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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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so die einfachen Begriffe angeben.
vermehrt oder vermindert werden, so sind die
herauskommenden Größen ebenfalls gleich.

§. 116.

Diese Grundsätze, aus denen sich leicht specialere
herleiten lassen, sind in der ganzen Mathematik von
sehr ausgedehntem Gebrauche, und es ist nicht zu
zweifeln, daß nicht auch die weit allgemeinere Grund-
sätze von der Jdentität, aus welchen sie hergeleitet
sind, (§. 112. 113.) eben so brauchbar gemacht wer-
den können.

§. 117.

Da sich bey den Zahlen, bey den Dimensionen der
Ausdehnung, bey der Dauer, Bewegung, Geschwin-
digkeit, Kraft, Guten, (§ 74. 79. 86. 91. 102. 107.)
und überhaupt, wo Größen oder Grade von 0 bis ins
Unendliche oder wenigstens bis auf eine determinirte
Einheit gehen, jeder Theil der Größe oder jeder Grad
wiederholen läßt: so macht die Anzahl der Wieder-
holungen ein Verhältniß aus, wodurch bestimmt
wird: wie vielmal eine Sache größer sey, als eine
andre. Und dieses Verhältniß, Ratio dient dem-
nach, eine Größe durch eine andre, und zwar ohne
Zuziehung einiger andern Größen zu bestimmen. Von
diesem Begriffe haben wir in der Dianoiologie, (§. 12.)
die Definition eines Verhältnißbegriffes überhaupt
abstrahirt. Denn da die Dinge oder Begriffe, die
wir mit einander zu vergleichen haben, nicht immer
ganz oder in allen Absichten einerley sind, so wird die
Aehnlichkeit und Verschiedenheit durch solche Verhält-
nißbegriffe angezeigt, und diese sind sehr oft von dem
Eindrucke hergenommen, den die Verschiedenheit oder
auch die Aehnlichkeit der Dinge auf uns macht. Die
Präpositionen zu, bey, vor, nach, neben, durch,
für etc.
und eine Menge von den Aduerbiis oder

Bey-
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ſo die einfachen Begriffe angeben.
vermehrt oder vermindert werden, ſo ſind die
herauskommenden Groͤßen ebenfalls gleich.

§. 116.

Dieſe Grundſaͤtze, aus denen ſich leicht ſpecialere
herleiten laſſen, ſind in der ganzen Mathematik von
ſehr ausgedehntem Gebrauche, und es iſt nicht zu
zweifeln, daß nicht auch die weit allgemeinere Grund-
ſaͤtze von der Jdentitaͤt, aus welchen ſie hergeleitet
ſind, (§. 112. 113.) eben ſo brauchbar gemacht wer-
den koͤnnen.

§. 117.

Da ſich bey den Zahlen, bey den Dimenſionen der
Ausdehnung, bey der Dauer, Bewegung, Geſchwin-
digkeit, Kraft, Guten, (§ 74. 79. 86. 91. 102. 107.)
und uͤberhaupt, wo Groͤßen oder Grade von 0 bis ins
Unendliche oder wenigſtens bis auf eine determinirte
Einheit gehen, jeder Theil der Groͤße oder jeder Grad
wiederholen laͤßt: ſo macht die Anzahl der Wieder-
holungen ein Verhaͤltniß aus, wodurch beſtimmt
wird: wie vielmal eine Sache groͤßer ſey, als eine
andre. Und dieſes Verhaͤltniß, Ratio dient dem-
nach, eine Groͤße durch eine andre, und zwar ohne
Zuziehung einiger andern Groͤßen zu beſtimmen. Von
dieſem Begriffe haben wir in der Dianoiologie, (§. 12.)
die Definition eines Verhaͤltnißbegriffes uͤberhaupt
abſtrahirt. Denn da die Dinge oder Begriffe, die
wir mit einander zu vergleichen haben, nicht immer
ganz oder in allen Abſichten einerley ſind, ſo wird die
Aehnlichkeit und Verſchiedenheit durch ſolche Verhaͤlt-
nißbegriffe angezeigt, und dieſe ſind ſehr oft von dem
Eindrucke hergenommen, den die Verſchiedenheit oder
auch die Aehnlichkeit der Dinge auf uns macht. Die
Praͤpoſitionen zu, bey, vor, nach, neben, durch,
fuͤr ꝛc.
und eine Menge von den Aduerbiis oder

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[515/0537] ſo die einfachen Begriffe angeben. vermehrt oder vermindert werden, ſo ſind die herauskommenden Groͤßen ebenfalls gleich. §. 116. Dieſe Grundſaͤtze, aus denen ſich leicht ſpecialere herleiten laſſen, ſind in der ganzen Mathematik von ſehr ausgedehntem Gebrauche, und es iſt nicht zu zweifeln, daß nicht auch die weit allgemeinere Grund- ſaͤtze von der Jdentitaͤt, aus welchen ſie hergeleitet ſind, (§. 112. 113.) eben ſo brauchbar gemacht wer- den koͤnnen. §. 117. Da ſich bey den Zahlen, bey den Dimenſionen der Ausdehnung, bey der Dauer, Bewegung, Geſchwin- digkeit, Kraft, Guten, (§ 74. 79. 86. 91. 102. 107.) und uͤberhaupt, wo Groͤßen oder Grade von 0 bis ins Unendliche oder wenigſtens bis auf eine determinirte Einheit gehen, jeder Theil der Groͤße oder jeder Grad wiederholen laͤßt: ſo macht die Anzahl der Wieder- holungen ein Verhaͤltniß aus, wodurch beſtimmt wird: wie vielmal eine Sache groͤßer ſey, als eine andre. Und dieſes Verhaͤltniß, Ratio dient dem- nach, eine Groͤße durch eine andre, und zwar ohne Zuziehung einiger andern Groͤßen zu beſtimmen. Von dieſem Begriffe haben wir in der Dianoiologie, (§. 12.) die Definition eines Verhaͤltnißbegriffes uͤberhaupt abſtrahirt. Denn da die Dinge oder Begriffe, die wir mit einander zu vergleichen haben, nicht immer ganz oder in allen Abſichten einerley ſind, ſo wird die Aehnlichkeit und Verſchiedenheit durch ſolche Verhaͤlt- nißbegriffe angezeigt, und dieſe ſind ſehr oft von dem Eindrucke hergenommen, den die Verſchiedenheit oder auch die Aehnlichkeit der Dinge auf uns macht. Die Praͤpoſitionen zu, bey, vor, nach, neben, durch, fuͤr ꝛc. und eine Menge von den Aduerbiis oder Bey- K k 2

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/537>, abgerufen am 22.11.2024.