Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764.Von der Sprache an sich betrachtet. fremden Sprachen findet. Wir bemerken hiebey nureine Anomalie in den gewöhnlichen Buchstaben unserer Sprachen. Denn für dh, gh, dhs, gs, bh, nehmen wir einfache Zeichen t, k, z, x, p, und hingegen für die einfachen Mitlauter der Griechen kh [kh] ph, nehmen wir ch, sch, ph. Letzteres vermuthlich aus Mangel eige- ner Zeichen, ersteres als eine ganz willkührliche Abkür- zung, die nach strengern Regeln entweder unterbleiben, oder auf jede andere zusammengeschlungene Consonan- ten, z. E. bl, br, bs, gl, gr, gs, st, spr, str etc. ausgedehnt werden müßte. §. 78. Von diesen einfachen Consonanten kommen §. 79. Das Zusammenschlingen zweener oder meh- oder Lamb. Organon II B. D
Von der Sprache an ſich betrachtet. fremden Sprachen findet. Wir bemerken hiebey nureine Anomalie in den gewoͤhnlichen Buchſtaben unſerer Sprachen. Denn fuͤr dh, gh, dhs, gs, bh, nehmen wir einfache Zeichen t, k, z, x, p, und hingegen fuͤr die einfachen Mitlauter der Griechen χ [χ] φ, nehmen wir ch, ſch, ph. Letzteres vermuthlich aus Mangel eige- ner Zeichen, erſteres als eine ganz willkuͤhrliche Abkuͤr- zung, die nach ſtrengern Regeln entweder unterbleiben, oder auf jede andere zuſammengeſchlungene Conſonan- ten, z. E. bl, br, bs, gl, gr, gs, ſt, ſpr, ſtr ꝛc. ausgedehnt werden muͤßte. §. 78. Von dieſen einfachen Conſonanten kommen §. 79. Das Zuſammenſchlingen zweener oder meh- oder Lamb. Organon II B. D
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Von der Sprache an ſich betrachtet.
fremden Sprachen findet. Wir bemerken hiebey nur
eine Anomalie in den gewoͤhnlichen Buchſtaben unſerer
Sprachen. Denn fuͤr dh, gh, dhs, gs, bh, nehmen
wir einfache Zeichen t, k, z, x, p, und hingegen fuͤr die
einfachen Mitlauter der Griechen χ χ φ, nehmen
wir ch, ſch, ph. Letzteres vermuthlich aus Mangel eige-
ner Zeichen, erſteres als eine ganz willkuͤhrliche Abkuͤr-
zung, die nach ſtrengern Regeln entweder unterbleiben,
oder auf jede andere zuſammengeſchlungene Conſonan-
ten, z. E. bl, br, bs, gl, gr, gs, ſt, ſpr, ſtr ꝛc. ausgedehnt
werden muͤßte.
§. 78. Von dieſen einfachen Conſonanten kommen
einige den Vocalen naͤher, und dieſe ſind s, ch, ſch, f, r,
weil der Ton in der Ausſprache, ſo lange man will, dar-
auf ruhen kann, wie bey den Vocalen. Nach dieſen
haben die 3 Buchſtaben l, m, n, noch etwas ſelbſttoͤnen-
des, d und g ſind ſtummer, b und w fordern eine voͤlli-
ge Schließung der Lippen, und das h iſt eine bloße
Aſpiration. Man koͤnnte ſie demnach in halblaute,
fluͤßige, halbſtumme, ſtumme und aſpirirende
abtheilen.
§. 79. Das Zuſammenſchlingen zweener oder meh-
rerer Conſonanten, um ſie mit einem male auszuſpre-
chen, koͤmmt theils auf die von Jugend auf angewoͤhnte
Biegſamkeit der Gliedmaßen der Sprache, theils auch
darauf an, ob die Bewegung dieſer Gliedmaßen bey
der Ausſprache eines Conſonanten, naͤher an die Bewe-
gung bey der Ausſprache eines andern grenze. Das
letztere macht nur die Ausſprache mehr oder minder
hart oder fließender, wie denn uͤberhaupt eine Sprache,
die fuͤnf, ſechs und etwa gar noch mehr Conſonanten
ohne eingemengten Vocal mit einem male und jeden
vernehmlich auszuſprechen vorgiebt, als eine haͤrtere
Sprache angeſehen wird, und von Fremden, die ſich
nicht von Jugend auf darinn geuͤbt haben, muͤhſam
oder
Lamb. Organon II B. D
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