dieser Satz so viel an, daß B und C einander vernei- nen. Folglich wenn man gleich diese zween Begriffe neben einander setzt. (§. 183.)
[Abbildung]
so weis man zwar, daß A unter einen oder den an- dern, und folglich weder unter beyde, noch unter keinen von beyden gesetzt werden müsse. Ersteres ist für sich richtig, weil B und C einander verneinen, letzteres aber, wenn der Satz wahr ist, daß nämlich A nothwendig entweder B oder C sey. Da aber noch unbestimmt bleibt, ob es B oder C sey, so kann die Zeichnung nicht vorgenommen werden, es sey denn, daß man es hypothetisch thue, und dann aus andern Gründen ausmache, ob es bestehen könne oder nicht.
§. 191.
Hingegen lassen sich copulative Sätze zeichnen. Denn es sey der Satz, A ist B und C, so wird A als ein Maaßstab angenommen, und die Zeichnung ist folgende: (§. 181.)
[Abbildung]
Woraus man nicht nur sieht, daß A, so wohl B als C ist, und hinwiederum so wohl einige B, als einige C, A sind; sondern überdies auch nothwendig einige B, C und einige C, B seyn müssen. Alle diese Sätze sind hier auf einmal vorgestellt, und zeigen zugleich in einem vorläufigen Beyspiele, daß diese Zeichnungs- art nicht bloß nur das vorstelle, was wir zeichnen wollten, sondern noch überdies alles, was daraus kann gefolgert werden.
§. 192.
Hingegen kann die Zeichnung der copulativen Sätze von der Form, sowohlAalsBistC, über-
haupt
H 3
von den Urtheilen und Fragen.
dieſer Satz ſo viel an, daß B und C einander vernei- nen. Folglich wenn man gleich dieſe zween Begriffe neben einander ſetzt. (§. 183.)
[Abbildung]
ſo weis man zwar, daß A unter einen oder den an- dern, und folglich weder unter beyde, noch unter keinen von beyden geſetzt werden muͤſſe. Erſteres iſt fuͤr ſich richtig, weil B und C einander verneinen, letzteres aber, wenn der Satz wahr iſt, daß naͤmlich A nothwendig entweder B oder C ſey. Da aber noch unbeſtimmt bleibt, ob es B oder C ſey, ſo kann die Zeichnung nicht vorgenommen werden, es ſey denn, daß man es hypothetiſch thue, und dann aus andern Gruͤnden ausmache, ob es beſtehen koͤnne oder nicht.
§. 191.
Hingegen laſſen ſich copulative Saͤtze zeichnen. Denn es ſey der Satz, A iſt B und C, ſo wird A als ein Maaßſtab angenommen, und die Zeichnung iſt folgende: (§. 181.)
[Abbildung]
Woraus man nicht nur ſieht, daß A, ſo wohl B als C iſt, und hinwiederum ſo wohl einige B, als einige C, A ſind; ſondern uͤberdies auch nothwendig einige B, C und einige C, B ſeyn muͤſſen. Alle dieſe Saͤtze ſind hier auf einmal vorgeſtellt, und zeigen zugleich in einem vorlaͤufigen Beyſpiele, daß dieſe Zeichnungs- art nicht bloß nur das vorſtelle, was wir zeichnen wollten, ſondern noch uͤberdies alles, was daraus kann gefolgert werden.
§. 192.
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von den Urtheilen und Fragen.
dieſer Satz ſo viel an, daß B und C einander vernei-
nen. Folglich wenn man gleich dieſe zween Begriffe
neben einander ſetzt. (§. 183.)
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ſo weis man zwar, daß A unter einen oder den an-
dern, und folglich weder unter beyde, noch unter
keinen von beyden geſetzt werden muͤſſe. Erſteres
iſt fuͤr ſich richtig, weil B und C einander verneinen,
letzteres aber, wenn der Satz wahr iſt, daß naͤmlich
A nothwendig entweder B oder C ſey. Da aber noch
unbeſtimmt bleibt, ob es B oder C ſey, ſo kann die
Zeichnung nicht vorgenommen werden, es ſey denn,
daß man es hypothetiſch thue, und dann aus andern
Gruͤnden ausmache, ob es beſtehen koͤnne oder nicht.
§. 191.
Hingegen laſſen ſich copulative Saͤtze zeichnen.
Denn es ſey der Satz, A iſt B und C, ſo wird A
als ein Maaßſtab angenommen, und die Zeichnung
iſt folgende: (§. 181.)
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Woraus man nicht nur ſieht, daß A, ſo wohl B als
C iſt, und hinwiederum ſo wohl einige B, als einige
C, A ſind; ſondern uͤberdies auch nothwendig einige
B, C und einige C, B ſeyn muͤſſen. Alle dieſe Saͤtze
ſind hier auf einmal vorgeſtellt, und zeigen zugleich in
einem vorlaͤufigen Beyſpiele, daß dieſe Zeichnungs-
art nicht bloß nur das vorſtelle, was wir zeichnen
wollten, ſondern noch uͤberdies alles, was daraus
kann gefolgert werden.
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Hingegen kann die Zeichnung der copulativen
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/139>, abgerufen am 27.11.2024.
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