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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des andern Briefs Pauli Cap. 11, v. 6-13.
[Spaltenumbruch]
V. 6.

Und ob ich gleich alber bin mit Reden
(nach dem Sinn derer, die mit einer gekünstel-
ten hochtrabenden Beredtsamkeit sich gleichsam
nur selbst predigen, oder das ihrige suchen, und
einen einfältigen, aber dabey deutlichen, Vor-
trag, der mit Beweisung des Geistes und der
Kraft geschiehet 1 Cor. 2, 1. seqq. Rom. 16, 18.
für alber und ungeschickt halten 1 Cor. 1, 17.
2 Cor. 10, 10.) so bin ich doch nicht alber in
der Erkentniß
(sondern damit von GOttes
Gnaden hochbegabet. Eph. 3, 3. 4.) Doch ich
bin bey euch allenthalben wohl bekannt.

(Gr. in allem Stücke unter euch allen offenbar
worden, daß ihr also selbst wohl wisset, was ihr
davon urtheilen sollet. Siehe auch c. 4, 2. da
er spricht, er erweise sich wohl gegen aller Men-
schen Gewissen vor GOtt. Dergleichen auch
vorkömmt c. 5, 11 c. 12.

V. 7.

Oder habe ich gesündiget, daß ich
mich erniedriget habe
(in so niedriger und ge-
ringer Gestalt einher gegangen, daß ich mich
auch meiner Hände Arbeit genehret habe, und
bin dabey allen allerley geworden 1 Cor. 9, 12.
Phil. 4, 12.) auf daß ihr erhöhet würdet
(daß ich das Evangelium ohne allen Anstoß pre-
digen und euch dadurch wie reich machen c. 6, 10.
also auch zu der hohen Würde der Kindschaft
GOttes und zur Vermählung mit Christo v. 2.
bringen möchte.) Denn ich habe euch das
Evangelium umsonst verkündiget
(ohne
meinen Unterhalt, den mir doch der HErr selbst
dabey zuerkant, von euch zu nehmen. Matth.
10, 8. 1 Cor. 9, 6. 12. 18. Act. 18, 3.)

V. 8.

Sondern habe andere Gemeinen be-
raubet
(von ihnen etwas genommen; wie man
denn auch im Teutschen spricht: Jch mag ihn
dessen nicht berauben, das ist, es von ihm neh-
men) und Sold von ihnen genommen, daß
ich euch predigte
(umsonst dienete: da ich bey
euch gelebet theils von meiner Arbeit, theils was
mir von andern Gemeinen zugeflossen ist) und
da ich bey euch war und Mangel hatte,
war ich niemand beschwerlich
(daß ich euch
die Nothdurft abgefodert hätte. Siehe auch
Act. 20, 33. 2 Cor. 12, 13. 1 Thess. 2, 9. 2 Thess.
3, 8. 1 Sam. 12, 3.)

V. 9.

Denn meinen Mangel erstatteten die
Brüder, die aus Macedonien kamen
(Si-
las und Timotheus Act. 18, 5.) und habe mich
in allen Stücken euch unbeschwerlichge-
halten, und will mich auch also halten.

V. 10.

So gewiß die Wahrheit (das recht-
schafne Wesen) Christi in mir ist (und ich es
mit Christo rechtschaffen meine Rom. 9, 1.)
so soll mir dieser Ruhm (diese Lauterkeit mei-
nes geführten Amts, daß ich so gar nicht das
[Spaltenumbruch] Meinige darinnen gesuchet, daß ich auch nicht
einmal den mir gebührenden Unterhalt genom-
men habe) in den Ländern (Gegenden) Acha-
ja
(darinnen Corinthus die Haupt-Stadt war,
ausser welcher Paulus auch hin und wieder an
andern Orten gelehret hat) nicht gestopfet
(unterdrucket und übel gedeutet) werden (von
den falschen Aposteln.)

V. 11.

Warum das? daß ich euch nicht solte
lieb haben
(und in keinem Vertrauen gegen
euch stehen, wie euch meine Neider bereden wol-
len:) GOtt weiß es (daß ich euch hertzlich lie-
be, wie ich auch in beyden Briefen bezeuget
habe.)

Anmerckungen.

1. Es ist leicht gesagt: GOtt weiß es!
aber wie stehet es um dein eigenes Gewissen, daß
du GOtt nach der Wahrheit zum Zeugen anru-
fen kanst? bey vielen sind Pauli Worte; aber
nicht Pauli Sinn; sonst würde man sich nicht
so gar und ohne Noth auf die Allwissenheit GOt-
tes beziehen.

2. Die innige Liebe zu den Schafen,
darinn man vor GOtt ein freudiges Gewissen
hat, welche sich auch durch die Amts-Treue ge-
hörig beweiset, ist eines mit von den besten Kenn-
zeichen eines guten Seelen-Hirten.

V. 12.

Was ich aber thue, und thun will, das
thue ich darum, daß ich die Ursache abhane
denen, die da Ursach suchen, daß sie rühmen
möchten, sie seyn wie wir.

Anmerckung.

Die falschen Apostel waren geitzig, und
suchten bey dem Evangelio das Jhrige. Hätte
nun der Apostel seinen Sold genommen, so hät-
ten sie ihren Geitz mit Pauli Nothdurft beschöni-
gen und sagen würden: Sehet, wir halten es
eben also wie Paulus. Ob nun gleich Paulus
nicht schuldig war, sich deshalb seines Rechts zu
begeben; so thut ers doch zum Uberfluß aus drin-
gender Liebe, um dem Evangelio Christi keinen
Anstoß zu setzen, wie jene demselben gesetzet
hatten.

V. 13.

Denn solche falsche Apostel und
trügliche Arbeiter verstellen sich in Christi
Apostel.

Anmerckungen.
1. Was wahre Apostel sind, ist im ersten
Briefe an die Corinthier c. 9, 1. gezeiget, da ihre
besondere Characteres nach einander benennet
sind.
2. Die Apostolische Kirche war dem Früh-
linge gleich, da unter den guten Kräutern und
Blumen auch allerley Unkraut wächset: und
zwar wie unter Zuhörern, also auch unter Leh-
rern. Hatte nun Christus wahre Apostel aus-
ge-
Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 11, v. 6-13.
[Spaltenumbruch]
V. 6.

Und ob ich gleich alber bin mit Reden
(nach dem Sinn derer, die mit einer gekuͤnſtel-
ten hochtrabenden Beredtſamkeit ſich gleichſam
nur ſelbſt predigen, oder das ihrige ſuchen, und
einen einfaͤltigen, aber dabey deutlichen, Vor-
trag, der mit Beweiſung des Geiſtes und der
Kraft geſchiehet 1 Cor. 2, 1. ſeqq. Rom. 16, 18.
fuͤr alber und ungeſchickt halten 1 Cor. 1, 17.
2 Cor. 10, 10.) ſo bin ich doch nicht alber in
der Erkentniß
(ſondern damit von GOttes
Gnaden hochbegabet. Eph. 3, 3. 4.) Doch ich
bin bey euch allenthalben wohl bekannt.

(Gr. in allem Stuͤcke unter euch allen offenbar
worden, daß ihr alſo ſelbſt wohl wiſſet, was ihr
davon urtheilen ſollet. Siehe auch c. 4, 2. da
er ſpricht, er erweiſe ſich wohl gegen aller Men-
ſchen Gewiſſen vor GOtt. Dergleichen auch
vorkoͤmmt c. 5, 11 c. 12.

V. 7.

Oder habe ich geſuͤndiget, daß ich
mich erniedriget habe
(in ſo niedriger und ge-
ringer Geſtalt einher gegangen, daß ich mich
auch meiner Haͤnde Arbeit genehret habe, und
bin dabey allen allerley geworden 1 Cor. 9, 12.
Phil. 4, 12.) auf daß ihr erhoͤhet wuͤrdet
(daß ich das Evangelium ohne allen Anſtoß pre-
digen und euch dadurch wie reich machen c. 6, 10.
alſo auch zu der hohen Wuͤrde der Kindſchaft
GOttes und zur Vermaͤhlung mit Chriſto v. 2.
bringen moͤchte.) Denn ich habe euch das
Evangelium umſonſt verkuͤndiget
(ohne
meinen Unterhalt, den mir doch der HErr ſelbſt
dabey zuerkant, von euch zu nehmen. Matth.
10, 8. 1 Cor. 9, 6. 12. 18. Act. 18, 3.)

V. 8.

Sondern habe andere Gemeinen be-
raubet
(von ihnen etwas genommen; wie man
denn auch im Teutſchen ſpricht: Jch mag ihn
deſſen nicht berauben, das iſt, es von ihm neh-
men) und Sold von ihnen genommen, daß
ich euch predigte
(umſonſt dienete: da ich bey
euch gelebet theils von meiner Arbeit, theils was
mir von andern Gemeinen zugefloſſen iſt) und
da ich bey euch war und Mangel hatte,
war ich niemand beſchwerlich
(daß ich euch
die Nothdurft abgefodert haͤtte. Siehe auch
Act. 20, 33. 2 Cor. 12, 13. 1 Theſſ. 2, 9. 2 Theſſ.
3, 8. 1 Sam. 12, 3.)

V. 9.

Denn meinen Mangel erſtatteten die
Bruͤder, die aus Macedonien kamen
(Si-
las und Timotheus Act. 18, 5.) und habe mich
in allen Stuͤcken euch unbeſchwerlichge-
halten, und will mich auch alſo halten.

V. 10.

So gewiß die Wahrheit (das recht-
ſchafne Weſen) Chriſti in mir iſt (und ich es
mit Chriſto rechtſchaffen meine Rom. 9, 1.)
ſo ſoll mir dieſer Ruhm (dieſe Lauterkeit mei-
nes gefuͤhrten Amts, daß ich ſo gar nicht das
[Spaltenumbruch] Meinige darinnen geſuchet, daß ich auch nicht
einmal den mir gebuͤhrenden Unterhalt genom-
men habe) in den Laͤndern (Gegenden) Acha-
ja
(darinnen Corinthus die Haupt-Stadt war,
auſſer welcher Paulus auch hin und wieder an
andern Orten gelehret hat) nicht geſtopfet
(unterdrucket und uͤbel gedeutet) werden (von
den falſchen Apoſteln.)

V. 11.

Warum das? daß ich euch nicht ſolte
lieb haben
(und in keinem Vertrauen gegen
euch ſtehen, wie euch meine Neider bereden wol-
len:) GOtt weiß es (daß ich euch hertzlich lie-
be, wie ich auch in beyden Briefen bezeuget
habe.)

Anmerckungen.

1. Es iſt leicht geſagt: GOtt weiß es!
aber wie ſtehet es um dein eigenes Gewiſſen, daß
du GOtt nach der Wahrheit zum Zeugen anru-
fen kanſt? bey vielen ſind Pauli Worte; aber
nicht Pauli Sinn; ſonſt wuͤrde man ſich nicht
ſo gar und ohne Noth auf die Allwiſſenheit GOt-
tes beziehen.

2. Die innige Liebe zu den Schafen,
darinn man vor GOtt ein freudiges Gewiſſen
hat, welche ſich auch durch die Amts-Treue ge-
hoͤrig beweiſet, iſt eines mit von den beſten Kenn-
zeichen eines guten Seelen-Hirten.

V. 12.

Was ich aber thue, und thun will, das
thue ich darum, daß ich die Urſache abhane
denen, die da Urſach ſuchen, daß ſie ruͤhmen
moͤchten, ſie ſeyn wie wir.

Anmerckung.

Die falſchen Apoſtel waren geitzig, und
ſuchten bey dem Evangelio das Jhrige. Haͤtte
nun der Apoſtel ſeinen Sold genommen, ſo haͤt-
ten ſie ihren Geitz mit Pauli Nothdurft beſchoͤni-
gen und ſagen wuͤrden: Sehet, wir halten es
eben alſo wie Paulus. Ob nun gleich Paulus
nicht ſchuldig war, ſich deshalb ſeines Rechts zu
begeben; ſo thut ers doch zum Uberfluß aus drin-
gender Liebe, um dem Evangelio Chriſti keinen
Anſtoß zu ſetzen, wie jene demſelben geſetzet
hatten.

V. 13.

Denn ſolche falſche Apoſtel und
truͤgliche Arbeiter verſtellen ſich in Chriſti
Apoſtel.

Anmerckungen.
1. Was wahre Apoſtel ſind, iſt im erſten
Briefe an die Corinthier c. 9, 1. gezeiget, da ihre
beſondere Characteres nach einander benennet
ſind.
2. Die Apoſtoliſche Kirche war dem Fruͤh-
linge gleich, da unter den guten Kraͤutern und
Blumen auch allerley Unkraut waͤchſet: und
zwar wie unter Zuhoͤrern, alſo auch unter Leh-
rern. Hatte nun Chriſtus wahre Apoſtel aus-
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[444/0472] Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 11, v. 6-13. V. 6. Und ob ich gleich alber bin mit Reden (nach dem Sinn derer, die mit einer gekuͤnſtel- ten hochtrabenden Beredtſamkeit ſich gleichſam nur ſelbſt predigen, oder das ihrige ſuchen, und einen einfaͤltigen, aber dabey deutlichen, Vor- trag, der mit Beweiſung des Geiſtes und der Kraft geſchiehet 1 Cor. 2, 1. ſeqq. Rom. 16, 18. fuͤr alber und ungeſchickt halten 1 Cor. 1, 17. 2 Cor. 10, 10.) ſo bin ich doch nicht alber in der Erkentniß (ſondern damit von GOttes Gnaden hochbegabet. Eph. 3, 3. 4.) Doch ich bin bey euch allenthalben wohl bekannt. (Gr. in allem Stuͤcke unter euch allen offenbar worden, daß ihr alſo ſelbſt wohl wiſſet, was ihr davon urtheilen ſollet. Siehe auch c. 4, 2. da er ſpricht, er erweiſe ſich wohl gegen aller Men- ſchen Gewiſſen vor GOtt. Dergleichen auch vorkoͤmmt c. 5, 11 c. 12. V. 7. Oder habe ich geſuͤndiget, daß ich mich erniedriget habe (in ſo niedriger und ge- ringer Geſtalt einher gegangen, daß ich mich auch meiner Haͤnde Arbeit genehret habe, und bin dabey allen allerley geworden 1 Cor. 9, 12. Phil. 4, 12.) auf daß ihr erhoͤhet wuͤrdet (daß ich das Evangelium ohne allen Anſtoß pre- digen und euch dadurch wie reich machen c. 6, 10. alſo auch zu der hohen Wuͤrde der Kindſchaft GOttes und zur Vermaͤhlung mit Chriſto v. 2. bringen moͤchte.) Denn ich habe euch das Evangelium umſonſt verkuͤndiget (ohne meinen Unterhalt, den mir doch der HErr ſelbſt dabey zuerkant, von euch zu nehmen. Matth. 10, 8. 1 Cor. 9, 6. 12. 18. Act. 18, 3.) V. 8. Sondern habe andere Gemeinen be- raubet (von ihnen etwas genommen; wie man denn auch im Teutſchen ſpricht: Jch mag ihn deſſen nicht berauben, das iſt, es von ihm neh- men) und Sold von ihnen genommen, daß ich euch predigte (umſonſt dienete: da ich bey euch gelebet theils von meiner Arbeit, theils was mir von andern Gemeinen zugefloſſen iſt) und da ich bey euch war und Mangel hatte, war ich niemand beſchwerlich (daß ich euch die Nothdurft abgefodert haͤtte. Siehe auch Act. 20, 33. 2 Cor. 12, 13. 1 Theſſ. 2, 9. 2 Theſſ. 3, 8. 1 Sam. 12, 3.) V. 9. Denn meinen Mangel erſtatteten die Bruͤder, die aus Macedonien kamen (Si- las und Timotheus Act. 18, 5.) und habe mich in allen Stuͤcken euch unbeſchwerlichge- halten, und will mich auch alſo halten. V. 10. So gewiß die Wahrheit (das recht- ſchafne Weſen) Chriſti in mir iſt (und ich es mit Chriſto rechtſchaffen meine Rom. 9, 1.) ſo ſoll mir dieſer Ruhm (dieſe Lauterkeit mei- nes gefuͤhrten Amts, daß ich ſo gar nicht das Meinige darinnen geſuchet, daß ich auch nicht einmal den mir gebuͤhrenden Unterhalt genom- men habe) in den Laͤndern (Gegenden) Acha- ja (darinnen Corinthus die Haupt-Stadt war, auſſer welcher Paulus auch hin und wieder an andern Orten gelehret hat) nicht geſtopfet (unterdrucket und uͤbel gedeutet) werden (von den falſchen Apoſteln.) V. 11. Warum das? daß ich euch nicht ſolte lieb haben (und in keinem Vertrauen gegen euch ſtehen, wie euch meine Neider bereden wol- len:) GOtt weiß es (daß ich euch hertzlich lie- be, wie ich auch in beyden Briefen bezeuget habe.) Anmerckungen. 1. Es iſt leicht geſagt: GOtt weiß es! aber wie ſtehet es um dein eigenes Gewiſſen, daß du GOtt nach der Wahrheit zum Zeugen anru- fen kanſt? bey vielen ſind Pauli Worte; aber nicht Pauli Sinn; ſonſt wuͤrde man ſich nicht ſo gar und ohne Noth auf die Allwiſſenheit GOt- tes beziehen. 2. Die innige Liebe zu den Schafen, darinn man vor GOtt ein freudiges Gewiſſen hat, welche ſich auch durch die Amts-Treue ge- hoͤrig beweiſet, iſt eines mit von den beſten Kenn- zeichen eines guten Seelen-Hirten. V. 12. Was ich aber thue, und thun will, das thue ich darum, daß ich die Urſache abhane denen, die da Urſach ſuchen, daß ſie ruͤhmen moͤchten, ſie ſeyn wie wir. Anmerckung. Die falſchen Apoſtel waren geitzig, und ſuchten bey dem Evangelio das Jhrige. Haͤtte nun der Apoſtel ſeinen Sold genommen, ſo haͤt- ten ſie ihren Geitz mit Pauli Nothdurft beſchoͤni- gen und ſagen wuͤrden: Sehet, wir halten es eben alſo wie Paulus. Ob nun gleich Paulus nicht ſchuldig war, ſich deshalb ſeines Rechts zu begeben; ſo thut ers doch zum Uberfluß aus drin- gender Liebe, um dem Evangelio Chriſti keinen Anſtoß zu ſetzen, wie jene demſelben geſetzet hatten. V. 13. Denn ſolche falſche Apoſtel und truͤgliche Arbeiter verſtellen ſich in Chriſti Apoſtel. Anmerckungen. 1. Was wahre Apoſtel ſind, iſt im erſten Briefe an die Corinthier c. 9, 1. gezeiget, da ihre beſondere Characteres nach einander benennet ſind. 2. Die Apoſtoliſche Kirche war dem Fruͤh- linge gleich, da unter den guten Kraͤutern und Blumen auch allerley Unkraut waͤchſet: und zwar wie unter Zuhoͤrern, alſo auch unter Leh- rern. Hatte nun Chriſtus wahre Apoſtel aus- ge-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/472>, abgerufen am 27.11.2024.