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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des ersten Briefs Pauli Cap. 15, v. 23-27.
[Spaltenumbruch] Heil in CHristo, das ist, also, daß wir in der
Ordnung der Wiedergeburt, durch den Glau-
ben an CHristum in CHristo, seiner uns zuge-
rechneten Gerechtigkeit wegen, angesehen wer-
den als CHristus selbst 2 Cor. 5, 21. und daher,
da der Versöhnungs-Tod CHristi durch den
Glauben unser eigen worden ist, wir so wenig
können und werden im Grabe gelassen werden,
so wenig CHristus nach seinem zur Erlösung
und Zurechnung für gültig gehaltenem Tode
darinnen geblieben ist.
V. 23.

Ein ieglicher aber in seiner Ordnung:
der Erstling CHristus, darnach die CHri-
stum angehören, wenn er kommen wird

(zum Gericht.)

Anmerckungen.
1. Jn welchem Verstande und mit welchem
Nachdrucke CHristus der Erstling heißt, nem-
lich unter denen, die da schlafen, und auferste-
hen, ist v. 20. mit mehrern angezeiget. Hier
werden wir auf einen solchen Vorzug CHristi
und der Gläubigen gewiesen, welcher sich auch
der Zeit nach befindet, und an den Levitischen
Erstlingen der Erndte ist vorgebildet worden.
Denn gleichwie zwischen ihnen und der Einsamm-
lung der Erndte, wo nicht mehr, doch zum wenig-
sten die Oster-Fest-Tage einfielen: also behält
die Auferstehung CHristi auch der Zeit nach ih-
ren Vorzug vor der Auferstehung der Gläu-
bigen.
2. Wenn aber Paulus von den gemachten
Ordnungen der Auferstehung CHristum in die
erste setzet, so rechnet er ohne Zweifel auch die
vielen Gläubigen dazu, deren Gräber bey seinem
Tode sind eröffnet worden, und deren Leiber
bey, oder so fort nach seiner Auferstehung aus
denselben verkläret hervor gegangen, und darin-
nen sie vielen zu Jerusalem erschienen sind: wie
Matthäus c. 27, 52. 53. mit diesen Worten be-
schreibet: Und die Erde erbebete, und die
Felsen zerrissen, und die Gräber thäten
sich auf, und stunden auf viel Leiber der
Heiligen, die da schliefen, und gingen aus
den Gräbern nach seiner Auferstehung, und
kamen in die heilige Stadt, und erschienen
vielen.
Da nun diese viele Heiligen in verklär-
ten Leibern auferstanden sind, und daher nicht
können wieder verstorben seyn: so sind sie wol,
allem Ansehen nach, mit CHristo gen Himmel
gefahren.
3. Es ist eine schöne Benennung, wenn die
Gläubigen genennet werden oi tou~ Khristou~, die
CHristum angehören.
Denn damit wird so
viel gesaget, daß sie, als Glieder seines Leibes,
sind das auserwählte Geschlecht, das kö-
nigliche Priesterthum, das heilige Volck,
das Volck des Eigenthums.
1 Pet. 2, 9. Sie
sind die, oder doch denen gleich, von welchen es
Offenb. 14, 4. heißts: Diese sinds, die mit
Weibern nicht beflecket sind. Denn sie sind
Jungfrauen und folgen dem Lamme nach,
wo es hingehet. Diese sind erkauft aus
[Spaltenumbruch] den Menschen zu Erstlingen GOTT und
dem Lamm.
Und daher sind sie auch schon in
der Gnaden-Zeit solche, von welchen Paulus
Gal. 5, 24. spricht: Welche CHristum an-
gehören, die creutzigen ihr Fleisch samt den
Lüsten und Begierden.
V. 24. 25. 26.

Darnach das Ende, wenn er das
Reich GOTT und dem Vater überant-
worten wird; wenn er aufheben wird alle
Herrschaft, und alle Obrigkeit und Ge-
walt.
V. 25. Er muß aber herrschen, bis
daß er alle seine Feinde unter seine Füsse le-
ge.
V. 26. Der letzte Feind, der aufgeho-
ben wird, ist der Tod.

Anmerckungen.
1. Die alhier angeführte Materie läuft in
das andere und siebende Capitel Danielis, wie
auch in unterschiedliche Capitel der Offenbah-
rung Johannis: und da sich deroselben Erläute-
rung alhier so kurtz nicht fassen läßt, so verweise
ich den Leser auf die Einleitung über dieses
Buch.
2. Dieses aber ist alhier wohl zu mercken,
daß CHristus bey der Uberantwortung des
Reichs betrachtet wird nach seinem Mittler-
Amte,
nach welchem er einen Gesandten und
Advocaten, und zugleich einen Bürgen und Er-
löser des menschlichen Geschlechts in der ange-
nommenen menschlichen Natur abgegeben hat.
Dieses sein Mittler-Amt ging dahin, daß er wol-
te, was verlohren war, in der geoffenbahreten
Heils-Ordnung selig machen, und also, was
GOtt durch die Sünde entrissen und von ihm
getrennet war, so viel sich davon gewinnen liesse,
wieder zur Gemeinschaft mit GOTT führen.
Wenn nun solches alles vollendet seyn wird, so
wird er sein gantzes Gnaden-Reich, und darin-
nen die Reichs-Genossen, als das hochgelobte
Haupt seiner geheiligten Glieder, GOtt über-
antworten, oder darstellen, und nach vollbrach-
ten seinem Mittler-Amte gleichsam sagen: Sie-
he da, lieber Vater, da ist nun die gantze Ge-
meine, als mein geistlicher Leib, davon ich in an-
genommener menschlichen Natur das Haupt ge-
worden bin; diese stelle ich dir nun dar zur Ver-
herrlichung und zum Lobe deines und meines
Namens in alle Ewigkeit.
3. Die Aufhebung des Todes verstehet
man am füglichsten von der künftigen allge-
meinen Auferstehung der Todten, davon man
sonderlich Offenb. 20, 12. u. f. zu conferiren
hat.
V. 27.

Denn er hat (nach Psalm 8, 7.) ihm
alles unter seine Füsse gethan
(also daß,
wer seine Gnade nicht erkennen, und die Ge-
rechtigkeit des Evangelii nicht hoch achten,

oder
Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 15, v. 23-27.
[Spaltenumbruch] Heil in CHriſto, das iſt, alſo, daß wir in der
Ordnung der Wiedergeburt, durch den Glau-
ben an CHriſtum in CHriſto, ſeiner uns zuge-
rechneten Gerechtigkeit wegen, angeſehen wer-
den als CHriſtus ſelbſt 2 Cor. 5, 21. und daher,
da der Verſoͤhnungs-Tod CHriſti durch den
Glauben unſer eigen worden iſt, wir ſo wenig
koͤnnen und werden im Grabe gelaſſen werden,
ſo wenig CHriſtus nach ſeinem zur Erloͤſung
und Zurechnung fuͤr guͤltig gehaltenem Tode
darinnen geblieben iſt.
V. 23.

Ein ieglicher aber in ſeiner Ordnung:
der Erſtling CHriſtus, darnach die CHri-
ſtum angehoͤren, wenn er kommen wird

(zum Gericht.)

Anmerckungen.
1. Jn welchem Verſtande und mit welchem
Nachdrucke CHriſtus der Erſtling heißt, nem-
lich unter denen, die da ſchlafen, und auferſte-
hen, iſt v. 20. mit mehrern angezeiget. Hier
werden wir auf einen ſolchen Vorzug CHriſti
und der Glaͤubigen gewieſen, welcher ſich auch
der Zeit nach befindet, und an den Levitiſchen
Erſtlingen der Erndte iſt vorgebildet worden.
Denn gleichwie zwiſchen ihnen und der Einſam̃-
lung der Erndte, wo nicht mehr, doch zum wenig-
ſten die Oſter-Feſt-Tage einfielen: alſo behaͤlt
die Auferſtehung CHriſti auch der Zeit nach ih-
ren Vorzug vor der Auferſtehung der Glaͤu-
bigen.
2. Wenn aber Paulus von den gemachten
Ordnungen der Auferſtehung CHriſtum in die
erſte ſetzet, ſo rechnet er ohne Zweifel auch die
vielen Glaͤubigen dazu, deren Graͤber bey ſeinem
Tode ſind eroͤffnet worden, und deren Leiber
bey, oder ſo fort nach ſeiner Auferſtehung aus
denſelben verklaͤret hervor gegangen, und darin-
nen ſie vielen zu Jeruſalem erſchienen ſind: wie
Matthaͤus c. 27, 52. 53. mit dieſen Worten be-
ſchreibet: Und die Erde erbebete, und die
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ſich auf, und ſtunden auf viel Leiber der
Heiligen, die da ſchliefen, und gingen aus
den Graͤbern nach ſeiner Auferſtehung, und
kamen in die heilige Stadt, und erſchienen
vielen.
Da nun dieſe viele Heiligen in verklaͤr-
ten Leibern auferſtanden ſind, und daher nicht
koͤnnen wieder verſtorben ſeyn: ſo ſind ſie wol,
allem Anſehen nach, mit CHriſto gen Himmel
gefahren.
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Denn damit wird ſo
viel geſaget, daß ſie, als Glieder ſeines Leibes,
ſind das auserwaͤhlte Geſchlecht, das koͤ-
nigliche Prieſterthum, das heilige Volck,
das Volck des Eigenthums.
1 Pet. 2, 9. Sie
ſind die, oder doch denen gleich, von welchen es
Offenb. 14, 4. heißts: Dieſe ſinds, die mit
Weibern nicht beflecket ſind. Denn ſie ſind
Jungfrauen und folgen dem Lamme nach,
wo es hingehet. Dieſe ſind erkauft aus
[Spaltenumbruch] den Menſchen zu Erſtlingen GOTT und
dem Lamm.
Und daher ſind ſie auch ſchon in
der Gnaden-Zeit ſolche, von welchen Paulus
Gal. 5, 24. ſpricht: Welche CHriſtum an-
gehoͤren, die creutzigen ihr Fleiſch ſamt den
Luͤſten und Begierden.
V. 24. 25. 26.

Darnach das Ende, wenn er das
Reich GOTT und dem Vater uͤberant-
worten wird; wenn er aufheben wird alle
Herrſchaft, und alle Obrigkeit und Ge-
walt.
V. 25. Er muß aber herrſchen, bis
daß er alle ſeine Feinde unter ſeine Fuͤſſe le-
ge.
V. 26. Der letzte Feind, der aufgeho-
ben wird, iſt der Tod.

Anmerckungen.
1. Die alhier angefuͤhrte Materie laͤuft in
das andere und ſiebende Capitel Danielis, wie
auch in unterſchiedliche Capitel der Offenbah-
rung Johannis: und da ſich deroſelben Erlaͤute-
rung alhier ſo kurtz nicht faſſen laͤßt, ſo verweiſe
ich den Leſer auf die Einleitung uͤber dieſes
Buch.
2. Dieſes aber iſt alhier wohl zu mercken,
daß CHriſtus bey der Uberantwortung des
Reichs betrachtet wird nach ſeinem Mittler-
Amte,
nach welchem er einen Geſandten und
Advocaten, und zugleich einen Buͤrgen und Er-
loͤſer des menſchlichen Geſchlechts in der ange-
nommenen menſchlichen Natur abgegeben hat.
Dieſes ſein Mittler-Amt ging dahin, daß er wol-
te, was verlohren war, in der geoffenbahreten
Heils-Ordnung ſelig machen, und alſo, was
GOtt durch die Suͤnde entriſſen und von ihm
getrennet war, ſo viel ſich davon gewinnen lieſſe,
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Wenn nun ſolches alles vollendet ſeyn wird, ſo
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nen die Reichs-Genoſſen, als das hochgelobte
Haupt ſeiner geheiligten Glieder, GOtt uͤber-
antworten, oder darſtellen, und nach vollbrach-
ten ſeinem Mittler-Amte gleichſam ſagen: Sie-
he da, lieber Vater, da iſt nun die gantze Ge-
meine, als mein geiſtlicher Leib, davon ich in an-
genommener menſchlichen Natur das Haupt ge-
worden bin; dieſe ſtelle ich dir nun dar zur Ver-
herrlichung und zum Lobe deines und meines
Namens in alle Ewigkeit.
3. Die Aufhebung des Todes verſtehet
man am fuͤglichſten von der kuͤnftigen allge-
meinen Auferſtehung der Todten, davon man
ſonderlich Offenb. 20, 12. u. f. zu conferiren
hat.
V. 27.

Denn er hat (nach Pſalm 8, 7.) ihm
alles unter ſeine Fuͤſſe gethan
(alſo daß,
wer ſeine Gnade nicht erkennen, und die Ge-
rechtigkeit des Evangelii nicht hoch achten,

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[326/0354] Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 15, v. 23-27. Heil in CHriſto, das iſt, alſo, daß wir in der Ordnung der Wiedergeburt, durch den Glau- ben an CHriſtum in CHriſto, ſeiner uns zuge- rechneten Gerechtigkeit wegen, angeſehen wer- den als CHriſtus ſelbſt 2 Cor. 5, 21. und daher, da der Verſoͤhnungs-Tod CHriſti durch den Glauben unſer eigen worden iſt, wir ſo wenig koͤnnen und werden im Grabe gelaſſen werden, ſo wenig CHriſtus nach ſeinem zur Erloͤſung und Zurechnung fuͤr guͤltig gehaltenem Tode darinnen geblieben iſt. V. 23. Ein ieglicher aber in ſeiner Ordnung: der Erſtling CHriſtus, darnach die CHri- ſtum angehoͤren, wenn er kommen wird (zum Gericht.) Anmerckungen. 1. Jn welchem Verſtande und mit welchem Nachdrucke CHriſtus der Erſtling heißt, nem- lich unter denen, die da ſchlafen, und auferſte- hen, iſt v. 20. mit mehrern angezeiget. Hier werden wir auf einen ſolchen Vorzug CHriſti und der Glaͤubigen gewieſen, welcher ſich auch der Zeit nach befindet, und an den Levitiſchen Erſtlingen der Erndte iſt vorgebildet worden. Denn gleichwie zwiſchen ihnen und der Einſam̃- lung der Erndte, wo nicht mehr, doch zum wenig- ſten die Oſter-Feſt-Tage einfielen: alſo behaͤlt die Auferſtehung CHriſti auch der Zeit nach ih- ren Vorzug vor der Auferſtehung der Glaͤu- bigen. 2. Wenn aber Paulus von den gemachten Ordnungen der Auferſtehung CHriſtum in die erſte ſetzet, ſo rechnet er ohne Zweifel auch die vielen Glaͤubigen dazu, deren Graͤber bey ſeinem Tode ſind eroͤffnet worden, und deren Leiber bey, oder ſo fort nach ſeiner Auferſtehung aus denſelben verklaͤret hervor gegangen, und darin- nen ſie vielen zu Jeruſalem erſchienen ſind: wie Matthaͤus c. 27, 52. 53. mit dieſen Worten be- ſchreibet: Und die Erde erbebete, und die Felſen zerriſſen, und die Graͤber thaͤten ſich auf, und ſtunden auf viel Leiber der Heiligen, die da ſchliefen, und gingen aus den Graͤbern nach ſeiner Auferſtehung, und kamen in die heilige Stadt, und erſchienen vielen. Da nun dieſe viele Heiligen in verklaͤr- ten Leibern auferſtanden ſind, und daher nicht koͤnnen wieder verſtorben ſeyn: ſo ſind ſie wol, allem Anſehen nach, mit CHriſto gen Himmel gefahren. 3. Es iſt eine ſchoͤne Benennung, wenn die Glaͤubigen genennet werden οἱ του῀ Χριϛου῀, die CHriſtum angehoͤren. Denn damit wird ſo viel geſaget, daß ſie, als Glieder ſeines Leibes, ſind das auserwaͤhlte Geſchlecht, das koͤ- nigliche Prieſterthum, das heilige Volck, das Volck des Eigenthums. 1 Pet. 2, 9. Sie ſind die, oder doch denen gleich, von welchen es Offenb. 14, 4. heißts: Dieſe ſinds, die mit Weibern nicht beflecket ſind. Denn ſie ſind Jungfrauen und folgen dem Lamme nach, wo es hingehet. Dieſe ſind erkauft aus den Menſchen zu Erſtlingen GOTT und dem Lamm. Und daher ſind ſie auch ſchon in der Gnaden-Zeit ſolche, von welchen Paulus Gal. 5, 24. ſpricht: Welche CHriſtum an- gehoͤren, die creutzigen ihr Fleiſch ſamt den Luͤſten und Begierden. V. 24. 25. 26. Darnach das Ende, wenn er das Reich GOTT und dem Vater uͤberant- worten wird; wenn er aufheben wird alle Herrſchaft, und alle Obrigkeit und Ge- walt. V. 25. Er muß aber herrſchen, bis daß er alle ſeine Feinde unter ſeine Fuͤſſe le- ge. V. 26. Der letzte Feind, der aufgeho- ben wird, iſt der Tod. Anmerckungen. 1. Die alhier angefuͤhrte Materie laͤuft in das andere und ſiebende Capitel Danielis, wie auch in unterſchiedliche Capitel der Offenbah- rung Johannis: und da ſich deroſelben Erlaͤute- rung alhier ſo kurtz nicht faſſen laͤßt, ſo verweiſe ich den Leſer auf die Einleitung uͤber dieſes Buch. 2. Dieſes aber iſt alhier wohl zu mercken, daß CHriſtus bey der Uberantwortung des Reichs betrachtet wird nach ſeinem Mittler- Amte, nach welchem er einen Geſandten und Advocaten, und zugleich einen Buͤrgen und Er- loͤſer des menſchlichen Geſchlechts in der ange- nommenen menſchlichen Natur abgegeben hat. Dieſes ſein Mittler-Amt ging dahin, daß er wol- te, was verlohren war, in der geoffenbahreten Heils-Ordnung ſelig machen, und alſo, was GOtt durch die Suͤnde entriſſen und von ihm getrennet war, ſo viel ſich davon gewinnen lieſſe, wieder zur Gemeinſchaft mit GOTT fuͤhren. Wenn nun ſolches alles vollendet ſeyn wird, ſo wird er ſein gantzes Gnaden-Reich, und darin- nen die Reichs-Genoſſen, als das hochgelobte Haupt ſeiner geheiligten Glieder, GOtt uͤber- antworten, oder darſtellen, und nach vollbrach- ten ſeinem Mittler-Amte gleichſam ſagen: Sie- he da, lieber Vater, da iſt nun die gantze Ge- meine, als mein geiſtlicher Leib, davon ich in an- genommener menſchlichen Natur das Haupt ge- worden bin; dieſe ſtelle ich dir nun dar zur Ver- herrlichung und zum Lobe deines und meines Namens in alle Ewigkeit. 3. Die Aufhebung des Todes verſtehet man am fuͤglichſten von der kuͤnftigen allge- meinen Auferſtehung der Todten, davon man ſonderlich Offenb. 20, 12. u. f. zu conferiren hat. V. 27. Denn er hat (nach Pſalm 8, 7.) ihm alles unter ſeine Fuͤſſe gethan (alſo daß, wer ſeine Gnade nicht erkennen, und die Ge- rechtigkeit des Evangelii nicht hoch achten, oder

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/354>, abgerufen am 24.11.2024.