligung, oder diese ohne jene haben.

6. Von dem grossen Gewichte des Worts
Apostel, ein Apostel, oder Abgesandter JEsu
CHristi, damit die Anmerckungen alhier nicht
zu sehr gehäufet werden, sehe der Leser 1 Cor. 9,
1. alwo sich Paulus mit besonderm Nachdruck
auf sein Apostel-Amt berufet. Jetzo mercke
man nur davon die beyden Oerter Joh. 20, 21.
Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so
sende ich euch.
Und Luc. 10, 16. Wer euch
höret, der höret mich, wer euch verach-
tet, der verachtet mich: wer aber mich
verachtet, der verachtet den, der mich
gesandt hat.
Wir haben demnach diesen
Brief und darin alle Worte Pauli, als CHri-
sti selbst eigenen Brief und selbst eigene Worte
mit Ehrerbietung anzusehen, und mit gläubiger
Folgsamkeit anzunehmen.

7. Da die Sendung des HErrn JESU,
oder von ihm, nach der Zeit der Apostel mittel-
bar ist, oder er noch allezeit solche durch Men-
schen sendet, welche das Evangelium GOttes
verkündigen; so ist von ihnen wohl zu mercken,
daß, wenn sie als zwar mittelbar, doch als wahr-
haftig von JESU gesandte angesehen und ge-
halten werden wollen, sie sich auch als Knechte
nicht der eitlen Menschen, oder der Welt und
der Sünde, sondern CHristi, erweisen müssen,
welche sich durch die berufende und bekehrende
Gnade GOttes von der Welt und aller sündli-
chen Gleichstellung und Gemeinschaft der Welt
absondern lassen. Denn allein solche sind recht
geschickt das Evangelium in der Lauterkeit und
Kraft zum Segen vorzutragen, und dadurch
CHristum in den Seelen zu verklären, nach
2 Cor. 3.

8. Da nun das von Paulo verkündigte
Evangelium
sonderlich in diesem Briefe aufs
nachdrücklichste und wichtigste vorgetragen ist,
so hat man dasselbe darinnen begierig zu for-
schen, es würdig anzunehmen, und thätig aus-
zuüben.

9. Dieses aber ist die würdige Anneh-
mung,
wenn man dadurch, nach dem Exempel
Pauli, gründlich verändert und wahrhaftig be-

kehret
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 1, v. 1.
[Spaltenumbruch] gen Ruhe einfuͤhret. Ap. Geſch. 3, 15. c. 5,
31. Hebr. 2, 10. Daß aber Joſua und Je-
ſus
Ein Name ſey, iſt bekannt.
c. die rechte Macht und Kraft des gnaden-
reicheſten und ſuͤſſeſten Evangelii,
wel-
che in dieſem Worte lieget. Worauf unſer
Heyland uns fuͤhret, wenn er Matth. 5, 3.
u. f. Das ſelig! ſelig ſind! zu neunmal aufs
liebreichſte ausrufet. Daher denn, wie auch
aus den beyden vorhergehenden Puncten,
leichtlich zu erkennen iſt, mit welchem Nach-
drucke der Name JEſus, nach der vorherge-
gangenen Verkuͤndigung durch den Engel,
dem Sohne GOttes und Marien in der Be-
ſchneidung
gegeben worden. Matth. 1, 21.
Luc. 1, 31. c. 2, 21.

3. Der Name CHriſtus, Hebraͤiſch [fremdsprachliches Material – fehlt]
Meßias, Χρισὸς, der Geſalbte, iſt gleichfals
ein Amts-Name des Sohnes GOttes, und
zwar ein ſolcher, damit ſonderlich auf deſſelben
menſchliche Natur geſehen und angezeiget
wird, wie dieſe mit aller Fuͤlle der GOttheit in
der perſoͤnlichen Vereinigung mit der goͤttlichen
Natur, zur gemeinſchaftlichen Ubernehmung
und Ausfuͤhrung des Mittler-Amts ohne
Maaſſe geſalbet und angethan worden; und
zwar zu dem Zweck der Mitſalbung und Mit-
theilung
an uns. Und alſo ſind dabey gleich-
fals folgende drey Puncte wohl zu mercken:

a. Das dreyfache Vorbild an den geſalbten
Hohen-Prieſtern, auch einigen Koͤnigen,
ſonderlich David und Salomo, 1 Sam. 16,
13. 1 B. der Koͤn. 1, 34. 39. auch einigen Pro-
pheten,
ſonderlich Eliſa c. 19, 15. 16. Hieher
gehoͤret der ausdruͤckliche Name [fremdsprachliches Material – fehlt] Meſ-
ſias,
Griechiſch Χρισὸς, Chriſtus, wie er von
den Vorbildern gebrauchet wird, ſonderlich
von den Hohen-Prieſtern 3 B. Moſ. 4,
3. 5. 17. u. ſ. w.
b. Das dreyfache Gegen-Bild in der Erfuͤl-
lung an dem hohenprieſterlichen, prophe-
tiſchen
und koͤniglichen Amte CHriſti.
Pſ. 2, 2. 6. 45, 8. coll. Hebr. 1, 10. Dan. 9,
25. Siehe auch Joh. 1, 42. Luc. 4, 18. Ap.
Geſch. 4, 38. Wir haben den Meßiam fun-
den, welches iſt verdolmetſchet,
ὁ Χρισὸς,
der Geſalbte. c. 4, 15. Jch weiß, daß
der Meßias koͤmmt, der da CHriſtus
heißt.
c. Die rechte Kraft und Wuͤrde des gantzen
thaͤtigen Chriſtenthums,
welches darinnen
lieget und ſich aͤuſſert, wenn die Kraft des Na-
mens und Mittler-Amts CHriſti, das iſt die
geiſtliche Salbung, bey uns zur application
koͤmmt, denn davon heiſſen und ſind wir Chri-
ſten,
mit geſalbete, oder ſolche geiſtliche Prie-
ſter
und Koͤnige, die auch als Propheten
GOttes Wort reichlich in ſich und unter ſich
wohnen laſſen. Pſalm 45, 8. 1 Joh. 2, 20. 27.
2 Cor. 1, 20. 21. Rom. 12, 1. 1 Pet. 1, 5. 9.
Offenb. 1, 6. 5, 10. Eph. 5, 19. Col. 3, 16.

4. Daß JEſus heißt der Heyland und
Chriſtus der Geſalbte, das zeiget in der Ap-
plication
auf uns dasjenige an, welches ſchon an
ſich aus eines ieden Worts Nachdruck zu ſchlieſ-
ſen iſt, nemlich daß wir zum geiſtlichen und ewi-
[Spaltenumbruch] gen Heyl in keiner andern Ordnung gelangen,
als in der Ordnung der Salbung, welche zu-
gleich iſt die Ordnung der wahren Bekehrung
und Erneuerung.

5. Gleichwie JEſus von CHriſto, und
CHriſtus von JEſu der Perſon nach nicht un-
terſchieden iſt, ſondern beyde Woͤrter auf eine
beſondere Bezeichnung ſeines Mittler-Amts ſe-
hen, und deren dadurch bezeichneten Sachen
keine ohne die andere iſt, noch ſeyn kan: alſo
laſſen ſich auch die beyden von CHriſto herruͤh-
rende Haupt-Wohlthaten der Vergebung der
Suͤnden,
nach welcher er ſonderlich JEſus
heißt Matth. 1, 21. Eph. 1, 7. und der Heili-
gung,
nach welcher wir von dem Namen Chri-
ſti Chriſten, geſalbete, heiſſen, nicht von ein-
ander trennen. Und gleichwie es hoͤchſt unge-
reimt waͤre, wenn man ſagen wolte: ich will
JEſum, nicht den CHriſtum, oder CHri-
ſtum,
nicht aber JEſum: ſo ungereimt iſt es,
wenn man wolte die Rechtfertigung, ohne die
Heiligung, oder dieſe ohne jene haben.

6. Von dem groſſen Gewichte des Worts
Apoſtel, ein Apoſtel, oder Abgeſandter JEſu
CHriſti, damit die Anmerckungen alhier nicht
zu ſehr gehaͤufet werden, ſehe der Leſer 1 Cor. 9,
1. alwo ſich Paulus mit beſonderm Nachdruck
auf ſein Apoſtel-Amt berufet. Jetzo mercke
man nur davon die beyden Oerter Joh. 20, 21.
Gleichwie mich der Vater geſandt hat, ſo
ſende ich euch.
Und Luc. 10, 16. Wer euch
hoͤret, der hoͤret mich, wer euch verach-
tet, der verachtet mich: wer aber mich
verachtet, der verachtet den, der mich
geſandt hat.
Wir haben demnach dieſen
Brief und darin alle Worte Pauli, als CHri-
ſti ſelbſt eigenen Brief und ſelbſt eigene Worte
mit Ehrerbietung anzuſehen, und mit glaͤubiger
Folgſamkeit anzunehmen.

7. Da die Sendung des HErrn JESU,
oder von ihm, nach der Zeit der Apoſtel mittel-
bar iſt, oder er noch allezeit ſolche durch Men-
ſchen ſendet, welche das Evangelium GOttes
verkuͤndigen; ſo iſt von ihnen wohl zu mercken,
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halten werden wollen, ſie ſich auch als Knechte
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welche ſich durch die berufende und bekehrende
Gnade GOttes von der Welt und aller ſuͤndli-
chen Gleichſtellung und Gemeinſchaft der Welt
abſondern laſſen. Denn allein ſolche ſind recht
geſchickt das Evangelium in der Lauterkeit und
Kraft zum Segen vorzutragen, und dadurch
CHriſtum in den Seelen zu verklaͤren, nach
2 Cor. 3.

8. Da nun das von Paulo verkuͤndigte
Evangelium
ſonderlich in dieſem Briefe aufs
nachdruͤcklichſte und wichtigſte vorgetragen iſt,
ſo hat man daſſelbe darinnen begierig zu for-
ſchen, es wuͤrdig anzunehmen, und thaͤtig aus-
zuuͤben.

9. Dieſes aber iſt die wuͤrdige Anneh-
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wenn man dadurch, nach dem Exempel
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[24/0052] Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 1, v. 1. gen Ruhe einfuͤhret. Ap. Geſch. 3, 15. c. 5, 31. Hebr. 2, 10. Daß aber Joſua und Je- ſus Ein Name ſey, iſt bekannt. c. die rechte Macht und Kraft des gnaden- reicheſten und ſuͤſſeſten Evangelii, wel- che in dieſem Worte lieget. Worauf unſer Heyland uns fuͤhret, wenn er Matth. 5, 3. u. f. Das ſelig! ſelig ſind! zu neunmal aufs liebreichſte ausrufet. Daher denn, wie auch aus den beyden vorhergehenden Puncten, leichtlich zu erkennen iſt, mit welchem Nach- drucke der Name JEſus, nach der vorherge- gangenen Verkuͤndigung durch den Engel, dem Sohne GOttes und Marien in der Be- ſchneidung gegeben worden. Matth. 1, 21. Luc. 1, 31. c. 2, 21. 3. Der Name CHriſtus, Hebraͤiſch _ Meßias, Χρισὸς, der Geſalbte, iſt gleichfals ein Amts-Name des Sohnes GOttes, und zwar ein ſolcher, damit ſonderlich auf deſſelben menſchliche Natur geſehen und angezeiget wird, wie dieſe mit aller Fuͤlle der GOttheit in der perſoͤnlichen Vereinigung mit der goͤttlichen Natur, zur gemeinſchaftlichen Ubernehmung und Ausfuͤhrung des Mittler-Amts ohne Maaſſe geſalbet und angethan worden; und zwar zu dem Zweck der Mitſalbung und Mit- theilung an uns. Und alſo ſind dabey gleich- fals folgende drey Puncte wohl zu mercken: a. Das dreyfache Vorbild an den geſalbten Hohen-Prieſtern, auch einigen Koͤnigen, ſonderlich David und Salomo, 1 Sam. 16, 13. 1 B. der Koͤn. 1, 34. 39. auch einigen Pro- pheten, ſonderlich Eliſa c. 19, 15. 16. Hieher gehoͤret der ausdruͤckliche Name _ Meſ- ſias, Griechiſch Χρισὸς, Chriſtus, wie er von den Vorbildern gebrauchet wird, ſonderlich von den Hohen-Prieſtern 3 B. Moſ. 4, 3. 5. 17. u. ſ. w. b. Das dreyfache Gegen-Bild in der Erfuͤl- lung an dem hohenprieſterlichen, prophe- tiſchen und koͤniglichen Amte CHriſti. Pſ. 2, 2. 6. 45, 8. coll. Hebr. 1, 10. Dan. 9, 25. Siehe auch Joh. 1, 42. Luc. 4, 18. Ap. Geſch. 4, 38. Wir haben den Meßiam fun- den, welches iſt verdolmetſchet, ὁ Χρισὸς, der Geſalbte. c. 4, 15. Jch weiß, daß der Meßias koͤmmt, der da CHriſtus heißt. c. Die rechte Kraft und Wuͤrde des gantzen thaͤtigen Chriſtenthums, welches darinnen lieget und ſich aͤuſſert, wenn die Kraft des Na- mens und Mittler-Amts CHriſti, das iſt die geiſtliche Salbung, bey uns zur application koͤmmt, denn davon heiſſen und ſind wir Chri- ſten, mit geſalbete, oder ſolche geiſtliche Prie- ſter und Koͤnige, die auch als Propheten GOttes Wort reichlich in ſich und unter ſich wohnen laſſen. Pſalm 45, 8. 1 Joh. 2, 20. 27. 2 Cor. 1, 20. 21. Rom. 12, 1. 1 Pet. 1, 5. 9. Offenb. 1, 6. 5, 10. Eph. 5, 19. Col. 3, 16. 4. Daß JEſus heißt der Heyland und Chriſtus der Geſalbte, das zeiget in der Ap- plication auf uns dasjenige an, welches ſchon an ſich aus eines ieden Worts Nachdruck zu ſchlieſ- ſen iſt, nemlich daß wir zum geiſtlichen und ewi- gen Heyl in keiner andern Ordnung gelangen, als in der Ordnung der Salbung, welche zu- gleich iſt die Ordnung der wahren Bekehrung und Erneuerung. 5. Gleichwie JEſus von CHriſto, und CHriſtus von JEſu der Perſon nach nicht un- terſchieden iſt, ſondern beyde Woͤrter auf eine beſondere Bezeichnung ſeines Mittler-Amts ſe- hen, und deren dadurch bezeichneten Sachen keine ohne die andere iſt, noch ſeyn kan: alſo laſſen ſich auch die beyden von CHriſto herruͤh- rende Haupt-Wohlthaten der Vergebung der Suͤnden, nach welcher er ſonderlich JEſus heißt Matth. 1, 21. Eph. 1, 7. und der Heili- gung, nach welcher wir von dem Namen Chri- ſti Chriſten, geſalbete, heiſſen, nicht von ein- ander trennen. Und gleichwie es hoͤchſt unge- reimt waͤre, wenn man ſagen wolte: ich will JEſum, nicht den CHriſtum, oder CHri- ſtum, nicht aber JEſum: ſo ungereimt iſt es, wenn man wolte die Rechtfertigung, ohne die Heiligung, oder dieſe ohne jene haben. 6. Von dem groſſen Gewichte des Worts Apoſtel, ein Apoſtel, oder Abgeſandter JEſu CHriſti, damit die Anmerckungen alhier nicht zu ſehr gehaͤufet werden, ſehe der Leſer 1 Cor. 9, 1. alwo ſich Paulus mit beſonderm Nachdruck auf ſein Apoſtel-Amt berufet. Jetzo mercke man nur davon die beyden Oerter Joh. 20, 21. Gleichwie mich der Vater geſandt hat, ſo ſende ich euch. Und Luc. 10, 16. Wer euch hoͤret, der hoͤret mich, wer euch verach- tet, der verachtet mich: wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich geſandt hat. Wir haben demnach dieſen Brief und darin alle Worte Pauli, als CHri- ſti ſelbſt eigenen Brief und ſelbſt eigene Worte mit Ehrerbietung anzuſehen, und mit glaͤubiger Folgſamkeit anzunehmen. 7. Da die Sendung des HErrn JESU, oder von ihm, nach der Zeit der Apoſtel mittel- bar iſt, oder er noch allezeit ſolche durch Men- ſchen ſendet, welche das Evangelium GOttes verkuͤndigen; ſo iſt von ihnen wohl zu mercken, daß, wenn ſie als zwar mittelbar, doch als wahr- haftig von JESU geſandte angeſehen und ge- halten werden wollen, ſie ſich auch als Knechte nicht der eitlen Menſchen, oder der Welt und der Suͤnde, ſondern CHriſti, erweiſen muͤſſen, welche ſich durch die berufende und bekehrende Gnade GOttes von der Welt und aller ſuͤndli- chen Gleichſtellung und Gemeinſchaft der Welt abſondern laſſen. Denn allein ſolche ſind recht geſchickt das Evangelium in der Lauterkeit und Kraft zum Segen vorzutragen, und dadurch CHriſtum in den Seelen zu verklaͤren, nach 2 Cor. 3. 8. Da nun das von Paulo verkuͤndigte Evangelium ſonderlich in dieſem Briefe aufs nachdruͤcklichſte und wichtigſte vorgetragen iſt, ſo hat man daſſelbe darinnen begierig zu for- ſchen, es wuͤrdig anzunehmen, und thaͤtig aus- zuuͤben. 9. Dieſes aber iſt die wuͤrdige Anneh- mung, wenn man dadurch, nach dem Exempel Pauli, gruͤndlich veraͤndert und wahrhaftig be- kehret

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/52>, abgerufen am 25.11.2024.