beyden Fällen wird sich durch diese Formel zeigen. Der Satz sey:
Wenn A, B ist: so ist C, D.
Soll dieser apogogisch bewiesen werden, so beweist man entweder den Satz:
Wenn C nicht D wäre: so würde A nicht B seyn,
und durch diesen Beweis wird folglich die Bedingung des ersten Satzes umgestoßen. Oder aber man schließt so:
Wenn C nicht D ist; so ist E nicht F.
Wenn E nicht F ist; so ist G nicht G.
und damit verfällt man auf offenbare Widersprüche. Man schließt demnach, daß C, D seyn müsse, wenn die Bedingung: AistB, statt hat.
§. 368.
Wir haben bisher gesehen, daß die zweyte Figur an sich schon (§. 358 seqq.) die übrigen Figuren ver- mittelst der zweyten (§. 362. 363.) apogogische Be- weise geben können, und folglich auch allgemein beja- hende Sätze sich apogogisch beweisen lassen, wenn man die Schlüße in Barbara, Caspida, Saccapa, Dispaca, nach der vorhin (§. 363.) gegebenen Anweisung in die Form apogogischer Beweise verwandelt. Es ver- dienen aber unter den bejahenden Sätzen die identi- schen eine besondre Aufmerksamkeit. Denn da diese auch umgekehrt allgemein bleiben (§. 124.) so lassen sie sich, so oft es nicht Grundsätze sind (§. 146.) gerade und umgekehrt beweisen, und gemeiniglich ist einer dieser Beweise apogogisch, indem man aus dem Ge- gentheil des umgekehrten Satzes etwas herleitet, wel- ches dem directen widerspricht: Z. E.
Der directe Satz sey: alle A sind B. Der um- gekehrte alle B sind A. Ersterer sey bewiesen, so
kann
VI. Hauptſtuͤck,
beyden Faͤllen wird ſich durch dieſe Formel zeigen. Der Satz ſey:
Wenn A, B iſt: ſo iſt C, D.
Soll dieſer apogogiſch bewieſen werden, ſo beweiſt man entweder den Satz:
Wenn C nicht D waͤre: ſo wuͤrde A nicht B ſeyn,
und durch dieſen Beweis wird folglich die Bedingung des erſten Satzes umgeſtoßen. Oder aber man ſchließt ſo:
Wenn C nicht D iſt; ſo iſt E nicht F.
Wenn E nicht F iſt; ſo iſt G nicht G.
und damit verfaͤllt man auf offenbare Widerſpruͤche. Man ſchließt demnach, daß C, D ſeyn muͤſſe, wenn die Bedingung: AiſtB, ſtatt hat.
§. 368.
Wir haben bisher geſehen, daß die zweyte Figur an ſich ſchon (§. 358 ſeqq.) die uͤbrigen Figuren ver- mittelſt der zweyten (§. 362. 363.) apogogiſche Be- weiſe geben koͤnnen, und folglich auch allgemein beja- hende Saͤtze ſich apogogiſch beweiſen laſſen, wenn man die Schluͤße in Barbara, Caſpida, Saccapa, Diſpaca, nach der vorhin (§. 363.) gegebenen Anweiſung in die Form apogogiſcher Beweiſe verwandelt. Es ver- dienen aber unter den bejahenden Saͤtzen die identi- ſchen eine beſondre Aufmerkſamkeit. Denn da dieſe auch umgekehrt allgemein bleiben (§. 124.) ſo laſſen ſie ſich, ſo oft es nicht Grundſaͤtze ſind (§. 146.) gerade und umgekehrt beweiſen, und gemeiniglich iſt einer dieſer Beweiſe apogogiſch, indem man aus dem Ge- gentheil des umgekehrten Satzes etwas herleitet, wel- ches dem directen widerſpricht: Z. E.
Der directe Satz ſey: alle A ſind B. Der um- gekehrte alle B ſind A. Erſterer ſey bewieſen, ſo
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VI. Hauptſtuͤck,
beyden Faͤllen wird ſich durch dieſe Formel zeigen. Der
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Wenn A, B iſt: ſo iſt C, D.
Soll dieſer apogogiſch bewieſen werden, ſo beweiſt
man entweder den Satz:
Wenn C nicht D waͤre: ſo wuͤrde A nicht B
ſeyn,
und durch dieſen Beweis wird folglich die Bedingung
des erſten Satzes umgeſtoßen. Oder aber man
ſchließt ſo:
Wenn C nicht D iſt; ſo iſt E nicht F.
Wenn E nicht F iſt; ſo iſt G nicht G.
und damit verfaͤllt man auf offenbare Widerſpruͤche.
Man ſchließt demnach, daß C, D ſeyn muͤſſe, wenn
die Bedingung: A iſt B, ſtatt hat.
§. 368.
Wir haben bisher geſehen, daß die zweyte Figur
an ſich ſchon (§. 358 ſeqq.) die uͤbrigen Figuren ver-
mittelſt der zweyten (§. 362. 363.) apogogiſche Be-
weiſe geben koͤnnen, und folglich auch allgemein beja-
hende Saͤtze ſich apogogiſch beweiſen laſſen, wenn man
die Schluͤße in Barbara, Caſpida, Saccapa, Diſpaca,
nach der vorhin (§. 363.) gegebenen Anweiſung in
die Form apogogiſcher Beweiſe verwandelt. Es ver-
dienen aber unter den bejahenden Saͤtzen die identi-
ſchen eine beſondre Aufmerkſamkeit. Denn da dieſe
auch umgekehrt allgemein bleiben (§. 124.) ſo laſſen ſie
ſich, ſo oft es nicht Grundſaͤtze ſind (§. 146.) gerade
und umgekehrt beweiſen, und gemeiniglich iſt einer
dieſer Beweiſe apogogiſch, indem man aus dem Ge-
gentheil des umgekehrten Satzes etwas herleitet, wel-
ches dem directen widerſpricht: Z. E.
Der directe Satz ſey: alle A ſind B. Der um-
gekehrte alle B ſind A. Erſterer ſey bewieſen, ſo
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/260>, abgerufen am 18.12.2024.
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