§. 208. Da wir in solchen Vordersätzen den Grad der Particularität als bestimmt ansehen, so können im- mer die bejahenden Theile genommen werden. Es seyn demnach
m A sind B
n A sind C
wo m und n zween Brüche vorstellen, und n der größere ist: so werden erstlich (n -- m) A diejenigen A seyn, welchen nur eines der Prädicate, nämlich C, zukömmt. Daher hat man mit Gewißheit,
etliche C sind nicht B.
Ferner wenn die Summe n + m größer als 1 ist; so wird (1 -- n -- m) A diejenigen A vorstellen, denen so- wohl B als C zukömmt, und in diesem Fall hat man mit Gewißheit
etliche C sind B
etliche B sind C.
Jst aber die Summe kleiner als 1, so wird (m + n -- 1) A diejenigen A angeben, die weder B noch C sind. Jn diesem Fall hat man nur die zween sehr unbestimmten Sätze
etliche nicht B sind nicht C
etliche nicht C sind nicht B
welche höchstens nur anzeigen, daß B und C keine solche Begriffe oder Prädicate sind, die nothwendig beyde al- len möglichen Subjecten zukommen müßten. Läßt man nun die gewiß bestimmten Fälle, sowohl von der ganzen Summe als von beyden Vordersätzen weg, so bleiben die unbestimmten,
[Tabelle]
woraus
V. Hauptſtuͤck.
§. 208. Da wir in ſolchen Vorderſaͤtzen den Grad der Particularitaͤt als beſtimmt anſehen, ſo koͤnnen im- mer die bejahenden Theile genommen werden. Es ſeyn demnach
m A ſind B
n A ſind C
wo m und n zween Bruͤche vorſtellen, und n der groͤßere iſt: ſo werden erſtlich (n — m) A diejenigen A ſeyn, welchen nur eines der Praͤdicate, naͤmlich C, zukoͤmmt. Daher hat man mit Gewißheit,
etliche C ſind nicht B.
Ferner wenn die Summe n + m groͤßer als 1 iſt; ſo wird (1 — n — m) A diejenigen A vorſtellen, denen ſo- wohl B als C zukoͤmmt, und in dieſem Fall hat man mit Gewißheit
etliche C ſind B
etliche B ſind C.
Jſt aber die Summe kleiner als 1, ſo wird (m + n — 1) A diejenigen A angeben, die weder B noch C ſind. Jn dieſem Fall hat man nur die zween ſehr unbeſtimmten Saͤtze
etliche nicht B ſind nicht C
etliche nicht C ſind nicht B
welche hoͤchſtens nur anzeigen, daß B und C keine ſolche Begriffe oder Praͤdicate ſind, die nothwendig beyde al- len moͤglichen Subjecten zukommen muͤßten. Laͤßt man nun die gewiß beſtimmten Faͤlle, ſowohl von der ganzen Summe als von beyden Vorderſaͤtzen weg, ſo bleiben die unbeſtimmten,
[Tabelle]
woraus
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V. Hauptſtuͤck.
§. 208. Da wir in ſolchen Vorderſaͤtzen den Grad
der Particularitaͤt als beſtimmt anſehen, ſo koͤnnen im-
mer die bejahenden Theile genommen werden. Es ſeyn
demnach
m A ſind B
n A ſind C
wo m und n zween Bruͤche vorſtellen, und n der groͤßere
iſt: ſo werden erſtlich (n — m) A diejenigen A ſeyn,
welchen nur eines der Praͤdicate, naͤmlich C, zukoͤmmt.
Daher hat man mit Gewißheit,
etliche C ſind nicht B.
Ferner wenn die Summe n + m groͤßer als 1 iſt; ſo
wird (1 — n — m) A diejenigen A vorſtellen, denen ſo-
wohl B als C zukoͤmmt, und in dieſem Fall hat man mit
Gewißheit
etliche C ſind B
etliche B ſind C.
Jſt aber die Summe kleiner als 1, ſo wird (m + n — 1) A
diejenigen A angeben, die weder B noch C ſind. Jn
dieſem Fall hat man nur die zween ſehr unbeſtimmten
Saͤtze
etliche nicht B ſind nicht C
etliche nicht C ſind nicht B
welche hoͤchſtens nur anzeigen, daß B und C keine ſolche
Begriffe oder Praͤdicate ſind, die nothwendig beyde al-
len moͤglichen Subjecten zukommen muͤßten. Laͤßt man
nun die gewiß beſtimmten Faͤlle, ſowohl von der ganzen
Summe als von beyden Vorderſaͤtzen weg, ſo bleiben
die unbeſtimmten,
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon02_1764/380>, abgerufen am 16.07.2024.
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