Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.an den Leser. [Spaltenumbruch]
ner/ nemlich des Matthiae Flacii ClavisScripturae, des Wolffgangi Franzii Tra- ctatus de interpretatione Scripturae, und des Salomonis Glassii Philologia sacra, von ihm recommendiret wurden; so trieb ich jene mit Fleiß/ und lase auch diese mit besondern Vergnügen/ und bekam daher immer mehr Lust zum studio exegetico, also daß ich es auch mein Haupt-Studium seyn ließ. Als ich darauf vor 32. Jah- ren aus Hinter-Pommern/ von dem Cöslinischen Schul-Rectorat zur Direction des neuen Gymnasii Fridericiani in Berlin berufen war/ und darinnen/ bey dem bald nachhe- ro übernommenen Pastorat auf der Friedrichs-Stadt daselbst/ um des mir von GOtt an der Schul- Jugend gnädiglich gezeigeten gros- sen Segens willen/ freywillig ge- wisse Stunden zur täglichen Arbeit beybehalten hatte; so habe ich bis in das 12te Jahr in meinen montäg- lichen lectionibus die sämmtlichen Apostolischen Briefe nach der Ord- nung und in solcher Kürtze erkläret/ daß ich mit denselben etliche mal bin fertig worden; wie von einem ziem- lich zahlreichen Auditorio die noch im Leben und in öffentlichen Aem- tern stehenden geliebten Auditores wissen. Da ich nun vor 20. Jah- ren nach GOttes Willen hieher nach Halle zur Theologischen Pro- fession kam/ und wußte/ daß vor- mals die Nachmittags-Stunde von 4. bis 5. zu exegetischen lectio- nibus war genommen worden/ er- wehlete ich mir/ ausser andern in an- dern Stunden zu haltenden lectio- nibus, diese auch dazu/ und habe ich sie bißhero beständig dazu bey- behalten. Nun habe ich zwar auch anfangs dann und wann einige Bü- cher des alten Testaments nach dem fonte erkläret: weil ich aber sahe/ daß darüber noch sonst gar reichlich gelesen wurde/ und ich wohl erkann- [Spaltenumbruch] te/ daß die studirende Jugend am allerleichtesten und nützlichsten durch Tractation der Apostolischen Briefe, damit man es in Predigten fast am meisten zu thun hat/ zum studio exegetico könnte angeführet werden/ ich auch selbst darinn einen besondern Geschmack hatte: so ha- be ich die 20. Jahre hindurch über die sämmtlichen Briefe des neuen Testaments/ nach ihrem Grund- Texte wöchentlich fünf Stunden gelesen/ und sie solcher gestalt mit ei- ner etwas ausführlichern Tracta- tion, als vorhin im Gymnasio ge- schehen war/ etliche mal von An- fang bis zu Ende/ doch ausser der Ordnung/ absolviret; und zwar also/ daß ich über manche Episteln/ die ich vor andern erwehlet habe/ z E. über die an die Römer und Hebräer, wol 6. mal gelesen habe; so oft ich nemlich gemeinet habe/ nach dem Abzuge der vorigen neue Auditores zu haben. Und solcher gestalt sind die Apostolischen Brie- fe in der Erklärung so lange her gleichsam wie mein tägliches Brod gewesen/ und werden es auch nach GOttes Willen/ so lange ich lebe/ obgleich dieses Werck ediret ist/ mehrentheils bleiben; sintemal viva vox, die Stimme eines lebendigen Lehrers/ viel mehrern Eindruck giebet/ als was man lieset/ sich auch mündlich bey manchen Texten noch ein mehrers vortragen läßt. Gedachte sämtliche Episteln aber haben deßwegen mündlich so oft absolviret werden können/ weil ich nicht allein von allen Neben-Din- gen in der Tractation mich enthal- ten habe/ und bloß bey dem Texte geblieben/ und darinnen/ nebst der Connexion und dem sensu litterali, nur die emphasiologie mit nöthiger Application zu zeigen bemühet ge- wesen bin; sondern mich auch in al- len so kurtz gefasset habe/ daß ich auch c
an den Leſer. [Spaltenumbruch]
ner/ nemlich des Matthiæ Flacii ClavisScripturæ, des Wolffgangi Franzii Tra- ctatus de interpretatione Scripturæ, und des Salomonis Glasſii Philologia ſacra, von ihm recommendiret wurden; ſo trieb ich jene mit Fleiß/ und laſe auch dieſe mit beſondern Vergnügen/ und bekam daher immer mehr Luſt zum ſtudio exegetico, alſo daß ich es auch mein Haupt-Studium ſeyn ließ. Als ich darauf vor 32. Jah- ren aus Hinter-Pommern/ von dem Coͤsliniſchen Schul-Rectorat zur Direction des neuen Gymnaſii Fridericiani in Berlin berufen war/ und darinnen/ bey dem bald nachhe- ro uͤbernommenen Paſtorat auf der Friedrichs-Stadt daſelbſt/ um des mir von GOtt an der Schul- Jugend gnaͤdiglich gezeigeten groſ- ſen Segens willen/ freywillig ge- wiſſe Stunden zur taͤglichen Arbeit beybehalten hatte; ſo habe ich bis in das 12te Jahr in meinen montaͤg- lichen lectionibus die ſaͤmmtlichen Apoſtoliſchen Briefe nach der Ord- nung und in ſolcher Kuͤrtze erklaͤret/ daß ich mit denſelben etliche mal bin fertig worden; wie von einem ziem- lich zahlreichen Auditorio die noch im Leben und in oͤffentlichen Aem- tern ſtehenden geliebten Auditores wiſſen. Da ich nun vor 20. Jah- ren nach GOttes Willen hieher nach Halle zur Theologiſchen Pro- feſſion kam/ und wußte/ daß vor- mals die Nachmittags-Stunde von 4. bis 5. zu exegetiſchen lectio- nibus war genommen worden/ er- wehlete ich mir/ auſſer andern in an- dern Stunden zu haltenden lectio- nibus, dieſe auch dazu/ und habe ich ſie bißhero beſtaͤndig dazu bey- behalten. Nun habe ich zwar auch anfangs dann und wann einige Buͤ- cher des alten Teſtaments nach dem fonte erklaͤret: weil ich aber ſahe/ daß daruͤber noch ſonſt gar reichlich geleſen wurde/ und ich wohl erkann- [Spaltenumbruch] te/ daß die ſtudirende Jugend am allerleichteſten und nuͤtzlichſten durch Tractation der Apoſtoliſchen Briefe, damit man es in Predigten faſt am meiſten zu thun hat/ zum ſtudio exegetico koͤnnte angefuͤhret werden/ ich auch ſelbſt darinn einen beſondern Geſchmack hatte: ſo ha- be ich die 20. Jahre hindurch uͤber die ſaͤmmtlichen Briefe des neuen Teſtaments/ nach ihrem Grund- Texte woͤchentlich fuͤnf Stunden geleſen/ und ſie ſolcher geſtalt mit ei- ner etwas ausfuͤhrlichern Tracta- tion, als vorhin im Gymnaſio ge- ſchehen war/ etliche mal von An- fang bis zu Ende/ doch auſſer der Ordnung/ abſolviret; und zwar alſo/ daß ich uͤber manche Epiſteln/ die ich vor andern erwehlet habe/ z E. uͤber die an die Roͤmer und Hebraͤer, wol 6. mal geleſen habe; ſo oft ich nemlich gemeinet habe/ nach dem Abzuge der vorigen neue Auditores zu haben. Und ſolcher geſtalt ſind die Apoſtoliſchen Brie- fe in der Erklaͤrung ſo lange her gleichſam wie mein taͤgliches Brod geweſen/ und werden es auch nach GOttes Willen/ ſo lange ich lebe/ obgleich dieſes Werck ediret iſt/ mehrentheils bleiben; ſintemal viva vox, die Stimme eines lebendigen Lehrers/ viel mehrern Eindruck giebet/ als was man lieſet/ ſich auch muͤndlich bey manchen Texten noch ein mehrers vortragen laͤßt. Gedachte ſaͤmtliche Epiſteln aber haben deßwegen muͤndlich ſo oft abſolviret werden koͤnnen/ weil ich nicht allein von allen Neben-Din- gen in der Tractation mich enthal- ten habe/ und bloß bey dem Texte geblieben/ und darinnen/ nebſt der Connexion und dem ſenſu litterali, nur die emphaſiologie mit noͤthiger Application zu zeigen bemuͤhet ge- weſen bin; ſondern mich auch in al- len ſo kurtz gefaſſet habe/ daß ich auch c
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Scripturæ, des Wolffgangi Franzii Tra-
ctatus de interpretatione Scripturæ, und
des Salomonis Glasſii Philologia ſacra, von
ihm recommendiret wurden; ſo
trieb ich jene mit Fleiß/ und laſe auch
dieſe mit beſondern Vergnügen/ und
bekam daher immer mehr Luſt zum
ſtudio exegetico, alſo daß ich es
auch mein Haupt-Studium ſeyn
ließ. Als ich darauf vor 32. Jah-
ren aus Hinter-Pommern/ von
dem Coͤsliniſchen Schul-Rectorat
zur Direction des neuen Gymnaſii
Fridericiani in Berlin berufen war/
und darinnen/ bey dem bald nachhe-
ro uͤbernommenen Paſtorat auf der
Friedrichs-Stadt daſelbſt/ um
des mir von GOtt an der Schul-
Jugend gnaͤdiglich gezeigeten groſ-
ſen Segens willen/ freywillig ge-
wiſſe Stunden zur taͤglichen Arbeit
beybehalten hatte; ſo habe ich bis
in das 12te Jahr in meinen montaͤg-
lichen lectionibus die ſaͤmmtlichen
Apoſtoliſchen Briefe nach der Ord-
nung und in ſolcher Kuͤrtze erklaͤret/
daß ich mit denſelben etliche mal bin
fertig worden; wie von einem ziem-
lich zahlreichen Auditorio die noch
im Leben und in oͤffentlichen Aem-
tern ſtehenden geliebten Auditores
wiſſen. Da ich nun vor 20. Jah-
ren nach GOttes Willen hieher
nach Halle zur Theologiſchen Pro-
feſſion kam/ und wußte/ daß vor-
mals die Nachmittags-Stunde
von 4. bis 5. zu exegetiſchen lectio-
nibus war genommen worden/ er-
wehlete ich mir/ auſſer andern in an-
dern Stunden zu haltenden lectio-
nibus, dieſe auch dazu/ und habe
ich ſie bißhero beſtaͤndig dazu bey-
behalten. Nun habe ich zwar auch
anfangs dann und wann einige Buͤ-
cher des alten Teſtaments nach dem
fonte erklaͤret: weil ich aber ſahe/
daß daruͤber noch ſonſt gar reichlich
geleſen wurde/ und ich wohl erkann-
te/ daß die ſtudirende Jugend am
allerleichteſten und nuͤtzlichſten
durch Tractation der Apoſtoliſchen
Briefe, damit man es in Predigten
faſt am meiſten zu thun hat/ zum
ſtudio exegetico koͤnnte angefuͤhret
werden/ ich auch ſelbſt darinn einen
beſondern Geſchmack hatte: ſo ha-
be ich die 20. Jahre hindurch uͤber
die ſaͤmmtlichen Briefe des neuen
Teſtaments/ nach ihrem Grund-
Texte woͤchentlich fuͤnf Stunden
geleſen/ und ſie ſolcher geſtalt mit ei-
ner etwas ausfuͤhrlichern Tracta-
tion, als vorhin im Gymnaſio ge-
ſchehen war/ etliche mal von An-
fang bis zu Ende/ doch auſſer der
Ordnung/ abſolviret; und zwar
alſo/ daß ich uͤber manche Epiſteln/
die ich vor andern erwehlet habe/
z E. uͤber die an die Roͤmer und
Hebraͤer, wol 6. mal geleſen habe;
ſo oft ich nemlich gemeinet habe/
nach dem Abzuge der vorigen neue
Auditores zu haben. Und ſolcher
geſtalt ſind die Apoſtoliſchen Brie-
fe in der Erklaͤrung ſo lange her
gleichſam wie mein taͤgliches Brod
geweſen/ und werden es auch nach
GOttes Willen/ ſo lange ich lebe/
obgleich dieſes Werck ediret iſt/
mehrentheils bleiben; ſintemal viva
vox, die Stimme eines lebendigen
Lehrers/ viel mehrern Eindruck
giebet/ als was man lieſet/ ſich
auch muͤndlich bey manchen Texten
noch ein mehrers vortragen laͤßt.
Gedachte ſaͤmtliche Epiſteln aber
haben deßwegen muͤndlich ſo oft
abſolviret werden koͤnnen/ weil ich
nicht allein von allen Neben-Din-
gen in der Tractation mich enthal-
ten habe/ und bloß bey dem Texte
geblieben/ und darinnen/ nebſt der
Connexion und dem ſenſu litterali,
nur die emphaſiologie mit noͤthiger
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weſen bin; ſondern mich auch in al-
len ſo kurtz gefaſſet habe/ daß ich
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Zitationshilfe: | Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/21>, abgerufen am 17.02.2025. |