tungen des Verstandes, und so auch die allgemeinen Grundsätze vom möglichen, wirklichen und noth- wendigen, (§. 137.) ingleichem die von Requisitis, Criteriis, Symptomatibus, (§. 172.) zur Fortsetzung und Ordnung des Nachdenkens nicht geringe Dienste thun. Die beyden gegebenen Beyspiele sind gewisser Maaßen allgemeine Formeln davon. Denn daß sie logisch aussehen, ist schlechthin deswegen, weil die unmittelbaren Folgen nichts anders, als Anwen- dungen der logischen Grundsätze sind.
Fünftes Hauptstück. Von zusammengesetzten Schlüssen, und den nächsten Umwegen im Schließen.
§. 262.
Wir haben im vorhergehenden Hauptstücke die ein- fachen Schlüsse betrachtet, und daher überhaupt bestimmt, wiefern zween Begriffe, wenn sie mit ei- nem dritten verglichen werden, einander zukommen oder nicht. Die Sätze waren einfach und cathego- risch, und daher auch der Schlußsatz Die Ord- nung fordert, daß wir nun auch zusammengesetztere Sätze vornehmen, um die Schlußarten zu bestimmen, die sie angeben. Und da haben wir drey Arten von Sätzen, nämlich die bedingten, die copulativen und die disjunctiven. (§. 131. seqq.) Wir werden diese hier, wo es zugleich um die Schlüsse zu thun ist, etwas umständlicher betrachten.
§. 263.
V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
tungen des Verſtandes, und ſo auch die allgemeinen Grundſaͤtze vom moͤglichen, wirklichen und noth- wendigen, (§. 137.) ingleichem die von Requiſitis, Criteriis, Symptomatibus, (§. 172.) zur Fortſetzung und Ordnung des Nachdenkens nicht geringe Dienſte thun. Die beyden gegebenen Beyſpiele ſind gewiſſer Maaßen allgemeine Formeln davon. Denn daß ſie logiſch ausſehen, iſt ſchlechthin deswegen, weil die unmittelbaren Folgen nichts anders, als Anwen- dungen der logiſchen Grundſaͤtze ſind.
Fuͤnftes Hauptſtuͤck. Von zuſammengeſetzten Schluͤſſen, und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
§. 262.
Wir haben im vorhergehenden Hauptſtuͤcke die ein- fachen Schluͤſſe betrachtet, und daher uͤberhaupt beſtimmt, wiefern zween Begriffe, wenn ſie mit ei- nem dritten verglichen werden, einander zukommen oder nicht. Die Saͤtze waren einfach und cathego- riſch, und daher auch der Schlußſatz Die Ord- nung fordert, daß wir nun auch zuſammengeſetztere Saͤtze vornehmen, um die Schlußarten zu beſtimmen, die ſie angeben. Und da haben wir drey Arten von Saͤtzen, naͤmlich die bedingten, die copulativen und die disjunctiven. (§. 131. ſeqq.) Wir werden dieſe hier, wo es zugleich um die Schluͤſſe zu thun iſt, etwas umſtaͤndlicher betrachten.
§. 263.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0186"n="164"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">tungen des Verſtandes,</hi> und ſo auch die allgemeinen<lb/>
Grundſaͤtze vom <hirendition="#fr">moͤglichen, wirklichen</hi> und <hirendition="#fr">noth-<lb/>
wendigen,</hi> (§. 137.) ingleichem die von <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Requiſitis,<lb/>
Criteriis, Symptomatibus</hi>,</hi> (§. 172.) zur Fortſetzung<lb/>
und Ordnung des Nachdenkens nicht geringe Dienſte<lb/>
thun. Die beyden gegebenen Beyſpiele ſind gewiſſer<lb/>
Maaßen allgemeine Formeln davon. Denn daß ſie<lb/>
logiſch ausſehen, iſt ſchlechthin deswegen, weil die<lb/>
unmittelbaren Folgen nichts anders, als Anwen-<lb/>
dungen der logiſchen Grundſaͤtze ſind.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Fuͤnftes Hauptſtuͤck.<lb/>
Von zuſammengeſetzten Schluͤſſen,<lb/><hirendition="#g">und</hi><lb/>
den naͤchſten Umwegen im Schließen.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§. 262.</head><lb/><p><hirendition="#in">W</hi>ir haben im vorhergehenden Hauptſtuͤcke die ein-<lb/>
fachen Schluͤſſe betrachtet, und daher uͤberhaupt<lb/>
beſtimmt, wiefern zween Begriffe, wenn ſie mit ei-<lb/>
nem dritten verglichen werden, einander zukommen<lb/>
oder nicht. Die Saͤtze waren einfach und cathego-<lb/>
riſch, und daher auch der Schlußſatz Die Ord-<lb/>
nung fordert, daß wir nun auch zuſammengeſetztere<lb/>
Saͤtze vornehmen, um die Schlußarten zu beſtimmen,<lb/>
die ſie angeben. Und da haben wir drey Arten von<lb/>
Saͤtzen, naͤmlich die <hirendition="#fr">bedingten,</hi> die <hirendition="#fr">copulativen</hi><lb/>
und die <hirendition="#fr">disjunctiven.</hi> (§. 131. <hirendition="#aq">ſeqq.</hi>) Wir werden<lb/>
dieſe hier, wo es zugleich um die Schluͤſſe zu thun iſt,<lb/>
etwas umſtaͤndlicher betrachten.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 263.</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[164/0186]
V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
tungen des Verſtandes, und ſo auch die allgemeinen
Grundſaͤtze vom moͤglichen, wirklichen und noth-
wendigen, (§. 137.) ingleichem die von Requiſitis,
Criteriis, Symptomatibus, (§. 172.) zur Fortſetzung
und Ordnung des Nachdenkens nicht geringe Dienſte
thun. Die beyden gegebenen Beyſpiele ſind gewiſſer
Maaßen allgemeine Formeln davon. Denn daß ſie
logiſch ausſehen, iſt ſchlechthin deswegen, weil die
unmittelbaren Folgen nichts anders, als Anwen-
dungen der logiſchen Grundſaͤtze ſind.
Fuͤnftes Hauptſtuͤck.
Von zuſammengeſetzten Schluͤſſen,
und
den naͤchſten Umwegen im Schließen.
§. 262.
Wir haben im vorhergehenden Hauptſtuͤcke die ein-
fachen Schluͤſſe betrachtet, und daher uͤberhaupt
beſtimmt, wiefern zween Begriffe, wenn ſie mit ei-
nem dritten verglichen werden, einander zukommen
oder nicht. Die Saͤtze waren einfach und cathego-
riſch, und daher auch der Schlußſatz Die Ord-
nung fordert, daß wir nun auch zuſammengeſetztere
Saͤtze vornehmen, um die Schlußarten zu beſtimmen,
die ſie angeben. Und da haben wir drey Arten von
Saͤtzen, naͤmlich die bedingten, die copulativen
und die disjunctiven. (§. 131. ſeqq.) Wir werden
dieſe hier, wo es zugleich um die Schluͤſſe zu thun iſt,
etwas umſtaͤndlicher betrachten.
§. 263.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/186>, abgerufen am 11.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.