zusammenzieht, und die letzten Sätze als bereits er- wiesene Obersätze vorausschickt, so folgt im ersten Fall der Satz: A ist B, durch eine einzige Schlußrede, im andern Fall aber durch zwo, nämlich:
R ist S.
R ist B.
S ist B.
A ist R.
folgl. R ist B.
folgl A ist B.
Auf gleiche Art giebt es hierinn noch unzählige Ab- wechslungen. Hat man aber noch keine Grundsätze zusammengezogen, so bleibt die Schlußkette noch ganz, und muß aus einer Reihe von Grundsätzen gemacht werden. Es folgt aus diesen Betrachtungen, daß es nothwendig angeht. (§. 318.) Denn man setze z. E. daß es in der ersten Auflösung. (§. 317.) die zween Sätze: A ist N, M ist P, keines fernern Beweises bedürfen so fallen zwo Schlußreden, und mit diesen zwey Mitte glieder weg, und die absoluteste Schluß- kette wird folgende seyn:
A ist N
N ist R
R ist M
M ist P
P ist T
T ist B
folgl A ist B.
Welche nun um zween Sätze kürzer ist, als die erstere (§. 318.)
§. 322.
Man sieht demnach hieraus, daß jeder Beweis, der aus einfachen Schlüssen besteht, sich in eine ganz einfache Schlußkette verwandeln läßt, deren Vordersätze lauter Grundsätze sind; oder daß, wenn man die Grundsätze, auf welchen ein Beweis beruht, zusammen nimmt, die-
selben
VI. Hauptſtuͤck,
zuſammenzieht, und die letzten Saͤtze als bereits er- wieſene Oberſaͤtze vorausſchickt, ſo folgt im erſten Fall der Satz: A iſt B, durch eine einzige Schlußrede, im andern Fall aber durch zwo, naͤmlich:
R iſt S.
R iſt B.
S iſt B.
A iſt R.
folgl. R iſt B.
folgl A iſt B.
Auf gleiche Art giebt es hierinn noch unzaͤhlige Ab- wechslungen. Hat man aber noch keine Grundſaͤtze zuſammengezogen, ſo bleibt die Schlußkette noch ganz, und muß aus einer Reihe von Grundſaͤtzen gemacht werden. Es folgt aus dieſen Betrachtungen, daß es nothwendig angeht. (§. 318.) Denn man ſetze z. E. daß es in der erſten Aufloͤſung. (§. 317.) die zween Saͤtze: A iſt N, M iſt P, keines fernern Beweiſes beduͤrfen ſo fallen zwo Schlußreden, und mit dieſen zwey Mitte glieder weg, und die abſoluteſte Schluß- kette wird folgende ſeyn:
A iſt N
N iſt R
R iſt M
M iſt P
P iſt T
T iſt B
folgl A iſt B.
Welche nun um zween Saͤtze kuͤrzer iſt, als die erſtere (§. 318.)
§. 322.
Man ſieht demnach hieraus, daß jeder Beweis, der aus einfachen Schluͤſſen beſteht, ſich in eine ganz einfache Schlußkette verwandeln laͤßt, deren Vorderſaͤtze lauter Grundſaͤtze ſind; oder daß, wenn man die Grundſaͤtze, auf welchen ein Beweis beruht, zuſammen nimmt, die-
ſelben
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VI. Hauptſtuͤck,
zuſammenzieht, und die letzten Saͤtze als bereits er-
wieſene Oberſaͤtze vorausſchickt, ſo folgt im erſten Fall
der Satz: A iſt B, durch eine einzige Schlußrede, im
andern Fall aber durch zwo, naͤmlich:
R iſt S. R iſt B.
S iſt B. A iſt R.
folgl. R iſt B. folgl A iſt B.
Auf gleiche Art giebt es hierinn noch unzaͤhlige Ab-
wechslungen. Hat man aber noch keine Grundſaͤtze
zuſammengezogen, ſo bleibt die Schlußkette noch ganz,
und muß aus einer Reihe von Grundſaͤtzen gemacht
werden. Es folgt aus dieſen Betrachtungen, daß es
nothwendig angeht. (§. 318.) Denn man ſetze z. E.
daß es in der erſten Aufloͤſung. (§. 317.) die zween
Saͤtze: A iſt N, M iſt P, keines fernern Beweiſes
beduͤrfen ſo fallen zwo Schlußreden, und mit dieſen
zwey Mitte glieder weg, und die abſoluteſte Schluß-
kette wird folgende ſeyn:
A iſt N
N iſt R
R iſt M
M iſt P
P iſt T
T iſt B
folgl A iſt B.
Welche nun um zween Saͤtze kuͤrzer iſt, als die erſtere
(§. 318.)
§. 322.
Man ſieht demnach hieraus, daß jeder Beweis,
der aus einfachen Schluͤſſen beſteht, ſich in eine
ganz einfache Schlußkette verwandeln laͤßt,
deren Vorderſaͤtze lauter Grundſaͤtze ſind; oder
daß, wenn man die Grundſaͤtze, auf welchen
ein Beweis beruht, zuſammen nimmt, die-
ſelben
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/236>, abgerufen am 22.12.2024.
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