dazu dient, und folglich die Schlüße in Darapti, Di- samis und Datisi auf solche Particularsätze führen, weil sie, wie jede Schlüsse der dritten Figur Bey- spiele geben. (§. 227. 232.) Weis man aber, daß etliche D, B sind; so kömmt die Frage, welche es sind, sehr natürlich vor.
§. 341.
Der dritte Fall hat noch allgemeinere Anlässe, weil er weiter nichts fordert, als daß das Prädicat B ein wirklicher Begriff sey, und folglich im Reiche der Möglichkeit vorkomme Hiezu dient aber jeder, so wohl allgemein als particular bejahender Satz, des- sen Subject ein mögliches und reales Ding ist. Fin- det man demnach solche, so ist wiederum die Frage sehr natürlich, jede Subjecte zu finden, denen das Prädicat B zukomme?
§. 342.
Bey dem vierten Fall (§. 334.) muß man so viel wissen, daß der Begriff des Prädicats in den Neben- arten des Subjects vorkomme, und darinn besondere Bestimmungen habe, welches letztere an sich schon na- türlich ist. (§. 8.) Da ferner jedes Subject, wenn es nicht unmittelbar unter die höchste Gattung ge- hört, noch Nebenarten hat, so darf man sich nur versichern, daß das Prädicat nicht eines seiner eignen Merkmaale sey, folglich auch in den Nebenarten mit vorkomme, so hat man den Anlaß zu der Frage, welche Bestimmungen das Prädicat in den Nebenarten ha- be, vollständig.
§. 343.
Der fünfte Fall fordert gleichfalls, daß man über- haupt wissen müsse, daß zween Begriffe einander auf eine gewisse Art oder unter gewissen Bedingun-
gen,
VI. Hauptſtuͤck,
Etliche D ſind B
dazu dient, und folglich die Schluͤße in Darapti, Di- ſamis und Datiſi auf ſolche Particularſaͤtze fuͤhren, weil ſie, wie jede Schluͤſſe der dritten Figur Bey- ſpiele geben. (§. 227. 232.) Weis man aber, daß etliche D, B ſind; ſo koͤmmt die Frage, welche es ſind, ſehr natuͤrlich vor.
§. 341.
Der dritte Fall hat noch allgemeinere Anlaͤſſe, weil er weiter nichts fordert, als daß das Praͤdicat B ein wirklicher Begriff ſey, und folglich im Reiche der Moͤglichkeit vorkomme Hiezu dient aber jeder, ſo wohl allgemein als particular bejahender Satz, deſ- ſen Subject ein moͤgliches und reales Ding iſt. Fin- det man demnach ſolche, ſo iſt wiederum die Frage ſehr natuͤrlich, jede Subjecte zu finden, denen das Praͤdicat B zukomme?
§. 342.
Bey dem vierten Fall (§. 334.) muß man ſo viel wiſſen, daß der Begriff des Praͤdicats in den Neben- arten des Subjects vorkomme, und darinn beſondere Beſtimmungen habe, welches letztere an ſich ſchon na- tuͤrlich iſt. (§. 8.) Da ferner jedes Subject, wenn es nicht unmittelbar unter die hoͤchſte Gattung ge- hoͤrt, noch Nebenarten hat, ſo darf man ſich nur verſichern, daß das Praͤdicat nicht eines ſeiner eignen Merkmaale ſey, folglich auch in den Nebenarten mit vorkomme, ſo hat man den Anlaß zu der Frage, welche Beſtimmungen das Praͤdicat in den Nebenarten ha- be, vollſtaͤndig.
§. 343.
Der fuͤnfte Fall fordert gleichfalls, daß man uͤber- haupt wiſſen muͤſſe, daß zween Begriffe einander auf eine gewiſſe Art oder unter gewiſſen Bedingun-
gen,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0246"n="224"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">VI.</hi> Hauptſtuͤck,</hi></fw><lb/><list><item>Etliche <hirendition="#aq">D</hi>ſind <hirendition="#aq">B</hi></item></list><lb/><p>dazu dient, und folglich die Schluͤße in <hirendition="#aq">Darapti, Di-<lb/>ſamis</hi> und <hirendition="#aq">Datiſi</hi> auf ſolche Particularſaͤtze fuͤhren,<lb/>
weil ſie, wie jede Schluͤſſe der dritten Figur Bey-<lb/>ſpiele geben. (§. 227. 232.) Weis man aber, daß<lb/>
etliche <hirendition="#aq">D, B</hi>ſind; ſo koͤmmt die Frage, welche es<lb/>ſind, ſehr natuͤrlich vor.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 341.</head><lb/><p>Der dritte Fall hat noch allgemeinere Anlaͤſſe,<lb/>
weil er weiter nichts fordert, als daß das Praͤdicat<lb/><hirendition="#aq">B</hi> ein wirklicher Begriff ſey, und folglich im Reiche<lb/>
der Moͤglichkeit vorkomme Hiezu dient aber jeder,<lb/>ſo wohl allgemein als particular bejahender Satz, deſ-<lb/>ſen Subject ein moͤgliches und reales Ding iſt. Fin-<lb/>
det man demnach ſolche, ſo iſt wiederum die Frage<lb/>ſehr natuͤrlich, jede Subjecte zu finden, denen das<lb/>
Praͤdicat <hirendition="#aq">B</hi> zukomme?</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 342.</head><lb/><p>Bey dem vierten Fall (§. 334.) muß man ſo viel<lb/>
wiſſen, daß der Begriff des Praͤdicats in den Neben-<lb/>
arten des Subjects vorkomme, und darinn beſondere<lb/>
Beſtimmungen habe, welches letztere an ſich ſchon na-<lb/>
tuͤrlich iſt. (§. 8.) Da ferner jedes Subject, wenn<lb/>
es nicht unmittelbar unter die hoͤchſte Gattung ge-<lb/>
hoͤrt, noch Nebenarten hat, ſo darf man ſich nur<lb/>
verſichern, daß das Praͤdicat nicht eines ſeiner eignen<lb/>
Merkmaale ſey, folglich auch in den Nebenarten mit<lb/>
vorkomme, ſo hat man den Anlaß zu der Frage, welche<lb/>
Beſtimmungen das Praͤdicat in den Nebenarten ha-<lb/>
be, vollſtaͤndig.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 343.</head><lb/><p>Der fuͤnfte Fall fordert gleichfalls, daß man uͤber-<lb/>
haupt wiſſen muͤſſe, daß zween Begriffe einander<lb/>
auf eine gewiſſe Art oder unter gewiſſen Bedingun-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gen,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[224/0246]
VI. Hauptſtuͤck,
Etliche D ſind B
dazu dient, und folglich die Schluͤße in Darapti, Di-
ſamis und Datiſi auf ſolche Particularſaͤtze fuͤhren,
weil ſie, wie jede Schluͤſſe der dritten Figur Bey-
ſpiele geben. (§. 227. 232.) Weis man aber, daß
etliche D, B ſind; ſo koͤmmt die Frage, welche es
ſind, ſehr natuͤrlich vor.
§. 341.
Der dritte Fall hat noch allgemeinere Anlaͤſſe,
weil er weiter nichts fordert, als daß das Praͤdicat
B ein wirklicher Begriff ſey, und folglich im Reiche
der Moͤglichkeit vorkomme Hiezu dient aber jeder,
ſo wohl allgemein als particular bejahender Satz, deſ-
ſen Subject ein moͤgliches und reales Ding iſt. Fin-
det man demnach ſolche, ſo iſt wiederum die Frage
ſehr natuͤrlich, jede Subjecte zu finden, denen das
Praͤdicat B zukomme?
§. 342.
Bey dem vierten Fall (§. 334.) muß man ſo viel
wiſſen, daß der Begriff des Praͤdicats in den Neben-
arten des Subjects vorkomme, und darinn beſondere
Beſtimmungen habe, welches letztere an ſich ſchon na-
tuͤrlich iſt. (§. 8.) Da ferner jedes Subject, wenn
es nicht unmittelbar unter die hoͤchſte Gattung ge-
hoͤrt, noch Nebenarten hat, ſo darf man ſich nur
verſichern, daß das Praͤdicat nicht eines ſeiner eignen
Merkmaale ſey, folglich auch in den Nebenarten mit
vorkomme, ſo hat man den Anlaß zu der Frage, welche
Beſtimmungen das Praͤdicat in den Nebenarten ha-
be, vollſtaͤndig.
§. 343.
Der fuͤnfte Fall fordert gleichfalls, daß man uͤber-
haupt wiſſen muͤſſe, daß zween Begriffe einander
auf eine gewiſſe Art oder unter gewiſſen Bedingun-
gen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/246>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.