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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des andern Briefs Pauli Cap. 2, v. 17.
[Spaltenumbruch] zoge. Siehe Gal. 5, 13. 1 Pet. 2, 16. sonder-
lich 2 Pet. 2, 14. 15. 19. 20. 21. Jud. v. 4.
4. Auf diese und dergleichen Verfälschung
der Lehre gehet, was Paulus auch auf die fol-
genden Zeiten davon, insonderheit in Ansehung
der Ephesinischen Gemeine, vorher sagte Act.
20, 29. sqq.
Das weiß ich, daß nach mei-
nem Abschiede werden unter euch kommen
greuliche Wölfe, die der Heerde nicht ver-
schonen werden. Auch aus euch selbst
werden aufstehen Männer, die da ver-
kehrte Lehre reden, die Jünger an sich zu
ziehen.
Und dis ist das von dem HERRN
CHristo selbst vorher verkündigte Unkraut,
das der Feind zwischen den Weitzen säen würde
Matth 13, 25. sqq. darüber, dem Erfolg nach,
die Apostel fast in allen ihren Briefen Klage füh-
ren, auch unser Heiland selbst in den an die sieben
Asiatischen Gemeinen gestelleten apocalypti-
schen kurtzen Briefen.
5. Es ist aber alhier nicht vorbey zu gehen,
daß solche falsche Lehrer theils mit affectirter
Kunst der Beredsamkeit und menschlichen
Weisheit Röm. 16, 18-20. 1 Cor 2, 1. 4. 5.
2 Pet. 2, 18. theils mit andern Schein des
Rechten, wie der Satan in einen Engel
des Lichts, also sich in Prediger der Gerech-
tigkeit verstellet haben: wie der Apostel inson-
derheit von denen bezeuget, welche die Corinthi-
sche Kirche verwirreten. 2 Cor. 11, 15. 16.
6. Und, wie wir zuvor aus dem ersten Ca-
pitel dieses Briefes gesehen haben, so war dazu
dieses ihre Eigenschaft, oder besondere Bosheit,
daß sie, um sich in desto mehrere Antorität zu se-
tzen, Paulum selbst der Unbeständigkeit, ja auch
wol der Jrrthümer in der Lehre beschuldiget
haben.
7. Wenn man nun dieses an der Aposto-
lischen Gemeine erkennet, so hat man sich dar-
an nicht zu ärgern, wenn man in der Kirchen-
Historie dergleichen Aergernisse durch alle Secu-
la
findet, und also auch noch zu unsern Zeiten:
und dieses nicht allein in gantzen von den Evan-
gelischen unterschiedenen Kirch-Gemeinen, was
ihre öffentliche Bekäntnisse betrifft, auch an ge-
wissen Personen und ihren Schriften insonder-
heit; sondern auch in unserer Evangelischen Kir-
che selbst. Denn so wahr und richtig auch die
Lehre ist, die wir nach der Richtschnur der hei-
ligen Schrift in den öffentlichen Bekäntnissen
und in unzehligen andern herrlichen Schriften
haben: so wenig wird doch solche reine Lehre
recht erkannt und in der rechten Lauterkeit vor-
getragen von denen, welche sich unterwunden
Hirten zu werden, ehe sie selbst Schafe Christi
worden sind. Hingegen findet sich das kape-
leuein ton logon tou~ Theou~, das Verfälschen des
göttlichen Worts, sonderlich in den Lehr-Stü-
cken, welche zur Ordnung des Heils gehören,
so heftig und so arg, daß es nicht genugsam zu
bejammern ist: und zwar auch mit dem Zusatze
der Argheit, daß man, wie es Paulo erging,
wol dabey so viel verwegner ist, getreue Knech-
te GOttes, welche den gantzen Rath GOttes
in aller Lauterkeit vortragen, der irrigen Lehre
[Spaltenumbruch] zu beschuldigen, so viel gröber die Jrrthümer
sind, darinnen man selbst steckt.
8. So viel zur Erläuterung des er-
sten Theils von dem 17. Verse, oder des-
sen, was darinnen von Verfälschung des
Worts
gesaget wird: Es ist nun aber auch der
Nachdruck der solgenden Worte von dem lau-
teren und richtigen Vortrage
des göttlichen
Worts noch kürtzlich anzuzeigen. Da finden
wir nun eine vierfache Expression, nemlich wie
Paulus rede 1. aus Lauterkeit: 2. aus
GOTT: 3. vor GOTT: 4. in CHristo.

Und da bey den beyden ersten das Wörtlein os
stehet, als aus Lauterkeit, als aus GOTT;
so ist den Gelehrten bekannt, daß das os alhier
so viel sey als der Hebräer Caph veritatis, und
daß es den sensum nicht verliere, sondern daß
es viel mehr desselben emphasin, oder Nachdruck
anzeige.
9. Aus, oder in der Lauterkeit reden,
gehet zuvorderst auf den Zweck, und denn da-
bey auch auf die Lehre selbst und auf die Art
des Vortrages.
Denn diese drey Stücke ge-
hören sonderlich zu der Lauterkeit des Vor-
trags: Der Zweck, daß man dabey nicht sich
selbst suche, sondern allein das, was CHristi
JEsu ist, und also mit Verleugnung seiner selbst
alles zum Heil seiner Zuhörer, und folglich zur
Ehre GOttes, richte. Und denn daß man die
reine Lehre selbst habe; sintemal es nicht genug
wäre einen Zweck zu haben, wenn man nicht da-
bey die Lehre selbst in aller Lauterkeit erkennete
und bey sich digeriret hätte. Und weil es denn
auch geschehen kan, daß eine reine Lehre nicht
in ihrer gehörigen Ordnung und mit gehöriger
Weisheit, zumal was die Application auf den
Zustand dieses und jenes Menschen betreffe, vor-
getragen wird; so ist leichtlich zu erachten, daß
zum lautern und richtigen Vortrage nebst dem
guten Zweck und nebst der reinen Lehre drittens
auch die gehörige Art und Weise komme: wo-
zu insonderheit diejenige der falschen Weisheit
und gekünstelten Eloquentz entgegen gesetzte
Christliche Einfalt gehöret, welche der Apo-
stel 1 Cor. 2, 1. seqq. 2 Cor. 1, 12. von seinem
Vortrage bezeuget.
10. Aus GOTT reden heisset bey Pau-
lo, nach der von GOTT empfangenen beson-
dern Gabe der göttlichen Inspiration also re-
den, und also auch schreiben, wie es der Heili-
ge Geist eingiebt und dirigiret. Was nun bey
den Aposteln die Gabe der ausserordentlichen
Eingebung war, das ist heute zu Tage bey al-
len aus GOtt gelehrten Lehrern die ordentliche
Salbung und Erleuchtung des Heiligen Gei-
stes, vermöge deren sie sich ihrer eignen Einfäl-
le enthalten, und nichts aus sich selbst ersinnen,
sondern bey dem rechtmäßigen Gebrauch der hei-
ligen Schrift in alle Wahrheit geleitet werden.
Und also reden sie denn aus GOtt.
11. Vor GOTT reden ist den Vortrag
thun ohne alle Kaltsinnigkeit eines leichtsinnigen
und eiteln Gemüths, in aller Ehrerbietung
und heiligen Furcht
und mit heiligem Ernst,
unter der glaubigen Vorstellung der Allgegen-
wart
Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 2, v. 17.
[Spaltenumbruch] zoge. Siehe Gal. 5, 13. 1 Pet. 2, 16. ſonder-
lich 2 Pet. 2, 14. 15. 19. 20. 21. Jud. v. 4.
4. Auf dieſe und dergleichen Verfaͤlſchung
der Lehre gehet, was Paulus auch auf die fol-
genden Zeiten davon, inſonderheit in Anſehung
der Epheſiniſchen Gemeine, vorher ſagte Act.
20, 29. ſqq.
Das weiß ich, daß nach mei-
nem Abſchiede werden unter euch kommen
greuliche Woͤlfe, die der Heerde nicht ver-
ſchonen werden. Auch aus euch ſelbſt
werden aufſtehen Maͤnner, die da ver-
kehrte Lehre reden, die Juͤnger an ſich zu
ziehen.
Und dis iſt das von dem HERRN
CHriſto ſelbſt vorher verkuͤndigte Unkraut,
das der Feind zwiſchen den Weitzen ſaͤen wuͤrde
Matth 13, 25. ſqq. daruͤber, dem Erfolg nach,
die Apoſtel faſt in allen ihren Briefen Klage fuͤh-
ren, auch unſer Heiland ſelbſt in den an die ſieben
Aſiatiſchen Gemeinen geſtelleten apocalypti-
ſchen kurtzen Briefen.
5. Es iſt aber alhier nicht vorbey zu gehen,
daß ſolche falſche Lehrer theils mit affectirter
Kunſt der Beredſamkeit und menſchlichen
Weisheit Roͤm. 16, 18-20. 1 Cor 2, 1. 4. 5.
2 Pet. 2, 18. theils mit andern Schein des
Rechten, wie der Satan in einen Engel
des Lichts, alſo ſich in Prediger der Gerech-
tigkeit verſtellet haben: wie der Apoſtel inſon-
derheit von denen bezeuget, welche die Corinthi-
ſche Kirche verwirreten. 2 Cor. 11, 15. 16.
6. Und, wie wir zuvor aus dem erſten Ca-
pitel dieſes Briefes geſehen haben, ſo war dazu
dieſes ihre Eigenſchaft, oder beſondere Bosheit,
daß ſie, um ſich in deſto mehrere Antoritaͤt zu ſe-
tzen, Paulum ſelbſt der Unbeſtaͤndigkeit, ja auch
wol der Jrrthuͤmer in der Lehre beſchuldiget
haben.
7. Wenn man nun dieſes an der Apoſto-
liſchen Gemeine erkennet, ſo hat man ſich dar-
an nicht zu aͤrgern, wenn man in der Kirchen-
Hiſtorie dergleichen Aergerniſſe durch alle Secu-
la
findet, und alſo auch noch zu unſern Zeiten:
und dieſes nicht allein in gantzen von den Evan-
geliſchen unterſchiedenen Kirch-Gemeinen, was
ihre oͤffentliche Bekaͤntniſſe betrifft, auch an ge-
wiſſen Perſonen und ihren Schriften inſonder-
heit; ſondern auch in unſerer Evangeliſchen Kir-
che ſelbſt. Denn ſo wahr und richtig auch die
Lehre iſt, die wir nach der Richtſchnur der hei-
ligen Schrift in den oͤffentlichen Bekaͤntniſſen
und in unzehligen andern herrlichen Schriften
haben: ſo wenig wird doch ſolche reine Lehre
recht erkannt und in der rechten Lauterkeit vor-
getragen von denen, welche ſich unterwunden
Hirten zu werden, ehe ſie ſelbſt Schafe Chriſti
worden ſind. Hingegen findet ſich das καπη-
λέυειν τὸν λόγον του῀ Θεου῀, das Verfaͤlſchen des
goͤttlichen Worts, ſonderlich in den Lehr-Stuͤ-
cken, welche zur Ordnung des Heils gehoͤren,
ſo heftig und ſo arg, daß es nicht genugſam zu
bejammern iſt: und zwar auch mit dem Zuſatze
der Argheit, daß man, wie es Paulo erging,
wol dabey ſo viel verwegner iſt, getreue Knech-
te GOttes, welche den gantzen Rath GOttes
in aller Lauterkeit vortragen, der irrigen Lehre
[Spaltenumbruch] zu beſchuldigen, ſo viel groͤber die Jrrthuͤmer
ſind, darinnen man ſelbſt ſteckt.
8. So viel zur Erlaͤuterung des er-
ſten Theils von dem 17. Verſe, oder deſ-
ſen, was darinnen von Verfaͤlſchung des
Worts
geſaget wird: Es iſt nun aber auch der
Nachdruck der ſolgenden Worte von dem lau-
teren und richtigen Vortrage
des goͤttlichen
Worts noch kuͤrtzlich anzuzeigen. Da finden
wir nun eine vierfache Expreſſion, nemlich wie
Paulus rede 1. aus Lauterkeit: 2. aus
GOTT: 3. vor GOTT: 4. in CHriſto.

Und da bey den beyden erſten das Woͤrtlein ὼς
ſtehet, als aus Lauterkeit, als aus GOTT;
ſo iſt den Gelehrten bekannt, daß das ὡς alhier
ſo viel ſey als der Hebraͤer Caph veritatis, und
daß es den ſenſum nicht verliere, ſondern daß
es viel mehr deſſelben emphaſin, oder Nachdruck
anzeige.
9. Aus, oder in der Lauterkeit reden,
gehet zuvorderſt auf den Zweck, und denn da-
bey auch auf die Lehre ſelbſt und auf die Art
des Vortrages.
Denn dieſe drey Stuͤcke ge-
hoͤren ſonderlich zu der Lauterkeit des Vor-
trags: Der Zweck, daß man dabey nicht ſich
ſelbſt ſuche, ſondern allein das, was CHriſti
JEſu iſt, und alſo mit Verleugnung ſeiner ſelbſt
alles zum Heil ſeiner Zuhoͤrer, und folglich zur
Ehre GOttes, richte. Und denn daß man die
reine Lehre ſelbſt habe; ſintemal es nicht genug
waͤre einen Zweck zu haben, wenn man nicht da-
bey die Lehre ſelbſt in aller Lauterkeit erkennete
und bey ſich digeriret haͤtte. Und weil es denn
auch geſchehen kan, daß eine reine Lehre nicht
in ihrer gehoͤrigen Ordnung und mit gehoͤriger
Weisheit, zumal was die Application auf den
Zuſtand dieſes und jenes Menſchen betreffe, vor-
getragen wird; ſo iſt leichtlich zu erachten, daß
zum lautern und richtigen Vortrage nebſt dem
guten Zweck und nebſt der reinen Lehre drittens
auch die gehoͤrige Art und Weiſe komme: wo-
zu inſonderheit diejenige der falſchen Weisheit
und gekuͤnſtelten Eloquentz entgegen geſetzte
Chriſtliche Einfalt gehoͤret, welche der Apo-
ſtel 1 Cor. 2, 1. ſeqq. 2 Cor. 1, 12. von ſeinem
Vortrage bezeuget.
10. Aus GOTT reden heiſſet bey Pau-
lo, nach der von GOTT empfangenen beſon-
dern Gabe der goͤttlichen Inſpiration alſo re-
den, und alſo auch ſchreiben, wie es der Heili-
ge Geiſt eingiebt und dirigiret. Was nun bey
den Apoſteln die Gabe der auſſerordentlichen
Eingebung war, das iſt heute zu Tage bey al-
len aus GOtt gelehrten Lehrern die ordentliche
Salbung und Erleuchtung des Heiligen Gei-
ſtes, vermoͤge deren ſie ſich ihrer eignen Einfaͤl-
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ſondern bey dem rechtmaͤßigen Gebrauch der hei-
ligen Schrift in alle Wahrheit geleitet werden.
Und alſo reden ſie denn aus GOtt.
11. Vor GOTT reden iſt den Vortrag
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und mit heiligem Ernſt,
unter der glaubigen Vorſtellung der Allgegen-
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[362/0390] Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 2, v. 17. zoge. Siehe Gal. 5, 13. 1 Pet. 2, 16. ſonder- lich 2 Pet. 2, 14. 15. 19. 20. 21. Jud. v. 4. 4. Auf dieſe und dergleichen Verfaͤlſchung der Lehre gehet, was Paulus auch auf die fol- genden Zeiten davon, inſonderheit in Anſehung der Epheſiniſchen Gemeine, vorher ſagte Act. 20, 29. ſqq. Das weiß ich, daß nach mei- nem Abſchiede werden unter euch kommen greuliche Woͤlfe, die der Heerde nicht ver- ſchonen werden. Auch aus euch ſelbſt werden aufſtehen Maͤnner, die da ver- kehrte Lehre reden, die Juͤnger an ſich zu ziehen. Und dis iſt das von dem HERRN CHriſto ſelbſt vorher verkuͤndigte Unkraut, das der Feind zwiſchen den Weitzen ſaͤen wuͤrde Matth 13, 25. ſqq. daruͤber, dem Erfolg nach, die Apoſtel faſt in allen ihren Briefen Klage fuͤh- ren, auch unſer Heiland ſelbſt in den an die ſieben Aſiatiſchen Gemeinen geſtelleten apocalypti- ſchen kurtzen Briefen. 5. Es iſt aber alhier nicht vorbey zu gehen, daß ſolche falſche Lehrer theils mit affectirter Kunſt der Beredſamkeit und menſchlichen Weisheit Roͤm. 16, 18-20. 1 Cor 2, 1. 4. 5. 2 Pet. 2, 18. theils mit andern Schein des Rechten, wie der Satan in einen Engel des Lichts, alſo ſich in Prediger der Gerech- tigkeit verſtellet haben: wie der Apoſtel inſon- derheit von denen bezeuget, welche die Corinthi- ſche Kirche verwirreten. 2 Cor. 11, 15. 16. 6. Und, wie wir zuvor aus dem erſten Ca- pitel dieſes Briefes geſehen haben, ſo war dazu dieſes ihre Eigenſchaft, oder beſondere Bosheit, daß ſie, um ſich in deſto mehrere Antoritaͤt zu ſe- tzen, Paulum ſelbſt der Unbeſtaͤndigkeit, ja auch wol der Jrrthuͤmer in der Lehre beſchuldiget haben. 7. Wenn man nun dieſes an der Apoſto- liſchen Gemeine erkennet, ſo hat man ſich dar- an nicht zu aͤrgern, wenn man in der Kirchen- Hiſtorie dergleichen Aergerniſſe durch alle Secu- la findet, und alſo auch noch zu unſern Zeiten: und dieſes nicht allein in gantzen von den Evan- geliſchen unterſchiedenen Kirch-Gemeinen, was ihre oͤffentliche Bekaͤntniſſe betrifft, auch an ge- wiſſen Perſonen und ihren Schriften inſonder- heit; ſondern auch in unſerer Evangeliſchen Kir- che ſelbſt. Denn ſo wahr und richtig auch die Lehre iſt, die wir nach der Richtſchnur der hei- ligen Schrift in den oͤffentlichen Bekaͤntniſſen und in unzehligen andern herrlichen Schriften haben: ſo wenig wird doch ſolche reine Lehre recht erkannt und in der rechten Lauterkeit vor- getragen von denen, welche ſich unterwunden Hirten zu werden, ehe ſie ſelbſt Schafe Chriſti worden ſind. Hingegen findet ſich das καπη- λέυειν τὸν λόγον του῀ Θεου῀, das Verfaͤlſchen des goͤttlichen Worts, ſonderlich in den Lehr-Stuͤ- cken, welche zur Ordnung des Heils gehoͤren, ſo heftig und ſo arg, daß es nicht genugſam zu bejammern iſt: und zwar auch mit dem Zuſatze der Argheit, daß man, wie es Paulo erging, wol dabey ſo viel verwegner iſt, getreue Knech- te GOttes, welche den gantzen Rath GOttes in aller Lauterkeit vortragen, der irrigen Lehre zu beſchuldigen, ſo viel groͤber die Jrrthuͤmer ſind, darinnen man ſelbſt ſteckt. 8. So viel zur Erlaͤuterung des er- ſten Theils von dem 17. Verſe, oder deſ- ſen, was darinnen von Verfaͤlſchung des Worts geſaget wird: Es iſt nun aber auch der Nachdruck der ſolgenden Worte von dem lau- teren und richtigen Vortrage des goͤttlichen Worts noch kuͤrtzlich anzuzeigen. Da finden wir nun eine vierfache Expreſſion, nemlich wie Paulus rede 1. aus Lauterkeit: 2. aus GOTT: 3. vor GOTT: 4. in CHriſto. Und da bey den beyden erſten das Woͤrtlein ὼς ſtehet, als aus Lauterkeit, als aus GOTT; ſo iſt den Gelehrten bekannt, daß das ὡς alhier ſo viel ſey als der Hebraͤer Caph veritatis, und daß es den ſenſum nicht verliere, ſondern daß es viel mehr deſſelben emphaſin, oder Nachdruck anzeige. 9. Aus, oder in der Lauterkeit reden, gehet zuvorderſt auf den Zweck, und denn da- bey auch auf die Lehre ſelbſt und auf die Art des Vortrages. Denn dieſe drey Stuͤcke ge- hoͤren ſonderlich zu der Lauterkeit des Vor- trags: Der Zweck, daß man dabey nicht ſich ſelbſt ſuche, ſondern allein das, was CHriſti JEſu iſt, und alſo mit Verleugnung ſeiner ſelbſt alles zum Heil ſeiner Zuhoͤrer, und folglich zur Ehre GOttes, richte. Und denn daß man die reine Lehre ſelbſt habe; ſintemal es nicht genug waͤre einen Zweck zu haben, wenn man nicht da- bey die Lehre ſelbſt in aller Lauterkeit erkennete und bey ſich digeriret haͤtte. Und weil es denn auch geſchehen kan, daß eine reine Lehre nicht in ihrer gehoͤrigen Ordnung und mit gehoͤriger Weisheit, zumal was die Application auf den Zuſtand dieſes und jenes Menſchen betreffe, vor- getragen wird; ſo iſt leichtlich zu erachten, daß zum lautern und richtigen Vortrage nebſt dem guten Zweck und nebſt der reinen Lehre drittens auch die gehoͤrige Art und Weiſe komme: wo- zu inſonderheit diejenige der falſchen Weisheit und gekuͤnſtelten Eloquentz entgegen geſetzte Chriſtliche Einfalt gehoͤret, welche der Apo- ſtel 1 Cor. 2, 1. ſeqq. 2 Cor. 1, 12. von ſeinem Vortrage bezeuget. 10. Aus GOTT reden heiſſet bey Pau- lo, nach der von GOTT empfangenen beſon- dern Gabe der goͤttlichen Inſpiration alſo re- den, und alſo auch ſchreiben, wie es der Heili- ge Geiſt eingiebt und dirigiret. Was nun bey den Apoſteln die Gabe der auſſerordentlichen Eingebung war, das iſt heute zu Tage bey al- len aus GOtt gelehrten Lehrern die ordentliche Salbung und Erleuchtung des Heiligen Gei- ſtes, vermoͤge deren ſie ſich ihrer eignen Einfaͤl- le enthalten, und nichts aus ſich ſelbſt erſinnen, ſondern bey dem rechtmaͤßigen Gebrauch der hei- ligen Schrift in alle Wahrheit geleitet werden. Und alſo reden ſie denn aus GOtt. 11. Vor GOTT reden iſt den Vortrag thun ohne alle Kaltſinnigkeit eines leichtſinnigen und eiteln Gemuͤths, in aller Ehrerbietung und heiligen Furcht und mit heiligem Ernſt, unter der glaubigen Vorſtellung der Allgegen- wart

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/390>, abgerufen am 24.11.2024.