Da überhaupt die synthetischen |Methoden zu keinem bestimmten Ziele führen, (§. 329. 541.) so können wir auch diese Art von Versuchen synthetisch nennen. Denn hier fängt man, bey den Datis oder Vordersätzen an, und läßt die Natur den Schlußsatz angeben, der daraus folgt, und den man selbst nicht voraussehen kann, weil die Kräfte und Wirkungen der Natur, so bey dem Versuche vorkommen, noch un- bekannt sind. Es ist unstreitig, daß man auf diese Art|Vorrath zu fernerer Erkenntniß sammlet. Es sind Fragen, die man der Natur zu beantworten vorlegt, und wobey man von der Antwort nichts vor- aus sieht.
§. 577.
Diese synthetische Methode erstreckt sich aber überhaupt auf Erfahrungen, Beobachtungen und Versuche. Der Unterschied besteht nur darinn, daß die Natur bey den Erfahrungen selbst, und vor- nehmlich redt, daß man sie nicht wohl überhören kann, bey den Beobachtungen redt sie zwar auch, aber man muß mit Bewußtseyn zuhören; Und bey den Ver- suchen muß man sie fragen, und auf die Antwort mer- ken. (§. 557, 558.) Auf alle drey Arten gelangen wir zu einem Vorrath von Begriffen und Sätzen, der sich zur Erweiterung der Erkenntniß und zur Ausübung gebrauchen läßt. (§. 536, 537.)
§. 578.
Wir haben hiebey dreyerley Fälle. Der erste ist, daß wir schlechthin die Dinge der Natur anschauen, oder überhaupt empfinden, und zwar besonders diejenigen, deren Erkenntniß wir künftig vor andern uns zu gebrauchen haben. Wie-
| fern
von der Erfahrung.
§. 576.
Da uͤberhaupt die ſynthetiſchen |Methoden zu keinem beſtimmten Ziele fuͤhren, (§. 329. 541.) ſo koͤnnen wir auch dieſe Art von Verſuchen ſynthetiſch nennen. Denn hier faͤngt man, bey den Datis oder Vorderſaͤtzen an, und laͤßt die Natur den Schlußſatz angeben, der daraus folgt, und den man ſelbſt nicht vorausſehen kann, weil die Kraͤfte und Wirkungen der Natur, ſo bey dem Verſuche vorkommen, noch un- bekannt ſind. Es iſt unſtreitig, daß man auf dieſe Art|Vorrath zu fernerer Erkenntniß ſammlet. Es ſind Fragen, die man der Natur zu beantworten vorlegt, und wobey man von der Antwort nichts vor- aus ſieht.
§. 577.
Dieſe ſynthetiſche Methode erſtreckt ſich aber uͤberhaupt auf Erfahrungen, Beobachtungen und Verſuche. Der Unterſchied beſteht nur darinn, daß die Natur bey den Erfahrungen ſelbſt, und vor- nehmlich redt, daß man ſie nicht wohl uͤberhoͤren kann, bey den Beobachtungen redt ſie zwar auch, aber man muß mit Bewußtſeyn zuhoͤren; Und bey den Ver- ſuchen muß man ſie fragen, und auf die Antwort mer- ken. (§. 557, 558.) Auf alle drey Arten gelangen wir zu einem Vorrath von Begriffen und Saͤtzen, der ſich zur Erweiterung der Erkenntniß und zur Ausuͤbung gebrauchen laͤßt. (§. 536, 537.)
§. 578.
Wir haben hiebey dreyerley Faͤlle. Der erſte iſt, daß wir ſchlechthin die Dinge der Natur anſchauen, oder uͤberhaupt empfinden, und zwar beſonders diejenigen, deren Erkenntniß wir kuͤnftig vor andern uns zu gebrauchen haben. Wie-
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von der Erfahrung.
§. 576.
Da uͤberhaupt die ſynthetiſchen |Methoden
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koͤnnen wir auch dieſe Art von Verſuchen ſynthetiſch
nennen. Denn hier faͤngt man, bey den Datis oder
Vorderſaͤtzen an, und laͤßt die Natur den Schlußſatz
angeben, der daraus folgt, und den man ſelbſt nicht
vorausſehen kann, weil die Kraͤfte und Wirkungen der
Natur, ſo bey dem Verſuche vorkommen, noch un-
bekannt ſind. Es iſt unſtreitig, daß man auf dieſe
Art|Vorrath zu fernerer Erkenntniß ſammlet. Es
ſind Fragen, die man der Natur zu beantworten
vorlegt, und wobey man von der Antwort nichts vor-
aus ſieht.
§. 577.
Dieſe ſynthetiſche Methode erſtreckt ſich aber
uͤberhaupt auf Erfahrungen, Beobachtungen und
Verſuche. Der Unterſchied beſteht nur darinn,
daß die Natur bey den Erfahrungen ſelbſt, und vor-
nehmlich redt, daß man ſie nicht wohl uͤberhoͤren kann,
bey den Beobachtungen redt ſie zwar auch, aber man
muß mit Bewußtſeyn zuhoͤren; Und bey den Ver-
ſuchen muß man ſie fragen, und auf die Antwort mer-
ken. (§. 557, 558.) Auf alle drey Arten gelangen
wir zu einem Vorrath von Begriffen und Saͤtzen,
der ſich zur Erweiterung der Erkenntniß und zur
Ausuͤbung gebrauchen laͤßt. (§. 536, 537.)
§. 578.
Wir haben hiebey dreyerley Faͤlle. Der erſte
iſt, daß wir ſchlechthin die Dinge der Natur
anſchauen, oder uͤberhaupt empfinden, und
zwar beſonders diejenigen, deren Erkenntniß wir
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/389>, abgerufen am 23.11.2024.
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