der Formularsprache in die gemeine übersetzen. Zu diesem Ende nehmen wir an, der Schlußsatz soll ein- fach seyn, nämlich A ist B; oder A ist nicht B. Ferner soll die Schlußrede einfach seyn, und folglich nur zween Vordersätze haben. Aus diesen beyden Be- dingungen, die die Form der zusammengesetzten Schlußrede am einfachsten machen, folgt nun, daß die Begriffe A, B in den Vordersätzen vorkommen, und folglich nur das Mittelglied zusammengesetzt seyn, oder aus mehrern Begriffen bestehen müsse. Von solchen Mittelgliedern haben wir nun folgende Arten:
I. An sich bajahend. C und D, und E und ..........
II. An sich bejahend. C, D, E.... zusammengenommen.
III. An sich bejahend. Sowohl C als D, als E, als........
IV. Unbest. bejah. Entweder C, oder D, oder E, oder.....
V. Durchaus vern. Weder C noch D noch E noch.....
§. 281.
Hier machen nun eigentlich die Begriffe C, D, E das Mittelglied aus, das übrige aber zeigt das Vejahen oder Verneinen an. Daher kann die letzte Art, weil sie durchaus verneinend ist, nicht in beyden Vorder- sätzen zugleich vorkommen, es sey denn, daß man den Terminum infinitum:Alles was wederCnoch D,nochEnoch..... ist, in dem einen Satze daraus mache. Ferner ist die erste Art von der zweyten nur darinn verschieden, daß erstere ein Prädicat, letztere aber ein Subject abgiebt. Die übrigen drey Arten aber können so wohl Subject als Prädicat seyn, nur mit dem Unterschiede, daß die dritte sich mit der ersten verwechseln läßt, wenn sie ein Prädicat ist; weil in diesem Fall die Begriffe C, D, E. ... beysammen beste- hen, welches nicht nothwendig seyn muß, wenn die dritte Art ein Subject ist. Dieses vorausgesetzt, werden wir folgende Arten von Schlüssen erlangen.
I. A
V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
der Formularſprache in die gemeine uͤberſetzen. Zu dieſem Ende nehmen wir an, der Schlußſatz ſoll ein- fach ſeyn, naͤmlich A iſt B; oder A iſt nicht B. Ferner ſoll die Schlußrede einfach ſeyn, und folglich nur zween Vorderſaͤtze haben. Aus dieſen beyden Be- dingungen, die die Form der zuſammengeſetzten Schlußrede am einfachſten machen, folgt nun, daß die Begriffe A, B in den Vorderſaͤtzen vorkommen, und folglich nur das Mittelglied zuſammengeſetzt ſeyn, oder aus mehrern Begriffen beſtehen muͤſſe. Von ſolchen Mittelgliedern haben wir nun folgende Arten:
I. An ſich bajahend. C und D, und E und ..........
II. An ſich bejahend. C, D, E.... zuſammengenommen.
III. An ſich bejahend. Sowohl C als D, als E, als........
IV. Unbeſt. bejah. Entweder C, oder D, oder E, oder.....
V. Durchaus vern. Weder C noch D noch E noch.....
§. 281.
Hier machen nun eigentlich die Begriffe C, D, E das Mittelglied aus, das uͤbrige aber zeigt das Vejahen oder Verneinen an. Daher kann die letzte Art, weil ſie durchaus verneinend iſt, nicht in beyden Vorder- ſaͤtzen zugleich vorkommen, es ſey denn, daß man den Terminum infinitum:Alles was wederCnoch D,nochEnoch..... iſt, in dem einen Satze daraus mache. Ferner iſt die erſte Art von der zweyten nur darinn verſchieden, daß erſtere ein Praͤdicat, letztere aber ein Subject abgiebt. Die uͤbrigen drey Arten aber koͤnnen ſo wohl Subject als Praͤdicat ſeyn, nur mit dem Unterſchiede, daß die dritte ſich mit der erſten verwechſeln laͤßt, wenn ſie ein Praͤdicat iſt; weil in dieſem Fall die Begriffe C, D, E. … beyſammen beſte- hen, welches nicht nothwendig ſeyn muß, wenn die dritte Art ein Subject iſt. Dieſes vorausgeſetzt, werden wir folgende Arten von Schluͤſſen erlangen.
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V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
der Formularſprache in die gemeine uͤberſetzen. Zu
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ſoll die Schlußrede einfach ſeyn, und folglich nur
zween Vorderſaͤtze haben. Aus dieſen beyden Be-
dingungen, die die Form der zuſammengeſetzten
Schlußrede am einfachſten machen, folgt nun, daß die
Begriffe A, B in den Vorderſaͤtzen vorkommen, und
folglich nur das Mittelglied zuſammengeſetzt ſeyn,
oder aus mehrern Begriffen beſtehen muͤſſe. Von
ſolchen Mittelgliedern haben wir nun folgende Arten:
I. An ſich bajahend. C und D, und E und ..........
II. An ſich bejahend. C, D, E.... zuſammengenommen.
III. An ſich bejahend. Sowohl C als D, als E, als........
IV. Unbeſt. bejah. Entweder C, oder D, oder E, oder.....
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Hier machen nun eigentlich die Begriffe C, D, E
das Mittelglied aus, das uͤbrige aber zeigt das Vejahen
oder Verneinen an. Daher kann die letzte Art, weil
ſie durchaus verneinend iſt, nicht in beyden Vorder-
ſaͤtzen zugleich vorkommen, es ſey denn, daß man den
Terminum infinitum: Alles was weder C noch
D, noch E noch..... iſt, in dem einen Satze daraus
mache. Ferner iſt die erſte Art von der zweyten nur
darinn verſchieden, daß erſtere ein Praͤdicat, letztere aber
ein Subject abgiebt. Die uͤbrigen drey Arten aber
koͤnnen ſo wohl Subject als Praͤdicat ſeyn, nur mit
dem Unterſchiede, daß die dritte ſich mit der erſten
verwechſeln laͤßt, wenn ſie ein Praͤdicat iſt; weil in
dieſem Fall die Begriffe C, D, E. … beyſammen beſte-
hen, welches nicht nothwendig ſeyn muß, wenn die
dritte Art ein Subject iſt. Dieſes vorausgeſetzt,
werden wir folgende Arten von Schluͤſſen erlangen.
I. A
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/200>, abgerufen am 23.02.2025.
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