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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des ersten Briefs Pauli Cap. 2, v. 1-4.
Das andere Capitel/
Darinnen der Apostel mit seinem in dem Vortrage des Ev-
angelii dargestellten Exempel bekräftiget und erläutert/ wie sehr die
Weisheit/ die aus GOTT ist/ und die sich im Wercke unserer
Seligkeit findet/ von der bloß menschlichen Weisheit
unterschieden sey.
V. 1.
[Spaltenumbruch]

ANd ich, lieben Brüder, da ich
(vor 5 Jahren) zu euch kam,
(und anderthalb Jahr bey euch
blieb Ap. Gesch. 18, 11.) kam
ich nicht mit hohen
(hochtra-
benden und prächtigen) Worten, oder (ein-
gebildeter) hoher Weisheit, euch zu verkün-
digen die göttliche Predigt
(Gr. da ich euch
verkündigte das Zeugniß GOttes, das ist, das
Evangelium von CHristo, darinnen GOTT
seinen gnädigen Willen von unserer Seligkeit
und insonderheit von CHristo bezeuget hat, daß
er sein lieber Sohn sey, in dem er Wohlgefallen
habe. Matth. 3, 17. 17, 5. Joh. 5, 37. 1 Joh. 5,
9. 10. 11.)

V. 2.

Denn (ob ich gleich theils zu Tarsus, als
ich noch dem studiren überhaupt oblage, theils
zu Jerusalem unter der Anführung Gamaliels
und anderer Schriftgelehrten und Pharisäer,
vieles gefasset habe, womit ich mir bey denen,
die nur auf eine scheinbare Weisheit und eitele
Gelehrsamkeit, auch gekünstelte Wohlredenheit
sehen, hätte ein Ansehen machen und einen Ein-
gang suchen können) ich hielte mich (so hielte
ich mich doch) nicht dafür, daß ich etwas
wüßte unter euch, als allein JESUM
CHristum, den gecreutzigten
(kai touton estau-
romenon, und zwar diesen den gecreutzigten, oder
der gecreutziget ist: ich verkündigte ihn, als den
Meßiam also, nicht wie ihn etwa die blinden Ju-
den und Heiden gerne haben wolten, sondern wie
und wer er ist, der gecreutzigte, der mit seinem
Tode am Creutze das Vorbild aller Levitischen
Opfer erfüllet und uns erlöset hat, aber auch
am Creutze im Tode nicht geblieben, sondern, um
die Kraft und Frucht seines Todes zu bezeugen,
gar siegreich zu seiner Herrlichkeit wieder aufer-
standen, auch gen Himmel gefahren ist, und sich
zur Rechten GOttes gesetzet hat: den verkün-
digte ich also, daß ich zeigete, wie er sey der Mit-
tel-Punct des gantzen Jüdischen in der Christli-
chen Religion aufgeklärten Gottesdienstes, da-
mit alles andere dergestalt verbunden sey, daß
es daraus fliesse, und alles dahin gehe. Siehe
auch Gal. 6, 14.

V. 3.

Und ich war bey euch mit Schwach-
heit,
(in vielen Leiden nach dem Fleische, auch
solcher Niedrigkeit des Gemüthes, daß ich, in der
[Spaltenumbruch] Erkäntniß meines eignen Unvermögens und mei-
ner Unwürdigkeit, mir gar nichts zuschriebe, noch
etwas aus mir machte,) und mit Furcht und
mit grossen Zittern
(vor GOtt also, daß, da wir
in Ansehung seiner heiligen Majestät unser gantzes
Christenthum mit heiliger Furcht führen, und uns
mit Zittern, oder mit innigster Ehrerbietung vor sei-
nen Augen freuen sollen Ps. 2, 11. Phil. 2, 12. Hebr.
12, 18. 1 Pet. 1, 17. ich so viel mehr in vorsichti-
ger Besorgung meines Amts war, um nichts zu
versäumen und zu versehen; sonderlich da sich ein
Sturm nach dem andern erhub, also daß, damit
ich nicht, als ein Mensch, darinn kleimüthig
werden möchte, der HERR durch ein Gesichte
in der Nacht mich aufmunterte, und sagte:
Paule, fürchte dich nicht, sondern rede, und
schweige nicht, denn ich bin bey dir, und
niemand soll sich unterstehen, dir zu scha-
den
etc. Ap. Gesch. 18, 9. 10. Man sehe die Re-
dens-Art von einer sehr vvrsichtigen und genauen
Wahrnehmung seiner selbst 2 Cor. 7, 15. Eph. 6,
5. Siehe auch 2 Cor. 10, 10. 11, 30. 12, 5. 9.
Gal. 4, 13.

V. 4.

Und mein Wort und meine Predigt
war nicht in vernünftigen Reden menschli-
cher Weisheit
(en peithois logois, in beweg-
lichen Worten menschlicher Weisheit, daß ich
iemand durch gekünstelte Worte, welche mensch-
licher Witz und die Redner-Kunst an die Hand
giebet, zum Christenthum zu überreden gesuchet
hätte) sondern in Beweisung des Geistes
und der Kraft
(mit einer solchen Realität, da
der Heilige Geist äusserlich durch Wunder-Kräf-
te das Evangelium bestärckte, und es also auch in
die Hertzen eindringen ließ, dadurch die wahre
Veränderung derselben, und in solcher den Glau-
ben an CHristum anzündete und bevestigte. Sie-
he auch 2 Cor. 1, 12.)

Anmerckung.

Zu dieser Beweisung des Geistes und der
Kraft hat auch gehöret, daß Paulus den Vor-
trag mit brünstigem Geiste gethan, also, daß da-
durch auch andere angeflammet worden. Denn
wo ein kaltsinniger Vortrag ist, da bleibet zwar
GOttes Wort an sich selbst, was es ist; aber es
dringet doch nicht also ein und durch, weil solche
Kaltsinnigkeit und ein so todtes Wesen der geist-
lichen Kraft des Worts gantz zuwider ist, und
diese damit fast gantz ersticket wird. Darum ein

Lehrer
Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 2, v. 1-4.
Das andere Capitel/
Darinnen der Apoſtel mit ſeinem in dem Vortrage des Ev-
angelii dargeſtellten Exempel bekraͤftiget und erlaͤutert/ wie ſehr die
Weisheit/ die aus GOTT iſt/ und die ſich im Wercke unſerer
Seligkeit findet/ von der bloß menſchlichen Weisheit
unterſchieden ſey.
V. 1.
[Spaltenumbruch]

ANd ich, lieben Bruͤder, da ich
(vor 5 Jahren) zu euch kam,
(und anderthalb Jahr bey euch
blieb Ap. Geſch. 18, 11.) kam
ich nicht mit hohen
(hochtra-
benden und praͤchtigen) Worten, oder (ein-
gebildeter) hoher Weisheit, euch zu verkuͤn-
digen die goͤttliche Predigt
(Gr. da ich euch
verkuͤndigte das Zeugniß GOttes, das iſt, das
Evangelium von CHriſto, darinnen GOTT
ſeinen gnaͤdigen Willen von unſerer Seligkeit
und inſonderheit von CHriſto bezeuget hat, daß
er ſein lieber Sohn ſey, in dem er Wohlgefallen
habe. Matth. 3, 17. 17, 5. Joh. 5, 37. 1 Joh. 5,
9. 10. 11.)

V. 2.

Denn (ob ich gleich theils zu Tarſus, als
ich noch dem ſtudiren uͤberhaupt oblage, theils
zu Jeruſalem unter der Anfuͤhrung Gamaliels
und anderer Schriftgelehrten und Phariſaͤer,
vieles gefaſſet habe, womit ich mir bey denen,
die nur auf eine ſcheinbare Weisheit und eitele
Gelehrſamkeit, auch gekuͤnſtelte Wohlredenheit
ſehen, haͤtte ein Anſehen machen und einen Ein-
gang ſuchen koͤnnen) ich hielte mich (ſo hielte
ich mich doch) nicht dafuͤr, daß ich etwas
wuͤßte unter euch, als allein JESUM
CHriſtum, den gecreutzigten
(καὶ τοῦτον ἐσταυ-
ρωμένον, und zwar dieſen den gecreutzigten, oder
der gecreutziget iſt: ich verkuͤndigte ihn, als den
Meßiam alſo, nicht wie ihn etwa die blinden Ju-
den und Heiden gerne haben wolten, ſondern wie
und wer er iſt, der gecreutzigte, der mit ſeinem
Tode am Creutze das Vorbild aller Levitiſchen
Opfer erfuͤllet und uns erloͤſet hat, aber auch
am Creutze im Tode nicht geblieben, ſondern, um
die Kraft und Frucht ſeines Todes zu bezeugen,
gar ſiegreich zu ſeiner Herrlichkeit wieder aufer-
ſtanden, auch gen Himmel gefahren iſt, und ſich
zur Rechten GOttes geſetzet hat: den verkuͤn-
digte ich alſo, daß ich zeigete, wie er ſey der Mit-
tel-Punct des gantzen Juͤdiſchen in der Chriſtli-
chen Religion aufgeklaͤrten Gottesdienſtes, da-
mit alles andere dergeſtalt verbunden ſey, daß
es daraus flieſſe, und alles dahin gehe. Siehe
auch Gal. 6, 14.

V. 3.

Und ich war bey euch mit Schwach-
heit,
(in vielen Leiden nach dem Fleiſche, auch
ſolcher Niedrigkeit des Gemuͤthes, daß ich, in der
[Spaltenumbruch] Erkaͤntniß meines eignen Unvermoͤgens und mei-
ner Unwuͤrdigkeit, mir gar nichts zuſchriebe, noch
etwas aus mir machte,) und mit Furcht und
mit groſſen Zittern
(vor GOtt alſo, daß, da wir
in Anſehung ſeiner heiligen Majeſtaͤt unſer gantzes
Chriſtenthum mit heiliger Furcht fuͤhren, und uns
mit Zittern, odeꝛ mit innigſter Ehrerbietung vor ſei-
nen Augen freuen ſollen Pſ. 2, 11. Phil. 2, 12. Hebr.
12, 18. 1 Pet. 1, 17. ich ſo viel mehr in vorſichti-
ger Beſorgung meines Amts war, um nichts zu
verſaͤumen und zu verſehen; ſonderlich da ſich ein
Sturm nach dem andern erhub, alſo daß, damit
ich nicht, als ein Menſch, darinn kleimuͤthig
werden moͤchte, der HERR durch ein Geſichte
in der Nacht mich aufmunterte, und ſagte:
Paule, fuͤrchte dich nicht, ſondern rede, und
ſchweige nicht, denn ich bin bey dir, und
niemand ſoll ſich unterſtehen, dir zu ſcha-
den
ꝛc. Ap. Geſch. 18, 9. 10. Man ſehe die Re-
dens-Art von einer ſehr vvrſichtigen und genauen
Wahrnehmung ſeiner ſelbſt 2 Cor. 7, 15. Eph. 6,
5. Siehe auch 2 Cor. 10, 10. 11, 30. 12, 5. 9.
Gal. 4, 13.

V. 4.

Und mein Wort und meine Predigt
war nicht in vernuͤnftigen Reden menſchli-
cher Weisheit
(ἐν πειϑοῖς λόγοις, in beweg-
lichen Worten menſchlicher Weisheit, daß ich
iemand durch gekuͤnſtelte Worte, welche menſch-
licher Witz und die Redner-Kunſt an die Hand
giebet, zum Chriſtenthum zu uͤberreden geſuchet
haͤtte) ſondern in Beweiſung des Geiſtes
und der Kraft
(mit einer ſolchen Realitaͤt, da
der Heilige Geiſt aͤuſſerlich durch Wunder-Kraͤf-
te das Evangelium beſtaͤrckte, und es alſo auch in
die Hertzen eindringen ließ, dadurch die wahre
Veraͤnderung derſelben, und in ſolcher den Glau-
ben an CHriſtum anzuͤndete und beveſtigte. Sie-
he auch 2 Cor. 1, 12.)

Anmerckung.

Zu dieſer Beweiſung des Geiſtes und der
Kraft hat auch gehoͤret, daß Paulus den Vor-
trag mit bruͤnſtigem Geiſte gethan, alſo, daß da-
durch auch andere angeflammet worden. Denn
wo ein kaltſinniger Vortrag iſt, da bleibet zwar
GOttes Wort an ſich ſelbſt, was es iſt; aber es
dringet doch nicht alſo ein und durch, weil ſolche
Kaltſinnigkeit und ein ſo todtes Weſen der geiſt-
lichen Kraft des Worts gantz zuwider iſt, und
dieſe damit faſt gantz erſticket wird. Darum ein

Lehrer
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[188/0216] Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 2, v. 1-4. Das andere Capitel/ Darinnen der Apoſtel mit ſeinem in dem Vortrage des Ev- angelii dargeſtellten Exempel bekraͤftiget und erlaͤutert/ wie ſehr die Weisheit/ die aus GOTT iſt/ und die ſich im Wercke unſerer Seligkeit findet/ von der bloß menſchlichen Weisheit unterſchieden ſey. V. 1. ANd ich, lieben Bruͤder, da ich (vor 5 Jahren) zu euch kam, (und anderthalb Jahr bey euch blieb Ap. Geſch. 18, 11.) kam ich nicht mit hohen (hochtra- benden und praͤchtigen) Worten, oder (ein- gebildeter) hoher Weisheit, euch zu verkuͤn- digen die goͤttliche Predigt (Gr. da ich euch verkuͤndigte das Zeugniß GOttes, das iſt, das Evangelium von CHriſto, darinnen GOTT ſeinen gnaͤdigen Willen von unſerer Seligkeit und inſonderheit von CHriſto bezeuget hat, daß er ſein lieber Sohn ſey, in dem er Wohlgefallen habe. Matth. 3, 17. 17, 5. Joh. 5, 37. 1 Joh. 5, 9. 10. 11.) V. 2. Denn (ob ich gleich theils zu Tarſus, als ich noch dem ſtudiren uͤberhaupt oblage, theils zu Jeruſalem unter der Anfuͤhrung Gamaliels und anderer Schriftgelehrten und Phariſaͤer, vieles gefaſſet habe, womit ich mir bey denen, die nur auf eine ſcheinbare Weisheit und eitele Gelehrſamkeit, auch gekuͤnſtelte Wohlredenheit ſehen, haͤtte ein Anſehen machen und einen Ein- gang ſuchen koͤnnen) ich hielte mich (ſo hielte ich mich doch) nicht dafuͤr, daß ich etwas wuͤßte unter euch, als allein JESUM CHriſtum, den gecreutzigten (καὶ τοῦτον ἐσταυ- ρωμένον, und zwar dieſen den gecreutzigten, oder der gecreutziget iſt: ich verkuͤndigte ihn, als den Meßiam alſo, nicht wie ihn etwa die blinden Ju- den und Heiden gerne haben wolten, ſondern wie und wer er iſt, der gecreutzigte, der mit ſeinem Tode am Creutze das Vorbild aller Levitiſchen Opfer erfuͤllet und uns erloͤſet hat, aber auch am Creutze im Tode nicht geblieben, ſondern, um die Kraft und Frucht ſeines Todes zu bezeugen, gar ſiegreich zu ſeiner Herrlichkeit wieder aufer- ſtanden, auch gen Himmel gefahren iſt, und ſich zur Rechten GOttes geſetzet hat: den verkuͤn- digte ich alſo, daß ich zeigete, wie er ſey der Mit- tel-Punct des gantzen Juͤdiſchen in der Chriſtli- chen Religion aufgeklaͤrten Gottesdienſtes, da- mit alles andere dergeſtalt verbunden ſey, daß es daraus flieſſe, und alles dahin gehe. Siehe auch Gal. 6, 14. V. 3. Und ich war bey euch mit Schwach- heit, (in vielen Leiden nach dem Fleiſche, auch ſolcher Niedrigkeit des Gemuͤthes, daß ich, in der Erkaͤntniß meines eignen Unvermoͤgens und mei- ner Unwuͤrdigkeit, mir gar nichts zuſchriebe, noch etwas aus mir machte,) und mit Furcht und mit groſſen Zittern (vor GOtt alſo, daß, da wir in Anſehung ſeiner heiligen Majeſtaͤt unſer gantzes Chriſtenthum mit heiliger Furcht fuͤhren, und uns mit Zittern, odeꝛ mit innigſter Ehrerbietung vor ſei- nen Augen freuen ſollen Pſ. 2, 11. Phil. 2, 12. Hebr. 12, 18. 1 Pet. 1, 17. ich ſo viel mehr in vorſichti- ger Beſorgung meines Amts war, um nichts zu verſaͤumen und zu verſehen; ſonderlich da ſich ein Sturm nach dem andern erhub, alſo daß, damit ich nicht, als ein Menſch, darinn kleimuͤthig werden moͤchte, der HERR durch ein Geſichte in der Nacht mich aufmunterte, und ſagte: Paule, fuͤrchte dich nicht, ſondern rede, und ſchweige nicht, denn ich bin bey dir, und niemand ſoll ſich unterſtehen, dir zu ſcha- den ꝛc. Ap. Geſch. 18, 9. 10. Man ſehe die Re- dens-Art von einer ſehr vvrſichtigen und genauen Wahrnehmung ſeiner ſelbſt 2 Cor. 7, 15. Eph. 6, 5. Siehe auch 2 Cor. 10, 10. 11, 30. 12, 5. 9. Gal. 4, 13. V. 4. Und mein Wort und meine Predigt war nicht in vernuͤnftigen Reden menſchli- cher Weisheit (ἐν πειϑοῖς λόγοις, in beweg- lichen Worten menſchlicher Weisheit, daß ich iemand durch gekuͤnſtelte Worte, welche menſch- licher Witz und die Redner-Kunſt an die Hand giebet, zum Chriſtenthum zu uͤberreden geſuchet haͤtte) ſondern in Beweiſung des Geiſtes und der Kraft (mit einer ſolchen Realitaͤt, da der Heilige Geiſt aͤuſſerlich durch Wunder-Kraͤf- te das Evangelium beſtaͤrckte, und es alſo auch in die Hertzen eindringen ließ, dadurch die wahre Veraͤnderung derſelben, und in ſolcher den Glau- ben an CHriſtum anzuͤndete und beveſtigte. Sie- he auch 2 Cor. 1, 12.) Anmerckung. Zu dieſer Beweiſung des Geiſtes und der Kraft hat auch gehoͤret, daß Paulus den Vor- trag mit bruͤnſtigem Geiſte gethan, alſo, daß da- durch auch andere angeflammet worden. Denn wo ein kaltſinniger Vortrag iſt, da bleibet zwar GOttes Wort an ſich ſelbſt, was es iſt; aber es dringet doch nicht alſo ein und durch, weil ſolche Kaltſinnigkeit und ein ſo todtes Weſen der geiſt- lichen Kraft des Worts gantz zuwider iſt, und dieſe damit faſt gantz erſticket wird. Darum ein Lehrer

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/216>, abgerufen am 24.11.2024.