Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764.Von den Zeitwörtern. chische Sprache gehen hierinn noch weiter, da die Grie-chen mehrere Zeiten, Zahlen, Arten und Gattungen, (tempora, numeros, modos, genera,) die Hebräer aber sieben Conjugationen haben, durch welche die Be- stimmungen und Verhältnisse eines Zeitworts abgeän- dert werden können. §. 147. Bey allem diesem sind die Personen auf §. 148. So haben wir auch in der Dianoiologie §. 149. Die nothwendige Anzahl der Zeiten, sind schehen, F 4
Von den Zeitwoͤrtern. chiſche Sprache gehen hierinn noch weiter, da die Grie-chen mehrere Zeiten, Zahlen, Arten und Gattungen, (tempora, numeros, modos, genera,) die Hebraͤer aber ſieben Conjugationen haben, durch welche die Be- ſtimmungen und Verhaͤltniſſe eines Zeitworts abgeaͤn- dert werden koͤnnen. §. 147. Bey allem dieſem ſind die Perſonen auf §. 148. So haben wir auch in der Dianoiologie §. 149. Die nothwendige Anzahl der Zeiten, ſind ſchehen, F 4
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Von den Zeitwoͤrtern.
chiſche Sprache gehen hierinn noch weiter, da die Grie-
chen mehrere Zeiten, Zahlen, Arten und Gattungen,
(tempora, numeros, modos, genera,) die Hebraͤer
aber ſieben Conjugationen haben, durch welche die Be-
ſtimmungen und Verhaͤltniſſe eines Zeitworts abgeaͤn-
dert werden koͤnnen.
§. 147. Bey allem dieſem ſind die Perſonen auf
eine genau beſtimmte Art getroffen. Wir zeigen ſie im
Deutſchen theils durch die Endungen des Worts, theils
durch die Woͤrter: ich, du, er, wir, ihr, ſie, an; zu
welchen noch die Woͤrter: es, man, kommen, welche
die Perſon unbeſtimmt laſſen; z. E. es verlautet,
man ſagt, ꝛc.
§. 148. So haben wir auch in der Dianoiologie
(§. 163.) angemerkt, daß die Arten (Modi) einen or-
dentlichen Unterſchied haben, und daß beſonders die
Fragen der Aufgaben durch den Infinitiuum, die Regeln,
durch den Imperatiuum, die cathegoriſchen Saͤtze durch
den Indicatiuum, die Bedingungen, Erforderniſſe, ꝛc.
durch den Coniunctiuum angezeigt werden, ungeacht
allerdings in den Sprachen Moͤglichkeiten ſind, davon,
wenigſtens dem Schein nach, abzuweichen.
§. 149. Die nothwendige Anzahl der Zeiten, ſind
eigentlich nur drey, naͤmlich die gegenwaͤrtige, ver-
gangene und kuͤnftige. Jndeſſen bleibt es moͤglich,
bey jeder vergangenen und kuͤnftigen Zeit etwas vor-
und nachgehends zu gedenken, und mit dieſem Un-
terſchiede wuͤrden ſieben Zeiten herauskommen. Man
ſieht aber leicht, daß noch ungleich mehrere Unterſchiede
und Verhaͤltniſſe der Zeit angegeben werden koͤnnten,
und beſonders auch, daß man die Beſtimmung der Zeit
ganz weglaſſen koͤnne, wie es ungefaͤhr in den Aoriſtis
der Griechen geſchieht, ſtatt deren wir uns im Deut-
ſchen mit den Ausdruͤcken: vielleicht iſt es nun ge-
ſchehen,
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