S, P, M, C, die Schlußart selbsten, in welche die Ver- wandlung geschah, durch die Anfangsbuchstaben B, C, D, F vorgestellt. Durch diese Art zu beweisen, ist man verleitet worden, so weit zu gehen, daß man die drey letzten Figuren, als indirect und nur eines mit- telbaren Beweises fähig ansah, und dieselben als ganz widernatürlich verwarf, ungeachtet man ihnen die Richtigkeit der Schlußfolge zugestund. Ueber alles dieses merken wir folgendes an.
§. 221.
Einmal fällt bey unsrer Zeichnungsart, die Noth- wendigkeit, die Vordersätze umzukehren, ganz weg, weil sie jedesmal so wie sie sind, gezeichnet werden, und in dem Beweise derselben haben wir auf den Un- terschied der Figuren weiter nicht gesehen, als daß wir nach bereits geschehener Zeichnung bestimmten, welche Figuren ausgeschlossen bleiben.
§. 222.
Sodann fällt bey unsrer Zeichnung die Aehnlich- keit der Schlußarten, welche die Anfangsbuchstaben B, C, D, F anzeigen, so in die Augen, daß sie bey jedem Buchstaben durch alle Figuren fast einerley ist. Man kann die Schlußarten EA, EI (§. 213. 214.) zum Beyspiel nehmen. Dieses ist um desto natürlicher, weil unsre Zeichnung nicht nur den Schlußsatz an- giebt, den wir suchen wollten, sondern noch alle die in Ansehung der drey gezeichneten Begriffe B, C, M vor- kommen können.
§. 223.
Ferner hat unstreitig die erste Figur darinn einen Vorzug, daß ihr Schlußsatz, A, E, I, und O, folglich von allen Arten Sätze seyn kann, dahingegen die zweyte Figur lauter verneinende, die dritte lauter par- ticulare, und die vierte keinen allgemein bejahenden
Schluß-
J 4
von den einfachen Schluͤſſen.
S, P, M, C, die Schlußart ſelbſten, in welche die Ver- wandlung geſchah, durch die Anfangsbuchſtaben B, C, D, F vorgeſtellt. Durch dieſe Art zu beweiſen, iſt man verleitet worden, ſo weit zu gehen, daß man die drey letzten Figuren, als indirect und nur eines mit- telbaren Beweiſes faͤhig anſah, und dieſelben als ganz widernatuͤrlich verwarf, ungeachtet man ihnen die Richtigkeit der Schlußfolge zugeſtund. Ueber alles dieſes merken wir folgendes an.
§. 221.
Einmal faͤllt bey unſrer Zeichnungsart, die Noth- wendigkeit, die Vorderſaͤtze umzukehren, ganz weg, weil ſie jedesmal ſo wie ſie ſind, gezeichnet werden, und in dem Beweiſe derſelben haben wir auf den Un- terſchied der Figuren weiter nicht geſehen, als daß wir nach bereits geſchehener Zeichnung beſtimmten, welche Figuren ausgeſchloſſen bleiben.
§. 222.
Sodann faͤllt bey unſrer Zeichnung die Aehnlich- keit der Schlußarten, welche die Anfangsbuchſtaben B, C, D, F anzeigen, ſo in die Augen, daß ſie bey jedem Buchſtaben durch alle Figuren faſt einerley iſt. Man kann die Schlußarten EA, EI (§. 213. 214.) zum Beyſpiel nehmen. Dieſes iſt um deſto natuͤrlicher, weil unſre Zeichnung nicht nur den Schlußſatz an- giebt, den wir ſuchen wollten, ſondern noch alle die in Anſehung der drey gezeichneten Begriffe B, C, M vor- kommen koͤnnen.
§. 223.
Ferner hat unſtreitig die erſte Figur darinn einen Vorzug, daß ihr Schlußſatz, A, E, I, und O, folglich von allen Arten Saͤtze ſeyn kann, dahingegen die zweyte Figur lauter verneinende, die dritte lauter par- ticulare, und die vierte keinen allgemein bejahenden
Schluß-
J 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0157"n="135"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den einfachen Schluͤſſen.</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">S, P, M, C,</hi> die Schlußart ſelbſten, in welche die Ver-<lb/>
wandlung geſchah, durch die Anfangsbuchſtaben <hirendition="#aq">B,<lb/>
C, D, F</hi> vorgeſtellt. Durch dieſe Art zu beweiſen, iſt<lb/>
man verleitet worden, ſo weit zu gehen, daß man die<lb/>
drey letzten Figuren, als indirect und nur eines mit-<lb/>
telbaren Beweiſes faͤhig anſah, und dieſelben als ganz<lb/>
widernatuͤrlich verwarf, ungeachtet man ihnen die<lb/>
Richtigkeit der Schlußfolge zugeſtund. Ueber alles<lb/>
dieſes merken wir folgendes an.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 221.</head><lb/><p>Einmal faͤllt bey unſrer Zeichnungsart, die Noth-<lb/>
wendigkeit, die Vorderſaͤtze umzukehren, ganz weg,<lb/>
weil ſie jedesmal ſo wie ſie ſind, gezeichnet werden,<lb/>
und in dem Beweiſe derſelben haben wir auf den Un-<lb/>
terſchied der Figuren weiter nicht geſehen, als daß wir<lb/>
nach bereits geſchehener Zeichnung beſtimmten, welche<lb/>
Figuren ausgeſchloſſen bleiben.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 222.</head><lb/><p>Sodann faͤllt bey unſrer Zeichnung die Aehnlich-<lb/>
keit der Schlußarten, welche die Anfangsbuchſtaben<lb/><hirendition="#aq">B, C, D, F</hi> anzeigen, ſo in die Augen, daß ſie bey jedem<lb/>
Buchſtaben durch alle Figuren faſt einerley iſt. Man<lb/>
kann die Schlußarten <hirendition="#aq">EA, EI</hi> (§. 213. 214.) zum<lb/>
Beyſpiel nehmen. Dieſes iſt um deſto natuͤrlicher,<lb/>
weil unſre Zeichnung nicht nur den Schlußſatz an-<lb/>
giebt, den wir ſuchen wollten, ſondern noch alle die in<lb/>
Anſehung der drey gezeichneten Begriffe <hirendition="#aq">B, C, M</hi> vor-<lb/>
kommen koͤnnen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 223.</head><lb/><p>Ferner hat unſtreitig die erſte Figur darinn einen<lb/>
Vorzug, daß ihr Schlußſatz, <hirendition="#aq">A, E, I,</hi> und <hirendition="#aq">O,</hi> folglich<lb/>
von allen Arten Saͤtze ſeyn kann, dahingegen die<lb/>
zweyte Figur lauter verneinende, die dritte lauter par-<lb/>
ticulare, und die vierte keinen allgemein bejahenden<lb/><fwplace="bottom"type="sig">J 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Schluß-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[135/0157]
von den einfachen Schluͤſſen.
S, P, M, C, die Schlußart ſelbſten, in welche die Ver-
wandlung geſchah, durch die Anfangsbuchſtaben B,
C, D, F vorgeſtellt. Durch dieſe Art zu beweiſen, iſt
man verleitet worden, ſo weit zu gehen, daß man die
drey letzten Figuren, als indirect und nur eines mit-
telbaren Beweiſes faͤhig anſah, und dieſelben als ganz
widernatuͤrlich verwarf, ungeachtet man ihnen die
Richtigkeit der Schlußfolge zugeſtund. Ueber alles
dieſes merken wir folgendes an.
§. 221.
Einmal faͤllt bey unſrer Zeichnungsart, die Noth-
wendigkeit, die Vorderſaͤtze umzukehren, ganz weg,
weil ſie jedesmal ſo wie ſie ſind, gezeichnet werden,
und in dem Beweiſe derſelben haben wir auf den Un-
terſchied der Figuren weiter nicht geſehen, als daß wir
nach bereits geſchehener Zeichnung beſtimmten, welche
Figuren ausgeſchloſſen bleiben.
§. 222.
Sodann faͤllt bey unſrer Zeichnung die Aehnlich-
keit der Schlußarten, welche die Anfangsbuchſtaben
B, C, D, F anzeigen, ſo in die Augen, daß ſie bey jedem
Buchſtaben durch alle Figuren faſt einerley iſt. Man
kann die Schlußarten EA, EI (§. 213. 214.) zum
Beyſpiel nehmen. Dieſes iſt um deſto natuͤrlicher,
weil unſre Zeichnung nicht nur den Schlußſatz an-
giebt, den wir ſuchen wollten, ſondern noch alle die in
Anſehung der drey gezeichneten Begriffe B, C, M vor-
kommen koͤnnen.
§. 223.
Ferner hat unſtreitig die erſte Figur darinn einen
Vorzug, daß ihr Schlußſatz, A, E, I, und O, folglich
von allen Arten Saͤtze ſeyn kann, dahingegen die
zweyte Figur lauter verneinende, die dritte lauter par-
ticulare, und die vierte keinen allgemein bejahenden
Schluß-
J 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/157>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.