Es lassen sich ferner die Verrichtungen des Ver- standes (§. 161.) bey jeden Sätzen und Begriffen anbringen, und die Anzeige, man könne oder man müs- se, oder man wolle sie dabey anwenden, hat keiner Vorbereitung nöthig, wenn man sie beyfügen will. Sie ist demnach ebenfalls eine unmittelbare Folge, die man gleich mit dem Satze zusammenhängen kann. Z. E.
Da nun so viel ausgemacht ist, daß we- nigstens alleA, Bsind; so lassen sich al- lerdings Dinge gedenken, dieBsind, und dieser Begriff har demnach nichts wider- sprechendes, weil er wirklich inAvor- kömmt. Wir werden nun seinen Um- fang bestimmen und auszumachen su- chen, wie weit er sich ausdehnt. Da er nun in den DingenAvorkömmt, so wer- den wir anfangen, ihn daraus zu abstra- hiren, und daher vornehmlich auf den Grund sehen, warum er den DingenA zukömmt etc.
Dieses Beyspiel enthält, außer dem Satz, daß was einem wirklichen Dinge zukömmt, nichts wi- dersprechendes habe, noch die Aufgaben (§. 161.) den Umfang und die Ausdehnung eines Be- griffes bestimmen, den Begriff aus den Din- gen, in welchen er vorkömmt, abstrahiren, den Grund finden, warum er denen Dingen zukömmt etc. Eben so ließe sich in diesem Beyspiel A als eine Art, B als seine Gattung ansehen, und da wären die übrigen Arten zu suchen etc. Man sieht zugleich hieraus, daß die unmittelbaren Folgen ihre logischen Gründe, die Anwendung der Verrich-
tungen
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von den einfachen Schluͤſſen.
§. 261.
Es laſſen ſich ferner die Verrichtungen des Ver- ſtandes (§. 161.) bey jeden Saͤtzen und Begriffen anbringen, und die Anzeige, man koͤnne oder man muͤſ- ſe, oder man wolle ſie dabey anwenden, hat keiner Vorbereitung noͤthig, wenn man ſie beyfuͤgen will. Sie iſt demnach ebenfalls eine unmittelbare Folge, die man gleich mit dem Satze zuſammenhaͤngen kann. Z. E.
Da nun ſo viel ausgemacht iſt, daß we- nigſtens alleA, Bſind; ſo laſſen ſich al- lerdings Dinge gedenken, dieBſind, und dieſer Begriff har demnach nichts wider- ſprechendes, weil er wirklich inAvor- koͤmmt. Wir werden nun ſeinen Um- fang beſtimmen und auszumachen ſu- chen, wie weit er ſich ausdehnt. Da er nun in den DingenAvorkoͤmmt, ſo wer- den wir anfangen, ihn daraus zu abſtra- hiren, und daher vornehmlich auf den Grund ſehen, warum er den DingenA zukoͤmmt ꝛc.
Dieſes Beyſpiel enthaͤlt, außer dem Satz, daß was einem wirklichen Dinge zukoͤmmt, nichts wi- derſprechendes habe, noch die Aufgaben (§. 161.) den Umfang und die Ausdehnung eines Be- griffes beſtimmen, den Begriff aus den Din- gen, in welchen er vorkoͤmmt, abſtrahiren, den Grund finden, warum er denen Dingen zukoͤmmt ꝛc. Eben ſo ließe ſich in dieſem Beyſpiel A als eine Art, B als ſeine Gattung anſehen, und da waͤren die uͤbrigen Arten zu ſuchen ꝛc. Man ſieht zugleich hieraus, daß die unmittelbaren Folgen ihre logiſchen Gruͤnde, die Anwendung der Verrich-
tungen
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von den einfachen Schluͤſſen.
§. 261.
Es laſſen ſich ferner die Verrichtungen des Ver-
ſtandes (§. 161.) bey jeden Saͤtzen und Begriffen
anbringen, und die Anzeige, man koͤnne oder man muͤſ-
ſe, oder man wolle ſie dabey anwenden, hat keiner
Vorbereitung noͤthig, wenn man ſie beyfuͤgen will.
Sie iſt demnach ebenfalls eine unmittelbare Folge, die
man gleich mit dem Satze zuſammenhaͤngen kann.
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Da nun ſo viel ausgemacht iſt, daß we-
nigſtens alle A, B ſind; ſo laſſen ſich al-
lerdings Dinge gedenken, die B ſind, und
dieſer Begriff har demnach nichts wider-
ſprechendes, weil er wirklich in A vor-
koͤmmt. Wir werden nun ſeinen Um-
fang beſtimmen und auszumachen ſu-
chen, wie weit er ſich ausdehnt. Da er
nun in den Dingen A vorkoͤmmt, ſo wer-
den wir anfangen, ihn daraus zu abſtra-
hiren, und daher vornehmlich auf den
Grund ſehen, warum er den Dingen A
zukoͤmmt ꝛc.
Dieſes Beyſpiel enthaͤlt, außer dem Satz, daß was
einem wirklichen Dinge zukoͤmmt, nichts wi-
derſprechendes habe, noch die Aufgaben (§. 161.)
den Umfang und die Ausdehnung eines Be-
griffes beſtimmen, den Begriff aus den Din-
gen, in welchen er vorkoͤmmt, abſtrahiren,
den Grund finden, warum er denen Dingen
zukoͤmmt ꝛc. Eben ſo ließe ſich in dieſem Beyſpiel
A als eine Art, B als ſeine Gattung anſehen, und
da waͤren die uͤbrigen Arten zu ſuchen ꝛc. Man ſieht
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/185>, abgerufen am 23.11.2024.
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