Jn dieser Figur sind A und B einfache Begriffe, C collective, D disjunctive Glieder der Sätze, und je- de Columne stellt eine Schlußkette vor. Die zweyte, dritte und fünfte führt sogleich wiederum auf einen einfachen Begriff. Die erste und vierte können auf gleichen Schlag unendlich fortgesetzt werden, wo nicht die Sache selbst auf R führt, und dadurch die Kette endigt, oder auf einen einfachen Begriff, und daher alle Möglichkeiten wiederkehren macht, oder D in C verwandelt, und dadurch die erste Columne mit der zweyten und die vierte mit der fünften fortsetzt, oder endlich in der vierten Columne ein C in D ver- wandelt, und dadurch, wie die sechste, die Möglich- keiten der beyden ersten Columnen wiederbringt.
§. 306.
Da es selten geschieht, daß man eine Schluß- kette von vielen Sätzen, deren Glieder C, D und das letzte C, D oder R ist, so leicht finden oder ge- brauchen könne, so wollen wir anfangs nur drey Sätze und in diesen nur ein Mittelglied C, D oder R annehmen, dagegen aber alle dabey möglichen Fälle der Ordnung nach hersetzten. Dieses Abzählen aller möglichen Fälle macht hier das Hauptwerk aus, (§. 291.) weil man sich an alle gewöhnen kann. Denn man wird diese Schlußarten eben nicht als gezwun- gen und unnatürlich ansehen können. Es sind nun folgende:
I. A ist M
M ist entweder P oder Q ....
So wohl P als Q .... ist B
A ist B.
II. A
N 3
und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
Jn dieſer Figur ſind A und B einfache Begriffe, C collective, D disjunctive Glieder der Saͤtze, und je- de Columne ſtellt eine Schlußkette vor. Die zweyte, dritte und fuͤnfte fuͤhrt ſogleich wiederum auf einen einfachen Begriff. Die erſte und vierte koͤnnen auf gleichen Schlag unendlich fortgeſetzt werden, wo nicht die Sache ſelbſt auf R fuͤhrt, und dadurch die Kette endigt, oder auf einen einfachen Begriff, und daher alle Moͤglichkeiten wiederkehren macht, oder D in C verwandelt, und dadurch die erſte Columne mit der zweyten und die vierte mit der fuͤnften fortſetzt, oder endlich in der vierten Columne ein C in D ver- wandelt, und dadurch, wie die ſechſte, die Moͤglich- keiten der beyden erſten Columnen wiederbringt.
§. 306.
Da es ſelten geſchieht, daß man eine Schluß- kette von vielen Saͤtzen, deren Glieder C, D und das letzte C, D oder R iſt, ſo leicht finden oder ge- brauchen koͤnne, ſo wollen wir anfangs nur drey Saͤtze und in dieſen nur ein Mittelglied C, D oder R annehmen, dagegen aber alle dabey moͤglichen Faͤlle der Ordnung nach herſetzten. Dieſes Abzaͤhlen aller moͤglichen Faͤlle macht hier das Hauptwerk aus, (§. 291.) weil man ſich an alle gewoͤhnen kann. Denn man wird dieſe Schlußarten eben nicht als gezwun- gen und unnatuͤrlich anſehen koͤnnen. Es ſind nun folgende:
I. A iſt M
M iſt entweder P oder Q ....
So wohl P als Q .... iſt B
A iſt B.
II. A
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und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
Jn dieſer Figur ſind A und B einfache Begriffe, C
collective, D disjunctive Glieder der Saͤtze, und je-
de Columne ſtellt eine Schlußkette vor. Die zweyte,
dritte und fuͤnfte fuͤhrt ſogleich wiederum auf einen
einfachen Begriff. Die erſte und vierte koͤnnen auf
gleichen Schlag unendlich fortgeſetzt werden, wo nicht
die Sache ſelbſt auf R fuͤhrt, und dadurch die Kette
endigt, oder auf einen einfachen Begriff, und daher
alle Moͤglichkeiten wiederkehren macht, oder D in C
verwandelt, und dadurch die erſte Columne mit der
zweyten und die vierte mit der fuͤnften fortſetzt,
oder endlich in der vierten Columne ein C in D ver-
wandelt, und dadurch, wie die ſechſte, die Moͤglich-
keiten der beyden erſten Columnen wiederbringt.
§. 306.
Da es ſelten geſchieht, daß man eine Schluß-
kette von vielen Saͤtzen, deren Glieder C, D und
das letzte C, D oder R iſt, ſo leicht finden oder ge-
brauchen koͤnne, ſo wollen wir anfangs nur drey
Saͤtze und in dieſen nur ein Mittelglied C, D oder R
annehmen, dagegen aber alle dabey moͤglichen Faͤlle
der Ordnung nach herſetzten. Dieſes Abzaͤhlen aller
moͤglichen Faͤlle macht hier das Hauptwerk aus, (§.
291.) weil man ſich an alle gewoͤhnen kann. Denn
man wird dieſe Schlußarten eben nicht als gezwun-
gen und unnatuͤrlich anſehen koͤnnen. Es ſind nun
folgende:
I. A iſt M
M iſt entweder P oder Q ....
So wohl P als Q .... iſt B
A iſt B.
II. A
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/219>, abgerufen am 25.11.2024.
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