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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des ersten Briefs Pauli
[Spaltenumbruch] nen, daß dieser Sohn GOttes sein von ihm
selbst gegebenes Gesetze richtig und mit genug-
samer Autorität auflegen können und wollen,
und daß er in dieser Controversie fürnemlich zu
hören sey. Und daß sein Sinn des sechsten Ge-
bots aus seinem Geiste in aller Gleichförmigkeit
wider die polygamie und Ehescheidung auch von
Paulo aufs nachdrücklichste erkläret worden,
das ist gleichfalls schon erwiesen. Und also ist
auch das 3te membrum propositionis minoris,
so da auf die von Christo und denen Aposteln ge-
schehene Einschärfung und Declaration ging,
dargethan. Vom Erweise des andern membri
aber soll bey den vindiciis desselben ein mehrers
hinzugethan werden.

§. V. Jch schreite zum vierten membro
minoris,
so da ab effectu per se tali, von dem,
was daraus an sich selbst erfolget, hergenom-
men ist, und eines theils in dem grossen Nutzen,
welchen die einfache Ehe mit ihrer insolubili-
t
ät bringet, andern theils aber in dem unsäg-
lichen Schaden,
welchen die polygamie mit der
Laxitaet der Ehescheidung verursachet, bestehet.
Der grosse Nutze äussert sich von jener erstlich
gegen die Ehe Leute selbst, zum andern gegen
ihre Kinder, drittens gegen die gantze Fami-
lie
überhaupt, sonderlich in Ansehung guter
Ordnung und des Regiments: und denn ferner
gegen die gantze menschliche Societät und Re-
public. Erstlich ist der Nutze, den zuvorderst
die Eheleute selbst von der einfachen Ehe und ih-
rer Unauflößlichkeit haben, zu erwegen, und
zwar in so weit man sie auch ausser dem Chri-
stenthum nach dem blossen Stande der verderb-
ten Natur betrachtet. Denn da findet sich 1)
wie eine beständige, also auch hertzlichere und
thätigere Liebe; weil man nicht allein den ein-
tzigen Ehegatten zum eintzigen Objecto der Liebe
hat, sondern auch weiß, daß man dieses Object
Lebenslang behalten werde. Und daher entste-
het 2) die Geduld, daß man desselben Fehler
desto leichter träget, nebst der Bemühung, sie
immer mehr zu verbessern, und dem andern Theil
auch alle Anstösse aus dem Wege zu räumen,
um die beständige Ehe mit ihm so viel vergnüg-
ter zu führen. Und da eines des andern immer
mehr gewohnt wird, so erwächset 3) daher so
viel mehrere Vertraulichkeit, und in dieser
4) auch die Willfährigkeit, da man, um sich
selbst das Leben nicht verdrießlich zu machen,
dem andern zu Gefallen thut, was nur müglich
ist, und die gemeinschaftliche Last, wenn man
vorher weiß, daß man gleiches Recht und glei-
che Obligarion zur Beständigkeit in der Ehe hat,
desto mehr hilft tragen, und einander erleich-
tern. Und solcher gestalt wird dabey aus vielen
Ursachen 5) die Einigkeit der Gemüther im-
mer mehr befordert. Und da nach dem Sün-
den-Fall oft der Mangel der Enthaltung nicht
geringe ist, und der Mensch einen vielfachen
Nutzen nach Leib und Seele auch in allen seinen
Verrichtungen daher schöpfet, wenn die aufstei-
gende Fleisches-Lüste nicht zu viele und zu star-
cke Reitzungen haben, sondern bald gemäßiget
und gedämpfet werden können; so wird 6) die-
ses am besten bey der einfachen und beständigen
[Spaltenumbruch] Ehe erhalten; als da der einfache und beständige
Umgang mit dem eintzigen und beständigen Ehe-
gatten den andern Theil zu keiner starcken
Brunst kommen läst, und, was davon entstehet,
am besten mäßiget, und dabey auch manche Ent-
haltung zu vielem Vortheil Leibes und der See-
le, auch der Verrichtungen statt findet.

§. VI. Siehet man nun auf die Kinder,
so können ja wenigere Kinder, die man von einer
einigen Ehegattin hat, viel besser erzogen, er-
nähret und versorget werden als viele, mit meh-
rern Weibern erzeugete. Und was thut eine
Mutter nicht gegen ihre Kinder, wie aus natür-
lichem Triebe, also auch aus dem Grunde, daß
sie, so lange sie lebet, und die Kinder im Hause
hat, darüber auch die Aufsicht behält. Es sind
auch die Kinder gegen ihre rechte Mutter am al-
lervertraulichsten, und im mehrern Gehorsam
am dienstfertigsten. Nicht weniger äussert sich
der Nutze daher in der Haushaltung und gegen
die gantze Familie, und derselben Regiment.
Wie eine Sonne und ein Mond am besten den
Tag und die Nacht regieren: so wird das Haus-
wesen auch am ruhigsten und glücklichsten von
einem Manne und einer Frauen geführet.
Wo nur eine Frau unter und nebst dem regimine
eines Mannes zu befehlen und zu ordnen hat, da
weiß sie, was sie thun soll, und Kinder, auch Ge-
sinde, wissen, wonach sie sich zu richten haben.
Kommt es auf Sterb-Fälle mit den Gütern
zur Theilung,
da giebet eine einfache Ehe die
beste Richtigkeit und die wenigsten Processe.
Und gleichwie der Ehe-Stand ein rechtes semi-
narium reipublicae
und darinnen aller Stände
ist, derselbe aber durch die monogamie und deren
indissolubilität die allerbeste Einrichtung über-
kömmt, so ist leichtlich zu erachten, daß dieselbe
den allermeisten und besten influxum giebet in
die gantze Republic und in alle derselben Stän-
de und ordines. Zumal diese sich fast durch und
durch in lauter societates familiarum conjugales
vertheilen. Und hieraus erhellet ja zur Gnü-
ge, daß nichts sey am Ehe-Stande, welches der
Natur des Menschen, auch dem Zwecke des
Ehe-Standes und dem Wohlseyn nicht allein
der Eheleute unter sich, sondern auch ihrer Kin-
der und ihrer gantzen Familie, ja dem gantzen
menschlichen Geschlechte, auch der Weisheit
des Schöpfers und Stifters gemässer sey, als
gedachte monogamie mit ihrer insolubilität und
Beständigkeit. Da nun deme also ist; wer kön-
te denn nun noch wol den geringsten Zweifel dar-
in setzen, daß dieselbe nicht solte allerdings juris
naturae
seyn? Und aus diesem natürlichen mit so
vielen wichtigen rationibus begleiteten instinctu
ist es auch gekommen, daß allezeit die klügesten
Völcker und unter ihnen die klügesten Menschen,
allein darauf gegangen sind.

§. VII. Da es nun heißt: opposita iux-
ta se posita magis elucescunt,
schwartz und weiß
nimmt sich gegen einander am besten aus: so ist
nun auch das Gegentheil ein wenig zu beleuch-
ten, und zu besehen, was das für ein sauberes
ius naturae seyn müsse, deme die Polygamie mit
den vorgegebenen divortiis gemäß seyn soll.

Durch

Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli
[Spaltenumbruch] nen, daß dieſer Sohn GOttes ſein von ihm
ſelbſt gegebenes Geſetze richtig und mit genug-
ſamer Autoritaͤt auflegen koͤnnen und wollen,
und daß er in dieſer Controverſie fuͤrnemlich zu
hoͤren ſey. Und daß ſein Sinn des ſechſten Ge-
bots aus ſeinem Geiſte in aller Gleichfoͤrmigkeit
wider die polygamie und Eheſcheidung auch von
Paulo aufs nachdruͤcklichſte erklaͤret worden,
das iſt gleichfalls ſchon erwieſen. Und alſo iſt
auch das 3te membrum propoſitionis minoris,
ſo da auf die von Chriſto und denen Apoſteln ge-
ſchehene Einſchaͤrfung und Declaration ging,
dargethan. Vom Erweiſe des andern membri
aber ſoll bey den vindiciis deſſelben ein mehrers
hinzugethan werden.

§. V. Jch ſchreite zum vierten membro
minoris,
ſo da ab effectu per ſe tali, von dem,
was daraus an ſich ſelbſt erfolget, hergenom-
men iſt, und eines theils in dem groſſen Nutzen,
welchen die einfache Ehe mit ihrer inſolubili-
t
aͤt bringet, andern theils aber in dem unſaͤg-
lichen Schaden,
welchen die polygamie mit der
Laxitæt der Eheſcheidung verurſachet, beſtehet.
Der groſſe Nutze aͤuſſert ſich von jener erſtlich
gegen die Ehe Leute ſelbſt, zum andern gegen
ihre Kinder, drittens gegen die gantze Fami-
lie
uͤberhaupt, ſonderlich in Anſehung guter
Ordnung und des Regiments: und denn ferner
gegen die gantze menſchliche Societaͤt und Re-
public. Erſtlich iſt der Nutze, den zuvorderſt
die Eheleute ſelbſt von der einfachen Ehe und ih-
rer Unaufloͤßlichkeit haben, zu erwegen, und
zwar in ſo weit man ſie auch auſſer dem Chri-
ſtenthum nach dem bloſſen Stande der verderb-
ten Natur betrachtet. Denn da findet ſich 1)
wie eine beſtaͤndige, alſo auch hertzlichere und
thaͤtigere Liebe; weil man nicht allein den ein-
tzigen Ehegatten zum eintzigen Objecto der Liebe
hat, ſondern auch weiß, daß man dieſes Object
Lebenslang behalten werde. Und daher entſte-
het 2) die Geduld, daß man deſſelben Fehler
deſto leichter traͤget, nebſt der Bemuͤhung, ſie
immer mehr zu verbeſſern, und dem andern Theil
auch alle Anſtoͤſſe aus dem Wege zu raͤumen,
um die beſtaͤndige Ehe mit ihm ſo viel vergnuͤg-
ter zu fuͤhren. Und da eines des andern immer
mehr gewohnt wird, ſo erwaͤchſet 3) daher ſo
viel mehrere Vertraulichkeit, und in dieſer
4) auch die Willfaͤhrigkeit, da man, um ſich
ſelbſt das Leben nicht verdrießlich zu machen,
dem andern zu Gefallen thut, was nur muͤglich
iſt, und die gemeinſchaftliche Laſt, wenn man
vorher weiß, daß man gleiches Recht und glei-
che Obligarion zur Beſtaͤndigkeit in der Ehe hat,
deſto mehr hilft tragen, und einander erleich-
tern. Und ſolcher geſtalt wird dabey aus vielen
Urſachen 5) die Einigkeit der Gemuͤther im-
mer mehr befordert. Und da nach dem Suͤn-
den-Fall oft der Mangel der Enthaltung nicht
geringe iſt, und der Menſch einen vielfachen
Nutzen nach Leib und Seele auch in allen ſeinen
Verrichtungen daher ſchoͤpfet, wenn die aufſtei-
gende Fleiſches-Luͤſte nicht zu viele und zu ſtar-
cke Reitzungen haben, ſondern bald gemaͤßiget
und gedaͤmpfet werden koͤnnen; ſo wird 6) die-
ſes am beſten bey der einfachen und beſtaͤndigen
[Spaltenumbruch] Ehe erhalten; als da der einfache und beſtaͤndige
Umgang mit dem eintzigen und beſtaͤndigen Ehe-
gatten den andern Theil zu keiner ſtarcken
Brunſt kommen laͤſt, und, was davon entſtehet,
am beſten maͤßiget, und dabey auch manche Ent-
haltung zu vielem Vortheil Leibes und der See-
le, auch der Verrichtungen ſtatt findet.

§. VI. Siehet man nun auf die Kinder,
ſo koͤnnen ja wenigere Kinder, die man von einer
einigen Ehegattin hat, viel beſſer erzogen, er-
naͤhret und verſorget werden als viele, mit meh-
rern Weibern erzeugete. Und was thut eine
Mutter nicht gegen ihre Kinder, wie aus natuͤr-
lichem Triebe, alſo auch aus dem Grunde, daß
ſie, ſo lange ſie lebet, und die Kinder im Hauſe
hat, daruͤber auch die Aufſicht behaͤlt. Es ſind
auch die Kinder gegen ihre rechte Mutter am al-
lervertraulichſten, und im mehrern Gehorſam
am dienſtfertigſten. Nicht weniger aͤuſſert ſich
der Nutze daher in der Haushaltung und gegen
die gantze Familie, und derſelben Regiment.
Wie eine Sonne und ein Mond am beſten den
Tag und die Nacht regieren: ſo wird das Haus-
weſen auch am ruhigſten und gluͤcklichſten von
einem Manne und einer Frauen gefuͤhret.
Wo nur eine Frau unter und nebſt dem regimine
eines Mannes zu befehlen und zu ordnen hat, da
weiß ſie, was ſie thun ſoll, und Kinder, auch Ge-
ſinde, wiſſen, wonach ſie ſich zu richten haben.
Kommt es auf Sterb-Faͤlle mit den Guͤtern
zur Theilung,
da giebet eine einfache Ehe die
beſte Richtigkeit und die wenigſten Proceſſe.
Und gleichwie der Ehe-Stand ein rechtes ſemi-
narium reipublicæ
und darinnen aller Staͤnde
iſt, derſelbe aber durch die monogamie und deren
indiſſolubilitaͤt die allerbeſte Einrichtung uͤber-
koͤmmt, ſo iſt leichtlich zu erachten, daß dieſelbe
den allermeiſten und beſten influxum giebet in
die gantze Republic und in alle derſelben Staͤn-
de und ordines. Zumal dieſe ſich faſt durch und
durch in lauter ſocietates familiarum conjugales
vertheilen. Und hieraus erhellet ja zur Gnuͤ-
ge, daß nichts ſey am Ehe-Stande, welches der
Natur des Menſchen, auch dem Zwecke des
Ehe-Standes und dem Wohlſeyn nicht allein
der Eheleute unter ſich, ſondern auch ihrer Kin-
der und ihrer gantzen Familie, ja dem gantzen
menſchlichen Geſchlechte, auch der Weisheit
des Schoͤpfers und Stifters gemaͤſſer ſey, als
gedachte monogamie mit ihrer inſolubilitaͤt und
Beſtaͤndigkeit. Da nun deme alſo iſt; wer koͤn-
te denn nun noch wol den geringſten Zweifel dar-
in ſetzen, daß dieſelbe nicht ſolte allerdings juris
naturæ
ſeyn? Und aus dieſem natuͤrlichen mit ſo
vielen wichtigen rationibus begleiteten inſtinctu
iſt es auch gekommen, daß allezeit die kluͤgeſten
Voͤlcker und unter ihnen die kluͤgeſten Menſchen,
allein darauf gegangen ſind.

§. VII. Da es nun heißt: oppoſita iux-
ta ſe poſita magis eluceſcunt,
ſchwartz und weiß
nimmt ſich gegen einander am beſten aus: ſo iſt
nun auch das Gegentheil ein wenig zu beleuch-
ten, und zu beſehen, was das fuͤr ein ſauberes
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den vorgegebenen divortiis gemaͤß ſeyn ſoll.

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[248/0276] Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli nen, daß dieſer Sohn GOttes ſein von ihm ſelbſt gegebenes Geſetze richtig und mit genug- ſamer Autoritaͤt auflegen koͤnnen und wollen, und daß er in dieſer Controverſie fuͤrnemlich zu hoͤren ſey. Und daß ſein Sinn des ſechſten Ge- bots aus ſeinem Geiſte in aller Gleichfoͤrmigkeit wider die polygamie und Eheſcheidung auch von Paulo aufs nachdruͤcklichſte erklaͤret worden, das iſt gleichfalls ſchon erwieſen. Und alſo iſt auch das 3te membrum propoſitionis minoris, ſo da auf die von Chriſto und denen Apoſteln ge- ſchehene Einſchaͤrfung und Declaration ging, dargethan. Vom Erweiſe des andern membri aber ſoll bey den vindiciis deſſelben ein mehrers hinzugethan werden. §. V. Jch ſchreite zum vierten membro minoris, ſo da ab effectu per ſe tali, von dem, was daraus an ſich ſelbſt erfolget, hergenom- men iſt, und eines theils in dem groſſen Nutzen, welchen die einfache Ehe mit ihrer inſolubili- taͤt bringet, andern theils aber in dem unſaͤg- lichen Schaden, welchen die polygamie mit der Laxitæt der Eheſcheidung verurſachet, beſtehet. Der groſſe Nutze aͤuſſert ſich von jener erſtlich gegen die Ehe Leute ſelbſt, zum andern gegen ihre Kinder, drittens gegen die gantze Fami- lie uͤberhaupt, ſonderlich in Anſehung guter Ordnung und des Regiments: und denn ferner gegen die gantze menſchliche Societaͤt und Re- public. Erſtlich iſt der Nutze, den zuvorderſt die Eheleute ſelbſt von der einfachen Ehe und ih- rer Unaufloͤßlichkeit haben, zu erwegen, und zwar in ſo weit man ſie auch auſſer dem Chri- ſtenthum nach dem bloſſen Stande der verderb- ten Natur betrachtet. Denn da findet ſich 1) wie eine beſtaͤndige, alſo auch hertzlichere und thaͤtigere Liebe; weil man nicht allein den ein- tzigen Ehegatten zum eintzigen Objecto der Liebe hat, ſondern auch weiß, daß man dieſes Object Lebenslang behalten werde. Und daher entſte- het 2) die Geduld, daß man deſſelben Fehler deſto leichter traͤget, nebſt der Bemuͤhung, ſie immer mehr zu verbeſſern, und dem andern Theil auch alle Anſtoͤſſe aus dem Wege zu raͤumen, um die beſtaͤndige Ehe mit ihm ſo viel vergnuͤg- ter zu fuͤhren. Und da eines des andern immer mehr gewohnt wird, ſo erwaͤchſet 3) daher ſo viel mehrere Vertraulichkeit, und in dieſer 4) auch die Willfaͤhrigkeit, da man, um ſich ſelbſt das Leben nicht verdrießlich zu machen, dem andern zu Gefallen thut, was nur muͤglich iſt, und die gemeinſchaftliche Laſt, wenn man vorher weiß, daß man gleiches Recht und glei- che Obligarion zur Beſtaͤndigkeit in der Ehe hat, deſto mehr hilft tragen, und einander erleich- tern. Und ſolcher geſtalt wird dabey aus vielen Urſachen 5) die Einigkeit der Gemuͤther im- mer mehr befordert. Und da nach dem Suͤn- den-Fall oft der Mangel der Enthaltung nicht geringe iſt, und der Menſch einen vielfachen Nutzen nach Leib und Seele auch in allen ſeinen Verrichtungen daher ſchoͤpfet, wenn die aufſtei- gende Fleiſches-Luͤſte nicht zu viele und zu ſtar- cke Reitzungen haben, ſondern bald gemaͤßiget und gedaͤmpfet werden koͤnnen; ſo wird 6) die- ſes am beſten bey der einfachen und beſtaͤndigen Ehe erhalten; als da der einfache und beſtaͤndige Umgang mit dem eintzigen und beſtaͤndigen Ehe- gatten den andern Theil zu keiner ſtarcken Brunſt kommen laͤſt, und, was davon entſtehet, am beſten maͤßiget, und dabey auch manche Ent- haltung zu vielem Vortheil Leibes und der See- le, auch der Verrichtungen ſtatt findet. §. VI. Siehet man nun auf die Kinder, ſo koͤnnen ja wenigere Kinder, die man von einer einigen Ehegattin hat, viel beſſer erzogen, er- naͤhret und verſorget werden als viele, mit meh- rern Weibern erzeugete. Und was thut eine Mutter nicht gegen ihre Kinder, wie aus natuͤr- lichem Triebe, alſo auch aus dem Grunde, daß ſie, ſo lange ſie lebet, und die Kinder im Hauſe hat, daruͤber auch die Aufſicht behaͤlt. Es ſind auch die Kinder gegen ihre rechte Mutter am al- lervertraulichſten, und im mehrern Gehorſam am dienſtfertigſten. Nicht weniger aͤuſſert ſich der Nutze daher in der Haushaltung und gegen die gantze Familie, und derſelben Regiment. Wie eine Sonne und ein Mond am beſten den Tag und die Nacht regieren: ſo wird das Haus- weſen auch am ruhigſten und gluͤcklichſten von einem Manne und einer Frauen gefuͤhret. Wo nur eine Frau unter und nebſt dem regimine eines Mannes zu befehlen und zu ordnen hat, da weiß ſie, was ſie thun ſoll, und Kinder, auch Ge- ſinde, wiſſen, wonach ſie ſich zu richten haben. Kommt es auf Sterb-Faͤlle mit den Guͤtern zur Theilung, da giebet eine einfache Ehe die beſte Richtigkeit und die wenigſten Proceſſe. Und gleichwie der Ehe-Stand ein rechtes ſemi- narium reipublicæ und darinnen aller Staͤnde iſt, derſelbe aber durch die monogamie und deren indiſſolubilitaͤt die allerbeſte Einrichtung uͤber- koͤmmt, ſo iſt leichtlich zu erachten, daß dieſelbe den allermeiſten und beſten influxum giebet in die gantze Republic und in alle derſelben Staͤn- de und ordines. Zumal dieſe ſich faſt durch und durch in lauter ſocietates familiarum conjugales vertheilen. Und hieraus erhellet ja zur Gnuͤ- ge, daß nichts ſey am Ehe-Stande, welches der Natur des Menſchen, auch dem Zwecke des Ehe-Standes und dem Wohlſeyn nicht allein der Eheleute unter ſich, ſondern auch ihrer Kin- der und ihrer gantzen Familie, ja dem gantzen menſchlichen Geſchlechte, auch der Weisheit des Schoͤpfers und Stifters gemaͤſſer ſey, als gedachte monogamie mit ihrer inſolubilitaͤt und Beſtaͤndigkeit. Da nun deme alſo iſt; wer koͤn- te denn nun noch wol den geringſten Zweifel dar- in ſetzen, daß dieſelbe nicht ſolte allerdings juris naturæ ſeyn? Und aus dieſem natuͤrlichen mit ſo vielen wichtigen rationibus begleiteten inſtinctu iſt es auch gekommen, daß allezeit die kluͤgeſten Voͤlcker und unter ihnen die kluͤgeſten Menſchen, allein darauf gegangen ſind. §. VII. Da es nun heißt: oppoſita iux- ta ſe poſita magis eluceſcunt, ſchwartz und weiß nimmt ſich gegen einander am beſten aus: ſo iſt nun auch das Gegentheil ein wenig zu beleuch- ten, und zu beſehen, was das fuͤr ein ſauberes ius naturæ ſeyn muͤſſe, deme die Polygamie mit den vorgegebenen divortiis gemaͤß ſeyn ſoll. Durch

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/276>, abgerufen am 26.11.2024.