scheiden besteht, sondern das, was man zu wissen ver- langt, ganz angeben muß. Z. E. Man fragt nach Ursachen, Gründen, Beweisen, nach der Be- schaffenheit einer Sache, nach den Prädicaten eines Subjectes, und umgekehrt, nach den Sub- jecten eines Prädicats, nach dem Verhältniß zweyer oder mehrerer Dinge, nach den Mitteln einer Bedingung Genüge zu leisten, oder eine Absicht zu erreichen, nach den Absichten, zu welchen ge- gebene oder vorhandene Sachen als Mittel dienen, nach den Wirkungen einer Ursache, nach Regeln und Vorschriften bey Handlungen etc. Solche Fragen sind nun in aller Form Aufgaben, weil man dabey Data und Quaesita hat.
§. 442.
Es lassen sich aber auch die erstere Art von Fra- gen in diese Form bringen, wenn man in dem Satze, nach dessen Richtigkeit gefragt wird, das Subject oder Prädicat unbestimmt läßt, oder es nur durch den Begriff einer höhern Gattung ausdrückt. Z. E. Unter welche Art von Weltkörpern die Sonne gehöre, welches die Beschaffenheit der metaphysischen Beweise sey etc. Hier ist nun nicht mehr mit ja oder nein zu antworten, sondern die Antwort besteht in einer vollständigen Auflösung der Frage. Sie wird daher schwerer, aber dagegen läßt sie kem leeres, wie wenn die Frage nur hätte müssen verneint werden.
§. 443.
Man kann die sechs Fälle, die wir in vorherge- hendem Hauptstücke für den Mittelweg zwischen der synthetischen und analytischen Methode zu beweisen gefunden haben, (§. 330--346.) ingleichem auch, was wir von der specialern analytischen Methode (§. 404--422) gesagt haben, hieher rechnen, weil
alles
VII. Hauptſtuͤck,
ſcheiden beſteht, ſondern das, was man zu wiſſen ver- langt, ganz angeben muß. Z. E. Man fragt nach Urſachen, Gruͤnden, Beweiſen, nach der Be- ſchaffenheit einer Sache, nach den Praͤdicaten eines Subjectes, und umgekehrt, nach den Sub- jecten eines Praͤdicats, nach dem Verhaͤltniß zweyer oder mehrerer Dinge, nach den Mitteln einer Bedingung Genuͤge zu leiſten, oder eine Abſicht zu erreichen, nach den Abſichten, zu welchen ge- gebene oder vorhandene Sachen als Mittel dienen, nach den Wirkungen einer Urſache, nach Regeln und Vorſchriften bey Handlungen ꝛc. Solche Fragen ſind nun in aller Form Aufgaben, weil man dabey Data und Quaeſita hat.
§. 442.
Es laſſen ſich aber auch die erſtere Art von Fra- gen in dieſe Form bringen, wenn man in dem Satze, nach deſſen Richtigkeit gefragt wird, das Subject oder Praͤdicat unbeſtimmt laͤßt, oder es nur durch den Begriff einer hoͤhern Gattung ausdruͤckt. Z. E. Unter welche Art von Weltkoͤrpern die Sonne gehoͤre, welches die Beſchaffenheit der metaphyſiſchen Beweiſe ſey ꝛc. Hier iſt nun nicht mehr mit ja oder nein zu antworten, ſondern die Antwort beſteht in einer vollſtaͤndigen Aufloͤſung der Frage. Sie wird daher ſchwerer, aber dagegen laͤßt ſie kem leeres, wie wenn die Frage nur haͤtte muͤſſen verneint werden.
§. 443.
Man kann die ſechs Faͤlle, die wir in vorherge- hendem Hauptſtuͤcke fuͤr den Mittelweg zwiſchen der ſynthetiſchen und analytiſchen Methode zu beweiſen gefunden haben, (§. 330—346.) ingleichem auch, was wir von der ſpecialern analytiſchen Methode (§. 404—422) geſagt haben, hieher rechnen, weil
alles
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VII. Hauptſtuͤck,
ſcheiden beſteht, ſondern das, was man zu wiſſen ver-
langt, ganz angeben muß. Z. E. Man fragt nach
Urſachen, Gruͤnden, Beweiſen, nach der Be-
ſchaffenheit einer Sache, nach den Praͤdicaten
eines Subjectes, und umgekehrt, nach den Sub-
jecten eines Praͤdicats, nach dem Verhaͤltniß
zweyer oder mehrerer Dinge, nach den Mitteln einer
Bedingung Genuͤge zu leiſten, oder eine Abſicht
zu erreichen, nach den Abſichten, zu welchen ge-
gebene oder vorhandene Sachen als Mittel dienen,
nach den Wirkungen einer Urſache, nach Regeln
und Vorſchriften bey Handlungen ꝛc. Solche
Fragen ſind nun in aller Form Aufgaben, weil man
dabey Data und Quaeſita hat.
§. 442.
Es laſſen ſich aber auch die erſtere Art von Fra-
gen in dieſe Form bringen, wenn man in dem Satze,
nach deſſen Richtigkeit gefragt wird, das Subject
oder Praͤdicat unbeſtimmt laͤßt, oder es nur durch
den Begriff einer hoͤhern Gattung ausdruͤckt. Z. E.
Unter welche Art von Weltkoͤrpern die Sonne gehoͤre,
welches die Beſchaffenheit der metaphyſiſchen Beweiſe
ſey ꝛc. Hier iſt nun nicht mehr mit ja oder nein zu
antworten, ſondern die Antwort beſteht in einer
vollſtaͤndigen Aufloͤſung der Frage. Sie wird daher
ſchwerer, aber dagegen laͤßt ſie kem leeres, wie wenn
die Frage nur haͤtte muͤſſen verneint werden.
§. 443.
Man kann die ſechs Faͤlle, die wir in vorherge-
hendem Hauptſtuͤcke fuͤr den Mittelweg zwiſchen der
ſynthetiſchen und analytiſchen Methode zu beweiſen
gefunden haben, (§. 330—346.) ingleichem auch,
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/308>, abgerufen am 16.07.2024.
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