Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.des Wahren und Jrrigen. (§. 296. Dianoiol.) und macht eben den Schlußsatzverneinend, den der Satz: A ist B, bejahend macht. (§. cit.) Da nun in beyden Fällen die Form richtig, und die übrigen Vordersätze wahr gesetzt werden, so wird auch der bejahende Schlußsatz wahr seyn, und daher den verneinenden nothwendig falsch machen. Demnach kann aus dem Satze: A ist nicht B, keine Wahrheit erwiesen oder hergeleitet werden, so oft der Satz: A ist B, wahr ist. Uebrigens, da wir den Beweis dieses Satzes auf einige Bedingungen setzen, so wollen wir auch den Satz selbst noch nicht weiter aus- dehnen. Man sehe die Anmerkung in dem folgenden (§. 174.) und (§. 405. Dianoiol.) §. 169. Jeder falsche Satz widerspricht einer Wahr- §. 170. Was keiner Wahrheit widerspricht, ist §. 171. Aus einem falschen Satze können immer Satz:
des Wahren und Jrrigen. (§. 296. Dianoiol.) und macht eben den Schlußſatzverneinend, den der Satz: A iſt B, bejahend macht. (§. cit.) Da nun in beyden Faͤllen die Form richtig, und die uͤbrigen Vorderſaͤtze wahr geſetzt werden, ſo wird auch der bejahende Schlußſatz wahr ſeyn, und daher den verneinenden nothwendig falſch machen. Demnach kann aus dem Satze: A iſt nicht B, keine Wahrheit erwieſen oder hergeleitet werden, ſo oft der Satz: A iſt B, wahr iſt. Uebrigens, da wir den Beweis dieſes Satzes auf einige Bedingungen ſetzen, ſo wollen wir auch den Satz ſelbſt noch nicht weiter aus- dehnen. Man ſehe die Anmerkung in dem folgenden (§. 174.) und (§. 405. Dianoiol.) §. 169. Jeder falſche Satz widerſpricht einer Wahr- §. 170. Was keiner Wahrheit widerſpricht, iſt §. 171. Aus einem falſchen Satze koͤnnen immer Satz:
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des Wahren und Jrrigen.
(§. 296. Dianoiol.) und macht eben den Schlußſatz
verneinend, den der Satz: A iſt B, bejahend macht.
(§. cit.) Da nun in beyden Faͤllen die Form richtig,
und die uͤbrigen Vorderſaͤtze wahr geſetzt werden, ſo
wird auch der bejahende Schlußſatz wahr ſeyn, und
daher den verneinenden nothwendig falſch machen.
Demnach kann aus dem Satze: A iſt nicht B, keine
Wahrheit erwieſen oder hergeleitet werden, ſo oft der
Satz: A iſt B, wahr iſt. Uebrigens, da wir den
Beweis dieſes Satzes auf einige Bedingungen ſetzen, ſo
wollen wir auch den Satz ſelbſt noch nicht weiter aus-
dehnen. Man ſehe die Anmerkung in dem folgenden
(§. 174.) und (§. 405. Dianoiol.)
§. 169.
Jeder falſche Satz widerſpricht einer Wahr-
heit. Es ſey der falſche Satz: A iſt B. Demnach
iſt der Satz: A iſt nicht B, wahr. Nun ſind B
und nicht B widerſprechend, folglich iſt der falſche
Satz: A iſt B, dem wahren: A iſt nicht B, wider-
ſprechend.
§. 170.
Was keiner Wahrheit widerſpricht, iſt
gleichfalls wahr. Man ſetze, es ſey nicht wahr,
ſo wird es, vermoͤge des vorhergehenden § einer Wahr-
heit widerſprechen. Dieſes iſt aber der Bedingung
des Satzes zuwider: folglich iſt das, was keiner
Wahrheit widerſpricht, ebenfalls wahr.
§. 171.
Aus einem falſchen Satze koͤnnen immer
Saͤtze hergeleitet werden, die einem wahren
Satze widerſprechen. Da der Satz falſch iſt, ſo
iſt das Gegentheil wahr. (§. 166.) Man mache nun
aus dem Gegentheil einen Satz von gleicher Form, in-
dem man den Satz: A iſt B, oder nicht B, in den
Satz:
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