Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite
Erklärung des andern Briefs Pauli Cap. 5, v. 19.
[Spaltenumbruch] trag thut. Wie solte es denn nicht vielmehr
mit CHristo also angehen, daß er zwar selbst
mit ist der Beleidigte, aber auch ein Mittler der
Beleidiger, und sie durch sich selbst mit sich selbst
versöhnet? Denn es findet sich deßfals ein gar
sehr unterschiedener respectus eines gedoppelten
Amts in einer Person: erstlich des Richters,
so fern er wahrer GOTT ist: und denn auch
als des Mittlers vor Gerichte, da er zwar
auch GOTT ist und bleibet, auch als GOTT
betrachtet wird, aber in angenommener mensch-
licher Natur. Daß er nun die Menschen also
gar wohl mit sich selbst versöhnen können, so ists
noch begreiflicher, wie er sie bey dem Vater und
Heiligem Geiste versöhnet habe, da er eine von
ihnen unterschiedene Person der einigen Gott-
heit ist. Also können wir zum wenigsten lallen
von diesem grossen Geheimnisse, bis daß es uns
im ewigen Leben gegeben werde, es nach seiner
rechten Tiefe einzusehen.
2. Weil aber auch CHristus vermöge der
Einigkeit des Wesens, die er mit dem Vater
hatte, sagen konte: Der Vater in mir, und
ich in ihm: Wer mich siehet, der siehet
den Vater
Joh. 14, 9. u. f. so haben wir alhier
in diesem Orte, nach voraus gesetztem gedachten
Verstande von dem Sohne GOttes, als der
an sich selbst seine Richtigkeit hat, das Wort
GOTT eigentlich von dem Vater und dem
davon ungeschiedenen Heiligen Geiste zu verste-
hen, wenn es heißt: GOTT war in Chri-
sto, und versöhnete die Welt mit ihm sel-
ber,
also daß wie der Sohn das Löse-Geld ge-
bracht, der Vater mit dem Heiligen Geiste in
CHristo es angenommen, und in Ansehung des-
sen mit dem Sohne dem menschlichen Geschlecht
sich als der Versöhnete gnädig erwiesen.
3. Was die Versöhnung selbst betrifft,
so bestehet dieselbe auf Seiten des Versöhners
CHristi darinnen, daß er sich, in angenom-
mener menschlichen Natur, als ein Mittler zwi-
schen GOTT und Menschen, an die Stelle
des gantzen menschlichen Geschlechts gesetzet,
und dasjenige geleistet, was von demselben mit
Recht gefodert werden konte. Nun haftete auf
das menschliche Geschlecht theils eine grosse
Schuldigkeit; theils eine grosse Sündenschuld.
Eine Schuldigkeit, nach dem anerschaffnen
Ebenbilde GOttes und den verliehenen genug-
samen Kräften, GOTT ohne Sünde von gan-
tzem Hertzen in aller Lauterkeit und Reinigkeit zu
lieben und ihm zu dienen, auch lauter reine und
gantz unsündliche Pflichten der Liebe gegen uns
selbst und gegen den Nechsten auszuüben. Die-
sen Abtrag hat das menschliche Geschlecht nicht
gethan, und ist demnach dem gerechten GOtt
mit einer über alle die Massen sehr gehäufften
Pflicht-Schuld verhaftet in Unterlassung des
guten. Allein dabey bleibet es noch nicht, son-
dern dazu kömmt nun noch die Sündenschuld,
da bey Unterlassung des guten so vieles began-
gen, und die Sünde selbst in ihrer eigentlichen
Beschaffenheit ein rechtes crimen rebellionis
und laesae divinae majestatis, das Verbrechen der
beleidigten göttlichen Majestät, in sich hält,
und solches sich in unzehlig vielen Ausbrüchen
[Spaltenumbruch] hervor thut. Da nun der Sohn GOttes in
die Stelle der Sünder gutwillig getreten ist,
so hat er nicht allein ihre Sünden-Schuld
auf sich genommen, sondern auch ihre Pflicht-
Schuld,
oder Schuldigkeit abgetragen. Je-
ne dadurch, daß er sich in den Tod dahin gege-
ben, und sonderlich dabey den ewigen Tod,
oder die allergrösseste Seelen-Angst in der Ver-
lassung GOttes am Oelberge und am Creutze
empfunden, und also das gelitten, und, wegen
der unendlichen Kraft seiner Person, das in ei-
ner kurtzen Zeit durch das Leiden abthun kön-
nen, was das menschliche Geschlecht ihrer eig-
nen Sünde wegen hätte an ewiger Todes-
Strafe über sich nehmen sollen, auch über allen
denjenigen bleibet, welche CHristum nicht für
ihren Mittler annehmen, und nicht in ihm er-
funden werden. Diese aber, die Schuldig-
keit
in vollkommnen Pflichten, hat er abgetra-
gen, da er seinem himmlischen Vater in den
Tagen seiner Erniedrigung den allervollkom-
mensten Gehorsam geleistet und das Gesetz an
unserer statt nach beyden Tafeln vollkömmlich
erfüllet hat, und eine solche vollkommne Erfül-
lung viel mehr leisten können, da er gantz ohne
Sünde und vollkommen heilig war. Da nun
CHristus beydes gethan, unsere Pflicht-
Schuld
abgetragen, auch für unsere Sünden-
Schuld
gelitten, so heißt das, er habe uns
mit GOTT versöhnet:
und das hat die Er-
lösung und Versöhnung Christi auf sich.
4. Die durch CHristum Versöhnte wer-
den alhier mit dem Namen der Welt benen-
net. Nun aber findet sich in keinem eintzigen
Orte der heiligen Schrift, daß durch das Wort
Welt allein die Auserwehlten verstanden
würden; als welcher Verstand sich auch für sie,
(da ihrer in Ansehung der beharrlichen Gott-
losen, die verdammet werden, so gar wenig
sind,) gar nicht schicket: sondern weil dadurch
Menschen verstanden werden, so ist entweder
das menschliche Geschlecht gemeinet, oder
doch die grosse Menge der Gottlosen, welche
meistentheils in ihrem gottlosen Wesen dahin
fahren. Da nun aber von diesen unmöglich
gesaget werden kan, daß sie nur allein versöhnet
worden wären, als welcher Jrrthum noch grös-
ser wäre, als der, da man nur allein die Aus-
erwehlten durch die Versöhnten verstehet: so
folget daraus, daß durch die Welt das gantze
menschliche Geschlecht alhier verstanden werde:
als von welchem es heißt Rom. 3, 19. daß pas
o kosmos, die gantze Welt sey upodikos
to Theo, unter dem Gerichte GOttes lie-
ge;
und Joh. 3, 16. daß GOtt in CHristo
die Welt geliebet habe,
als in dem, der die
Versöhnung ist, nicht allein für die Sünden
der Glaubigen und Auserwehlten, sondern auch
der gantzen Welt. 1, Joh. 2, 2. Siehe was von
dieser Universalität vorhin bey v. 17. beygebracht
ist.
5. Nun folgen ferner andere gar wichtige
Worte unsers Textes, nemlich diese: Und er
rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu.
Es
ist bekannt, daß die Nichtzurechnung der
Sünden die Zurechnung der Gerechtigkeit

Chri-
Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 5, v. 19.
[Spaltenumbruch] trag thut. Wie ſolte es denn nicht vielmehr
mit CHriſto alſo angehen, daß er zwar ſelbſt
mit iſt der Beleidigte, aber auch ein Mittler der
Beleidiger, und ſie durch ſich ſelbſt mit ſich ſelbſt
verſoͤhnet? Denn es findet ſich deßfals ein gar
ſehr unterſchiedener reſpectus eines gedoppelten
Amts in einer Perſon: erſtlich des Richters,
ſo fern er wahrer GOTT iſt: und denn auch
als des Mittlers vor Gerichte, da er zwar
auch GOTT iſt und bleibet, auch als GOTT
betrachtet wird, aber in angenommener menſch-
licher Natur. Daß er nun die Menſchen alſo
gar wohl mit ſich ſelbſt verſoͤhnen koͤnnen, ſo iſts
noch begreiflicher, wie er ſie bey dem Vater und
Heiligem Geiſte verſoͤhnet habe, da er eine von
ihnen unterſchiedene Perſon der einigen Gott-
heit iſt. Alſo koͤnnen wir zum wenigſten lallen
von dieſem groſſen Geheimniſſe, bis daß es uns
im ewigen Leben gegeben werde, es nach ſeiner
rechten Tiefe einzuſehen.
2. Weil aber auch CHriſtus vermoͤge der
Einigkeit des Weſens, die er mit dem Vater
hatte, ſagen konte: Der Vater in mir, und
ich in ihm: Wer mich ſiehet, der ſiehet
den Vater
Joh. 14, 9. u. f. ſo haben wir alhier
in dieſem Orte, nach voraus geſetztem gedachten
Verſtande von dem Sohne GOttes, als der
an ſich ſelbſt ſeine Richtigkeit hat, das Wort
GOTT eigentlich von dem Vater und dem
davon ungeſchiedenen Heiligen Geiſte zu verſte-
hen, wenn es heißt: GOTT war in Chri-
ſto, und verſoͤhnete die Welt mit ihm ſel-
ber,
alſo daß wie der Sohn das Loͤſe-Geld ge-
bracht, der Vater mit dem Heiligen Geiſte in
CHriſto es angenommen, und in Anſehung deſ-
ſen mit dem Sohne dem menſchlichen Geſchlecht
ſich als der Verſoͤhnete gnaͤdig erwieſen.
3. Was die Verſoͤhnung ſelbſt betrifft,
ſo beſtehet dieſelbe auf Seiten des Verſoͤhners
CHriſti darinnen, daß er ſich, in angenom-
mener menſchlichen Natur, als ein Mittler zwi-
ſchen GOTT und Menſchen, an die Stelle
des gantzen menſchlichen Geſchlechts geſetzet,
und dasjenige geleiſtet, was von demſelben mit
Recht gefodert werden konte. Nun haftete auf
das menſchliche Geſchlecht theils eine groſſe
Schuldigkeit; theils eine groſſe Suͤndenſchuld.
Eine Schuldigkeit, nach dem anerſchaffnen
Ebenbilde GOttes und den verliehenen genug-
ſamen Kraͤften, GOTT ohne Suͤnde von gan-
tzem Hertzen in aller Lauterkeit und Reinigkeit zu
lieben und ihm zu dienen, auch lauter reine und
gantz unſuͤndliche Pflichten der Liebe gegen uns
ſelbſt und gegen den Nechſten auszuuͤben. Die-
ſen Abtrag hat das menſchliche Geſchlecht nicht
gethan, und iſt demnach dem gerechten GOtt
mit einer uͤber alle die Maſſen ſehr gehaͤufften
Pflicht-Schuld verhaftet in Unterlaſſung des
guten. Allein dabey bleibet es noch nicht, ſon-
dern dazu koͤmmt nun noch die Suͤndenſchuld,
da bey Unterlaſſung des guten ſo vieles began-
gen, und die Suͤnde ſelbſt in ihrer eigentlichen
Beſchaffenheit ein rechtes crimen rebellionis
und læſæ divinæ majeſtatis, das Verbrechen der
beleidigten goͤttlichen Majeſtaͤt, in ſich haͤlt,
und ſolches ſich in unzehlig vielen Ausbruͤchen
[Spaltenumbruch] hervor thut. Da nun der Sohn GOttes in
die Stelle der Suͤnder gutwillig getreten iſt,
ſo hat er nicht allein ihre Suͤnden-Schuld
auf ſich genommen, ſondern auch ihre Pflicht-
Schuld,
oder Schuldigkeit abgetragen. Je-
ne dadurch, daß er ſich in den Tod dahin gege-
ben, und ſonderlich dabey den ewigen Tod,
oder die allergroͤſſeſte Seelen-Angſt in der Ver-
laſſung GOttes am Oelberge und am Creutze
empfunden, und alſo das gelitten, und, wegen
der unendlichen Kraft ſeiner Perſon, das in ei-
ner kurtzen Zeit durch das Leiden abthun koͤn-
nen, was das menſchliche Geſchlecht ihrer eig-
nen Suͤnde wegen haͤtte an ewiger Todes-
Strafe uͤber ſich nehmen ſollen, auch uͤber allen
denjenigen bleibet, welche CHriſtum nicht fuͤr
ihren Mittler annehmen, und nicht in ihm er-
funden werden. Dieſe aber, die Schuldig-
keit
in vollkommnen Pflichten, hat er abgetra-
gen, da er ſeinem himmliſchen Vater in den
Tagen ſeiner Erniedrigung den allervollkom-
menſten Gehorſam geleiſtet und das Geſetz an
unſerer ſtatt nach beyden Tafeln vollkoͤmmlich
erfuͤllet hat, und eine ſolche vollkommne Erfuͤl-
lung viel mehr leiſten koͤnnen, da er gantz ohne
Suͤnde und vollkommen heilig war. Da nun
CHriſtus beydes gethan, unſere Pflicht-
Schuld
abgetragen, auch fuͤr unſere Suͤnden-
Schuld
gelitten, ſo heißt das, er habe uns
mit GOTT verſoͤhnet:
und das hat die Er-
loͤſung und Verſoͤhnung Chriſti auf ſich.
4. Die durch CHriſtum Verſoͤhnte wer-
den alhier mit dem Namen der Welt benen-
net. Nun aber findet ſich in keinem eintzigen
Orte der heiligen Schrift, daß durch das Wort
Welt allein die Auserwehlten verſtanden
wuͤrden; als welcher Verſtand ſich auch fuͤr ſie,
(da ihrer in Anſehung der beharrlichen Gott-
loſen, die verdammet werden, ſo gar wenig
ſind,) gar nicht ſchicket: ſondern weil dadurch
Menſchen verſtanden werden, ſo iſt entweder
das menſchliche Geſchlecht gemeinet, oder
doch die groſſe Menge der Gottloſen, welche
meiſtentheils in ihrem gottloſen Weſen dahin
fahren. Da nun aber von dieſen unmoͤglich
geſaget werden kan, daß ſie nur allein verſoͤhnet
worden waͤren, als welcher Jrrthum noch groͤſ-
ſer waͤre, als der, da man nur allein die Aus-
erwehlten durch die Verſoͤhnten verſtehet: ſo
folget daraus, daß durch die Welt das gantze
menſchliche Geſchlecht alhier verſtanden werde:
als von welchem es heißt Rom. 3, 19. daß πᾶς
ὁ κόσμος, die gantze Welt ſey ὑπόδικος
τῷ Θεῷ, unter dem Gerichte GOttes lie-
ge;
und Joh. 3, 16. daß GOtt in CHriſto
die Welt geliebet habe,
als in dem, der die
Verſoͤhnung iſt, nicht allein fuͤr die Suͤnden
der Glaubigen und Auserwehlten, ſondern auch
der gantzen Welt. 1, Joh. 2, 2. Siehe was von
dieſer Univerſalitaͤt vorhin bey v. 17. beygebracht
iſt.
5. Nun folgen ferner andere gar wichtige
Worte unſers Textes, nemlich dieſe: Und er
rechnete ihnen ihre Suͤnde nicht zu.
Es
iſt bekannt, daß die Nichtzurechnung der
Suͤnden die Zurechnung der Gerechtigkeit

Chri-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0426" n="398"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erkla&#x0364;rung des andern Briefs Pauli <hi rendition="#et">Cap. 5, v. 19.</hi></hi></fw><lb/><cb/>
trag thut. Wie &#x017F;olte es denn nicht vielmehr<lb/>
mit CHri&#x017F;to al&#x017F;o angehen, daß er zwar &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
mit i&#x017F;t der Beleidigte, aber auch ein Mittler der<lb/>
Beleidiger, und &#x017F;ie durch &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t mit &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
ver&#x017F;o&#x0364;hnet? Denn es findet &#x017F;ich deßfals ein gar<lb/>
&#x017F;ehr unter&#x017F;chiedener <hi rendition="#aq">re&#x017F;pectus</hi> eines gedoppelten<lb/>
Amts in einer Per&#x017F;on: er&#x017F;tlich des <hi rendition="#fr">Richters,</hi><lb/>
&#x017F;o fern er wahrer GOTT i&#x017F;t: und denn auch<lb/>
als des <hi rendition="#fr">Mittlers</hi> vor Gerichte, da er zwar<lb/>
auch GOTT i&#x017F;t und bleibet, auch als GOTT<lb/>
betrachtet wird, aber in angenommener men&#x017F;ch-<lb/>
licher Natur. Daß er nun die Men&#x017F;chen al&#x017F;o<lb/>
gar wohl mit &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t ver&#x017F;o&#x0364;hnen ko&#x0364;nnen, &#x017F;o i&#x017F;ts<lb/>
noch begreiflicher, wie er &#x017F;ie bey dem Vater und<lb/>
Heiligem Gei&#x017F;te ver&#x017F;o&#x0364;hnet habe, da er eine von<lb/>
ihnen unter&#x017F;chiedene Per&#x017F;on der einigen Gott-<lb/>
heit i&#x017F;t. Al&#x017F;o ko&#x0364;nnen wir zum wenig&#x017F;ten lallen<lb/>
von die&#x017F;em gro&#x017F;&#x017F;en Geheimni&#x017F;&#x017F;e, bis daß es uns<lb/>
im ewigen Leben gegeben werde, es nach &#x017F;einer<lb/>
rechten Tiefe einzu&#x017F;ehen.</item><lb/>
                <item>2. Weil aber auch CHri&#x017F;tus vermo&#x0364;ge der<lb/>
Einigkeit des We&#x017F;ens, die er mit dem Vater<lb/>
hatte, &#x017F;agen konte: <hi rendition="#fr">Der Vater in mir, und<lb/>
ich in ihm: Wer mich &#x017F;iehet, der &#x017F;iehet<lb/>
den Vater</hi> Joh. 14, 9. u. f. &#x017F;o haben wir alhier<lb/>
in die&#x017F;em Orte, nach voraus ge&#x017F;etztem gedachten<lb/>
Ver&#x017F;tande von dem Sohne GOttes, als der<lb/>
an &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eine Richtigkeit hat, das Wort<lb/><hi rendition="#fr">GOTT</hi> eigentlich <hi rendition="#fr">von dem Vater</hi> und dem<lb/>
davon unge&#x017F;chiedenen Heiligen Gei&#x017F;te zu ver&#x017F;te-<lb/>
hen, wenn es heißt: <hi rendition="#fr">GOTT war in Chri-<lb/>
&#x017F;to, und ver&#x017F;o&#x0364;hnete die Welt mit ihm &#x017F;el-<lb/>
ber,</hi> al&#x017F;o daß wie der Sohn das Lo&#x0364;&#x017F;e-Geld ge-<lb/>
bracht, der Vater mit dem Heiligen Gei&#x017F;te in<lb/>
CHri&#x017F;to es angenommen, und in An&#x017F;ehung de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en mit dem Sohne dem men&#x017F;chlichen Ge&#x017F;chlecht<lb/>
&#x017F;ich als der Ver&#x017F;o&#x0364;hnete gna&#x0364;dig erwie&#x017F;en.</item><lb/>
                <item>3. Was die <hi rendition="#fr">Ver&#x017F;o&#x0364;hnung</hi> &#x017F;elb&#x017F;t betrifft,<lb/>
&#x017F;o be&#x017F;tehet die&#x017F;elbe auf Seiten des Ver&#x017F;o&#x0364;hners<lb/>
CHri&#x017F;ti darinnen, daß er &#x017F;ich, in angenom-<lb/>
mener men&#x017F;chlichen Natur, als ein Mittler zwi-<lb/>
&#x017F;chen GOTT und Men&#x017F;chen, an die Stelle<lb/>
des gantzen men&#x017F;chlichen Ge&#x017F;chlechts ge&#x017F;etzet,<lb/>
und dasjenige gelei&#x017F;tet, was von dem&#x017F;elben mit<lb/>
Recht gefodert werden konte. Nun haftete auf<lb/>
das men&#x017F;chliche Ge&#x017F;chlecht theils eine gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Schuldigkeit; theils eine gro&#x017F;&#x017F;e Su&#x0364;nden&#x017F;chuld.<lb/>
Eine <hi rendition="#fr">Schuldigkeit,</hi> nach dem aner&#x017F;chaffnen<lb/>
Ebenbilde GOttes und den verliehenen genug-<lb/>
&#x017F;amen Kra&#x0364;ften, GOTT ohne Su&#x0364;nde von gan-<lb/>
tzem Hertzen in aller Lauterkeit und Reinigkeit zu<lb/>
lieben und ihm zu dienen, auch lauter reine und<lb/>
gantz un&#x017F;u&#x0364;ndliche Pflichten der Liebe gegen uns<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t und gegen den Nech&#x017F;ten auszuu&#x0364;ben. Die-<lb/>
&#x017F;en Abtrag hat das men&#x017F;chliche Ge&#x017F;chlecht nicht<lb/>
gethan, und i&#x017F;t demnach dem gerechten GOtt<lb/>
mit einer u&#x0364;ber alle die Ma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ehr geha&#x0364;ufften<lb/><hi rendition="#fr">Pflicht-Schuld</hi> verhaftet in Unterla&#x017F;&#x017F;ung des<lb/>
guten. Allein dabey bleibet es noch nicht, &#x017F;on-<lb/>
dern dazu ko&#x0364;mmt nun noch die <hi rendition="#fr">Su&#x0364;nden&#x017F;chuld,</hi><lb/>
da bey Unterla&#x017F;&#x017F;ung des guten &#x017F;o vieles began-<lb/>
gen, und die Su&#x0364;nde &#x017F;elb&#x017F;t in ihrer eigentlichen<lb/>
Be&#x017F;chaffenheit ein rechtes <hi rendition="#aq">crimen rebellionis</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">&#x017F;æ divinæ maje&#x017F;tatis,</hi> das Verbrechen der<lb/>
beleidigten go&#x0364;ttlichen Maje&#x017F;ta&#x0364;t, in &#x017F;ich ha&#x0364;lt,<lb/>
und &#x017F;olches &#x017F;ich in unzehlig vielen Ausbru&#x0364;chen<lb/><cb/>
hervor thut. Da nun der Sohn GOttes in<lb/>
die Stelle der Su&#x0364;nder gutwillig getreten i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o hat er nicht allein ihre <hi rendition="#fr">Su&#x0364;nden-Schuld</hi><lb/>
auf &#x017F;ich genommen, &#x017F;ondern auch ihre <hi rendition="#fr">Pflicht-<lb/>
Schuld,</hi> oder <hi rendition="#fr">Schuldigkeit</hi> abgetragen. Je-<lb/>
ne dadurch, daß er &#x017F;ich in den Tod dahin gege-<lb/>
ben, und &#x017F;onderlich dabey den ewigen Tod,<lb/>
oder die allergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;te Seelen-Ang&#x017F;t in der Ver-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;ung GOttes am Oelberge und am Creutze<lb/>
empfunden, und al&#x017F;o das gelitten, und, wegen<lb/>
der unendlichen Kraft &#x017F;einer Per&#x017F;on, das in ei-<lb/>
ner kurtzen Zeit durch das Leiden abthun ko&#x0364;n-<lb/>
nen, was das men&#x017F;chliche Ge&#x017F;chlecht ihrer eig-<lb/>
nen Su&#x0364;nde wegen ha&#x0364;tte an ewiger Todes-<lb/>
Strafe u&#x0364;ber &#x017F;ich nehmen &#x017F;ollen, auch u&#x0364;ber allen<lb/>
denjenigen bleibet, welche CHri&#x017F;tum nicht fu&#x0364;r<lb/>
ihren Mittler annehmen, und nicht in ihm er-<lb/>
funden werden. Die&#x017F;e aber, die <hi rendition="#fr">Schuldig-<lb/>
keit</hi> in vollkommnen Pflichten, hat er abgetra-<lb/>
gen, da er &#x017F;einem himmli&#x017F;chen Vater in den<lb/>
Tagen &#x017F;einer Erniedrigung den allervollkom-<lb/>
men&#x017F;ten Gehor&#x017F;am gelei&#x017F;tet und das Ge&#x017F;etz an<lb/>
un&#x017F;erer &#x017F;tatt nach beyden Tafeln vollko&#x0364;mmlich<lb/>
erfu&#x0364;llet hat, und eine &#x017F;olche vollkommne Erfu&#x0364;l-<lb/>
lung viel mehr lei&#x017F;ten ko&#x0364;nnen, da er gantz ohne<lb/>
Su&#x0364;nde und vollkommen heilig war. Da nun<lb/>
CHri&#x017F;tus beydes gethan, un&#x017F;ere <hi rendition="#fr">Pflicht-<lb/>
Schuld</hi> abgetragen, auch fu&#x0364;r un&#x017F;ere <hi rendition="#fr">Su&#x0364;nden-<lb/>
Schuld</hi> gelitten, &#x017F;o heißt das, <hi rendition="#fr">er habe uns<lb/>
mit GOTT ver&#x017F;o&#x0364;hnet:</hi> und das hat die Er-<lb/>
lo&#x0364;&#x017F;ung und Ver&#x017F;o&#x0364;hnung Chri&#x017F;ti auf &#x017F;ich.</item><lb/>
                <item>4. Die durch CHri&#x017F;tum Ver&#x017F;o&#x0364;hnte wer-<lb/>
den alhier mit dem Namen der <hi rendition="#fr">Welt</hi> benen-<lb/>
net. Nun aber findet &#x017F;ich in keinem eintzigen<lb/>
Orte der heiligen Schrift, daß durch das Wort<lb/><hi rendition="#fr">Welt</hi> allein die <hi rendition="#fr">Auserwehlten</hi> ver&#x017F;tanden<lb/>
wu&#x0364;rden; als welcher Ver&#x017F;tand &#x017F;ich auch fu&#x0364;r &#x017F;ie,<lb/>
(da ihrer in An&#x017F;ehung der beharrlichen Gott-<lb/>
lo&#x017F;en, die verdammet werden, &#x017F;o gar wenig<lb/>
&#x017F;ind,) gar nicht &#x017F;chicket: &#x017F;ondern weil dadurch<lb/>
Men&#x017F;chen ver&#x017F;tanden werden, &#x017F;o i&#x017F;t entweder<lb/><hi rendition="#fr">das men&#x017F;chliche Ge&#x017F;chlecht</hi> gemeinet, oder<lb/>
doch die gro&#x017F;&#x017F;e Menge der Gottlo&#x017F;en, welche<lb/>
mei&#x017F;tentheils in ihrem gottlo&#x017F;en We&#x017F;en dahin<lb/>
fahren. Da nun aber von die&#x017F;en unmo&#x0364;glich<lb/>
ge&#x017F;aget werden kan, daß &#x017F;ie nur allein ver&#x017F;o&#x0364;hnet<lb/>
worden wa&#x0364;ren, als welcher Jrrthum noch gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er wa&#x0364;re, als der, da man nur allein die Aus-<lb/>
erwehlten durch die Ver&#x017F;o&#x0364;hnten ver&#x017F;tehet: &#x017F;o<lb/>
folget daraus, daß durch die Welt das gantze<lb/>
men&#x017F;chliche Ge&#x017F;chlecht alhier ver&#x017F;tanden werde:<lb/>
als von welchem es heißt Rom. 3, 19. daß &#x03C0;&#x1FB6;&#x03C2;<lb/>
&#x1F41; &#x03BA;&#x03CC;&#x03C3;&#x03BC;&#x03BF;&#x03C2;, <hi rendition="#fr">die gantze Welt</hi> &#x017F;ey &#x1F51;&#x03C0;&#x03CC;&#x03B4;&#x03B9;&#x03BA;&#x03BF;&#x03C2;<lb/>
&#x03C4;&#x1FF7; &#x0398;&#x03B5;&#x1FF7;, <hi rendition="#fr">unter dem Gerichte GOttes lie-<lb/>
ge;</hi> und Joh. 3, 16. daß <hi rendition="#fr">GOtt in CHri&#x017F;to<lb/>
die Welt geliebet habe,</hi> als in dem, der die<lb/>
Ver&#x017F;o&#x0364;hnung i&#x017F;t, nicht allein fu&#x0364;r die Su&#x0364;nden<lb/>
der Glaubigen und Auserwehlten, &#x017F;ondern auch<lb/>
der gantzen Welt. 1, Joh. 2, 2. Siehe was von<lb/>
die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;alit</hi>a&#x0364;t vorhin bey v. 17. beygebracht<lb/>
i&#x017F;t.</item><lb/>
                <item>5. Nun folgen ferner andere gar wichtige<lb/>
Worte un&#x017F;ers Textes, nemlich die&#x017F;e: <hi rendition="#fr">Und er<lb/>
rechnete ihnen ihre Su&#x0364;nde nicht zu.</hi> Es<lb/>
i&#x017F;t bekannt, daß die <hi rendition="#fr">Nichtzurechnung der<lb/>
Su&#x0364;nden die Zurechnung der Gerechtigkeit</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Chri-</hi></fw><lb/></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[398/0426] Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 5, v. 19. trag thut. Wie ſolte es denn nicht vielmehr mit CHriſto alſo angehen, daß er zwar ſelbſt mit iſt der Beleidigte, aber auch ein Mittler der Beleidiger, und ſie durch ſich ſelbſt mit ſich ſelbſt verſoͤhnet? Denn es findet ſich deßfals ein gar ſehr unterſchiedener reſpectus eines gedoppelten Amts in einer Perſon: erſtlich des Richters, ſo fern er wahrer GOTT iſt: und denn auch als des Mittlers vor Gerichte, da er zwar auch GOTT iſt und bleibet, auch als GOTT betrachtet wird, aber in angenommener menſch- licher Natur. Daß er nun die Menſchen alſo gar wohl mit ſich ſelbſt verſoͤhnen koͤnnen, ſo iſts noch begreiflicher, wie er ſie bey dem Vater und Heiligem Geiſte verſoͤhnet habe, da er eine von ihnen unterſchiedene Perſon der einigen Gott- heit iſt. Alſo koͤnnen wir zum wenigſten lallen von dieſem groſſen Geheimniſſe, bis daß es uns im ewigen Leben gegeben werde, es nach ſeiner rechten Tiefe einzuſehen. 2. Weil aber auch CHriſtus vermoͤge der Einigkeit des Weſens, die er mit dem Vater hatte, ſagen konte: Der Vater in mir, und ich in ihm: Wer mich ſiehet, der ſiehet den Vater Joh. 14, 9. u. f. ſo haben wir alhier in dieſem Orte, nach voraus geſetztem gedachten Verſtande von dem Sohne GOttes, als der an ſich ſelbſt ſeine Richtigkeit hat, das Wort GOTT eigentlich von dem Vater und dem davon ungeſchiedenen Heiligen Geiſte zu verſte- hen, wenn es heißt: GOTT war in Chri- ſto, und verſoͤhnete die Welt mit ihm ſel- ber, alſo daß wie der Sohn das Loͤſe-Geld ge- bracht, der Vater mit dem Heiligen Geiſte in CHriſto es angenommen, und in Anſehung deſ- ſen mit dem Sohne dem menſchlichen Geſchlecht ſich als der Verſoͤhnete gnaͤdig erwieſen. 3. Was die Verſoͤhnung ſelbſt betrifft, ſo beſtehet dieſelbe auf Seiten des Verſoͤhners CHriſti darinnen, daß er ſich, in angenom- mener menſchlichen Natur, als ein Mittler zwi- ſchen GOTT und Menſchen, an die Stelle des gantzen menſchlichen Geſchlechts geſetzet, und dasjenige geleiſtet, was von demſelben mit Recht gefodert werden konte. Nun haftete auf das menſchliche Geſchlecht theils eine groſſe Schuldigkeit; theils eine groſſe Suͤndenſchuld. Eine Schuldigkeit, nach dem anerſchaffnen Ebenbilde GOttes und den verliehenen genug- ſamen Kraͤften, GOTT ohne Suͤnde von gan- tzem Hertzen in aller Lauterkeit und Reinigkeit zu lieben und ihm zu dienen, auch lauter reine und gantz unſuͤndliche Pflichten der Liebe gegen uns ſelbſt und gegen den Nechſten auszuuͤben. Die- ſen Abtrag hat das menſchliche Geſchlecht nicht gethan, und iſt demnach dem gerechten GOtt mit einer uͤber alle die Maſſen ſehr gehaͤufften Pflicht-Schuld verhaftet in Unterlaſſung des guten. Allein dabey bleibet es noch nicht, ſon- dern dazu koͤmmt nun noch die Suͤndenſchuld, da bey Unterlaſſung des guten ſo vieles began- gen, und die Suͤnde ſelbſt in ihrer eigentlichen Beſchaffenheit ein rechtes crimen rebellionis und læſæ divinæ majeſtatis, das Verbrechen der beleidigten goͤttlichen Majeſtaͤt, in ſich haͤlt, und ſolches ſich in unzehlig vielen Ausbruͤchen hervor thut. Da nun der Sohn GOttes in die Stelle der Suͤnder gutwillig getreten iſt, ſo hat er nicht allein ihre Suͤnden-Schuld auf ſich genommen, ſondern auch ihre Pflicht- Schuld, oder Schuldigkeit abgetragen. Je- ne dadurch, daß er ſich in den Tod dahin gege- ben, und ſonderlich dabey den ewigen Tod, oder die allergroͤſſeſte Seelen-Angſt in der Ver- laſſung GOttes am Oelberge und am Creutze empfunden, und alſo das gelitten, und, wegen der unendlichen Kraft ſeiner Perſon, das in ei- ner kurtzen Zeit durch das Leiden abthun koͤn- nen, was das menſchliche Geſchlecht ihrer eig- nen Suͤnde wegen haͤtte an ewiger Todes- Strafe uͤber ſich nehmen ſollen, auch uͤber allen denjenigen bleibet, welche CHriſtum nicht fuͤr ihren Mittler annehmen, und nicht in ihm er- funden werden. Dieſe aber, die Schuldig- keit in vollkommnen Pflichten, hat er abgetra- gen, da er ſeinem himmliſchen Vater in den Tagen ſeiner Erniedrigung den allervollkom- menſten Gehorſam geleiſtet und das Geſetz an unſerer ſtatt nach beyden Tafeln vollkoͤmmlich erfuͤllet hat, und eine ſolche vollkommne Erfuͤl- lung viel mehr leiſten koͤnnen, da er gantz ohne Suͤnde und vollkommen heilig war. Da nun CHriſtus beydes gethan, unſere Pflicht- Schuld abgetragen, auch fuͤr unſere Suͤnden- Schuld gelitten, ſo heißt das, er habe uns mit GOTT verſoͤhnet: und das hat die Er- loͤſung und Verſoͤhnung Chriſti auf ſich. 4. Die durch CHriſtum Verſoͤhnte wer- den alhier mit dem Namen der Welt benen- net. Nun aber findet ſich in keinem eintzigen Orte der heiligen Schrift, daß durch das Wort Welt allein die Auserwehlten verſtanden wuͤrden; als welcher Verſtand ſich auch fuͤr ſie, (da ihrer in Anſehung der beharrlichen Gott- loſen, die verdammet werden, ſo gar wenig ſind,) gar nicht ſchicket: ſondern weil dadurch Menſchen verſtanden werden, ſo iſt entweder das menſchliche Geſchlecht gemeinet, oder doch die groſſe Menge der Gottloſen, welche meiſtentheils in ihrem gottloſen Weſen dahin fahren. Da nun aber von dieſen unmoͤglich geſaget werden kan, daß ſie nur allein verſoͤhnet worden waͤren, als welcher Jrrthum noch groͤſ- ſer waͤre, als der, da man nur allein die Aus- erwehlten durch die Verſoͤhnten verſtehet: ſo folget daraus, daß durch die Welt das gantze menſchliche Geſchlecht alhier verſtanden werde: als von welchem es heißt Rom. 3, 19. daß πᾶς ὁ κόσμος, die gantze Welt ſey ὑπόδικος τῷ Θεῷ, unter dem Gerichte GOttes lie- ge; und Joh. 3, 16. daß GOtt in CHriſto die Welt geliebet habe, als in dem, der die Verſoͤhnung iſt, nicht allein fuͤr die Suͤnden der Glaubigen und Auserwehlten, ſondern auch der gantzen Welt. 1, Joh. 2, 2. Siehe was von dieſer Univerſalitaͤt vorhin bey v. 17. beygebracht iſt. 5. Nun folgen ferner andere gar wichtige Worte unſers Textes, nemlich dieſe: Und er rechnete ihnen ihre Suͤnde nicht zu. Es iſt bekannt, daß die Nichtzurechnung der Suͤnden die Zurechnung der Gerechtigkeit Chri-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/426
Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/426>, abgerufen am 16.07.2024.