sich durch die Primzahl e theilen läßt, so kann auch das nächst vorhergehende dadurch getheilt werden. Nun aber vermöge der Bedingung des Lehrsatzes läßt sich an durch e theilen, folglich auch an--1, folg- lich auch an--2 etc. und aus gleichem Grunde alle Glie- der bis an das zweyte, a mit eingeschlossen.
§. 399.
Man sieht aus diesem nur kurz angeführten Bey- spiele, daß der Beweis, welcher nur von einem Glie- de auf das nächst vorhergehende sich erstreckt, des- wegen auf alle ausgedehnt werden kann, weil jede Glieder mit dem nächst vorhergehenden durch ein all- gemeines Gesetz verbunden sind, und weil der Be- weis sich auf dieses Gesetz und auf die Natur der Primzahlen gründet. Auf eine ähnliche Art beweist man in der Analytik die allgemeinen Gesetze von un- endlichen Reihen.
§. 400.
Wir wollen diesem Beyspiele ein andres beyfü- gen, so wir aus dem §. 318. nehmen können. Man habe eine Reihe von Schlüssen in Barbara, derge- stalt, daß der Schlußsatz eines jeden Schlusses der Obersatz im nächstfolgenden sey. Als z. E.
T ist B
P ist B
S ist B
M ist B
R ist B
etc.
P ist T
S ist P
M ist S
R ist M
N ist R
P ist B
S ist B
M ist B
R ist B
N ist B
Man setze, die Untersätze in diesen Schlüssen seyn alle wahr, so werden alle Obersätze und Schlußsätze falsch seyn, wenn der erste Obersatz: T ist B, falsch ist.
§. 401.
Der Beweis dieser Aussage kann nun wiederum so geführt werden, daß man zeigt, daß, wenn in einem beliebigen von diesen Schlüssen der Obersatz
falsch
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von den Beweiſen.
ſich durch die Primzahl e theilen laͤßt, ſo kann auch das naͤchſt vorhergehende dadurch getheilt werden. Nun aber vermoͤge der Bedingung des Lehrſatzes laͤßt ſich an durch e theilen, folglich auch an—1, folg- lich auch an—2 ꝛc. und aus gleichem Grunde alle Glie- der bis an das zweyte, a mit eingeſchloſſen.
§. 399.
Man ſieht aus dieſem nur kurz angefuͤhrten Bey- ſpiele, daß der Beweis, welcher nur von einem Glie- de auf das naͤchſt vorhergehende ſich erſtreckt, des- wegen auf alle ausgedehnt werden kann, weil jede Glieder mit dem naͤchſt vorhergehenden durch ein all- gemeines Geſetz verbunden ſind, und weil der Be- weis ſich auf dieſes Geſetz und auf die Natur der Primzahlen gruͤndet. Auf eine aͤhnliche Art beweiſt man in der Analytik die allgemeinen Geſetze von un- endlichen Reihen.
§. 400.
Wir wollen dieſem Beyſpiele ein andres beyfuͤ- gen, ſo wir aus dem §. 318. nehmen koͤnnen. Man habe eine Reihe von Schluͤſſen in Barbara, derge- ſtalt, daß der Schlußſatz eines jeden Schluſſes der Oberſatz im naͤchſtfolgenden ſey. Als z. E.
T iſt B
P iſt B
S iſt B
M iſt B
R iſt B
etc.
P iſt T
S iſt P
M iſt S
R iſt M
N iſt R
P iſt B
S iſt B
M iſt B
R iſt B
N iſt B
Man ſetze, die Unterſaͤtze in dieſen Schluͤſſen ſeyn alle wahr, ſo werden alle Oberſaͤtze und Schlußſaͤtze falſch ſeyn, wenn der erſte Oberſatz: T iſt B, falſch iſt.
§. 401.
Der Beweis dieſer Ausſage kann nun wiederum ſo gefuͤhrt werden, daß man zeigt, daß, wenn in einem beliebigen von dieſen Schluͤſſen der Oberſatz
falſch
R 3
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von den Beweiſen.
ſich durch die Primzahl e theilen laͤßt, ſo kann auch
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Nun aber vermoͤge der Bedingung des Lehrſatzes
laͤßt ſich an durch e theilen, folglich auch an—1, folg-
lich auch an—2 ꝛc. und aus gleichem Grunde alle Glie-
der bis an das zweyte, a mit eingeſchloſſen.
§. 399.
Man ſieht aus dieſem nur kurz angefuͤhrten Bey-
ſpiele, daß der Beweis, welcher nur von einem Glie-
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weis ſich auf dieſes Geſetz und auf die Natur der
Primzahlen gruͤndet. Auf eine aͤhnliche Art beweiſt
man in der Analytik die allgemeinen Geſetze von un-
endlichen Reihen.
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gen, ſo wir aus dem §. 318. nehmen koͤnnen. Man
habe eine Reihe von Schluͤſſen in Barbara, derge-
ſtalt, daß der Schlußſatz eines jeden Schluſſes der
Oberſatz im naͤchſtfolgenden ſey. Als z. E.
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P iſt B S iſt B M iſt B R iſt B N iſt B
Man ſetze, die Unterſaͤtze in dieſen Schluͤſſen ſeyn
alle wahr, ſo werden alle Oberſaͤtze und Schlußſaͤtze
falſch ſeyn, wenn der erſte Oberſatz: T iſt B, falſch
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§. 401.
Der Beweis dieſer Ausſage kann nun wiederum
ſo gefuͤhrt werden, daß man zeigt, daß, wenn in
einem beliebigen von dieſen Schluͤſſen der Oberſatz
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/283>, abgerufen am 23.02.2025.
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