Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.II. Hauptstück, 1. Entweder man findet, alle B seyn M, so ist nothwendig kein B, N. Denn durch die Natur der Eintheilung können M und N nicht beysammen seyn. 2. Oder man findet, kein B ist M, so sind alle B, N. Denn da durch die Natur der Einthei- lung M und N zusammen den ganzen Begriff A erschöpfen, in dessen Umfang B gehört: B aber nicht unter denen A ist, die M sind; so muß es nothwendig unter denen seyn, die N sind. 3. Oder man findet, daß nur etliche B, M sind, so sind die übrigen B, N, weil die B sämmtlich unter M oder N seyn müssen. Jn diesem Fall leidet B eben die Eintheilung in M und N, die der Begriff der Gattung A leidet, wor- unter B gehört. §. 98. Für die andre Art C lassen sich ähnliche Folgen 1. Findet man gleich, daß alle B, M sind, und folglich kein B unter N gehöre, so läßt sich daraus nicht folgern, daß alle C, N seyn müssen. Dieses geht nur an, wenn man zeigt, daß sich M nicht weiter als auf die A aus- dehne, die B sind. Denn in diesem Fall hat auch C nothwendig gleichen Umfang mit N. 2. Eben so, wenn man findet, daß kein B, M sey, so folgt nur daraus, daß alle B, N seyn. Man kann aber gleichfalls daraus keinen Schluß machen,
II. Hauptſtuͤck, 1. Entweder man findet, alle B ſeyn M, ſo iſt nothwendig kein B, N. Denn durch die Natur der Eintheilung koͤnnen M und N nicht beyſammen ſeyn. 2. Oder man findet, kein B iſt M, ſo ſind alle B, N. Denn da durch die Natur der Einthei- lung M und N zuſammen den ganzen Begriff A erſchoͤpfen, in deſſen Umfang B gehoͤrt: B aber nicht unter denen A iſt, die M ſind; ſo muß es nothwendig unter denen ſeyn, die N ſind. 3. Oder man findet, daß nur etliche B, M ſind, ſo ſind die uͤbrigen B, N, weil die B ſaͤmmtlich unter M oder N ſeyn muͤſſen. Jn dieſem Fall leidet B eben die Eintheilung in M und N, die der Begriff der Gattung A leidet, wor- unter B gehoͤrt. §. 98. Fuͤr die andre Art C laſſen ſich aͤhnliche Folgen 1. Findet man gleich, daß alle B, M ſind, und folglich kein B unter N gehoͤre, ſo laͤßt ſich daraus nicht folgern, daß alle C, N ſeyn muͤſſen. Dieſes geht nur an, wenn man zeigt, daß ſich M nicht weiter als auf die A aus- dehne, die B ſind. Denn in dieſem Fall hat auch C nothwendig gleichen Umfang mit N. 2. Eben ſo, wenn man findet, daß kein B, M ſey, ſo folgt nur daraus, daß alle B, N ſeyn. Man kann aber gleichfalls daraus keinen Schluß machen,
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II. Hauptſtuͤck,
1. Entweder man findet, alle B ſeyn M, ſo iſt
nothwendig kein B, N. Denn durch die
Natur der Eintheilung koͤnnen M und N
nicht beyſammen ſeyn.
2. Oder man findet, kein B iſt M, ſo ſind alle B,
N. Denn da durch die Natur der Einthei-
lung M und N zuſammen den ganzen Begriff
A erſchoͤpfen, in deſſen Umfang B gehoͤrt: B
aber nicht unter denen A iſt, die M ſind; ſo
muß es nothwendig unter denen ſeyn, die
N ſind.
3. Oder man findet, daß nur etliche B, M ſind, ſo
ſind die uͤbrigen B, N, weil die B ſaͤmmtlich
unter M oder N ſeyn muͤſſen. Jn dieſem
Fall leidet B eben die Eintheilung in M und
N, die der Begriff der Gattung A leidet, wor-
unter B gehoͤrt.
§. 98.
Fuͤr die andre Art C laſſen ſich aͤhnliche Folgen
ziehen, wenn man ſie, eben ſo wie B, beſonders mit
M und N vergleicht. Wir merken nur an, daß dieſe
beſondere Vergleichung nothwendig iſt, weil ſich aus
dem, ſo man fuͤr B gefunden, kein Schluß auf C ma-
chen laͤßt. Denn
1. Findet man gleich, daß alle B, M ſind, und
folglich kein B unter N gehoͤre, ſo laͤßt ſich
daraus nicht folgern, daß alle C, N ſeyn
muͤſſen. Dieſes geht nur an, wenn man zeigt,
daß ſich M nicht weiter als auf die A aus-
dehne, die B ſind. Denn in dieſem Fall hat
auch C nothwendig gleichen Umfang mit N.
2. Eben ſo, wenn man findet, daß kein B, M ſey,
ſo folgt nur daraus, daß alle B, N ſeyn. Man
kann aber gleichfalls daraus keinen Schluß
machen,
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