oder zweyten, oder dritten Fall noth- wendig einen wahren Satz.
Nun jede zween Begriffe können ganz und zum Theil von einander bejahr, und durchaus von einander verneint werden.
Folglich jede zween Begriffe geben im er- sten oder zweyten, oder dritten Fall nothwendig einen wahren Satz.
V. Diprepe.
Jeder Satz ist entweder bejahend oder ver- neinend.
Nun ist jede Frage weder bejahend noch verneinend.
Folglich keine Frage ist ein Satz.
VI. Perdipe.
Eine Aufgabe ist weder bejahend noch verneinend.
Aber jeder Satz ist entweder bejahend oder verneinend.
Folglich: kein Satz ist eine Aufgabe.
VII. Diprese.
Jeder Schluß der ersten Figur ist entwe- der inBarbara,oderCelarent,oderDarii, oderFerio.
Aber weder inBarbaranoch inCelarent, noch inDarii,noch inFerio,ist ein ver- neinender Untersatz.
Folglich: kein verneinender Untersatz ist in einem Schlusse der ersten Figur.
§. 286.
Von diesen Schlußarten sind einige bereits unter gewissen Namen bekannt. Wir rechnen die Jndu- ction, das Dilemma oder Syllogismum cornutum,
oder
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und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
oder zweyten, oder dritten Fall noth- wendig einen wahren Satz.
Nun jede zween Begriffe koͤnnen ganz und zum Theil von einander bejahr, und durchaus von einander verneint werden.
Folglich jede zween Begriffe geben im er- ſten oder zweyten, oder dritten Fall nothwendig einen wahren Satz.
V. Diprepe.
Jeder Satz iſt entweder bejahend oder ver- neinend.
Nun iſt jede Frage weder bejahend noch verneinend.
Folglich keine Frage iſt ein Satz.
VI. Perdipe.
Eine Aufgabe iſt weder bejahend noch verneinend.
Aber jeder Satz iſt entweder bejahend oder verneinend.
Folglich: kein Satz iſt eine Aufgabe.
VII. Dipreſe.
Jeder Schluß der erſten Figur iſt entwe- der inBarbara,oderCelarent,oderDarii, oderFerio.
Aber weder inBarbaranoch inCelarent, noch inDarii,noch inFerio,iſt ein ver- neinender Unterſatz.
Folglich: kein verneinender Unterſatz iſt in einem Schluſſe der erſten Figur.
§. 286.
Von dieſen Schlußarten ſind einige bereits unter gewiſſen Namen bekannt. Wir rechnen die Jndu- ction, das Dilemma oder Syllogiſmum cornutum,
oder
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und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
oder zweyten, oder dritten Fall noth-
wendig einen wahren Satz.
Nun jede zween Begriffe koͤnnen ganz
und zum Theil von einander bejahr,
und durchaus von einander verneint
werden.
Folglich jede zween Begriffe geben im er-
ſten oder zweyten, oder dritten Fall
nothwendig einen wahren Satz.
V. Diprepe.
Jeder Satz iſt entweder bejahend oder ver-
neinend.
Nun iſt jede Frage weder bejahend noch
verneinend.
Folglich keine Frage iſt ein Satz.
VI. Perdipe.
Eine Aufgabe iſt weder bejahend noch
verneinend.
Aber jeder Satz iſt entweder bejahend
oder verneinend.
Folglich: kein Satz iſt eine Aufgabe.
VII. Dipreſe.
Jeder Schluß der erſten Figur iſt entwe-
der in Barbara, oder Celarent, oder Darii,
oder Ferio.
Aber weder in Barbara noch in Celarent,
noch in Darii, noch in Ferio, iſt ein ver-
neinender Unterſatz.
Folglich: kein verneinender Unterſatz iſt in
einem Schluſſe der erſten Figur.
§. 286.
Von dieſen Schlußarten ſind einige bereits unter
gewiſſen Namen bekannt. Wir rechnen die Jndu-
ction, das Dilemma oder Syllogiſmum cornutum,
oder
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/205>, abgerufen am 16.02.2025.
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