Wurzelworte oder von den davon abgeleiteten und nä- her bestimmten Zeitwörtern bilden lassen.
§. 272. Das Wurzelwort sey ein Hauptwort, und zeige folglich ein Ding an, so lassen sich davon die Handlungen benennen, die man damit vornehmen kann, und dieß giebt Zeitwörter. Ferner giebt es Bey- wörter, in so ferne die Sache als andern anhängig, oder als ein Bestimmungsstück von andern angese- hen werden kann. Die Verwandlungen, die sie lei- der, die dadurch können gewirkt werden, ihre Ursa- che etc. lassen sich ebenfalls durch Ableitungstheilchen, und daraus gebildete Hauptwörter ausdrücken. Wenn hingegen das Wurzelwort ein Beywort ist, und folg- lich eine Eigenschaft oder Verhältniß anzeigt, so läßt sich auch hinwiederum die Sache daher benennen, de- ren es zukömmt, die Handlungen, dadurch die Ei- genschaft gewirkt oder verändert wird, die Ursache, wodurch dieses geschieht, und von jeden diesen Stücken können auch die verschiedenen Modificationen durch Ab- leitungstheilchen näher bestimmt werden. Ueberdieß läßt sich jedes Beywort in ein Zuwort verwandeln, und dadurch wird es zu einem Bestimmungsstück von Handlungen gemacht (§. 224.).
§. 273. Es ist klar, daß man auch hiebey wieder- um den Rückweg nehmen, und aus einem Zuwort, wenn es ein Wurzelwort ist, ein Beywort machen kann. Wir haben dieses bereits schon (§. 228.) ange- merkt, und dabey zugleich auch errinnert, daß die Vor- wörter sowohl Ableitungstheilchen als Zuwörter ange- ben können. Da endlich die Bindwörter sich durch Abstracta erklären lassen (§. 237.), so ist gar kein Zwei- fel, daß diese Abstracta nicht unmittelbar von den Bindwörtern sollten abgeleitet werden können. Dieß will nun nicht sagen, daß alle die bisher angeführten Möglichkeiten in den wirklichen Sprachen vorkommen,
oder
VII. Hauptſtuͤck.
Wurzelworte oder von den davon abgeleiteten und naͤ- her beſtimmten Zeitwoͤrtern bilden laſſen.
§. 272. Das Wurzelwort ſey ein Hauptwort, und zeige folglich ein Ding an, ſo laſſen ſich davon die Handlungen benennen, die man damit vornehmen kann, und dieß giebt Zeitwoͤrter. Ferner giebt es Bey- woͤrter, in ſo ferne die Sache als andern anhaͤngig, oder als ein Beſtimmungsſtuͤck von andern angeſe- hen werden kann. Die Verwandlungen, die ſie lei- der, die dadurch koͤnnen gewirkt werden, ihre Urſa- che ꝛc. laſſen ſich ebenfalls durch Ableitungstheilchen, und daraus gebildete Hauptwoͤrter ausdruͤcken. Wenn hingegen das Wurzelwort ein Beywort iſt, und folg- lich eine Eigenſchaft oder Verhaͤltniß anzeigt, ſo laͤßt ſich auch hinwiederum die Sache daher benennen, de- ren es zukoͤmmt, die Handlungen, dadurch die Ei- genſchaft gewirkt oder veraͤndert wird, die Urſache, wodurch dieſes geſchieht, und von jeden dieſen Stuͤcken koͤnnen auch die verſchiedenen Modificationen durch Ab- leitungstheilchen naͤher beſtimmt werden. Ueberdieß laͤßt ſich jedes Beywort in ein Zuwort verwandeln, und dadurch wird es zu einem Beſtimmungsſtuͤck von Handlungen gemacht (§. 224.).
§. 273. Es iſt klar, daß man auch hiebey wieder- um den Ruͤckweg nehmen, und aus einem Zuwort, wenn es ein Wurzelwort iſt, ein Beywort machen kann. Wir haben dieſes bereits ſchon (§. 228.) ange- merkt, und dabey zugleich auch errinnert, daß die Vor- woͤrter ſowohl Ableitungstheilchen als Zuwoͤrter ange- ben koͤnnen. Da endlich die Bindwoͤrter ſich durch Abſtracta erklaͤren laſſen (§. 237.), ſo iſt gar kein Zwei- fel, daß dieſe Abſtracta nicht unmittelbar von den Bindwoͤrtern ſollten abgeleitet werden koͤnnen. Dieß will nun nicht ſagen, daß alle die bisher angefuͤhrten Moͤglichkeiten in den wirklichen Sprachen vorkommen,
oder
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VII. Hauptſtuͤck.
Wurzelworte oder von den davon abgeleiteten und naͤ-
her beſtimmten Zeitwoͤrtern bilden laſſen.
§. 272. Das Wurzelwort ſey ein Hauptwort, und
zeige folglich ein Ding an, ſo laſſen ſich davon die
Handlungen benennen, die man damit vornehmen
kann, und dieß giebt Zeitwoͤrter. Ferner giebt es Bey-
woͤrter, in ſo ferne die Sache als andern anhaͤngig,
oder als ein Beſtimmungsſtuͤck von andern angeſe-
hen werden kann. Die Verwandlungen, die ſie lei-
der, die dadurch koͤnnen gewirkt werden, ihre Urſa-
che ꝛc. laſſen ſich ebenfalls durch Ableitungstheilchen,
und daraus gebildete Hauptwoͤrter ausdruͤcken. Wenn
hingegen das Wurzelwort ein Beywort iſt, und folg-
lich eine Eigenſchaft oder Verhaͤltniß anzeigt, ſo laͤßt
ſich auch hinwiederum die Sache daher benennen, de-
ren es zukoͤmmt, die Handlungen, dadurch die Ei-
genſchaft gewirkt oder veraͤndert wird, die Urſache,
wodurch dieſes geſchieht, und von jeden dieſen Stuͤcken
koͤnnen auch die verſchiedenen Modificationen durch Ab-
leitungstheilchen naͤher beſtimmt werden. Ueberdieß
laͤßt ſich jedes Beywort in ein Zuwort verwandeln,
und dadurch wird es zu einem Beſtimmungsſtuͤck von
Handlungen gemacht (§. 224.).
§. 273. Es iſt klar, daß man auch hiebey wieder-
um den Ruͤckweg nehmen, und aus einem Zuwort,
wenn es ein Wurzelwort iſt, ein Beywort machen
kann. Wir haben dieſes bereits ſchon (§. 228.) ange-
merkt, und dabey zugleich auch errinnert, daß die Vor-
woͤrter ſowohl Ableitungstheilchen als Zuwoͤrter ange-
ben koͤnnen. Da endlich die Bindwoͤrter ſich durch
Abſtracta erklaͤren laſſen (§. 237.), ſo iſt gar kein Zwei-
fel, daß dieſe Abſtracta nicht unmittelbar von den
Bindwoͤrtern ſollten abgeleitet werden koͤnnen. Dieß
will nun nicht ſagen, daß alle die bisher angefuͤhrten
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon02_1764/170>, abgerufen am 12.12.2024.
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