die beyden Sätze so gut als allgemeine Sätze gebrau- chen. Denn man nenne diese etliche A, denen nämlich B und C zukömmt, D; so gilt der Satz, daß alle D, B und auch alle D, C seyn.
§. 237.
Auf diese Art werden Schlüsse von folgender Form gelten:
I. Etliche M sind C oder sind nicht C.
Etliche B sind eben diese etliche M.
Folglich etliche B sind C, oder sind nicht C.
II. Etliche C sind nicht etliche M.
Etliche B sind diese etliche M.
Folglich etliche B sind nicht diese etliche C.
III. Etliche M sind C.
Eben diese etliche M sind D.
Folglich sind etliche D, C.
IV. Etliche C sind etliche M.
Diese etliche M sind B.
Folglich etliche B sind C.
§. 238.
Diesen Schlußarten könnten noch mehrere beyge- fügt werden. Man kann aber fragen, wie man sich von der Jdentität der etlichen M in beyden Vorder- sätzen versichern könne? Nun dieses findet sich zwar aus Betrachtung der Sache selbst. Es kann aber auch aus der Form geschlossen werden, wenn nämlich der eine dieser Particularsätze ein Schlußsatz, der an- dre ein Vordersatz einer Schlußrede gewesen ist, die man schon gemacht hat. Folgende Beyspiele mögen die Sache aufklären:
I. Alle M sind C.
Etliche B sind M.
Folglich eben diese etliche B sind C.
II. Kein
Lamb. Org. I. Band. K
von den einfachen Schluͤſſen.
die beyden Saͤtze ſo gut als allgemeine Saͤtze gebrau- chen. Denn man nenne dieſe etliche A, denen naͤmlich B und C zukoͤmmt, D; ſo gilt der Satz, daß alle D, B und auch alle D, C ſeyn.
§. 237.
Auf dieſe Art werden Schluͤſſe von folgender Form gelten:
I. Etliche M ſind C oder ſind nicht C.
Etliche B ſind eben dieſe etliche M.
Folglich etliche B ſind C, oder ſind nicht C.
II. Etliche C ſind nicht etliche M.
Etliche B ſind dieſe etliche M.
Folglich etliche B ſind nicht dieſe etliche C.
III. Etliche M ſind C.
Eben dieſe etliche M ſind D.
Folglich ſind etliche D, C.
IV. Etliche C ſind etliche M.
Dieſe etliche M ſind B.
Folglich etliche B ſind C.
§. 238.
Dieſen Schlußarten koͤnnten noch mehrere beyge- fuͤgt werden. Man kann aber fragen, wie man ſich von der Jdentitaͤt der etlichen M in beyden Vorder- ſaͤtzen verſichern koͤnne? Nun dieſes findet ſich zwar aus Betrachtung der Sache ſelbſt. Es kann aber auch aus der Form geſchloſſen werden, wenn naͤmlich der eine dieſer Particularſaͤtze ein Schlußſatz, der an- dre ein Vorderſatz einer Schlußrede geweſen iſt, die man ſchon gemacht hat. Folgende Beyſpiele moͤgen die Sache aufklaͤren:
I. Alle M ſind C.
Etliche B ſind M.
Folglich eben dieſe etliche B ſind C.
II. Kein
Lamb. Org. I. Band. K
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0167"n="145"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den einfachen Schluͤſſen.</hi></fw><lb/>
die beyden Saͤtze ſo gut als allgemeine Saͤtze gebrau-<lb/>
chen. Denn man nenne dieſe etliche <hirendition="#aq">A,</hi> denen naͤmlich<lb/><hirendition="#aq">B</hi> und <hirendition="#aq">C</hi> zukoͤmmt, <hirendition="#aq">D;</hi>ſo gilt der Satz, daß alle <hirendition="#aq">D,<lb/>
B</hi> und auch alle <hirendition="#aq">D, C</hi>ſeyn.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 237.</head><lb/><p>Auf dieſe Art werden Schluͤſſe von folgender<lb/>
Form gelten:</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">I.</hi> Etliche <hirendition="#aq">M</hi>ſind <hirendition="#aq">C</hi> oder ſind nicht <hirendition="#aq">C.</hi><lb/><list><item>Etliche <hirendition="#aq">B</hi>ſind eben dieſe etliche <hirendition="#aq">M.</hi></item><lb/><item>Folglich etliche <hirendition="#aq">B</hi>ſind <hirendition="#aq">C,</hi> oder ſind nicht <hirendition="#aq">C.</hi></item></list></item><lb/><item><hirendition="#aq">II.</hi> Etliche <hirendition="#aq">C</hi>ſind nicht etliche <hirendition="#aq">M.</hi><lb/><list><item>Etliche <hirendition="#aq">B</hi>ſind dieſe etliche <hirendition="#aq">M.</hi></item><lb/><item>Folglich etliche <hirendition="#aq">B</hi>ſind nicht dieſe etliche <hirendition="#aq">C.</hi></item></list></item><lb/><item><hirendition="#aq">III.</hi> Etliche <hirendition="#aq">M</hi>ſind <hirendition="#aq">C.</hi><lb/><list><item>Eben dieſe etliche <hirendition="#aq">M</hi>ſind <hirendition="#aq">D.</hi></item><lb/><item>Folglich ſind etliche <hirendition="#aq">D, C.</hi></item></list></item><lb/><item><hirendition="#aq">IV.</hi> Etliche <hirendition="#aq">C</hi>ſind etliche <hirendition="#aq">M.</hi><lb/><list><item>Dieſe etliche <hirendition="#aq">M</hi>ſind <hirendition="#aq">B.</hi></item><lb/><item>Folglich etliche <hirendition="#aq">B</hi>ſind <hirendition="#aq">C.</hi></item></list></item></list></div><lb/><divn="3"><head>§. 238.</head><lb/><p>Dieſen Schlußarten koͤnnten noch mehrere beyge-<lb/>
fuͤgt werden. Man kann aber fragen, wie man ſich<lb/>
von der Jdentitaͤt der etlichen <hirendition="#aq">M</hi> in beyden Vorder-<lb/>ſaͤtzen verſichern koͤnne? Nun dieſes findet ſich zwar<lb/>
aus Betrachtung der Sache ſelbſt. Es kann aber<lb/>
auch aus der Form geſchloſſen werden, wenn naͤmlich<lb/>
der eine dieſer Particularſaͤtze ein Schlußſatz, der an-<lb/>
dre ein Vorderſatz einer Schlußrede geweſen iſt, die<lb/>
man ſchon gemacht hat. Folgende Beyſpiele moͤgen<lb/>
die Sache aufklaͤren:</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">I.</hi> Alle <hirendition="#aq">M</hi>ſind <hirendition="#aq">C.</hi><lb/><list><item>Etliche <hirendition="#aq">B</hi>ſind <hirendition="#aq">M.</hi></item><lb/><item>Folglich eben dieſe etliche <hirendition="#aq">B</hi>ſind <hirendition="#aq">C.</hi></item></list></item></list><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Lamb. Org. <hirendition="#aq">I.</hi> Band. K</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">II.</hi> Kein</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[145/0167]
von den einfachen Schluͤſſen.
die beyden Saͤtze ſo gut als allgemeine Saͤtze gebrau-
chen. Denn man nenne dieſe etliche A, denen naͤmlich
B und C zukoͤmmt, D; ſo gilt der Satz, daß alle D,
B und auch alle D, C ſeyn.
§. 237.
Auf dieſe Art werden Schluͤſſe von folgender
Form gelten:
I. Etliche M ſind C oder ſind nicht C.
Etliche B ſind eben dieſe etliche M.
Folglich etliche B ſind C, oder ſind nicht C.
II. Etliche C ſind nicht etliche M.
Etliche B ſind dieſe etliche M.
Folglich etliche B ſind nicht dieſe etliche C.
III. Etliche M ſind C.
Eben dieſe etliche M ſind D.
Folglich ſind etliche D, C.
IV. Etliche C ſind etliche M.
Dieſe etliche M ſind B.
Folglich etliche B ſind C.
§. 238.
Dieſen Schlußarten koͤnnten noch mehrere beyge-
fuͤgt werden. Man kann aber fragen, wie man ſich
von der Jdentitaͤt der etlichen M in beyden Vorder-
ſaͤtzen verſichern koͤnne? Nun dieſes findet ſich zwar
aus Betrachtung der Sache ſelbſt. Es kann aber
auch aus der Form geſchloſſen werden, wenn naͤmlich
der eine dieſer Particularſaͤtze ein Schlußſatz, der an-
dre ein Vorderſatz einer Schlußrede geweſen iſt, die
man ſchon gemacht hat. Folgende Beyſpiele moͤgen
die Sache aufklaͤren:
I. Alle M ſind C.
Etliche B ſind M.
Folglich eben dieſe etliche B ſind C.
II. Kein
Lamb. Org. I. Band. K
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/167>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.